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Testergebnisse für 37 GrundfähigkeitsversicherungenIm Test
Untersucht und bewertet wurden 37 Tarife von 19 Versicherern für eine Grundfähigkeitsversicherung. Die Versicherer bieten entweder Tarife mit festgelegten Leistungen oder ein Baustein-System mit Wahlmöglichkeiten an. Die Mindestdauer der Beeinträchtigung, ab der eine Leistung möglich ist, beträgt in der Regel sechs Monate, bei psychischen Ursachen sind es meist zwölf Monate.
Wir haben einen Mindestschutz definiert. Der Tarif soll mindestens den Verlust bestimmter Fähigkeiten abdecken: Gebrauch von Händen und Armen, Gehen, Stehen, Sitzen, Treppensteigen, Heben und Tragen, Knien und Bücken, Autofahren, Sehen, Hören, Sprechen, Gleichgewichtssinn, intellektuelle und soziale Fähigkeiten, psychische Erkrankungen. Zudem soll er bei Pflegebedürftigkeit leisten.
Es gibt zwei Tarifarten:
- Manche Versicherer bieten einen Basistarif an, zu dem weitere Leistungsauslöser hinzugebucht werden können (Baustein-Prinzip). Damit ein Tarif unseren Mindestschutz erfüllt, haben wir je nach Angebot die empfohlenen Bausteine zusammengestellt.
- Andere Versicherer bieten mehrere Tarife mit unterschiedlichem Leistungsumfang an oder nur einen Tarif mit festen Leistungen (Huk-Coburg, R+V, Signal, VRK, Württembergische, Zurich).
Stichtag ist der 1. Juni 2025.
Leistungsniveau
Wir haben das Leistungsniveau in vier Stufen unterteilt: sehr hoch, hoch, mittel, niedrig. Bewertet wurden dafür die folgenden sechs ausgewählten Leistungsauslöser:
Verlust sensorischer Fähigkeiten.
Ja‑Häkchen= Sehen, Hören, Sprechen, Gleichgewichtssinn.
Ja‑Häkchen= Zusätzlich Schutz bei Verlust von Riechen und Schmecken
◪ = Nur Sehen, Hören, Sprechen.
Verlust motorischer Fähigkeiten.
Ja‑Häkchen= Gebrauch von Armen und Händen, Gehen, Stehen, Sitzen, Treppensteigen, Heben und Tragen, Knien und Bücken.
Ja‑Häkchen= Zusätzlich Schutz bei Verlust von Schreiben und Tastatur oder Touchscreen bedienen.
◪= Mindestens eine der folgenden Fähigkeiten ist nicht versichert: Gebrauch von Armen und Händen, Gehen, Stehen, Sitzen, Treppensteigen, Heben und Tragen, Knien und Bücken.
Verlust intellektueller und sozialer Fähigkeiten.
Ja‑Häkchen= Intellektuelle Leistungsfähigkeit und eigenverantwortliches Handeln (gesetzliche Betreuung, meist für mindestens sechs Monate notwendig).
Nein‑X = Nicht versichert.
Verlust Mobilität.
Ja‑Häkchen= Autofahren (gesundheitsbedingter Verlust des Führerscheins Klasse B).
Ja‑Häkchen= Zusätzlich Schutz bei Verlust von Nutzung des ÖPNV und Fahrradfahren.
◪ = Nur Nutzung ÖPNV und Fahrradfahren.
Nein‑X = Nicht versichert.
Pflegebedürftigkeit.
Ja‑Häkchen = Häufig ab Pflegegrad 2
Ja‑Häkchen = Zusätzlich Leistung bei Demenz.
Nein‑X = Nicht versichert.
Psyche.
Ja‑Häkchen = Leistung, wenn sich aufgrund einer psychischen Erkrankung, meist in einem Zeitraum von voraussichtlich zwölf Monaten, keine drei Stunden täglich eine Erwerbstätigkeit ausüben lässt.
◪= Leistung bei Diagnose von schweren psychischen Erkrankungen wie schwerer Depression, Schizophrenie oder Psychose durch einen Facharzt.
Ja‑Häkchen = Leistung, wenn sich aufgrund einer psychischen Erkrankung, meist in einem Zeitraum von voraussichtlich zwölf Monaten, keine drei Stunden täglich eine Erwerbstätigkeit ausüben lässt, sowie Leistung bei Diagnose von schweren psychischen Erkrankungen wie schwerer Depression, Schizophrenie oder Psychose durch einen Facharzt.
Nein‑X = Nicht versichert.
Jahresbeiträge
Wir nennen Jahresbeiträge für vier 25-jährige Modellkunden (männlich, weiblich oder divers), die nicht rauchen: Erzieher, Mechatroniker, Pflegefachperson, Berufskraftfahrer im Güterverkehr. Die vereinbarte Rente im Leistungsfall beträgt jeweils 1 500 Euro im Monat. Die Verträge laufen jeweils bis zum 67. Lebensjahr bei identischer Risiko- und Leistungsdauer. Als Überschusssystem wählten wir die Beitragsverrechnung. Dabei werden die erwirtschafteten Überschüsse auf den Tarifbeitrag (Bruttobeitrag) angerechnet. Die Überschüsse können variieren und so den Zahlbeitrag (Nettobeitrag) ändern. Werden keine Überschüsse erwirtschaftet, müssen Kunden maximal den Tarifbeitrag zahlen.
Für Berufskraftfahrer im Güterverkehr fällt der Jahresbeitrag bei 9 von 37 Tarifen höher aus.
Weitere Merkmale
- Umtauschoption in BU. Ohne erneute Gesundheits- beziehungsweise Risikoprüfung ist unter bestimmten Umständen (Eintrittsalter, …) ein Umtausch in eine Berufsunfähigkeitsversicherung möglich.
- Nachversicherungsgarantie. Bis zu einem festgelegten Alter lässt sich die ursprünglich vereinbarte Rentenhöhe bei bestimmten Anlässen ohne erneute Gesundheits- oder Risikoprüfung in einem bestimmten Rahmen erhöhen, etwa bei Heirat, Geburt eines Kindes, Einkommenserhöhung. Gibt es nur sehr wenige Anlässe, ohne Gesundheits- oder Risikoprüfung die Rente erhöhen zu können, haben wir dies mit ◪ gekennzeichnet.
- Zusatzleistung (Nachversicherungsgarantie). Die Vertragslaufzeit kann bei Anhebung der Regelaltersgrenze durch den Gesetzgeber angepasst werden (Verlängerungsoption).
- Leistungsdynamik möglich. Eine dynamische Erhöhung der Rente im Leistungsbezug kann vereinbart werden.
- Hilfe bei Zahlungsschwierigkeiten. Der Versicherer bietet zusätzlich zur Beitragsfreistellung eine Stundung an. Fehlt diese Möglichkeit, haben wir dies mit ◪ gekennzeichnet.
- Keine Meldepflicht bei verbesserter Gesundheit. Der Versicherer verzichtet auf unverzügliche Mitteilung bei Veränderung der gesundheitlichen Situation. Bestimmte Anzeigepflichten gelten trotzdem, etwa für den Wegfall des Verlustes der Grundfähigkeit, Wegfall eines Tätigkeitsverbots, Wegfall der gesetzlichen Betreuung und Wiedererteilung der Fahrerlaubnis.
Ausgewählte Erweiterungen gegen Mehrbeitrag möglich
Gegen Mehrbeitrag ist es möglich, zum Beispiel eine Rente bei Pflegebedürftigkeit zu vereinbaren, die lebenslang über das Vertragsende hinaus läuft. Auch die Absicherung schwerer Krankheiten und Leistungen bei Arbeitsunfähigkeit können vereinbart werden.
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Testergebnisse für 37 Grundfähigkeitsversicherungen-
- Die eigene Arbeitskraft ist viel Geld wert. Sie zu versichern, ist deshalb zentral. Wir zeigen die beste Lösung und Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung.
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- Berufsunfähigkeit kann jeden treffen. Gut ist, wenn dann ein Berufsunfähigkeitsversicherer eine Rente zahlt. In unserem Vergleich sind 38 von 67 Angeboten sehr gut.
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- Unfälle verändern ein Leben oft von Grund auf. Eine private Unfallversicherung kann die finanziellen Folgen abfedern. In unserem Test finden Sie 112 Tarife im Vergleich.
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Kommentarliste
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@steffenky: Sie können versuchen, eine Grundfähigkeitsversicherung abzuschließen. Das geht nicht bei allen Versicherern. Manche Versicherer haben ein Höchsteintrittsalter von 55 Jahren oder 60 Jahren. Der Vertrag kann in der Regel maximal bis zum 67. Lebensjahr laufen. Versicherer nehmen auch eine Risiko- und Gesundheitsprüfung vor. Bei bestimmten Vorerkrankungen bekommen Kunden gar keinen Vertrag oder nur einen mit Risikozuschlag oder Leistungsausschluss.
Tipp: Wenden Sie sich für eine individuelle Beratung an einen unabhängigen Versicherungsberater (bvvb.de) oder einen Versicherungsmakler.
Guten Tag,
wie sieht es aus, wenn ältere Menschen (ab ca.60 Jahren) eine solche Versicherung abschließen möchten?
MfG S.K.
TL;DR: Monatelange Verzögerungen, arrogante Ignoranz und ein Umgang mit Kunden, der an Dreistigkeit kaum zu überbieten ist – nie wieder Allianz Unfallversicherung!
Nach einem schweren Unfall wurde ich von der Allianz über Jahre hingehalten. Trotz klarer ärztlicher Gutachten und mehrfacher Anträge weigerte sich die Allianz, die vereinbarte Invaliditätsleistung zu zahlen. Statt Hilfe gab es Ignoranz, Verzögerungstaktik und wiederholte rechtlich falsche Ablehnungen. Vorschüsse wurden trotz Pflicht aus den eigenen Bedingungen – den Allgemeine Unfallversicherungs-Bedingungen (Allianz AUB) – verweigert. Der Umgang war kalt, arrogant und kundenfeindlich. Ich musste regelrecht um jede Antwort kämpfen und musste dreimalig den Weg über den Versicherungsombudsmann in Berlin beschreiben. Wer glaubt, im Ernstfall abgesichert zu sein, irrt. Die Allianz ist kein Partner – sie spielt auf Zeit, spekuliert auf Aufgeben und verhöhnt ihre Kunden.
Für mich ganz klar: Finger weg!
Nie wieder Allianz!!
@Question777: Mit dem Abschluss einer neuen Berufsunfähigkeitsversicherung (beim gleichen Anbieter oder dessen Konkurrenz) findet eine neue Gesundheitsprüfung statt. Zwischenzeitlich eingetretene Vorerkrankungen können deswegen zu Beitragsaufschlägen (oder zur Ablehnung) führen. Das höhere Eintrittsalter wirkt sich ebenfalls auf die Beitragshöhe aus. Wer weiterhin gesund ist, kann sich neue Angebote einholen und deren Preise (nach erfolgter Gesundheitsprüfung) mit dem Preis der Bestandspolice vergleichen. Ob die alten Bedingungen besser oder schlechter als im neuen Vertrag sind, prüfen Sie mithilfe unserer Checkliste.
Ich habe mal eine Frage, ich habe im Jahr 2009 eine BU-Zusatzversicherung abgeschlossen. Macht es Sinn oder ist es überhaupt möglich, auf neuere Bedingungen umzusteigen ? Bei anderen Versicherungsverträgen (Haftpflicht, Rechtsschutz) wurde mir das angeboten. Bei der BU und der PKV aber nie. Danke !