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Testergebnisse für 24 Bitterschokolade 12/2020Im Test: 24 dunkle Schokoladen mit Kakaogehalten zwischen 60 und 75 Prozent. Sechs sind Bioprodukte. Eingekauft haben wir sie von April bis Juni 2020. Die Preise ermittelten wir durch eine Befragung der Anbieter im September und Oktober 2020.
Sensorisches Urteil: 50 %
Die sensorischen Prüfungen wurden in Anlehnung an die Methode L 00.90–22 (Allgemeiner Leitfaden zur Erstellung eines sensorischen Profils) der Amtlichen Sammlung von Untersuchungsverfahren nach § 64 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (ASU) durchgeführt. Sieben geschulte Prüfpersonen untersuchten Aussehen, Geruch, Geschmack und Nachgeschmack sowie Biss-, Mund- und Nachmundgefühl der Schokoladen. Die Prüfer verkosteten die Produkte bei 18 bis 20 Grad Celsius und beschrieben die anonymisierten Proben unter standardisierten Bedingungen. Sie erarbeiteten einen Konsens als Bewertungsbasis.
Schadstoffe: 25 %
Wir prüften auf Kadmium, Aluminium, Kupfer, Nickel, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, das Schimmelpilzgift Ochratoxin A, Acrylamid, Pflanzenschutzmittel und Mineralölkohlenwasserstoffe (Mosh und Moah).
Folgende Methoden wurden eingesetzt:
- Kadmium: Mikrowellenaufschluss gemäß Din EN 13805, Analyse gemäß Methode Din EN 15763
- Aluminium: Mikrowellenaufschluss gemäß Din EN 13805, Analyse in Anlehnung an Methode Din EN 15763
- Kupfer: Mikrowellenaufschluss gemäß Din EN 13805, Analyse in Anlehnung an Methode Din EN 15763
- Nickel: Mikrowellenaufschluss gemäß Din EN 13805, Analyse in Anlehnung an Methode Din EN 15763
- Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe: Analyse mittels LC-LC-GC-MS/MS
- Ochratoxin A: Bestimmung in Anlehnung an Methode Din EN 14132
- Acrylamid: Bestimmung gemäß Methode L 00.00–159 der ASU
- Pflanzenschutzmittel: Bestimmung gemäß Methode L 00.00–34 der ASU
- Mineralölkohlenwasserstoffe (Mosh und Moah): In Anlehnung an Methode Din EN 16995
Mikrobiologische Qualität: 5 %
Neben der Gesamtkeimzahl prüften wir auf Enterobakterien, Escherichia coli, Salmonellen, Hefen und Schimmelpilze.
Folgende Methoden wurden eingesetzt:
- Gesamtkeimzahl: Analyse in Anlehnung an Methode IOCCC 118–2
- Enterobakterien: Analyse gemäß ISO 21528–2
- Escherichia coli: Analyse gemäß Din ISO 16649–1
- Salmonellen: Analyse in Anlehnung an IOCCC 118–8
- Hefen und Schimmelpilze: Analyse in Anlehnung an IOCCC 118–7
Nutzerfreundlichkeit der Verpackung: 5 %
Drei Experten untersuchten, wie einfach die Produkte zu öffnen sind und der Inhalt zu entnehmen ist. Wir kontrollierten Originalitätssicherung, Hinweise zu Recycling und Entsorgung. Wir prüften zudem auf Mogelpackungen.
Deklaration: 15 %
Wir prüften die Packungsangaben nach dem Lebensmittelrecht. Wir bewerteten zudem etwa Lagerungsempfehlungen, Angaben zu Nährwerten, Herkunft und Sensorik. Drei Experten prüften Leserlichkeit und Übersichtlichkeit der Informationen. Produkte mit nachhaltigkeitsbezogenen Angaben überprüften wir, indem wir die Anbieter um Belege zu den Angaben baten.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Stern *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: Lautete das Urteil für Schadstoffe ausreichend, so konnte das test-Qualitätsurteil maximal eine halbe Note besser sein. Lautete das Urteil für die Deklaration ausreichend, wurde das test-Qualitätsurteil um eine halbe Note abgewertet.
Weitere Untersuchungen
Wir bestimmten die Gehalte an Trockenmasse, Asche, Gesamtfett, Eiweiß, Ballaststoffen, Kochsalz, Saccharose und Laktose, Theobromin und Koffein. Außerdem bestimmten wir das Fettsäure- und das Triglyceridspektrum.
Bei Schokoladen, die laut Zutatenverzeichnis milchfetthaltige Zutaten enthielten, bestimmten wir dieses als Buttersäuremethylester, bei solchen mit milcheiweißhaltigen Zutaten auch Milcheiweiß. Aus diesen Werten berechneten wir zur Prüfung der Deklaration die Gehalte an Milchfett, Kakaobutter, fettfreier Kakaotrockenmasse, Gesamtkakaotrockenmasse, Gesamtmilchtrockenmasse und den Brennwert.
Bei Produkten ohne entsprechende Allergenhinweise prüften wir auf die Allergene Haselnuss, Mandel und Erdnuss. Wir wiesen keine nach.
Produkte, die laut Zutatenverzeichnis Sojalecithin enthielten, prüften wir auf gentechnisch verändertes Soja. Die Ergebnisse waren unauffällig.
Wir prüften die flüchtigen Aromastoffe. Bei Schokoladen, die laut Zutatenverzeichnis Vanille enthalten, bestimmten wir die Hauptaromastoffe der Vanille und ihre charakteristischen Begleitkomponenten.
Folgende Methoden wurden eingesetzt:
- Trockenmasse: in Anlehnung an L 46.02–1 der ASU
- Asche: in Anlehnung an L 18.00–4 der ASU
- Gesamtfett: gemäß L 44.00–4 der ASU
- Eiweiß: in Anlehnung an L 17.00–15 der ASU
- Ballaststoffe: gemäß Methode L 00.00–18 der ASU
- Kochsalz: über Natrium nach Mikrowellenaufschluss gemäß Din EN 13805, Analyse gemäß Methode L 00.00–144 der ASU
- Saccharose und Laktose: in Anlehnung an L 40.00–7 der ASU
- Theobromin und Koffein: gemäß Methode L 45.00–1 der ASU
- Fettsäurespektrum: Analyse gemäß Methode DGF C-VI 10a/ 11d
- Trigylceridspektrum: Analyse gemäß Methode DGF C-VI 14
- Buttersäuremethylester: in Anlehnung an L 17.00–12 der ASU
- Milcheiweiß: in Anlehnung an Methode AOAC 939.02 (OICC 6b-D)
- Haselnuss: Bestimmung mittels ELISA gemäß L 44.00–7 der ASU
- Mandel: Bestimmung mittels ELISA
- Erdnuss: Bestimmung mittels ELISA gemäß L 00.00–69 der ASU
- Gentechnisch verändertes Soja:
- Prüfung auf P35S- und T-nos-Sequenzen: gemäß Methode L 00.00–122 der ASU
- Prüfung auf FMV-Sequenz: gemäß Methode L 00.00–148 der ASU
- Prüfung auf EPSPS-, pat- und bar-Sequenzen: in Anlehnung an Methode L 00.00–154 der ASU - Flüchtige Aromastoffe: mittels GC-MS in Anlehnung an Methode L 00.00–106 der ASU
- Vanille: mittels UHPLC-DAD-MS/MS in Anlehnung an L 00.00–134 der ASU
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Kommentarliste
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@vier56: Vielen Dank für Ihr Interesse an unserer Veröffentlichung zum Thema Bitterschokolade. Leider ist es ein Grundproblem unserer Testarbeit, dass wir in unseren Untersuchungen nicht alle am Markt erhältlichen dunkle Schokoladen prüfen und nicht alle Verbraucherwünsche erfüllen können. Mit diesem Dilemma müssen wir und leider auch unsere Leserinnen und Leser leben. Im Test sind 24 dunkle Schokoladen mit Kakaogehalten zwischen 60 und 75 Prozent. Sechs sind Bioprodukte. Da unsere Untersuchungen sehr kostspielig sind, ist die Anzahl der Testplätze begrenzt. Jedem Test geht eine Marktauswahl voraus. Wir wählten die Produkte vornehmlich nach Marktbedeutung aus. Wir legen großen Wert darauf, dass möglichst viele Leserinnen und Leser einen Nutzen aus unseren Testergebnissen ziehen können. Wenn Produkte nicht im Testfeld berücksichtigt werden, ist dies nicht mit einer Negativwertung verbunden. Es sind schlicht und einfach Kapazitätsgründe, die dem Umfang unserer Tests Grenzen setzen.
Wir sind Schokoladenfreaks (75 und 80%) und haben alle mehr oder weniger edlen Marken schon ausgiebig probiert, wobei hohe Preise nicht unbedingt auch hohe Qualität bedeuten. (Wie Lindt es bei ständig abnehmender Qualität so weit nach vorne schaffen konnte, ist uns ein Rätsel. Da ist die Aldischokolade um Grade besser!)
Aber keine konnte der Bonnat 75% das Wasser – oder besser: die Kakaobutter – reichen. Da wird noch konsequent conchiert und keine ab 75% schmilzt im Mund wie diese. Außerdem bietet sie eine derartige Fülle von Aromastoffen, dass uns, wenn wir nach dem Urlaub ein paar Pfunde abnehmen müssen, zwei Stückchen für mindestens zwei Stunden jeglichen Heißhunger vertreiben.
Warum diese wunderbare Schokolade in Ihrem Test fehlt, ist uns ein Rätsel. Schade.
Zugegeben, diese Marke aus Voiron in Südfrankreich ist in Deutschland unsereres Wissens nur online erhältlich, aber Sie haben ja auch andere getestet, die man nicht im Supermarkt kriegt.
@Benchek: Wir haben die Schokolade auf zahlreiche Schadstoffe geprüft, darunter Kadmium, Aluminium, Kupfer, Nickel, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Schimmelpilzgift, Acrylamid, Pflanzenschutzmittel sowie Mineralölkohlenwasserstoffe.
Nur dann, wenn wir wirklich hohe Gehalte eines Schadstoffes gefunden haben, vergaben wir ein ausreichendes Schadstoffurteil - so bei der Schokolade von Beans, die stark mit Cadmium belastet ist oder bei der Schokolade aus der Heilemann Confiserie und der Schokolade von Rewe, bei denen wir Aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe nachgewiesen haben. Wir haben bei diesem Test bewusst keine exakten Analysenergebnisse aller Schadstoffuntersuchungen veröffentlicht. Tun wir dies (etwa in reinen Schadstofftests), so möchten wir zu jedem Wert auch eine gesundheitliche Einordnung leisten – das können wir bei dieser Vielzahl von geprüften Schadstoffen nicht im Detail. Die Einordnung erfolgt schließlich über die Urteile. Beim Schadstoffurteil von 2,5 kann man also beruhigt davon ausgehen, dass der tägliche Verzehr einer üblichen Menge Schokolade der Lieblingsmarke kein gesundheitliches Risiko darstellt. (js/cr)
@Maxirichter80: Auf dieser Seite erhalten Sie zu unserem Test Bitterschokolade, oben links, unter dem Punkt 7 (Inhalt) alle Testergebnisse in Form einer Tabelle. Mit einem Klick öffnet sich die Tabelle. Wenn Sie dann die gewünschte Schokolade anklicken, erhalten Sie alle dazugehörigen Testergebnisse übersichtlich dargestellt. So auch den Kakaoanteil: "laut Deklaration mindestens…in (%)".
Oder Sie öffnen das PDF und erhalten alle Testergebnisse nebeneinander dargestellt. In der ersten Zeile finden Sie den Kakaoanteil jeder getesteten Schokolade. Wir hoffen, Ihnen hiermit behilflich gewesen zu sein. (cr)
@Dorox09: Den Theobromingehalt der Schokoladen bestimmten wir, um zusammen mit anderen Parametern den Kakaogehalt zu berechnen. Bei den Schokoladen im Test lag der Theobromingehalt bei unter 1 Prozent. (JS/SL)