Gefrier­schränke und Gefriertruhen im Test

Glossar: Gefrier-Fach­begriffe erklärt

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Von Abtau­automatik über Klimaklasse bis Temperaturstabilität: Hier finden Sie Erläuterungen für die wichtigsten Fach­begriffe.

Gefrier­schränke und Gefriertruhen im Test Testergebnisse für 42 Gefriergeräte

A

Abtau­automatik (No frost). Verhindert die Bildung von Eiskrusten im Innern. Normaler­weise kondensiert Luft­feuchtig­keit, die zum Beispiel beim Türöffnen ins Gerät dringt, an den kältesten Stellen. Dies sind im Gefriergerät die (Wärmeüber­trager-) Flächen, die von eiskalter Kühl­flüssig­keit versorgt werden (Verdampfer). Geräte mit Abtauautomatik sind häufig so konstruiert, dass sich diese Verdampferflächen in einem separaten Bereich befinden; ein Ventilator pustet die Kalt­luft dann zum Gefrier­gut. Bilden sich Eiskrusten, stoppt der Kompressor den Kühl­kreis­lauf und der Ventilator unterbricht seine Arbeit ebenfalls. Eine integrierte Heizung sorgt dann kurz­zeitig dafür, dass das Eis von den Verdampferflächen abtaut und das Wasser aus dem Gerät fließt. Meist wird es zum warmen Kompressor geleitet, wo es verdunstet.

E

Energieeffizienz­klasse. Siehe -> Energielabel.

Energielabel. Das Energielabel benennt Effizienz­klassen für elektrische Geräte und soll es den Verbrauche­rinnen und Verbrauchern erleichtern, Strom – und damit auch Geld und Kohlen­dioxid­emissionen – einzusparen. Seit dem 1. März 2021 gilt das neue Energielabel. Der Grund: Immer neue Effizienz­klassen am oberen Ende der Skala wie A++ und A+++ haben die Aussagekraft des Labels eher vermindert. Viele Gefriergeräte waren in den letzten Jahren zudem so spar­sam geworden, dass sie in der effizientesten Klasse A+++ landeten. Jetzt wird die Effizienz nicht mehr nach den Klassen A+++ bis D, sondern von A bis G einge­teilt. Die spar­samste Klasse A bleibt erst einmal frei − als Anreiz für die Hersteller, noch spar­samere Geräte zu entwickeln, damit sie in Zukunft wieder zu den „Klassen­besten“ gehören. Das neue Label bietet − wie schon das alte − zusätzliche Informationen über Raum­inhalt, Schall­emissionen und jähr­lichen Energieverbrauch der Geräte. Ein QR-Code in der oberen rechten Ecke des neuen Labels führt zur europäischen Produkt­daten­bank EPREL, wo sich schon vor dem Kauf weitere Informationen über den Gefrierer abrufen lassen.

G

Gebrauchs­volumen. Wird im Test ermittelt. Es ist der Raum, der in sämtlichen Fächern, Körben und Einschüben für Gefrier­gut zur Verfügung steht. Das für Verbraucher relevante Gebrauchs­volumen ist oft deutlich geringer als das --> Nutzvolumen.

K

Kälte­mittel. Durch­strömt den Kühl­kreis­lauf, wenn der Kompressor anspringt. Es besteht heut­zutage aus R600a (Isobutan). Diese Substanz ist klimarelevant, erhöht also den Treib­haus­effekt. Allerdings schädigt es nicht die Ozon­schicht der Atmosphäre. Teilhalogenierte, ozon­schicht­zerstörende Kälte­mittel sind in Europa verboten.

Klimaklasse. Informiert über die Umge­bungs­temperaturen, für die sich ein Gefriergerät eignet. Gebräuchlich ist in Mittel­europa die Klimaklasse SN-T, bei der die Außen­temperatur zwischen +10 und +43 Grad Celsius liegen darf. Die Klimaklasse N eignet sich nur für Außen­temperaturen von +16 bis 32 Grad, also eventuell nicht für den Keller.

Kompressor. Pumpe, die das Kälte­mittel verdichtet (komprimiert), so dass es sich unter Druck stark erwärmt. Diese Wärmeenergie wird via Wärmeüber­trager (oft rippen­artige Gitter­konstruktionen auf der Geräter­ückseite) an die Raum­luft abge­geben. Moderne Kompressoren arbeiten mit elektronischer Steuerung (etwa „Inverter“). Sie passen ihre Leistung dem Kühlbedarf an. Oft laufen sie länger als klassische Modelle.

Kühl­kreis­lauf. Wird vom Kälte­mittel durch­strömt. Der Kompressor verdichtet dieses; es erwärmt sich dabei. Wärmeüber­tragerflächen (meist auf der Geräter­ückseite) leiten die Wärme an die Außen­luft ab; das Kälte­mittel kühlt sich dabei ab. Anschließend sorgt ein Ventil dafür, dass sich das Kälte­mittel entspannt und dabei eiskalt wird. So durch­strömt es den Wärmeüber­trager im Innern des Gefriergeräts, den Verdampfer. Da das Kälte­mittel deutlich kälter als –18 Grad Celsius ist, kann es hier Wärme aufnehmen; der Innenraum erzielt so die gewünschten Minusgrade. Das Kälte­mittel verdampft und strömt gasförmig zurück zum Kompressor. Temperaturfühler / Thermostate steuern den Kühl­kreis­lauf.

N

Nettovolumen. Siehe -> Nutzvolumen.

Nutzvolumen. Wird vom Anbieter auf dem Energielabel deklariert. Bestimmt wird es ohne heraus­nehm­bare Einbauten (zum Beispiel Einschübe). Das Nutz-/Nettovolumen ist daher oft zirka 20 Prozent größer als das Gebrauchs­volumen, das die Stiftung Warentest in ihren Tests ermittelt.

No-Frost. Siehe -> Abtau­automatik.

S

Schnell­gefrier­funk­tion. Auch Superfrost genannt. Diese Funk­tion hilft beim Einfrieren größerer Lebens­mittel­mengen. Ist sie akti­viert, kühlt das Innere des Gefriergeräts schneller ab, die Temperatur sinkt unter die üblichen –18 Grad Celsius. Dafür muss der Kompressor häufiger anspringen oder länger laufen. Da dies den Strom­verbrauch erhöht, schalten alle aktuell verkauften Geräte die Schnell­gefrier­funk­tion nach spätestens 72 Stunden auto­matisch ab.

Strom­kosten. Werden berechnet, indem der jähr­liche Energieverbrauch (Kilowatt­stunden) mit dem aktuellen mitt­leren Strom­preis (derzeit 0,31 Euro pro Kilowatt­stunde) multipliziert wird.

Superfrost. Siehe -> Schnell­gefrier­funk­tion.

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T

Temperaturstabilität beim Lagern. Die Bewertung dieses Prüfkriteriums informiert darüber, wie gut es einem Gefriergerät gelingt, die einge­stellte Lager­temperatur (üblicher­weise –18 Grad Celsius) über­all im Innern einzuhalten. Wird im Test bei verschiedenen Umge­bungs­temperaturen ermittelt.

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112 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 17.01.2023 um 12:48 Uhr
Tippfehler-korrigiert

@Lopura: Vielen Dank für Ihren Hinweis. Wir haben den Tippfehler korrigiert.

Lopura am 16.01.2023 um 21:10 Uhr
Tippfehler: Fehlendes "R" im Titel?

Ich glaube, der Titel sollte statt "Strom oft teuer als Gefriergerät – wir zeigen die spar­samen Modelle" eher "Strom oft teurer als Gefriergerät – wir zeigen die spar­samen Modelle" lauten.

Profilbild Stiftung_Warentest am 31.10.2022 um 10:53 Uhr
Aktualität der Testergebnisse

@oerl: Wir haben den Miele FN24062ws noch zu Zeiten des alten Energielabels geprüft.
Damals hat Miele A++ und 203 kWh Jahresverbrauch angegeben.
Durch die Umstellung auf das neue Energielabel (jetzt F) und die neuen Prüfbedingungen kann sich der Jahresverbrauch deutlich ändern, auch ohne anderen Kompressor.
Viele Anbieter haben mit der Label-Umstellung auch ihre Gerätebezeichnung geändert.
Hier scheint das nicht der Fall zu sein, was zu den geschilderten Verwirrungen führt.

oerl am 28.10.2022 um 14:37 Uhr
Aktualität der Testergebnisse, Miele FN24062ws

Miele hat scheinbar einen anderen Kompressor im freistehenden Gefrierschrank FN24062ws eingebaut. Laut Testergebnis soll der Gefrierschrank 203 kWh/h verbrauchen; das Datenblatt der Firma gibt zu diesem Schrank einen Jahresverbrauch von 274,56 kWh an. Damit landet er in Energieeffizienzklasse F. Eine schlüssige Antwort zu der Diskrepanz habe ich bei der Kundenberatung von Miele nicht erhalten. Der andere, neue (höhere) Verbrauch wurde mit der Einführung der neuen Energieeffizienzklassen begründet.

halsbandschnaepper am 12.08.2022 um 11:06 Uhr
Sinn der Eiswürfelfunktion?

Ist es schon zu viel verlangt einen normalen Eiswürfelbehälter (oder mehrere) in den Gefrierschrank zu stellen?