
Galerie Konze in Dortmund. Die Sanierung des ehemaligen Kaufhauses via Crowdfunding scheiterte, Anleger verloren viel Geld. © Maximilian Mann
Viele Unternehmen, die Geld über Crowdfunding einwerben, veröffentlichen ihre Jahresabschlüsse zu spät. Das ist oft ein Anzeichen für Probleme, zeigt unsere Untersuchung.
Die Stiftung Warentest hat mehr als 2 500 Crowdfunding-Angebote analysiert und dabei einen deutlichen Zusammenhang zwischen verspäteten oder fehlenden Jahresabschlüssen und Problemen bei den Projekten festgestellt. Bei Unternehmen, die später insolvent wurden, waren die Finanzberichte im Jahr vor der Insolvenz besonders häufig verspätet oder fehlten ganz. Von 2019 bis 2023 schaffte es höchstens jede achte Gesellschaft, ihren Jahresabschluss innerhalb der vorgeschriebenen Sechs-Monats-Frist zu veröffentlichen. Jede zweite brauchte über ein Jahr oder veröffentlichte gar keine Zahlen.
Wir sagen, welche Transparenzpflichten für Crowdfunding-Projekte gelten – und warum Anleger bei Verstößen wachsam sein sollten. Sie erfahren, was sie tun können, wenn ein von ihnen mitfinanziertes Projekt in Schieflage gerät. Und in welchen Fällen sie doch noch an die fehlenden Informationen kommen können.
Angebot auswählen und weiterlesen
-
- Bei Vermögensanlagen über Crowdfunding-Plattformen gab es 2024 viele Insolvenzfälle, wie schon 2023. Wir zeigen, wo die Probleme liegen – und was Anleger tun können.
-
- Anbieter riskanter Geldanlagen publizieren ihren Jahresabschluss oft verspätet. Wir erklären, warum das ein Problem sein kann – und bieten Ihnen einen Online-Check.
-
- Der Chef der Crowdfunding-Plattform Bergfürst hatte bei einem Projekt wirtschaftliche Interessen, die über die Vermittlerrolle seiner Plattform hinausreichten.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
kann ich nur sagen, dass die Grundschulden (GS) ihr Papier nicht wert sind. Ihre Einschätzung, dass es den Galerie Konze-Anlegern noch relativ gut geht, kann ich als Betroffener deshalb nicht bestätigen. Ich fühle mich gerade bei dem Fall besonders getäuscht, weil das Objekt als vermietet dargestellt wurde. Mieteinnahmen waren für mich die wahre Sicherheit.
Update: Nun gibt es auch die GS nicht mehr, sie ist für einen kleinen Betrag abgelöst worden. Ich befürchte, Bergfürst wird zuerst die Hand aufhalten und wir Anleger erhalten gar nichts.
Ich glaube, es gibt aktuell kein einziges Bergfürst-Projekt mehr, welches planmäßig läuft.
Ihre Übersicht ist bezüglich Bergfürst auch deswegen schon nicht mehr aktuell, weil Bergfürst aus offensichtlichen Gründen, sein Geschäftsmodell aufgegeben hat. Erst waren Firmen-Crowdfundings so viele Flops, dass sie auf Immobilien umstiegen. Das ging eine Weile gut, nun wie gesagt, nicht mehr, und Bergfürst verkauft jetzt eine Goldanlage.