Gefrier­schränke und Gefriertruhen im Test

7 Tipps, die Ihre Strom­kosten senken

Datum:
  • Text: Anne Mandt
  • Testleitung: Dr. Dirk Lorenz
  • Leitung Faktencheck: Dr. Claudia Behrens
  • Produkt­auswahl: Yvonne Gramsch
Gefrier­schränke und Gefriertruhen im Test - Der Preis ist Eis – die besten Tiefkühler

Gefriergeräte. So bekommen Sie Lebens­mittel nicht nur kalt, sondern sparen auch. © Getty Images

Über die Lebens­zeit eines Gefriergeräts kommen Tausende Kilowatt­stunden Strom­verbrauch zusammen. Wir sagen, wie Sie bei Kauf und Nutzung Strom und Kosten sparen.

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1. Nicht zu groß kaufen

Über­legen Sie genau, wie viel Nutz­inhalt Sie tatsäch­lich benötigen. Große Gefriergeräte bieten vielfältige Lager­möglich­keiten und arbeiten energieeffizient. Aber: Bei der Effizienzbe­rechnung wird der Energieverbrauch immer ins Verhältnis zur Größe des Geräts gesetzt. Deshalb kann es sein, dass sie absolut gesehen dennoch mehr Strom verbrauchen als kleine Gefrierschränke. Eine Ausnahme bilden Gefriertruhen: Ihre eher einfachen Kompressoren arbeiten oft so spar­sam, dass die großen Truhen mitunter sogar weniger Energie benötigen als kleine Gefrier­schränke.

In unserer Daten­bank geben wir neben unseren Noten für die Energieeffizienz auch den absoluten Strom­verbrauch an. Vergleichen Sie Tiefkühlgeräte unterschiedlicher Größe miteinander – und entscheiden Sie sich im Zweifels­fall gegen ein unnötig großes Volumen.

2. Gefriergerät an kühlem Ort aufstellen

Einen enormen Einfluss auf den Energieverbrauch hat die Umge­bungs­temperatur. Für den besten großen Gefrier­schrank in der test-Ausgabe 6/23 haben wir den Energieverbrauch bei 32, 25 und 10 Grad Celsius Raum­temperatur gemessen (siehe Grafik unten): Bei 25 Grad war der Strom­verbrauch rund 25 Prozent nied­riger als bei 32 Grad Celsius. Bei 10 Grad Raum­temperatur verbrauchte das Gerät sogar 62 Prozent weniger.

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Heißt: Wer ein Gefriergerät im kühlen Keller oder Abstell­raum statt in der warmen Küche aufstellt, spart viel Strom ein. Muss das Gefriergerät in der Küche stehen, lässt sich der Energieverbrauch etwas geringer halten, wenn das Gefriergerät nicht neben Wärmequellen wie Heizkörper oder Back­ofen steht.

3. Schnell­gefrieren nur gezielt einsetzen

Wird beim Tiefkühler die Schnell­gefrier­funk­tion – auch Super Freeze genannt – akti­viert, bevor Gefrier­gut einge­legt wird, sinkt die Temperatur im Gerät deutlich unter die normale Lager­temperatur. So wird ein Kältdepot geschaffen, das große Mengen Gefrier­gut schneller herunter­kühlt.

Für eine Tiefkühlpizza lohnt sich das nicht. Denn durch die Schnell­gefrier­funk­tion steigt der Strom­verbrauch deutlich an. Sie sollte daher nur akti­viert werden, wenn eine größere Menge frischer Lebens­mittel einge­froren werden soll. Und bei eher älteren Geräten ist Vorsicht geboten: Mitunter schaltet sich dieser Modus nicht auto­matisch wieder ab.

4. Tiefkühl-Lebens­mittel gekühlt trans­portieren

Retten Sie die Kälte aus dem Tiefkühl-Regal im Supermarkt zu sich nach Hause. Kühlboxen und Kühltaschen schützen die Lebens­mittel bei und nach dem Einkaufen vor dem Auftauen, und sparen auch Strom: Je kühler Pizza und Co im Gefriergerät ankommen, umso weniger Arbeit hat es, die Lebens­mittel wieder auf Soll-Minusgrade abzu­kühlen.

5. Eiskrusten regel­mäßig abtauen

Bilden sich dicke Eiskrusten im Gefriergerät, leidet die Effizienz des Kühl­kreis­laufs. Der Strom­verbrauch steigt. Laut Verbraucherzentrale erhöht sich der Strom­verbrauch schon bei einem Zenti­meter Eisschicht um 10 bis 15 Prozent.

Tiefkühler mit No-Frost-Abtau-Automatik erledigen das Abtauen für Sie. Geräte ohne Abtau-Auto­matik sollten Sie mindestens einmal jähr­lich abtauen. Dazu eignen sich eiskalte Wintertage: Sie können die Tiefkühl­kost auf Terrasse oder Balkon zwischen­parken.

Abtauen ist einfach: Schalten Sie das Gerät dazu aus und räumen Sie das komplette Gefrier­gut samt Einschüben und Kühl- und Gefrierakkus aus dem Gerät. Lassen Sie die Tür offen stehen, damit die warme Raum­luft das Eis auftaut. Ein Heizlüfter beschleunigt den Tauprozess. Achtung: Eiskrusten lieber nicht mit spitzen Gegen­ständen oder stumpfer Gewalt heraus­brechen – das könnte das Gefriergerät beschädigen.

Wenn Sie abtauen: Nutzen Sie doch gleich die Gelegenheit, das Gerät zu reinigen und Gefrier­gut aufzuräumen. Reser­vieren Sie dabei einen Einschub für Lebens­mittel, die bald verbraucht werden sollten. So behalten Sie den Über­blick.

6. Dichtungen checken

Alte Gefriergeräte sind mitunter wahre Strom­fresser. Eine Ursache dafür können defekte Dichtungen sein. So lässt sich das erkennen: Raum abdunkeln und Taschen­lampe in den Kühler legen. Dringt Licht nach draußen, besteht Hand­lungs­bedarf.

Oft lassen sich Dichtungen einfach austauschen. Gerade bei älteren Gefriergeräten kann es aber an der Verfügbarkeit passender Ersatz­teile hapern. Lassen sich gravierende Lücken nicht reparieren, sollte ein neues Gerät her.

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7. Austausch prüfen – Verbrauch messen

Anhalts­punkte dafür, wann der Austausch eines alten Frosters auch unabhängig von einem Defekt ange­zeigt sein kann, gibt eine Studie im Auftrag der Verbraucherzentrale NRW: Ökologisch und wirt­schaftlich sinn­voll sei ein Austausch eines altes Gefriergeräts in der Regel ab einem Alter von rund 15 Jahren. Bei den teureren Einbaugeräten rechne sich ein Austausch erst nach zirka 20 Jahren.

Dabei gilt: Je weniger Energie das neue Gerät im Vergleich zum alten Tiefkühler verbraucht, desto schneller rechnet sich die Anschaffung. Wie viel Ihr Altgerät verbraucht, können Sie mit einem Strommessgerät aus unserem Test prüfen. Wichtig: Messen Sie den Verbrauch über mindestens eine Woche und versuchen Sie, das Gerät in der Zeit eher wenig zu nutzen – dann ist der gemessene Verbrauch besser mit unseren Messungen im Test oder mit den Angaben auf dem Energie-Label vergleich­bar. Außerdem sollte es nicht über­mäßig warm oder kalt sein.

Die Tabelle in unserem Gefriergeräte-Test zeigt auch den Energieverbrauch. Die Stiftung Warentest berechnet die voraus­sicht­lichen Strom­kosten über 15 Jahre – für zwei Szenarien: geringe Nutzung und regel­mäßige Nutzung.

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133 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 09.09.2025 um 07:45 Uhr
    Rohdaten

    @Alechs: Wir veröffentlichen nicht die Rohdaten, weil diese zu viele Einzeldaten umfassen, so viel Platz haben wir im Heft nicht. Unsere Aufgabe besteht darin, Ergebnisse zu verdichten, vergleichbar zu machen und so für Verbraucherinnen und Verbraucher zu präsentieren. Informationen zu unserer Testmethodik und zu dem Aufwand finden Sie hier: https://www.test.de/unternehmen/

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 09.09.2025 um 07:40 Uhr
    Mangelhafte Einfrierleistung

    @Alechs: Unter https://www.test.de/Gefriertruhe-Gefrierschrank-Test-4981546-4981549/ finden Sie alle Informationen, die Sie zu unserem Test suchen. Einfrieren dauert länger, wenn von „mangelhafter Einfrierleistung“ gesprochen wird. Unter den Qualitätsmerkmalen der Testergebnisse finden Sie alle Details, die zu schlechten Bewertungen geführt haben.

  • Alechs am 08.09.2025 um 18:48 Uhr
    Wo sind die Rohdaten?

    Es ist ja toll dass Sie die Einfrierleistung diverser großer geräte als Mangelhaft bezeichnen, aber nicht sagen worin das Problem bestand.
    Dauerte das abkühlen zu lange, wurde der Rest zu war.
    Sie sind offensichtlich mit der Beantwortung dieser Fragen überfordert oder halten ihre Leser für zu beschränkt das selbst beurteilen zu können. Danke.
    Ich traue mir aber durchaus zu aus den Messergebnissen selbst meine Schlüsse ziehen zu können.
    Warum veröffentlichen Sie niemals die Rohdaten sondern lassen sich lieber intransparent oder Korruption vorwerfen, weil niemand die Testergebnisse prüfen kann, Sie überwachen darf?
    Sie könnten diesen kritischen Beitrag löschen...

  • Alechs am 08.09.2025 um 16:44 Uhr
    Bedeutung Einfri Erledigung

    Was bedeutet eine gute oder mangelhafte Einfrierleistung?
    Ja klar, das einfrieren dauert länger. Danke. Das ist mir durchaus klar.
    Bedeutete eine mangelhafte Einfrierleistung, das der Rest antaut? Oder das es 3 Tage zum durchfrosten braucht?
    Vorallem:
    Wie kann ich selbst die Einfrierleistung vor dem Kauf feststellen?
    Viele ihrer Geräte waren wohl Eintagsfliegen und sind schon nach einem Jahr nicht mehr im Handel. Vermutlich wegen des schlechten Ergebnisses.
    Z.B Liebherr hatte ein mangelhaft beim einfrieren. Mich hätte Interessiert, was zu dieser schlechten Wertung geführt hat.

  • PhiMa87 am 06.09.2025 um 20:45 Uhr
    Ergebnisse kaum nachvollziehbar und intransparent

    Vergleich Kühltruhe ok. OFZ 141 CW und Gefrierschrank Haier H3F-320WTAAU1
    Transparenz:
    - die Truhe erhält ein "befriedigend" bei der Abtauzeit nach Stromausfall, der Schrank hingegen ein "sehr gut, wobei keinerlei Zeitangaben bestehen
    - umso irritierender, wenn die Hersteller/ Vertreiber genau das Gegenteil behaupten ( Truhe laut Mediamarkt Website 41 Stunden, Schrank laut Datenblatt Haier 19 Stunden)
    - wenn die Messergebnisse hier tatsächlich andere waren, wäre dies wohl einen Hinweis im Artikel wert gewesen (so wie die Angaben des tatsächlichen Nutzvolumens)
    - ebenso gibt Haier an, dass das Gerät keine Schnellfrostfunktion besäße, laut Testbericht schon, höchst irritierend
    Nachvollziehbarkeit
    - Die Truhe wird abgewertet und erhält ein "mangelhaft" für einen fehlenden Türalarm bei geöffneter Tür: einem komplett unnötigen Gimmick, da das vorhandene Schloss bereits dafür sorgt das zu verhindern
    - auch die Handhabung wird im Vergleich zu anderen Truhen abgewertet, warum bleibt offen