
Rumms. Die kleine Bonnie hat Spaß mit der Playtive-Klopfbank von Lidl. © Anne Deppe
Es gilt als robust und naturnah. Tatsächlich fanden wir im Test sicheres, fair hergestelltes Holzspielzeug. Doch nicht jedes überzeugt. Einige sind schadstoffbelastet.
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- Alle Testergebnisse für Holzspielzeug 12/2023
- Alle Testergebnisse für Unternehmensverantwortung (CSR) von Spielzeuganbietern
Liste der 30 getesteten Produkte
Bauklötze, Puzzles, Nachzieh- und Schiebefiguren − die Stiftung Warentest hat Holzspielsachen für Ein- bis Dreijährige zahlreichen Sicherheitstest unterzogen. Können sich verschluckbare Kleinteile lösen, sind die Spielsachen leicht entflammbar, enthalten sie Schadstoffe? Außerdem prüften wir, wie es um die Arbeitsbedingungen und den Umweltschutz in den Produktionsstätten der Holzspielzeuge im Test steht.
Der Vergleich lohnt sich. Nach mehr als 200 Belastungstests und 1 000 chemischen Prüfungen stand fest: Zehn Holzspielsachen für Kleinkinder empfehlen wir als sicher. Von fünf raten wir hingegen ab. Das Testergebnis für die Unternehmensverantwortung fällt ebenfalls gemischt aus: Sechs Anbieter zeigten kein sozial-ökologisches Engagement und kassierten ein Mangelhaft. Andere Unternehmen überzeugten, etwa eins, das in Deutschland produziert. Die besten Arbeitsbedingungen bot eine asiatische Spielzeugfirma.
Warum sich der Holzspielzeug-Test für Sie lohnt
Testergebnisse
Die Stiftung Warentest hat 15 Spielsachen auf Schadstoffe und Gefahren wie verschluckbare Kleinteile geprüft, darunter Holzeisenbahnen, ein Motorikspielzeug und eine Kugelbahn. Zudem untersuchten wir Arbeitsbedingungen und Umweltschutz in der Produktion der Spielsachen. Die Noten für beide Tests reichen von Gut bis Mangelhaft. Geprüft haben wir unter anderem Produkte von Brio, Haba, Ravensburger und Schmidt-Spiele sowie von Ikea, Lidl und Rossmann. Die Spielsachen kosten 10 bis 47 Euro.
Das beste Holzspielzeug fürs Kind
Sicheres Holzspielzeug kann nicht nur günstig, sondern auch fair hergestellt sein. Sie können die Testergebnisse nach Anbietern, Preisen und Noten filtern. So können Sie mit wenigen Klicks sehen, welches Spielzeug sicher und preiswert ist, und überdies, ob sich der Anbieter für Arbeitsbedingungen und Umweltschutz in der Produktion engagiert.
Hintergrund
Wir haben die Anbieter mangelhafter Produkte mit den Testergebnissen konfrontiert. Sie erfahren, wie die Unternehmen darauf reagiert haben und was sie Kunden anbieten, die das Spielzeug bereits gekauft haben.
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Holzspielzeug für Kleinkinder sollte besonders sicher sein
Spielzeug für die Kleinsten muss hohen Sicherheitsanforderungen genügen. So dürfen sich zum Beispiel keine Kleinteile lösen. Kinder könnten sie verschlucken, im schlimmsten Fall daran ersticken. Unsicher kann ein Spielzeug auch aufgrund von Schadstoffen sein. Sie entfalten ihre gesundheitsgefährdende Wirkung oft erst nach Jahren. Kinder atmen die Substanzen ein und nehmen sie über Mund und Haut auf, während sie am Spielzeug lutschen, knabbern oder es einfach nur anfassen. Ob ein Spielzeug mit gesundheitsgefährdenden oder umweltschädlichen Stoffen belastet ist, kann man ihm nicht ansehen und nur selten riechen.
PAK, Formaldehyd, kritische Farbmittel, Weichmacher
Im Test fanden wir Schadstoffe in Lacken, Sperrholz oder Textil – etwa polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffen (PAK) und Formaldehyd. Vier Produkte sind wegen Schadstoffen mangelhaft, eins ausreichend. In zwei von ihnen wiesen wir kritische Mengen an krebserzeugenden beziehungsweise krebsverdächtigen Stoffen nach, die sich aus bestimmten Azofarbstoffen abspalten können. Ein anderes Produkt gar nicht verkauft werden dürfen. Es enthält einen Weichmacher in einer Konzentration, der für dieses Spielzeug nach EU-Recht verboten ist. Diesen Funden zum Trotz: Immerhin 10 von 15 Holzspielsachen im Test beweisen, dass es ohne Schadstoffprobleme geht.
Engagement der Unternehmen für Umwelt und Soziales
Die Stiftung Warentest hat ebenfalls untersucht, wie es um die Arbeitsbedingungen und den Umweltschutz in den Produktionsstätten der getesteten Spielsachen steht. Einige Anbieter zeigten sich völlig intransparent, darunter große Namen. Andere − auch ein kleines Unternehmen − überraschten uns hingegen positiv.
Um herauszufinden, ob das Spielzeug fair hergestellt wird und zum Beispiel das Holz aus sicheren Quellen stammt, befragten wir die Anbieter zu ihrer sozialen und ökologischen Unternehmensverantwortung (englisch Corporate Social Responsibility, CSR). Wir verfolgten die Lieferketten der geprüften Spielsachen bis zur Holzherkunft und baten um Belege zu den Aussagen, etwa Arbeitsverträge, Lohnabrechnungen und Umweltzertifikate. Wenn möglich, sprachen wir per Videoschalte mit Vertretern der Arbeiterschaft.
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Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@petrenz: Aktuell hatten wir uns für einen Test von Erstspielzeugen für Babys entschieden. Inwieweit die Hersteller der von uns 2013 beanstandeten Holzspielzeuge mittlerweile nachgebessert haben, können wir mangels einer zwischenzeitlichen Nachprüfung leider nicht beurteilen. Es kann sich jedoch durchaus empfehlen, einen gelegentlichen Blick in die von der EU-Kommission wöchentlich veröffentlichten Berichte (Rapid Alert System - Weekly Reports) zur Sicherheit von Non-Food-Produkten zu werfen. Die Listen (in englisch) finden Sie unter ec.europa.eu/consumers/consumers_safety/safety_products/rapex/alerts/?event=main.listNotifications. (Bee)
Hallo, als Neu-Eltern sind in den nächsten Monaten einige Spielzeugkäufe angedacht, wie z.B. eine Holzspielzeugeisenbahn. Wird es denn in den nächsten Monaten mal wieder einen Test geben, um zu prüfen, ob die Hersteller auf die z.T. sehr schlechten Bewertungen reagiert haben ?
Danke für eine kurze Info.
@HotFirefly: Ihren Kommentar nehmen wir gerne als Testanregung auf und leiten sie an das zuständige Untersuchungsteam weiter. (Se)
Mit der Frage, ob nun alle Spielzeuge wieder in Ordnung sind, die Bitte nach einem erneuten Test. Bestimmt hat sich in den 3 Jahren wohl nicht viel zum Guten gewendet. Danke für eine Reaktion!
Es ist wirklich traurig. Das Motto "Back to the roots", zurück zum einfachen, schönen, kindgerechten und erzieherisch wertvollen Holzspielzeug, stellt uns, unsere Kinder und Enkel vor große Gefahren. Dass selbst Produkte "Made in Germany" den Test nicht bestanden haben, stimmt nachdenklich. Man bedenke dabei, dass dies nicht der erste Test von Holzspielzeug durch die Stiftung Warentest war und die Spielzeugindustrie von den Fehlern des letzten Tests hätte lernen können. Gut, dass man hier ein paar Tipps bekommt. Weihnachten steht vor der Tür. Die Spielzeugindustrie sollte sich schämen, immer noch die alten giftigen Lacke einzusetzen. Die Schäden für die Kinder und Enkel sind nicht absehbar. Vielleicht wäre ein Qualitätssiegel, welches Vertrauen schaffen könnte, eine gute Idee? Dieses müsste durch entsprechende Tests errungen werden. Wenn wir Maschinenbauer Vorrichtungen bauen, müssen diese auch von Sachverständigen und vom TÜV abgenommen werden. Kein CE-Zeichen ohne Prüfung!