Grill­kohle und Holz­briketts im Test

So haben wir getestet

Grill­kohle und Holz­briketts im Test - Lust auf Grill­party? Mit dieser Kohle klappt’s

Holz­strukturen. Unterm Mikroskop unterscheidet sich Holz­kohle aus Buche (links) deutlich von Holz­kohle aus Akazien (rechts). © Stiftung Warentest

Wir haben sowohl die Produktqualität von Grill­kohle als auch die Herkunft des verwendeten Holzes untersucht. Im Folgenden beschreiben wir, wie wir dabei vorgegangen sind.

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So haben wir die Grill­kohle getestet

Im Test: Acht Grill-Holz­kohlen, fünf Grill-Holz­kohle­briketts sowie zwei Grill­briketts aus Kokosnuss­schalen. Wir kauf­ten die Produkte exemplarisch und nach Verfügbarkeit im Oktober und November 2023 ein und erhoben die Preise im Januar 2024 per Anbieterbefragung.

Grillen: 60 %

Wir untersuchten die Beschaffenheit der Kohle in Anlehnung an Din EN 1860-2:2023-08 − unter anderem, indem wir sie siebten, um die Größen­verteilung zu ermitteln. Der Packungs­inhalt wurde gewogen und mit der deklarierten Menge verglichen. Wir ermittelten und bewerteten die Gesamt­feuchte im Anlieferungs­zustand, den fixen Kohlen­stoff­anteil der wasser­freien Kohle sowie den Asche­gehalt. Die Briketts untersuchten wir per Licht­mikroskop auf unzu­lässige Zusätze wie fossile Kohlearten, Erdöl, Koks, Pech oder Kunststoff.

Um die Anzünddauer vom Entzünden bis zum Durch­glühen zu ermitteln, wurden je 1,5 Kilogramm jedes Produkts im Anzündkamin sowie im Kugelgrill mithilfe fester Anzünd­hilfen entzündet. Anschließend bewerteten wir die Glüh­phase im Kugelgrill. Dabei bestimmten wir den Temperatur­verlauf in einem Abstand von acht Zenti­metern von der Oberfläche des Kohlerosts. Bewertet wurden die maximal erreichte Temperatur und wie lange die Temperatur 180 beziehungs­weise 250 Grad Celsius und mehr betrug.

Drei Experten beur­teilten zudem Funken­flug, Flammen­bildung, Rauch­entwick­lung und Geruch während der Glüh­phase. Der Funken­flug wurde außerdem auch in der Anzünd­phase bewertet.

Verpackung: 20 %

Wir über­prüften die Kenn­zeichnungen und Warn- und Gebrauchs­hinweise auf der Verpackung. Drei Experten beur­teilten das Öffnen, Dosieren und Wieder­verschließen der Verpackungen sowie die Staub­entwick­lung beim Ausschütten.

Deklaration des Holzes: 20 %

Wir prüften, ob auf der Verpackung eine Angabe von Holz­art und -herkunft stand. Mit hoch­aufgelösten licht­mikroskopischen Bildern, Bild­analyse-Software, Vergleichs­präparaten sowie Daten­bank-Einträgen bestimmten wir stich­proben­artig die Strukturmerkmale der verwendeten Hölzer und bewerteten die Richtig­keit der Angaben zur Holz­art.

So haben wir die Herkunft des Holzes untersucht

Im Test: Neun Anbieter von Grill-Holz­kohle und Grill-Holz­kohle­briketts aus dem Warentest (siehe oben). Wir prüften die Rück­verfolg­barkeit der Produkte und ob die Holz­beschaffung der Anbieter verantwortungs­voll ist. Mittels Fragebogen baten wir sie, die Lieferkette für das jeweilige Produkt offen­zulegen. Wir fragten zudem nach ihren Vorgaben und Maßnahmen für eine ökologische und nach­haltige Holz­beschaffung. Wir baten um entsprechende Belege. Anbieter, die an der Befragung nicht teil­nahmen, erhielten ein „Teil­nahme verweigert“ aufgrund fehlender Trans­parenz. Die Unter­suchung fand im November und Dezember 2023 statt.

Herkunft des Holzes belegt

Wir baten den Anbieter, uns den Forst­betrieb zu nennen, der den größten Anteil des in seinem Produkt verarbeiteten Holzes geliefert hat. Wir bewerteten, ob uns der Anbieter für diesen Holz­anteil die gesamte Lieferkette bis zur Forst­wirt­schaft aufzeigen und diese entsprechend belegen konnte.

Nach­haltige Holz­beschaffung aufgezeigt

Wir über­prüften anhand von Belegen und Zertifikaten das ökologische und soziale Engagement des Anbieters bezüglich einer verantwortungs­vollen Holz­beschaffung für sein gesamtes Holz­grill­kohlesortiment. Wir fragten den Anbieter, ob und wie er ökologische Risiken in der Lieferkette identifiziert, und baten ihn, seine Aussagen zu belegen.

Wir bewerteten vorhandene Vorgaben und deren Einhaltung, unter anderem Rege­lungen

  • zur Holz­beschaffung aus sicheren Quellen,
  • zum Umgang mit Tropen­holz und geschützten Arten,
  • zur Verwendung von Holz aus nach­haltiger Wald­bewirt­schaftung,
  • zur Vermeidung von Wald­schädigung und Entwaldung,
  • zum Schutz von Menschen­rechten.

Wir über­prüften außerdem, ob der Anbieter über die Nutzung von zertifiziertem Holz hinaus weitere Vorgaben und Kontrollen für die Holz­beschaffung aufzeigen und auch belegen konnte – etwa durch die Charcoal Trans­parency Initiative.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 27.06.2024 um 08:44 Uhr
    Grillis BIO Briketts

    @drsempft: Die Grillis Bio Buchen Grill-Holzkohlebriketts sind online erhältlich, zum Beispiel direkt beim Hersteller: https://shop.profagus.de/produkte/?p=1

  • drsempft am 26.06.2024 um 16:10 Uhr
    Wo gibt's die denn?

    Schade nur, dass es die Grillis BIO Briketts augenscheinlich nirgendwo zu kaufen gibt. Man findet nur die Nicht-BIO-Variante im Handel. Was bringt dann ein Test, wenn man das Produkt nirgendwo kaufen kann? Dann eben wieder Weber...

  • tako2000 am 01.04.2024 um 11:12 Uhr
    Russschleudern

    Kaum zu glauben, dass die Test Redaktion solche Umweltverschmutzer überhaupt noch testet und propagiert. Wo doch auch die Test-Redaktion wissen sollte, wie extrem umweltschädlich die Befeuerung von Holz, extern wie intern, für Mensch und Umwelt ist. Im entsprechend fabrizierten Rauch sind schließlich unzählige hochtoxische Substanzen enthalten. Nochmals, unglaublich das Ganze!

  • Niesy74 am 20.06.2020 um 12:02 Uhr
    Die Kollegen aus Österreich haben getestet

    Die Kollegen von AK Oberösterreich haben da ausführlicher getestet. https://ooe.arbeiterkammer.at/service/testsundpreisvergleiche/tests/Grillkohle-_11_von_20_empfehlenswert.html

  • Engel1984 am 16.07.2019 um 10:20 Uhr
    Das wusste ich gar nicht

    Eure Webseite ist eine echte Goldgrube. Ich hätte nicht gedacht, dass man selbst bei der Grillkohle darauf achten sollte, woher diese kommt. Ich muss echt besser aufpassen, welchen Kauf ich tätige.