
Rohes im Napf. Beim Barfen kommt es auf die passende Ration an. © Getty Images
Feucht oder trocken? Mit oder ohne Getreide? Rohes Fleisch oder vegan? Wir geben Antworten auf Ihre Fragen rund ums Thema Hundefutter.
Alle Fragen im Überblick
- Was ist gesünder: Feucht- oder Trockenfutter?
- Wie viel Fleisch sollte ein gutes Futter mindestens enthalten?
- Wie stelle ich auf ein anderes Futter um?
- Kann ich selbst anhand der Zutatenliste berechnen, ob mein Hund alle Nährstoffe bekommt?
- Ist Bio-Futter eine gute Wahl?
- Was bieten Sensitiv-Futter?
- Wie finde ich die passende Futtermenge für meinen Hund heraus?
- Wie viel darf mein Hund fressen, um nicht übergewichtig zu werden?
- Welches Futter muss bei der täglichen Futterration berücksichtigt werden?
- Wie erkenne ich, ob mein Hund übergewichtig ist?
- Welche Folgen hat Übergewicht bei Hunden?
- Was kann ich tun, damit mein Hund abnimmt?
Das richtige Futter finden
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Was ist gesünder: Feucht- oder Trockenfutter?
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Werden sie als Alleinfutter verkauft, müssen beide den Hund rundum versorgen. Sie sind also gleichwertig. Studien zeigen: Ein optimal zusammengesetztes Alleinfutter hat keine Nachteile für die Gesundheit des Hundes. Tendenziell verträgt die Mehrzahl der Hunde Trockenfutter leichter. Nassfutter liefert aber mehr Feuchtigkeit.
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Wie viel Fleisch sollte ein gutes Futter mindestens enthalten?
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Nicht die Fleischmenge oder Tierart ist entscheidend, sondern wie sich das Futter insgesamt zusammensetzt. Selbst edles Filet oder Muskelfleisch liefert nicht alle erforderlichen Nährstoffe. Die sind oft in Organen und Schlachtnebenprodukten enthalten: Leber liefert etwa Vitamin A, Knochenmehl Kalzium und Pansen Eiweiß.
Die meisten Etiketten informieren ungenau über den wahren Fleischanteil. Bei Trockenfutter sind Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse nach Getreide meist die zweithäufigste Zutat. Die genaue Fleischmenge lässt sich im Labor nicht bestimmen, da die Zutaten getrocknet und vermahlen sind.
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Wie stelle ich auf ein anderes Futter um?
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Gehen Sie schrittweise vor: Wer von einem Trockenfutter auf ein anderes umstellt, mischt für einige Tage altes und neues halb und halb. Wer auf Feuchtfutter umstellt, mischt zunächst ein Drittel unter und steigert dann die Menge. Jedes neue Futter sollte über vier Wochen getestet werden, der Organismus muss sich daran gewöhnen.
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Kann ich selbst anhand der Zutatenliste berechnen, ob mein Hund alle Nährstoffe bekommt?
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Das ist leider so gut wie unmöglich. Die Zutatenlisten sind in der Regel nicht detailliert genug. Außerdem ist auf viele Angaben kein Verlass, wie unsere Tests von Trockenfutter und Nassfutter zeigen. Bei unseren Untersuchungen für ausgewachsene Hunde gehen wir von einem mäßig aktiven Modellhund mit 15 Kilo Gewicht aus. Wir ermitteln seinen Bedarf und gleichen ihn mit der Nährstoffversorgung durch die einzelnen Futter ab.
Beobachten Sie Ihren Hund. Wirkt er müde und schlapp? Gibt er Signale, dass ihm etwas fehlt? Dann sollten Sie das von Tierärztin oder Tierarzt überprüfen lassen und, wenn nötig, die Futtermenge anpassen oder auf ein anderes Futter umsteigen.
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Ist Bio-Futter eine gute Wahl?
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In unseren Tests sind Bio-Futter in der Vergangenheit öfter durchgefallen – im Test von Trockenfutter schneidet von zwei Bio-Futtern immerhin eines gut ab.
Heimtierfutter kann nach derEU-Ökoverordnung zertifiziert werden und sich „Bio“ nennen. Mindestens 95 Prozent der Zutaten müssen dann nach den Kriterien des Ökolandbaus erzeugt worden sein. Außerdem müssen Ökokontrollstellen die Hersteller überprüfen.
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Was bieten Sensitiv-Futter?
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Einige Anbieter führen Futter im Sortiment, die prominent als „sensitiv“ beworben sind und häufiger teurer als Standardsorten sind. Rechtlich handelt es sich um Alleinfuttermittel – dieselbe Kategorie, in die auch unsere normalen Futter gehören. Für die Bezeichnung sensitiv fehlt dagegen eine rechtliche Definition, die Futter sind entsprechend ganz unterschiedlich zusammengesetzt – die Proteinquellen variieren, teils sind gesund klingende Zutaten wie Rosmarin oder Ingwer deklariert. Die Werbeversprechen zielen etwa auf Getreide- und Glutenfreiheit oder hohe Verdaulichkeit. Teils wecken die Anbieter aber zu hohe Erwartungen, wie unser Test von Trockenfutter zeigt.
Zusammensetzung der Futter
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Werden für Hundefutter minderwertige Schlachtabfälle weiterverarbeitet?
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Weder in unseren Trockenfutter-Tests noch in unseren Feuchtfutter-Tests fanden wir im Labor Hinweise auf minderwertige Abfälle. Teile kranker oder verstorbener Tiere sind laut einer EU-Verordnung verboten.
Zugelassen sind nur hygienisch einwandfreie Schlachtnebenprodukte von Tieren, die auch für den menschlichen Verzehr geeignet sind. Das können Organe wie Herz, Lunge und Magen sein – oder Teile wie Zunge und Euter, die hierzulande für die menschliche Ernährung kaum noch eine Rolle spielen. Knochen werden oft vermahlen als Knochenmehl zugegeben, damit die Tiere sich nicht daran verschlucken.
Auch für den Menschen als genussuntauglich eingestufte Teile gesunder Tiere können laut EU-Verordnung verarbeitet werden, etwa Horn, Borsten, Haare und Federn – Magen-Darm-Inhalt jedoch nicht. Wir prüfen in unseren Tests mikroskopisch nach Bestandteilen wie Federn oder Horn – bisher waren jedoch alle Produkte unauffällig. Vereinzelte Federn sind für die Tiere kein Problem.
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Enthält Hundefutter Lockstoffe, um das Tier an eine Marke zu binden?
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Nein, Aromen oder Geschmacksverstärker sind nicht üblich und auch nicht nötig. Hunde sind meist durch das Futter geprägt, mit dem sie aufgewachsen sind. Teils kommen Sellerie, Karotte oder Lauch mit ins Futter, um den Geruch zu verbessern. Es sind oft Frauchen und Herrchen, die sich an dem Geruch von Feuchtfutter stören. Die Feuchtfutter im Test rochen meist leicht nach Bouillon und Fleisch, etliche nach Innereien. Bei Trockenfutter kommt oft noch eine Getreidenote dazu.
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Sind Schadstoffe in Hundefutter ein Problem?
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Weder im jüngsten Test von Trockenfutter noch im Test von Feuchtfutter wiesen wir bedenkliche Schadstoffmengen nach. In früheren Untersuchungen gab es vereinzelt Produkte mit vergleichsweise viel Kadmium oder mit hohen Gehalten an Acrylamid – doch das waren Ausnahmen.
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Enthalten die Futter viel Zucker?
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Das Gerücht, Zucker würde absichtlich in rauen Mengen ins Futter gegeben, trifft nicht zu. Die Zuckergehalte in den Nassfuttern und in den Trockenfuttern waren immer gering – in den meisten Fällen lagen sie unterhalb der Bestimmungsgrenze von 2 Gramm pro 100 Gramm. Geringe Mengen Zucker können auch aus anderen Zutaten stammen – etwa aus Früchten oder bestimmten Gemüsesorten.
Ein Produkt im Test von Hundefutter mit Insekten hatte einen überraschend hohen Zuckergehalt, zusätzlichen Zucker enthielt es laut Zutatenliste aber nicht. Nur wenige Hersteller setzen Zucker zu, auch damit das Futter brauner aussieht – für Menschen mag das attraktiv wirken, dem Hund ist es egal.
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Was ist von Getreide als Zutat zu halten?
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Sowohl die Trockenfutter als auch die Feuchtfutter im Test enthielten klassisches Getreide, aber auch Reis, Quinoa oder Hirse. Im Gegensatz zum Wolf können Hunde die enthaltene Stärke durchaus verdauen. Gerade bei älteren Tieren oder bei Nierenproblemen entlastet es die Nieren, nicht alle Energie nur aus Proteinen zu bekommen, sondern auch in Form von Kohlenhydraten. Getreide ist wegen seiner Ballaststoffe und Mineralstoffe ein guter Energielieferant für den Hund – und deutlich gesünder als Zucker.
Richtige Futtermenge und Übergewicht
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Wie finde ich die passende Futtermenge für meinen Hund heraus?
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Die Anbieter geben auf den Produkten Mengen für Hunde verschiedener Gewichtsklassen an. Diese Angaben stimmen nicht immer, wie wir in unseren Tests regelmäßig feststellen. Orientieren Sie sich anfangs dennoch an den Fütterungsempfehlungen auf dem Futter und passen Sie die Portion dann an. Dafür ist es am besten, den Hund regelmäßig zu wiegen. Wenn er nicht allein auf der Waage bleibt, wiegen Sie sich mit und ziehen anschließend Ihr eigenes Gewicht ab. So erkennen Sie rechtzeitig, wenn der Hund zunimmt und können die Ration anpassen.
Wer Futter neu einführt, sollte den Feuchtigkeits- und Fettgehalt mit dem des alten Futters vergleichen: Sind sie in etwa gleich, kann dieselbe Menge wie vorher verfüttert werden. Ist es deutlich fetter, reicht weniger.
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Wie viel darf mein Hund fressen, um nicht übergewichtig zu werden?
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Überschüssiges Fettgewebe entsteht – wie beim Menschen – immer dann, wenn ein Hund mehr Kalorien zu sich nimmt, als er verbraucht. Das heißt: Die tägliche Futterration muss dem individuellen Energiebedarf des Hundes entsprechen. Der wiederum hängt von diversen Faktoren ab: zum Beispiel von seiner Rasse, Größe, seinem Gewicht und seinem Aktivitätsniveau – größere, aktivere Hunde brauchen mehr Energie. Auch das Alter spielt eine Rolle: Welpen haben wegen ihres Wachstums einen höheren Bedarf, während ältere Hunde oft weniger Energie benötigen.
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Welches Futter muss bei der täglichen Futterration berücksichtigt werden?
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Berücksichtigen Sie nicht nur das Hauptfutter, sondern alles, was durchs Maul geht. Wir empfehlen dafür, die passende Ration Hauptfutter abzumessen oder abzuwiegen. Damit man das nicht täglich machen muss, empfehlen wir, die korrekte Futtermenge zum Beispiel in einen alten Joghurtbecher zu füllen und darin dann eine Markierung zu setzen. Das erleichtert die tägliche bedarfsgerechte Portionierung des Futters.
Wichtig: Kommen weitere Kalorien hinzu – in Form von Leckerli, Kauprodukten, Leberwurst zum Tabletteneinnehmen oder Speiseresten vom Tisch – sollten diese wiederum vom Hauptfutter abgezogen werden. In unserem Test von Snacks zeigte sich, dass Leckerli mitunter viele Kalorien in kleinen Portionen verpacken.
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Wie erkenne ich, ob mein Hund übergewichtig ist?
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Viele Hundebesitzer erkennen Übergewicht bei ihrem Tier nicht. Der sogenannte Body Condition Score ist eine neunstufige Skala, mit der Tierärzte weltweit arbeiten, um Übergewicht anhand körperlicher Merkmale der Hunde zu erkennen. Etwa anhand der Ausprägung der Taille oder des Bauches oder wie gut die Rippen unter dem Fell noch zu ertasten sind. Abbildungen des Body Condition Scores sind im Internet zu finden und auch für Laien verständlich. Übergewicht frühzeitig zu erkennen ist wichtig, um Hunde auch vor Folgeerkrankungen zu schützen.
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Welche Folgen hat Übergewicht bei Hunden?
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Studien gehen davon aus, dass bis zu 60 Prozent der Hunde in Deutschland Übergewicht haben. Damit ist Adipositas eine der häufigsten Erkrankungen bei Hunden und Ursache diverser Folgeerkrankungen wie Arthritis, anderer Gelenk- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Übergewicht kann bei Hunden auch zu Diabetes führen, allerdings ist das vor allem bei übergewichtigen Katzen ein Problem.
Da Übergewicht und die Begleiterkrankungen die Beweglichkeit der Hunde einschränken kann, sinkt die Lebensqualität. Es gibt Studien, die zeigen, dass übergewichtige Hunde – je nach Rasse – bis zu drei Jahre früher sterben als Artgenosse, die ihr Leben lang schlank waren.
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Was kann ich tun, damit mein Hund abnimmt?
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Er sollte mehr Kalorien verbrauchen, als er zu sich nimmt. Durch eine Reduktion des Futters ist das einfacher zu erreichen als durch einen gesteigerten Kalorienbedarf, also zum Beispiel durch mehr Bewegung.
Wir empfehlen, mit einem übergewichtigen Hund zum Tierarzt zu gehen und nach einer tierärztlichen Reduktionsdiät zu fragen. Die stellt sicher, dass der Hund auch bei reduzierter Futtermenge alle wichtigen Nährstoffe bekommt. Diese Diäten enthalten oft Spezialfutter, die ein hohes Volumen oder einen hohen Anteil stark quellender Pflanzenfasern haben, sodass weder das Tier selbst noch der Halter das Gefühl haben, dass der Hund hungern muss. Wichtig: Das Futter nach und nach anpassen, damit der Stoffwechsel des Hundes sich darauf einstellen kann.
Wenn ein Hund trotz einer befolgten Diät nicht abnimmt, könnten Erkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion dahinterstecken. Auch das sollte ärztlich abgeklärt werden.
Leckerli, Snacks und andere Belohnungen
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Wie viele Leckerlis darf ich meinem Hund am Tag geben?
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Da klassische Leckerli oft viele Kalorien, aber kaum wichtige Nährstoffe enthalten, sollten sie an der Tagesration nur einen kleinen Anteil haben. Damit es weder zu Überfütterung noch zu Nährstoffmangel kommt, besagt eine Faustformel aus der Tiermedizin: Nur maximal 10 Prozent des täglichen Kalorienbedarfs mit Leckerli decken. Wie viele das genau sind, ist je nach Hunderasse, Energiedichte und Größe der Snacks sehr unterschiedlich.
Das zeigte sich auch im Test von Hundesnacks der Stiftung Warentest. Teils waren es so wenige Stücke, dass Halter in der Hundeerziehung damit nicht weit kommen. Alle Leckerli, die gefüttert werden, sollten von der Ration des sonstigen Futters abgezogen werden. Sonst droht auf Dauer Übergewicht. Bei 10 Prozent Extrakalorien in Form von Snacks muss das Hauptfutter also um 10 Prozent reduziert werden.
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Kann ich meinem Hund Lebensmittel für Menschen als Leckerli geben?
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Ja, das geht. Verschiedene Obst- und Gemüsesorten zum Beispiel nehmen viele Hunde gerne als Belohnung an. Es gibt aber einige Sorten, bei denen Vorsicht geboten ist: Nicht füttern sollte man Weintrauben, weil sie zu Nierenversagen führen können. Bei Äpfeln und Birnen das Gehäuse entfernen. Steinobst nur ohne Kern verfüttern, da Erstickungsgefahr besteht. Generell sollten Hunde nichts bekommen, was Menschen schlecht vertragen – unreife Tomaten zum Beispiel.
Viele Hundebesitzer verfüttern auch Speisereste. Das ist grundsätzlich in Ordnung. Es muss aber beachtet werden, dass darin häufig viele Kalorien stecken, die dann von der Tagesration des Hauptfutters abgezogen werden müssen. Im Test von Hundeleckerli nennen wir gesündere Alternativen zu Hundesnacks.
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Was ist der Unterschied zwischen Snacks und klassischem Hundefutter?
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Das, was der Hund täglich als Futter bekommt, ist ein sogenanntes Alleinfutter: Laut Gesetz muss es dem Hund alle nötigen Nährstoffe liefern, ohne dass etwas zusätzlich gefüttert werden muss. Viele der von der Stiftung Warentest geprüften Trockenfutter und Nassfutter im Test schaffen das – aber längst nicht alle.
Leckerli, die dem Hund als Snacks zwischendurch gegeben werden, sind meist als Ergänzungsfutter gekennzeichnet. Diese sind nicht dazu verpflichtet, alle Nährstoffe zu liefern – es muss also noch etwas anderes zusätzlich gegeben werden. Daher sollten Ergänzungsfutter-Snacks maximal 10 Prozent der täglich gefütterten Energiezufuhr des Hundes ausmachen. Ein vollwertiges Alleinfutter ist so zusammengesetzt, dass es auch in 90 Prozent der täglichen Portion dem Hund alle nötigen Nährstoffe liefert.
Unverträglichkeiten und Allergien
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Kann Getreide der Gesundheit von Hunden schaden?
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Nein. Viele glauben, Hunde können Stärke nicht gut verdauen. Eine Studie hat das widerlegt. Wie bei der Lebensmittelherstellung auch muss das verwendetete Getreide aber gut kontrolliert werden, da es etwa mit Pflanzenschutzmitteln oder Schimmelpilzgiften wie Aflatoxinen belastet sein kann. Trockenfutter enthält mehr Getreide als Feuchtfutter. Im aktuellen Trockenfutter-Test waren Aflatoxine kein Problem.
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Welche Hunde brauchen ein glutenfreies Futter?
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Gluten aus Getreide vertragen Hunde meist, eine Glutenallergie ist sehr selten. Gluten ist ein Klebereiweiß, das in Getreidearten wie Weizen, Roggen und Gerste vorkommt. Es gibt auch glutenfreies Getreide, etwa Reis oder Hirse.
Als „glutenfrei“ deklariertes Tierfutter kann übrigens Spuren von Gluten enthalten – es gibt keine Vorschrift, wie viel Gluten es maximal enthalten darf. Betroffene Tiere brauchen spezielles Futter.
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Was sind Allergikerfutter?
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Futter für Allergikerhunde sollte hypoallergen sein – das heißt, das enthaltene Eiweiß muss in hydrolysierter, also aufgespaltener Form vorliegen. Auf diese Weise ist es besser verdaulich. Üblicherweise wird nur eine Eiweißquelle, sprich eine Tierart eingesetzt, um das Allergierisiko möglichst gering zu halten. Bei Hunden mit Allergie gegen häufig in Futtern eingesetzte Fleischsorten wie Schwein, Rind und Huhn kommen dann Eiweißquellen zum Einsatz, die der Hund bisher noch nicht bekommen hat und daher auch noch keine Allergie entwickeln konnte – beispielsweise Strauß, Pferd oder auch Insekten. Bei Hunden mit Allergie gegen nur eine Fleischquelle, etwa Rindfleisch, genügt es Futter mit anderen Fleischarten zu wählen.
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Für welchen Hund eignet sich Futter mit Insekten?
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Produkte mit Insekten als einziger Proteinquelle, können Vierbeinern helfen, die andere tierische Proteine nicht vertragen. In unserem Test von Hundefutter mit Insekten, darunter sieben Trocken- und drei Feuchtfutter, konnte jedes zweite Produkt überzeugen. Anders als oft beworben sind diese Futter aber nicht hypoallergen. Denn auch auf Insektenprotein können Hunde irgendwann allergisch reagieren.
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Erhöht Hundefutter mit vielen verschiedenen Tierarten das Allergierisiko?
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Es ist nicht erwiesen, dass eine Mischung mehrerer Tierarten im Futter automatisch Allergien beim Hund hervorruft. Es ist aber ratsam dem Hund nicht alle möglichen Fleischarten zu fressen zu geben. Warum, erklärt eine Veterinärmedizinerin beim Test Hundefutter mit Insekten.
Bei jedem Tierfutter-Test überprüfen wir, ob die beworbenen Tierarten wie Schwein, Geflügel oder Wild tatsächlich im Futter enthalten sind. Wer gezielt bestimmte Tierarten umgehen will, findet in unseren Tests zu Feuchtfutter und Trockenfutter die passenden Informationen.
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Woran erkenne ich eine Allergie bei meinem Hund?
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Das ist schwierig. Symptome wie Durchfall, Juckreiz oder entzündete Ohren können auch andere Ursachen haben. Eine Diagnose kann nur die Tierärztin oder der Tierarzt stellen. Zuerst müssen andere Krankheiten ausgeschlossen werden. Dann wird mit einer Diät, die einzelne Zutaten weglässt, abgeklärt, welche Zutat nicht vertragen wird. Steht der Auslöser eindeutig fest, können Hundehalterinnen und -halter auf ein Futter ohne diesen ausweichen.
Zur Diagnose werden auch Bluttests gemacht, doch ein positives Ergebnis bringt keine hundertprozentige Klarheit. Das erklärt unter anderem, weshalb Allergien heute häufiger diagnostiziert werden als früher und weshalb manche Diagnose sich als falsch erweist.
Spezielle Futterkonzepte
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Ist BARFen eine empfehlenswerte Alternative?
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Das Konzept BARF (Bones and raw foods, übersetzt meist als biologische, artgerechte Rohfütterung) beruht auf der Rohfütterung. Hunde können rohes Fleisch und pflanzliche Zutaten gut verdauen, außer Kartoffeln. Das Risiko für eine Unter- oder Überversorgung ist beim Barfen relativ groß: Hundebesitzerinnen und -besitzer müssen sich stark mit dem Bedarf ihres Tiers beschäftigen und mit Tierärztin oder Tierarzt eine passende Ration berechnen, sonst drohen Erkrankungen.
Weitere Risiken birgt der Kontakt mit rohem Fleisch – vor allem für Menschen. Hunde können Salmonellen und andere Krankheitserreger unbemerkt verbreiten: Vorsicht bei Kindern und anderen empfindlichen Personen im Haushalt.
Wir haben 2019 einige Tiefkühlmenüs aus rohem Fleisch zum Barfen untersucht. Die Ergebnisse sind im PDF von 2019 beim Feuchtfutter-Test zu finden.
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Ist Barfen auch für Welpen geeignet?
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Da sie alle sechs bis acht Wochen eine Rationsanpassung brauchen, ist Barfen kritisch. Ein ausgewogenes Alleinfutter für Welpen ist zuverlässiger. Wer die Kleinen dennoch barfen will, sollte seine Ration in einer spezialisierten tierärztlichen Praxis nachrechnen lassen. Sonst kann es etwa zu Skelettwachstumsstörungen kommen, unter denen die Tiere ein Leben lang leiden müssen.
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Kann ein Hund vegetarisch ernährt werden?
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Ja, da vegetarische Futter tierische Zutaten wie Milchprodukte und Ei enthalten und Vitamine und Mineralstoffe zusetzen können. Bisher waren vegetarische Hundefutter in unseren Tests aber mangelhaft, ihnen fehlten wichtige Nährstoffe.
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Was ist mit veganer Ernährung?
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Komplett auf tierische Zutaten zu verzichten, wird nicht empfohlen. Dass es möglich ist, ein veganes Tierfutter so zusammensetzen, dass es einen guten Nährstoffmix bietet, zeigt unser aktueller Test von Katzen-Trockenfutter. Veganes Hundefutter haben wir bisher noch nicht geprüft.
Grundsätzlich gilt: Nährstoffe aus pflanzlichen Quellen könnten schlechter verfügbar sein. Fleischfrei ernährte Hunde sollten daher regelmäßig in der tierärztlichen Praxis untersucht werden. Weisen Sie auf die vegane Ernährung hin, damit die richtigen Untersuchungen erfolgen können.
Welpen und Senioren bedarfsgerecht füttern
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Was ist beim Füttern von Welpen zu beachten?
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Ihr Nährstoff- und Energiebedarf ist besonders anspruchsvoll, denn sie befinden sich in der Wachstumsphase. Sie brauchen beispielsweise viel hochwertiges Eiweiß und passende Mengen an Mineralstoffen und Spurenelementen. Futter für erwachsene Hunde reicht nicht, es gibt spezielle Produkte.
Der Test von Welpenfutter zeigt aber: Es ist nicht einfach, ein gutes Futter zu finden, das den Bedarf der Jungtiere abdeckt. Von sechs konnten nur zwei überzeugen. Einige waren nicht passend zusammengesetzt und empfahlen unpassende Futtermengen. Welpen sollten sowohl an Nass- als auch Trockenfutter gewöhnt werden – sonst verweigert das Tier später eventuell ein breiteres Angebot. Barfen empfehlen wir für junge Hunde nicht.
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Ändert sich der Ernährungsbedarf, wenn Hunde älter werden?
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Ja. Viele ältere Tiere brauchen nicht mehr so viel Energie – auch, weil sie sich nicht mehr so viel bewegen. Daher sollte eine Ration Futter dann weniger Kalorien enthalten als eine Ration für jüngere, ausgewachsene Hunde. Unser Modellhund für ältere Hunde bekommt 20 Prozent weniger Kalorien, aber der genaue Bedarf kann von Hund zu Hund schwanken.
Gleichzeitig muss die zugeteilte Menge das betagte Tier mit genauso vielen Mineralstoffen und Vitaminen wie früher versorgen. Die Eiweißqualität sollte hochwertig, Phosphor und Natrium nicht im Übermaß enthalten sein.
Der Handel verkauft spezielle Senior-Futter, von denen wir 2021 acht Produkte getestet haben. Nur ein Produkt hat insgesamt gut abgeschnitten.
Wer für ein betagtes Tier mit verringertem Energiebedarf das Futter selbst zusammenstellt, sollte normalerweise darauf achten, dass eine Ration weniger Kilokalorien als früher hat und hochwertige Eiweißlieferanten enthält – etwa Muskelfleisch, Milchprodukte, gekochte Eier (Mehr Infos zum Barfen im Test von Feuchtfutter).
Haltbarkeit, Lagerung und Entsorgung
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Wie lange hält sich eine angebrochene Dose Nassnahrung?
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Eine Dose enthält im Schnitt 400 Gramm und wird meist vollständig verfüttert. Sollte doch etwas übrig bleiben, dann gehört die Dose bis zur nächsten Fütterung in den Kühlschrank. Bevor der Hund erneut davon frisst, sollte das Futter rechtzeitig wieder auf Zimmertemperatur gebracht werden. Das ist für ihn bekömmlicher.
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Was sollte ich beim Lagern von Trockenfutter beachten?
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Falls Sie große 15-Kilo-Säcke kaufen, entnehmen Sie am besten eine Ration für drei Tage und füllen sie in einen gut schließenden Behälter um. Wird der Sack häufig geöffnet, kann das Trockenfutter durch Luftzufuhr Schaden nehmen. Brauchen Sie den Sack innerhalb von sechs Wochen auf.
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Lassen sich Dosen, Schalen und Pouches gut entsorgen und recyceln?
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Diese Packungen gehören in die gelbe Tonne oder den gelben Sack. Die Recyclingfähigkeit der einzelnen Materialien haben wir im aktuellen Feuchtfutter-Test erstmals geprüft und und festgestellt, dass die Unterschiede zwischen Weißblechdose und Kunststoffbeutel groß sind. Umweltschonend handelt, wer möglichst große Packungen wählt, die zum Bedarf des Hundes passen.
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- Was sagt der Fleischanteil im Futter aus? Warum ist die Schale Milch nicht so empfehlenswert? Und lässt sich eine Katze auch vegan ernähren? Antworten auf Ihre Fragen.
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- Riecht herzhaft und ist schön weich – viele Hunde lieben feuchtes Futter. Ihr Glück: Unter den 22 Produkten sind mehrere Testsieger. Eins der besten ist das günstigste.
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- Jedes dritte Hunde-Trockenfutter im Test versorgt Vierbeiner gesund und ausgewogen. Mehrausgaben für Sensitiv-Futter lohnen oft nicht.
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Kommentarliste
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@swtest992: Eine vegane Ernährung für den Hund wird nach aktuellem Stand von den uns beratenden Experten abgelehnt, da sie komplett auf tierische Zutaten verzichtet und der Hund essenzielle Nährstoffe wie Vitamin B12, Taurin und Arachidonsäure vor allem aus tierischen Zutaten bekommt.
...da sie komplett auf tierische Zutaten verzichtet."
What?
Ich bin großer Fan von Stiftung Warentest, aber diese Aussage sollte erklärt werden. Was bedeutet "tierische Zutaten" und weshalb sind diese essentiell für Hunde? Welche Bausteine können denn nicht mit pflanzlichen Zusatzstoffen zugesetzt werden, die Hunde unbedingt brauchen, die eine Aussage wie diese rechtfertigt?
@FrauJa: Gerne nehmen wir Ihren Testwunsch auf. Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass es uns satzungsgemäß nicht möglich ist, Vorabinformationen zu geben.
Guten Tag zusammen,
ich bedanke mich ebenfalls für die aufschlussreichen Tipps zum Welpen-Nassfutter. Allerdings vermisse ich noch entsprechende Tipps zum Trockenfutter für Welpen. Ist die Recherche auch in dem Bereich geplant?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
wie alle, die mit Hunden Geld verdienen können, das auch ohne jegliches Gewissen tun.
Wolfsblut, was besseres gibt es nicht....usw.
Der kleine Mann schmeckt die 3,8 Ausreichend scheinbar raus, frißt der Hund lustigerweise auch nicht.
Hätte nie geglaubt, das die Discounter das beste Hundefutter haben.
Sollte jeder lesen, dann bleibt genug Geld für einen ,,guten,, Hundetrainer übrig.
Sozialverhalten...