
Internet der Dinge. Vernetzte Alltagsgegenstände sind auch bei Cyberkriminellen beliebt, da sie sich oft leichter kapern lassen als Computer oder Handys. © Adobe Stock / Macrovector
Die smarten Produkte waren mit Schadsoftware verseucht. Viele Betroffene werden von ihrem Internetanbieter informiert. Wir erklären, wie Sie Ihre Geräte schützen.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat rund 30 000 vernetzte Geräte aus der Ferne gestoppt – darunter etwa digitale Bilderrahmen, Mediaplayer und andere Produkte aus dem Internet der Dinge.
Erstaunlich dabei: Die Geräte waren schon ab Werk mit der Schadsoftware BadBox infiziert. Kriminelle können damit das Netzwerk ihrer Opfer durchsuchen, weitere Malware nachladen und die Internetverbindung der Nutzenden missbrauchen, um online Straftaten zu begehen.
Das BSI nennt in seiner Meldung keine Anbieter- oder Produktnamen, weist aber darauf hin, dass alle Produkte mit einer veralteten Android-Version liefen. Da kein spezielles Prüftool existiert, ist es für Nutzende schwierig, zu checken, ob ihre Geräte Schadsoftware enthalten. Viele Betroffene werden aber direkt von ihrem Internetanbieter informiert.
Was Sie zu Ihrem Schutz tun können
Die Schutzmaßnahmen des BSI beziehen sich ausschließlich auf Kundinnen und Kunden großer Internetprovider: Anbieter mit mehr als 100 000 Nutzern müssen die Behörde in solchen Fällen unterstützen. Das bedeutet aber auch, dass eine hohe Dunkelziffer an Geräten mit Schadsoftware existiert.
Kunden können kaum direkt prüfen, ob ihr Produkt betroffen ist. Sie können meist auch keine Antiviren-Software auf vernetzten Alltagsgegenständen installieren. Dennoch gibt es Möglichkeiten, die Sicherheit des eigenen Heimnetzes zu stärken.
Vor dem Kauf
- Achten Sie darauf, dass das Produkt eine möglichst aktuelle Betriebssystem-Version verwendet und dass der Anbieter es möglichst langfristig mit Updates unterstützt. Infos zum verwendeten Betriebssystem finden Sie häufig auf der Verpackung oder auf dem Produktschild im Laden, ansonsten fragen Sie das Verkaufspersonal.
- Wählen Sie lieber Geräte von namhaften Firmen statt von No-Name-Anbietern.
Nach dem Kauf
- Prüfen Sie in den Systemeinstellungen, welche Betriebssystem-Version Ihr Produkt verwendet. Werden Sie dort nicht fündig, können Sie auch in der Produktbeschreibung online nachschauen – oder in die Suchmaschine Ihrer Wahl den Namen Ihres Geräts plus „Android“ eingeben.
- Schauen Sie auf der Anbieter-Webseite nach, ob Ihr Gerät noch Updates erhält. Finden Sie dort keine Informationen, fragen Sie den Anbieter direkt.
- Betreiben Sie keine vernetzten Geräte mit älteren Versionen als Android 12 (Stand: Dezember 2024).
- Verwenden Sie, falls möglich, starke Passwörter statt voreingestellter Standardpasswörter wie „0000“ oder „1234“ für Ihre smarten Produkte. Oder noch besser: Setzen Sie auf Zwei-Faktor-Authentifizierung.
- Befolgen Sie unsere Tipps zum Schutz vor Phishing.
- Richten Sie mit Ihrem Router ein separates WLan-Netz für smarte Geräte ein, das vom WLan für Ihre Computer und Handys getrennt ist.
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Kommentarliste
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@tako2000: Viele Arten von smarten Geräten aus dem Internet der Dinge sind nicht mit iOS erhältlich.
Was kann man dagegen tun?
Ganz einfach: Umsteigen auf Apples IOS. Apple hat einen ganz anderen Sicherheitsstandard.