
Privates schützen. Dateien, Fotos und Kontakte sollten Handybesitzer vor dem Verkauf löschen. © Stiftung Warentest
Wer sein altes Handy verkaufen oder verschenken möchte, sollte Adressen und andere private Daten entfernen. Denn das Facebook-Profil, die Urlaubsvideos oder die Rufnummer der Hausärztin gehen Fremde nichts an. Ob das Zurücksetzen auf Werkseinstellung reicht, fanden ein Laie und ein Profi für uns heraus.
Kein Zurück
Jeder Tester setzte ein Apple iPhone 5s und Samsung Galaxy S5 Mini auf Werkseinstellung zurück. Alle zuvor darauf gespeicherten Daten waren anschließend gelöscht. Die Tester versuchten, sie mit spezieller Software zurückzuholen. Der Laie besorgte sie sich per Googlesuche im Netz, der Experte griff auf professionelle Programme zurück. Beide durchforsteten die Handys wieder und wieder – erfolglos. Die Daten waren weg.
Alles auf einmal
Nutzer finden die Funktion „Zurücksetzen“ in den Einstellungen ihres Handys. Damit lassen sich alle privaten Daten im Gerätespeicher gleichzeitig löschen, etwa die Verknüpfung zum Apple- oder Google-Konto, Bilder, Kontakte und die heruntergeladenen Apps. Nichts davon muss einzeln entfernt werden.
Tipp für Android-Nutzer
Besitzer älterer und preiswerter Smartphones mit dem Betriebssystem Android sollten sich extra absichern. Ihre Daten sind nicht ganz so gut geschützt. Denn erst seit Kurzem liefern einige Hersteller von Android-Handys ihre Topmodelle ab Werk verschlüsselt aus. Immerhin: Bei Androiden ab Betriebssystemversion 5.0 können Nutzer die Verschlüsselung selbst aktivieren. Auf einigen Modellen klappt das auch in früheren Versionen.
Tipp: Falls möglich, verschlüsseln Sie Ihr Handy, bevor Sie es zurücksetzen. Das geht in den Einstellungen des Geräts unter dem Punkt „Sicherheit“. So erschweren Sie Datenklau deutlich.
Tipp für Apple-Nutzer
Unter Experten gelten Smartphones von Apple als sehr sicher. Der Hersteller liefert sie mit verschlüsseltem Speicher aus. Durch das Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen geht der Schlüssel und damit der Zugriff auf die Daten verloren. Unerlaubt lässt sich bei iPhones kaum auf Nutzerdaten zugreifen.
Tipp: Löschen Sie keine Daten manuell, während Sie in Ihrem iCloud-Konto angemeldet sind. Sonst gehen die Inhalte endgültig verloren.
Fazit
Einfach, aber effektiv ließ sich in unserem Test Privates unwiederbringlich vom Handy löschen. Es reichte aus, die Geräte auf die Werkseinstellung zurückzusetzen.
Tipps für alle
- Daten sichern. Vergessen Sie vor dem Löschen nicht, wertvolle Daten wie Fotos und Adressen auf einem anderen Gerät zu sichern. Noch ein Punkt: Falls sich eine externe Speicherkarte im Handy befindet, muss sie gesondert gelöscht werden. Wir empfehlen, die Karte aus dem Gerät zu nehmen und nicht mit zu verkaufen.
- Altes Handy verkaufen. Wie und wo Sie das gebrauchte Handy am besten zu Geld machen können, lesen Sie unter Gebrauchte Handys: Kauf- und Verkaufsplattformen im Test (test 11/2016)
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Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
De Facto gibt es nur noch zwei Betriebssysteme: iOS und Android machen aktuell 99% aus. (Bu)
Warum wird bei so einem einfachen Test das OS von Microsoft nicht mitgetetestet?
Ah okay. Danke! Ich glaube auch, ich war nicht präzise genug: Ich habe Android 4.3 und da konnte ich die Daten erfreulicherweise verschlüsseln. Dann fühle ich mich damit nun auf der sicheren Seite. :)
@nils1896: Nein, wie wir oben schreiben, bei Android 4 würden wir uns nicht allein auf das Zurücksetzen verlassen. Nur wenn das Gerät seinen Speicher verschlüsselt, ist das Zurücksetzen zuverlässig. (Bu)
Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Artikel. Aus dem PC-Bereich kennt man es ja, dass "löschen" nicht wirklich "löschen" bedeutet, daher war ich diesbezüglich in Sachen Smartphones mehr als skeptisch. Dieser Artikel beruhigt mich nun etwas.
Allerdings frage ich mich, ob das auch für ältere Android-Versionen gilt. In meinem Fall will ich ein Handy mit Android 4.3 verkaufen. Kann ich mich auch hier auf das Zurücksetzen auf Werkseinstellungen verlassen?