
Analoger Sound und Bandsalat – in digitalen Zeiten kaum noch vorstellbar. © Stiftung Warentest
Wer 1973 auf guten Sound Wert legte, hatte ein Tonbandgerät. 16 Bandmaschinen testete die Stiftung Warentest damals. Der Klang kam gut weg, die Handhabung nicht.
1973 sagt man noch „teuer“ und nicht „hochpreisig“. Der Vietnam-Krieg geht dem Ende zu und der erste autofreie Sonntag soll Sprit sparen helfen. Die Menschen gehen auf der Autobahn spazieren. Und in Australien gründet sich die Band ACDC.
Deren Musik ist nichts für jene, die in den siebziger Jahren für den Klanggenuss auf ein Tonbandgerät setzen. Diese Musikliebhaber stehen auf Hifi-Klang, Gleichlauf und eher klassische Musik.
Guter Klang und umständliche Bedienung

Der Musikgenießer der siebziger Jahre hört seine Musik vom Bandgerät – mit Weinbrandbegleitung und einer Zigarette. © Stiftung Warentest
„In jedem dritten bundesdeutschen Haushalt“, schrieb test in der Februar-Ausgabe 1973, „steht ein Tonbandgerät – und wird kaum benutzt.“ Testen wollten die Prüfer solche Abspielgeräte aber trotzdem und stellten fest: Die Geräte übertreffen beim Klang die damalige DIN-Norm 45500 für Hifi-Qualität. Viele Tonbandgeräte benötigten aber zusätzlich einen Endverstärker und weitere Lautsprecher, um Musikliebhaber wirklich in Verzückung zu versetzen. Und: Die Bedienung war oft nur etwas für Experten.
Neue Technik, neue Probleme
Zwischen 450 und 1000 Mark kosteten die Bandgeräte seinerzeit. Guter Klang hatte seinen Preis. Heute ist er günstiger zu haben, etwa mittels mobiler Bluetooth-Lautsprecher, die es längst auch im Rollkoffer-Format gibt. Und der Bandsalat von damals ist abgelöst worden von Bluetooth-Verbindungsproblemen, für deren Lösung es Anleitungen gibt.
Unsere Tests für Audio-Liebhaber
Die Audio-Technik verändert sich, die Stiftung Warentest testet sie aber natürlich weiterhin regelmäßig. Auf test.de finden Sie Tests von Stereo-Funklautsprechern, Tests von Wlan-Boxen und auch von Bluetooth-Boxen, Kopfhörern und Kompaktanlagen. Und jetzt auch wieder: Tests von Plattenspielern! Die gab es bereits in den Siebzigern. Ihre Sinnlichkeit wird grade neu entdeckt.
O-Ton 1973: Der Einstieg in den historischen Testbericht
„Ein Stereo-Tonbandgerät für 700 Mark ist nicht für jedermann das richtige. Nur anspruchsvolle Musikliebhaber und ehrgeizige Tonbandamateure werden mit einem solchen elektroakustischen Tonabnehmer auf ihre Kosten kommen. 16 Modell in der Preisspanne von 600 bis 900 Mark (ausgenommen ein billigeres Neckermann-Modell) hatten wir im Test, darunter drei ohne Endverstärker.
Auch hier ergab eine Umfrage im Handel, daß die Preise bei gleichen Modellen erheblich schwanken, wenn auch nicht so stark wie bei HiFi-Plattenspielern und Steuergeräten. In ihren mechanischen und elektrischen Eigenschaften erfüllen fast alle Geräte HiFi-Ansprüche. Die Bedienung dagegen läßt noch viele Wünsche offen. Unübersichtlich angeordnete, schlecht gekennzeichnete und schwergängige Bedienungselemente können die Freude am Tonbandeln dämpfen. Insgesamt gesehen gab es aber fast nur gute Noten.“
-
- Der drahtlose Lautsprecher empfängt keine Musik vom Handy? Windows findet keine Geräte? Nicht immer klappt die Verbindung von Geräten via Bluetooth reibungslos. Hier...
-
- Als „ultimatives Hörerlebnis“ bewirbt Apple seine AirPods Max. test.de sagt, wie gut die Bügelkopfhörer im Vergleich mit günstigeren Bluetooth-Kopfhörern abschneiden.
-
- Auf der Rückseite eines Fernsehers tummeln sich zahlreiche Buchsen. Doch welche TV-Anschlüsse haben welchen Nutzen? Eine Übersicht der wichtigsten Ein- und Ausgänge.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.