So haben wir getestet
Im Test: 30 Alleinfuttermittel – alles Feuchtfutter, darunter drei Bio-Produkte. Wir kauften sie von September bis Oktober 2019 ein. Die Preise erfragten wir bei den Anbietern im März 2020.
Ernährungsphysiologische Qualität: 60 %
Wir bestimmten im Labor den Gehalt an Nährstoffen im Futter. Wir berechneten, welche Futter- und Nährstoffmengen eine ausgewachsene Modellkatze braucht, die 4 Kilogramm wiegt und leicht übergewichtig ist. Sie entspricht in etwa der deutschen Durchschnittskatze. Wir gingen von einer Energieaufnahme von zirka 226 Kilokalorien am Tag aus. Wir verglichen die Aufnahme von Eiweiß, Aminosäuren, Kalzium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Kalium, Chlorid, Spurenelementen, Vitaminen, Fett und ungesättigten Fettsäuren mit dem Bedarf der Modellkatze. Ebenso bestimmten wir die Kationen-Anionen-Bilanz. Die Bedarfszahlen entnahmen wir der Norm des US-amerikanischen National Research Council (NRC 2006) und der FEDIAF (2019), einem Zusammenschluss europäischer Futtermittelhersteller. Außerdem beurteilten wir die In-vitro-Verdaulichkeit des Proteins (bestimmt nach VDLUFA-Methode). Bei der Bewertung des wasserlöslichen Phosphors legten wir folgende Studien zugrunde: Dobenecker et al., (Journal of Animal Physiology and Animal Nutrition 2018; 102: 1759–1765), Alexander et al. (British Journal of Nutrition 2019; 121, 249–269) sowie Coltherdt et al. (British Journal of Nutrition 2019, 121, 270–284).
Alle Produkte wurden als Alleinfuttermittel bewertet: Sie müssen als alleinige Nährstoffquelle Katzen optimal versorgen. Eine Auflistung der Methoden zur Bestimmung der relevanten Nährstoffe ist unter „Weitere Untersuchungen“ zu finden.
Fütterungsempfehlungen: 15 %
Wir überprüften, ob die angegebenen Futtermengen in etwa den Energiebedarf für die Modellkatze und Katzen mit anderem Energiebedarf decken. Wir prüften, ob die Anbieter Hinweise geben, etwa zu zimmerwarmer Fütterung oder zu Unterschieden je nach Rasse, Aktivität oder Alter. Alle Proben wurden blind bewertet.
Schadstoffe: 10 %
Wir untersuchten die Futter auf Blei, Arsen, Kadmium und Quecksilber in Anlehnung an Methode VDLUFA VII 2.2.3.1 nach Aufschluss gemäß Din EN 13805. Auf Bisphenol A prüften wir mittels LC-MS/MS. Alle Stoffe wurden nur in extrem geringen und/oder unbedenklichen Mengen gefunden.
Nutzerfreundlichkeit der Verpackung: 5 %
Drei Experten prüften unter anderem, wie sich die Packungen öffnen lassen und wie gut sich der Inhalt entnehmen lässt. Wir suchten nach Recycling- und Entsorgungshinweisen.
Deklaration und Werbeaussagen: 10 %
Wir prüften, ob die Angaben auf den Packungen, wie im Futtermittelrecht vorgeschrieben, vollständig und korrekt waren. Wir beurteilten Abbildungen und Werbeaussagen. Drei Experten prüften Übersichtlichkeit und Lesbarkeit der Informationen.
Weitere Untersuchungen
- Unter dem Mikroskop untersuchten wir in Anlehnung an die EU-Verordnung (EG) Nr. 152/2009 auf Spuren von tierischen Bestandteilen wie Haare, Horn oder Borsten. Alle Produkte waren in diesen Punkten unauffällig. Mittels DNA-Analyse ermittelten wir im Futter verarbeitete Tierarten. Bei als getreidefrei gekennzeichneten Futtern prüften wir auf Gluten und Reisbestandteile. Wir bestimmten den Zuckergehalt in allen Produkten.
- In Anlehnung an die Verordnung (EG) Nr. 152/2009 bestimmten wir Trockenmasse/Feuchtigkeit, den Gehalt an Rohfett, Rohasche, Rohprotein, Rohfaser, Gesamtzucker, Chlorid, Vitamin A, Vitamin E und die Aminosäure L-Tryptophan.
- In Anlehnung an ASU L 06.00-2 bestimmten wir den pH-Wert.
- Gemäß Din EN 17050 bestimmten wir den Jodgehalt.
- In Anlehnung an VDLUFA VII 2.2.3.1 (nach Aufschluss gemäß Din EN 13805) prüften wir Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Zink, Kupfer, Eisen und Selen.
- In Anlehnung an die Methode von Lineva et al. (2018) bestimmten wir den wasser- und säurelöslichen Phosphor.
- In Anlehnung an Din EN 14122 analysierten wir den Gehalt an Vitamin B1, in Anlehnung an Din EN 12821 Vitamin D3 und D2.
- Gemäß ASU L 00.00–63/2 bestimmten wir Betakarotin.
- In Anlehnung an ASU F 0007 bestimmten wir die Aminosäuren (L-Arginin, L-Cystein, L-Histidin, L-Isoleucin, L-Leucin, L-Lysin, L-Methionin, L-Phenylalanin, L-Threonin, L-Tyrosin, L-Valin, L-Alanin, L-Asparaginsäure, L-Glutaminsäure, L-Glycin, L-Prolin, L-Serin und Taurin).
- Die Verdaulichkeit des Rohproteins bestimmten wir gemäß VDLUFA III 4.2.1.
- Nach Methode DGF C-VI 10 und 11d untersuchten wir das Fettsäurespektrum (darunter gesättigte, einfach ungesättigte, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, transFettsäuren).
- Stärke wurde enzymatisch bestimmt.
- Stickstofffreie Extrakte, Brennwert und Kationen-Anionen-Bilanz wurden berechnet.
- In Anlehnung an Methode ASU L 00.00-94 überprüften wir den Inulingehalt, wenn die Futter auf dem Etikett Inulin auslobten.
- Mittels ELISA testeten wir die diejenigen Futter auf Gluten, die eine getreidefreie oder glutenfreie Rezeptur angaben. Mittels Realtime-PCR untersuchten wir als getreidefrei gekennzeichnete Futter auch auf Reisbestandteile (Oryza sativa).
- Im Futter enthaltene Tierarten prüften wir qualitativ mittels PCR. Dabei testeten wir auf Rind/Bison, Schwein (Hausschwein, Wildschwein), Schaf, Ziege, Wasserbüffel, Pferd/Esel, Hase, (Wild-)Kaninchen, Känguru, Huhn, Pute, Gans, Stockente, Moschusente, Strauß, Rehwild, Rothirsch, Axishirsch, Dammhirsch, Rentier, Springbock, Kamel, Hund, Katze, und Fasan.
- Mittels Real-Time PCR testeten wir auf Fisch.
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Stern*) gekennzeichnet. Lautete das Urteil für die ernährungsphysiologische Qualität auf Befriedigend oder schlechter, konnte das test-Qualitätsurteil nicht besser als die betreffende Note sein. Lautete die Teilnoten für Deklaration oder Fütterungshinweise auf Ausreichend, wurde die Gesamtnote um eine halbe Note abgewertet. Bei mangelhaften Fütterungshinweisen wurde sie um maximal eine Note abgewertet.
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