
© Getty Images / David Cabrera
Starkes Sonnenlicht kann im Winter die Augen schädigen – und das nicht nur in den Bergen und bei Schnee. Auch im schneefreien Flachland reflektieren die UVA- und UVB-Strahlen teils intensiv, weil Laub und Gras nicht als Barriere wirken wie in wärmeren Jahreszeiten. Augenärzte raten, bei sonnigem Winterwetter möglichst eine Sonnenbrille zu tragen und beim Skifahren in den Bergen niemals darauf zu verzichten.
Kahle Umwelt reflektiert UV-Strahlung
Im Winter können die UV-Strahlen der Sonne auch im Flachland Augenschäden verursachen. Die kahle Umwelt reflektiert an vielen Orten besonders viel Licht. Nässe, Nebel und Schnee verstärken den Effekt. Bei starker Wintersonne ist es sinnvoll, eine solide Sonnenbrille tragen, damit die Strahlen nicht zu lange oder intensiv auf die Augen treffen. Darauf weist der Berufsverband der Augenärzte in Deutschland hin. Vor allem Dunkeläugige unterschätzten das Risiko. Helläugige schützten sich oft intuitiv – ihre Iris hat weniger Pigmente, viele empfinden Blendungen als störenden.
Mit dem Alter werden die Augen empfindlicher
Ab 40 Jahren werden die Augen blendempfindlicher. Auch die Augen von Kinder können sensibel auf starkes Sonnlicht reagieren. In manchen Fällen kommt es gar zu Schneeblindheit, einem Sonnenbrand der Hornhaut. Sie macht sich zum Beispiel durch erhöhte Lichtempfindlichkeit, Schmerzen oder ein Fremdkörpergefühl in den Augen bemerkbar. Die Schneeblindheit heilt oft nach zwei bis drei Tagen ab, weil sich die oberen Schichten der Hornhaut regenerieren können. Zu viel UV-Licht kann die Netzhaut dauerhaft schädigen. Mögliche Folge: Grauer Star oder Makuladegeneration.
Tipp: Tragen Sie bei starker Sonne auch im Winter eine Sonnenbrille – ein breiter Bügel schützt vor seitlich einfallenden Strahlen. Modelle mit hohem UV-Schutz sind am Hinweis „UV400“ zu erkennen. Das CE-Zeichen auf einer Sonnenbrille soll garantieren, dass sie den Qualitätsanforderungen der EU entspricht.
Skibrille beim Wintersport ein Muss
Wer sich in den Bergen aufhält, sollte bei hellem Licht grundsätzlich eine Sonnenbrille tragen. Den Grund erläutert die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft: „Alle 1 000 Höhenmeter nimmt die UV-Strahlung um rund 20 Prozent zu und der Schnee reflektiert diese Strahlung nochmals um bis zu 85 Prozent stärker“. Wer ohne Skibrille Ski fahre, riskiere Verbrennungen an der Hornhaut. Außerdem schützt die Skibrille vor der frostigen Zugluft bei der Abfahrt, die Hornhaut oder Bindehaut entzünden kann.
Tipp: Tragen Sie beim Skifahren eine Skibrille mit Breitband-UV-Schutz. Die Brille sollte rundum geschlossen sein, genau passen und dicht am Gesicht anliegen, weder oben noch von den Seiten Licht durchlassen. Die Brillenfenster sollte aus splitterfestem Kunststoff bestehen. Eine doppelte Scheibe ist sinnvoll – wenn im Falle eines Sturzes die äußere Scheibe bricht, bewahrt die innere Scheibe die Augen vor Verletzungen. Eine Anti-Fog-Beschichtung verhindert schnelles Beschlagen.
Wechsel von drinnen nach draußen strapazieren Augen
Auch der Wechsel von kalter Außenluft draußen und trockener Heizungsluft drinnen können der Hornhaut und Bindehaut zu schaffen machen und Augenentzündungen fördern, erklärt der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands. Zugluft könne der Augenoberfläche Feuchtigkeit entziehen – Stress pur für die Augen. Sie reagieren dann besonders empfindlich auf einseitige Belastungen wie langes Arbeiten am Bildschirm.
Tipp: Lassen Sie keine Zugluft durch geöffnete Fenster und Türen entstehen. Stoßlüften schont die Augen mehr. Stellen Sie Wasserschalen auf Heizkörper, um beheizte Räume zu befeuchten und Ihre Augen weniger austrocknen zu lassen. Weitere Tipps und geeignete, rezeptfrei Mittel gegen trockene Augen finden Sie in unserer Datenbank Medikamente im Test.
-
- Servicestellen vermitteln auch Termine zur Akutbehandlung beim Psychotherapeuten – innerhalb von zwei Wochen. So funktioniert die Terminvermittlung zu Fachärzten.
-
- Im Test der Stiftung Warentest: 19 Sonnencremes für Kinder mit Schutzfaktor 30, 50 oder 50+. Viele der Cremes, Lotionen und Sprays überzeugen, vier fallen durch.
-
- Die Augen brauchen Schutz vor ultraviolettem Licht. Der muss nicht teuer sein. Käufer sollten allerdings einige Standards kennen, um geeignete Modelle auszuwählen. test...
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@LeniAddi: Ein echt guter Hinweis, den du lieferst. Auch in den neueren Regionalbaren sind nun auch einige Abteile in sehr blaues Licht getaucht. Das erinnert mich etwas an das Licht des Kühlschranks. Ich habe einmal in einer Dokumentation gesehen, dass die Farbe des Lichtes das Verhalten der Menschen beeinflusst. So soll blaues Licht das Aggressivitäts-Potenzial senken können.
@PavicsitsWilhelm: Naaaaah, ich habe mal gehört, das sollen gar keine Kondenzstreifen sein sondern fiese Schemtrails, oder Kemtrails.
Es bedarf des Hinweises auf die - mitunter extrem - sonnenstrahlungsreflektierenden und -verstärkenden Wolken, inklusive Kondensstreifen, die am Weiß aller Helligkeitsgrade erkennbar sind. Bei Schneelage kommt zur Einwirkung der direkten Reflexion und Verstärkung die Reflexion über den Schnee hinzu, wobei die auf diesen einfallende Strahlung durch die vorgenannte Reflexion schon vor verstärkt ist.
Ein echt guter Hinweis von euch. Doch auch bei künstlichen Lichtquellen (z.B. Monitore und LED lampem) mit einem hohen Blaulichtanteil sollte man aufpassen. Diese sollen auch das Auge schädigen können. Für diese Lichtquellen gibt es Blaulichtfilter als Aufkleber oder direkt als Brille.