Halloumi und andere Grill­käse im Test

Warum Grill­käse beim Kauen quietscht

Datum:
  • Text: Dennis Stieler
  • Testleitung: Janine Schlenker
  • Produkt­auswahl: Sylvia Keske-Fouda
  • Leitung Fakten­check: Dr. Claudia Behrens
Halloumi und andere Grill­käse im Test - Käse, heiß und quietschig

Schnelle Alternative. Für alle Produkte im Test ist auch die Zubereitung in der Pfanne empfohlen. Mit etwas Öl wird der Käse knusp­riger. © Stocksy United / Pietro Karras

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Grill­käse sorgt für Abwechs­lung in der Küche und auf Garten­partys. Was macht ihn besonders? Warum zerläuft er auf dem Grill nicht? Antworten finden Sie hier:

Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema Grill- und Pfannenkäse

Warum schmilzt Grill­käse nicht?

Ob ein Käse beim Erhitzen schmilzt, hängt maßgeblich von seinem pH-Wert ab. Soll ein Käse auf dem Grill oder in der Pfanne stabil bleiben, liegt sein PH-Wert idealer­weise ober­halb von 6. Der Käse darf also nicht zu sauer sein. ­Erreicht werden kann das in der Herstellung durch den Verzicht auf Milchsäurebakterien. Die Milch wird dann nur durch Lab dick­gelegt, das heute meist mikrobiell gewonnen wird. Außerdem stoppt eine Wärmebehand­lung das Reifen des Käses. Der pH-Wert kann dann nicht weiter sinken. Zwei der Halloumi im Test zerliefen allerdings auf dem Grill.

Warum quietscht es beim Kauen?

Vor allem festere Grill­käse quietschen beim Draufbeißen. Das kommt von der Wärmebehand­lung. Bei der Halloumi-Herstellung etwa wird der frische ­Käse in der Molke gekocht. Dadurch verfestigt sich die Eiweiß­struktur. Das führt zum Quietschen beim Kauen.

Wie bereite ich Grill­käse zu?

Tupfen Sie die restliche Lake vom Käse ab und bepinseln Sie ihn dünn mit Öl, damit er nicht am Rost fest­klebt. Halloumi schneiden Sie in fingerdicke Scheiben. Grillen Sie jede Seite zwei bis fünf Minuten. Die Zubereitung in der Pfanne funk­tioniert genauso gut. Es empfiehlt sich, mit etwas Öl zu braten. Der Käse wird so leicht knusp­rig. Er sollte möglichst heiß genossen werden, erkaltet wird er schnell zäh.

Was macht Halloumi besonders?

Bei Halloumi handelt es sich um eine seit 2021 geschützte Ursprungs­bezeichnung. Sie besagt, dass sich in der EU nur solcher Grill­käse Halloumi nennen darf, der komplett auf der Insel Zypern hergestellt wurde − mit von dort gewonnener Milch und von dort stammender Minze. Auch im interna­tional nicht anerkannten Nord­zypern gibt es Käsereien, die die EU-Zertifizierung durch­laufen haben. Im türkischen Teil Zyperns heißt der Halloumi Hellim.

Enthält Halloumi haupt­sächlich Schaf- und Ziegenmilch?

Laut EU-Vorgaben muss der Anteil von Kuhmilch in Halloumi geringer sein als der von Schaf- und/oder Ziegenmilch. Ärgerlich: Einge­halten werden die Vorgaben aber nicht. Denn es gibt auf ­Zypern nicht genügend Schafe und ­Ziegen, um den Milchbedarf zu decken. Deshalb gilt ein nationaler Erlass ­Zyperns, der je nach Jahres­zeit einen deutlich höheren Kuhmilch­anteil erlaubt. Die Halloumi im Test durften deshalb über­wiegend aus güns­tigerer Kuhmilch bestehen – und tun dies auch, wie sich aus den Anbieter­antworten an uns schluss­folgern lässt. Das Mengen­verhältnis lässt sich im Labor nicht ­genau bestimmen, wir wissen aber: ­Alle fünf getesteten Halloumi enthalten Kuh- und Ziegenmilch, alle bis auf den von Kauf­land zudem Schafmilch.

Ist Grill­käse vegetarisch?

Alle Käse in unserem Test sind vegetarisch. Acht weisen dies explizit aus, tragen zum Beispiel das V-Label. Darunter ist auch unser Testsieger. Tipp: Schauen Sie ins Zutaten­verzeichnis – Grill­käse, der mit mikrobiellem Lab hergestellt wurde, gilt als vegetarisch.

Ist Grill­käse laktosefrei?

Der Laktose­gehalt hängt unter anderem vom Reifegrad eines Käses ab. Grill­käse reift meist nur kurz und gilt deshalb nicht per se als laktosefrei. Nur einer der Käse in unserem Test wirbt damit. Im Labor konnten wir die Laktosefreiheit bestätigen.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • sworm am 02.06.2025 um 09:10 Uhr
    Gazi mit "erhöhte Anzahl von Verderbniser­regern"

    Interessant, dass Sie schreiben: "Im Natur- und im Kräuter-Grill­käse von Gazi wiesen wir eine erhöhte Anzahl von Verderbniser­regern nach − etwa Hefen."
    Dies deckt sich mit meinen eigenen persönlichen Beobachtungen. Wir hatten leider schon sehr häufig bei diesem Käse die Situation, dass er beim öffnen komisch/säuerlich roch oder sich die Packung aufblähte. Und das weit vor Ende des MHD. Einmal war sogar ein am selben Tag gekaufter Käse nicht genießbar. Ich hatte das bisher auf unsachgemäße Lagerung im Supermarkt zurück geführt... Aber wie sie das schreiben scheint da bei Gazu was systematisch in der Produktion nicht zu stimmen.
    Aufgrund der o.g. schlechten persönlichen Erfahrungen sind wir letztes Jahr jetzt auf den Käse von Rücker umgestiegen, welcher geschmacklich sehr nah an Gazi ran kommt.