Asbest

Altlasten auf der Spur

Einzelne Asbest­produkte wurden bereits vor vielen hundert Jahren hergestellt, zum Beispiel Lampendochte und feuer­feste Ge­webe. Massenhaft entwickelte sich die Herstellung asbesthaltiger Produkte allerdings erst nach dem zweiten Welt­krieg. Vor allem in den 60er-, 70er- und 80er-Jahren boomte der Markt. In dieser Zeit produzierte die Industrie viele asbesthaltige Materialien und Geräte. Am 1. November 1993 trat in Deutsch­land ein umfassendes Herstel­lungs- und Verwendungs­verbot in Kraft. Den tatsäch­lichen „Ausstieg“ haben die meisten Produzenten jedoch schon viel früher vollzo­gen. Hier einige Beispiele:

  • Asbestzement. Die Faserzement­industrie hat ihre Produktpalette, die von Blumenkästen über Dach­abdeckungen bis zu Fassadenplatten reicht, zwischen 1980 und 1990/91 umge­stellt. Eine detaillierte Über­sicht über die Ausstiegs-Termine findet sich unter www.faserzement.info.
  • Elektro-Nacht­speicherhei­zungen. Die meisten deutschen Hersteller haben ihre Heizungen zwischen 1971 und 1976 asbe­stfrei gemacht. Im Zweifels­fall können die Angaben auf dem Typenschild für Klarheit sorgen: Am besten beim Hersteller nach­fragen. Mitunter kann auch das lokale Energieversorgungs­unternehmen Auskunft geben.
  • Fußbodenbeläge. Bis Anfang der 80er-Jahre haben deutsche Hersteller asbest­haltige Ware produziert. Informationen für Verbraucher, woran Asbest­produkte zu erkennen sind und welche Firma wann umge­stellt hat, bieten im Internet aber weder der Fach­verband elastischer Bodenbeläge noch die „Arbeits­gemeinschaft PVC und Umwelt“.
  • Über­blick. Eine Gesamt­über­sicht zum Erkennt­nisstand liefert das Nationale Asbest-Profil Deutschland der Bundes­anstalt für Arbeits­schutz.

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Kommentarliste

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  • testegoe am 20.09.2024 um 16:41 Uhr
    URL not found

    Hallo,
    die Seite https://www.bgbau.de/gisbau/fachthemen/staub gibt es nicht mehr bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft. Es gibt https://www.bgbau.de/themen/sicherheit-und-gesundheit/staub und -viellecht noch konkreter- https://www.bgbau.de/themen/sicherheit-und-gesundheit/asbest.
    MfG

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 03.01.2024 um 08:38 Uhr
    Asbestbetondach

    @DrMowli: Eine Ferndiagnose zum Zustand des Laubendachs und ob das Regenwasser mit Asbestfasern belastet ist, können wir Ihnen leider nicht anbieten. In unserem Spezial zum Asbest finden Sie aber umfangreiche Informationen und Tipps.
    Für individuelle Anfragen zu diesem Thema stehen Ihnen die Umweltberatungsstellen der Verbraucherzentralen (Angebote und Adressen finden Sie unter www.verbraucherzentrale.de) und die örtlichen Gesundheitsämter zur Verfügung, an die Sie sich mit dieser Frage wenden sollten.

  • DrMowli am 30.12.2023 um 00:39 Uhr
    Regenwasser vom Asbest-beton dach

    Guten Tag,
    Ich habe Anfang des Monats einen Kleingarten übernommen, dessen Laubendach aus Asbestbeton (baujahr ca 1955) besteht. Ich habe nun schon viel recherchiert, aber die Seriösität einiger Seiten lässt mich nicht mit einem vernünftigen Fazit die Frage beantworten, ob eine Nutzung des über das Dach gewonnenen Regenwassers im Garten unproblematisch wäre. Zudem sind natürlich alle mich im KGV umgebenen Häuser ebenfalls aus dem gleichen Dachmaterial.
    Vielleicht haben Sie hierzu eine Einschätzung?
    Herzlichen Dank Ihnen vorab

  • jane80 am 31.03.2021 um 12:47 Uhr
    Bügeleisen

    Beim Hersteller (Braun) wurde ich auf DeLonghi verwiesen und die können laut ihren Aussagen zu Anfang der 90er keine Angaben machen, da diese Sparte Bügeleisen damals noch nicht zu ihnen gehörte und ihnen somit keine Daten vorliegen.
    Mein Bügeleisen funktioniert tadellos, ich möchte also eigentlich auch kein Neues und werde jetzt quasi gezwungen, wenn ich kein Risiko eingehen möchte, ein Neues zu kaufen.
    Mal abgesehen davon, dass ich auch regelmäßig Kinder und Babywäsche und Mundschutzmasken damit bügle und das Risiko was daraus resultiert für meine Kinder, gar nicht abschätzen kann. Ich finde das wirklich ärgerlich ,dass der Hersteller Braun sich das so einfach macht.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 31.03.2021 um 10:14 Uhr
    Asbest in Elektrogeräten

    @jane80: Das Verbotsjahr hilft hier nur bedingt weiter. In vielen Branchen hat der Umstellungsprozess schon viel früher begonnen. Denn die Gesundheitsgefahren waren ja bereits deutlich früher schon bekannt. Es ist recht wahrscheinlich, dass die Elektrogerätebranche bereits vor 1983 Abschied von Asbest genommen hat.
    Im Zweifel wenden Sie sich bitte an den Hersteller. Wenn es eine Markenfirma ist, besteht eine gute Chance, dass der Kundendienst eine hilfreiche Antwort geben kann. Falls diese unserer Infos widersprechen sollte, bitten wir um Mitteilung. (MK, RN)