
Prof. Johannes Georg Wechsler ist Facharzt für Innere Medizin und Ernährungsmedizin und außerdem Präsident des Bundesverbands Deutscher Ernährungsmediziner. © Privat
Schokolade wird heute selbst bei Diäten nicht mehr verboten. Doch dunkel soll sie sein, sagt Ernährungsmediziner Georg Wechsler im Interview mit test.de.
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Testergebnisse für 24 Bitterschokolade 12/2020Kakao schützt die Zellen
Welche Vorteile hat dunkle Schokolade?
Sie ist die gesündere Wahl und hat viele Vorteile gegenüber Milchschokolade. Denn dunkle Schokolade lässt den Blutzuckerspiegel langsamer steigen und stillt das Appetitgefühl schneller. So führt sie weder zum Kontrollverlust noch zu Heißhungerattacken. Vor allem enthält sie weniger Zucker. Dadurch – da ist die Studienlage eindeutig – ist das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte geringer; sie kann auch erhöhte Cholesterinwerte senken. Und der Kakao wirkt antioxidativ – Antioxidantien sind Radikalfänger.
Aber dunkle Schokolade enthält doch mehr Fett?
Wird sie in Maßen gegessen, ist das Kakaofett, das in dunkler Schokolade mehr enthalten ist, kein Problem. Es wird durch den Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen aus dem Kakao ausgeglichen. So können Flavonoide Stoffwechselprozesse beeinflussen und etwa das Risiko für koronare Herzkrankheiten oder Arteriosklerose senken.
Schokolade in Maßen tut gut
Würden Sie dunkle Schokolade geradezu empfehlen?
Warum nicht? Für einige unserer Patienten ist Schokolade unverzichtbar. Wichtig ist die Menge! Täglich zwanzig Gramm dunkle Schokolade mit 70, 80 oder 90 Prozent – auch mit Nüssen – sind heute im Diätplan durchaus Standardempfehlungen.
Tut dunkle Schokolade auch der Psyche gut?
Noch wissen wir nicht genau, welche Faktoren alle den Serotoninspiegel stimulieren. Wir gehen davon aus, dass auch dunkle Schokolade fürs Serotonin günstig ist. Sicher ist: Schokolade generell zu verbieten, tut der Psyche gar nicht gut.
Aber nicht jeder mag dunkle Schokolade?
Für jeden gilt: Was er nicht essen möchte, soll er auch nicht essen. Gerade Kinder mögen keine Bitterstoffe. Das kann sich später noch ändern.
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Testergebnisse für 24 Bitterschokolade 12/2020-
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@Benchek: Wir haben die Schokolade auf zahlreiche Schadstoffe geprüft, darunter Kadmium, Aluminium, Kupfer, Nickel, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Schimmelpilzgift, Acrylamid, Pflanzenschutzmittel sowie Mineralölkohlenwasserstoffe.
Nur dann, wenn wir wirklich hohe Gehalte eines Schadstoffes gefunden haben, vergaben wir ein ausreichendes Schadstoffurteil - so bei der Schokolade von Beans, die stark mit Cadmium belastet ist oder bei der Schokolade aus der Heilemann Confiserie und der Schokolade von Rewe, bei denen wir Aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe nachgewiesen haben. Wir haben bei diesem Test bewusst keine exakten Analysenergebnisse aller Schadstoffuntersuchungen veröffentlicht. Tun wir dies (etwa in reinen Schadstofftests), so möchten wir zu jedem Wert auch eine gesundheitliche Einordnung leisten – das können wir bei dieser Vielzahl von geprüften Schadstoffen nicht im Detail. Die Einordnung erfolgt schließlich über die Urteile. Beim Schadstoffurteil von 2,5 kann man also beruhigt davon ausgehen, dass der tägliche Verzehr einer üblichen Menge Schokolade der Lieblingsmarke kein gesundheitliches Risiko darstellt. (js/cr)
@Maxirichter80: Auf dieser Seite erhalten Sie zu unserem Test Bitterschokolade, oben links, unter dem Punkt 7 (Inhalt) alle Testergebnisse in Form einer Tabelle. Mit einem Klick öffnet sich die Tabelle. Wenn Sie dann die gewünschte Schokolade anklicken, erhalten Sie alle dazugehörigen Testergebnisse übersichtlich dargestellt. So auch den Kakaoanteil: "laut Deklaration mindestens…in (%)".
Oder Sie öffnen das PDF und erhalten alle Testergebnisse nebeneinander dargestellt. In der ersten Zeile finden Sie den Kakaoanteil jeder getesteten Schokolade. Wir hoffen, Ihnen hiermit behilflich gewesen zu sein. (cr)
@Dorox09: Den Theobromingehalt der Schokoladen bestimmten wir, um zusammen mit anderen Parametern den Kakaogehalt zu berechnen. Bei den Schokoladen im Test lag der Theobromingehalt bei unter 1 Prozent. (JS/SL)
Ich schließe mich dem Kommentar von Dorox09 an. Bei keiner Schokolade kann man die Testergebnisse der Schadstofftests anschauen. Ich habe den Artikel auch aus diesem Grund gekauft.
Der Text impliziert, das die Schadstoffwerte zumindest teilweise einsehbar sind.
Aufgrund der vielen unterschiedlichen Schadstoffe die getestet wurden ist nicht ersichtlich wie die Schadstoffbelastung bei einer Schokolade die hier 2,5 bekommen hat aussieht. Beispielsweise könnten alle Schadstoffbelastungen außer Aluminium gegen 0 gehen aber die Aluminiumbelastung relativ hoch sein oder umgedreht.
Schade! Da die Tastwerte offensichtlich vorhanden sind und sie vermutlich aus Faulheit, kosten oder aufgrund "simpler" Präsentation nicht dazugeschrieben wurden.
Die Schokoladenhersteller schreiben auf Ihre Packung es ist Vanille enthalten ohne diese im Produkt zu haben,
Ökotest schreibt von Schadstoffbelastungstests aber gibt keinen einzigen Testwert an! Chapeau für diese Glanzleistung.
Leider finde ich - zumindest hier im Internet --- die Handhabung der Testergebnisse etwas umständlich. Ich bin nun einmal kein Technikfan und habe deshalb auch die zwei Hefte von Ihnen als Printausgaben abonniert. Hier zum Beispiel finde ich nicht, wie hoch der Kakaogehalt der jeweiligen Schokoladen wirklich ist ( zwischen 60 und 75 %, heißt es) habe ich etwas übersehen? Oder muss ich jede Schokolade einzeln aufrufen ? Oder nützt das auch nichts ( und ich müsste im Geschäft nachschauen )?
Danke