
Internetnutzer in Deutschland richten rund 95 Prozent ihrer Suchanfragen an Google. Doch der US-Konzern durchsucht nicht nur das Netz, sondern auch seine Nutzer. Es gibt also gute Gründe, Alternativen zu verwenden. Wir haben zehn Suchmaschinen getestet, darunter neben Platzhirsch Google die Konkurrenten Bing, Startpage, Qwant und Yahoo. Im Test lässt eine europäische Suchmaschine Google hinter sich.
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Datenschutz: Googles große Schwachstelle

Schnell mal googeln. Internetnutzer in Deutschland richten rund 95 Prozent ihrer Suchanfragen an Google.
Technisch ist Google hervorragend: Die Suchmaschine liefert passende Ergebnisse, bietet viel Komfort und praktische Zusatzfunktionen. Doch die Such-App des US-Konzerns überträgt unnötige Informationen und in der Datenschutzerklärung wimmelt es nur so vor unzulässigen Klauseln. Zudem sammelt Google aus vielen Quellen Nutzerdaten, um sie für personalisierte Werbung einzusetzen – sei es über die Suchmaschine oder andere Google-Dienste wie Android, Chrome, Youtube, die Google-Cloud oder die Navi-App Maps.
Suchen, ohne durchsucht zu werden – das geht
Von den zehn Anbietern im Test schneidet nur ein anderer in unseren Datenschutzprüfungen genauso schlecht ab wie Google. Das heißt: Die meisten Portale bieten besseren Datenschutz – und eines davon schiebt sich auch in der Gesamtwertung vor den Platzhirsch Google.
Das bietet der Suchmaschinen-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen für zehn Suchmaschinen: Bing, Duckduckgo, Ecosia, Google, Metager, Qwant, Startpage, T-Online, Web.de und Yahoo. Das wichtigste Kriterium ist natürlich die Qualität der Suchergebnisse. Doch die beste Suchmaschine nützt wenig, wenn sie schlecht zu bedienen ist – wir haben deshalb auch den Nutzungskomfort bewertet, sowohl am PC als auch am Smartphone. Außerdem haben wir das Datensendeverhalten der Such-Apps analysiert und die Datenschutzerklärungen der Anbieter von einem Juristen prüfen lassen, um unzulässige Klauseln aufzuspüren, die Verbraucher benachteiligen.
Tipps. Wir erklären, wie Sie das Portal Ihrer Wahl zur Standardsuchmaschine machen, wie Sie Ergebnisse verfeinern, Ihren Google-Suchverlauf löschen und wie Sie im Netz auf Zeitreise in die Vergangenheit gehen können, um inzwischen gelöschte oder überschriebene Inhalte zu finden.
Einzelkommentare. Zu allen geprüften Suchmaschinen gibt es Testkommentare. Sie erfahren, was die Alleinstellungsmerkmale der Dienste sind, welche Filter sie bereitstellen und woher die Anbieter stammen.
Historischer Testbericht. Lesen Sie, was test im Jahr 2001 über Google schrieb, als die Stiftung Warentest zum ersten Mal Suchmaschinen untersuchte. Das PDF zum aktuellen Testbericht aus test 4/2019 gibts obendrein.
Direkt-Antworten liegen im Trend
Bei vielen Suchanfragen muss der Nutzer gar nicht mehr die Links öffnen, die die Suchmaschine auflistet. Stattdessen geben Google, Bing und andere Portale inzwischen oft selbst eine Antwort. Etwa, wenn der Nutzer erfahren will, wie spät es gerade in New York ist, wann Joachim Löw Geburtstag hat oder wie es um die VW-Aktie steht. Auch wenn jemand dringend wissen muss, wie das Schnabeltier auf Englisch (platypus) oder Aserbaidschanisch (ördǝkburun) heißt, helfen einzelne Portale direkt weiter. Das ist bequem, da der Nutzer so Zeit und Mühe spart.
Googeln ohne Google
Dass mehrere kleine Suchmaschinen-Anbieter im Test auf den vorderen Tabellenplätzen landen, liegt auch daran, dass sie meist die Technologie der Großen verwenden. Drei von acht „Kleinen“ betten Googles Suchtechnologie in ihr Portal ein – das ermöglicht Nutzern, sozusagen ohne Google zu googeln. Vier der geprüften Dienste setzen stattdessen im Hintergrund auf Bing – die Suchmaschine von Microsoft. Als einziger Anbieter verwendete Metager im Testzeitraum weder Google noch Bing – nach dem Test wurde das Portal jedoch überarbeitet, nun fungiert Bing auch hier als eine der Such-Quellen.
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