Tiefkühlpizza im Test

So haben wir getestet

Tiefkühlpizza im Test Testergebnisse für 21 Tiefkühl-Pizzen freischalten

Im Test: 21 tiefgekühlte Pizzen, darunter 18 Salami-Pizzen und drei vegane Pizzen vom Typ Salami. Zwei Salami-Pizzen tragen ein Biosiegel. Wir wählten bundes­weit viel­verkaufte Produkte aus und kauf­ten sie von März bis Mai 2024 ein. Die Preise ermittelten wir per Anbieterbefragung im Juli 2024.

Sensorisches Urteil: 40 %

Wir backten die Pizzen gemäß den jeweiligen Packungs­empfehlungen. Waren sowohl Umluft als auch Ober-/Unter­hitze angegeben, wählten wir letztere. Laut mancher Anbieter und unseren Recherchen sollen so bessere Backer­gebnisse erziel­bar sein. Nach der Zubereitung prüften fünf geschulte Prüf­personen Aussehen, Geruch, Geschmack, Konsistenz, Mund­gefühl. Jede Person verkostete die anonymisierten Proben unter gleichen Bedingungen, auffällige oder fehler­hafte Proben mehr­mals. Gab es Unterschiede in der Bewertung, erarbeitete die Gruppe einen Konsens.

Die sensorischen Prüfungen wurden in Anlehnung an Methode L 00.90–22 (Allgemeiner Leitfaden zur Erstellung eines sensorischen Profils) der ASU durch­geführt. Die Abkür­zung ASU steht für Amtliche Samm­lung von Unter­suchungs­verfahren nach Paragraf 64 Lebens­mittel- und Futtermittel­gesetz­buch (LFGB).

Ernährungs­physiologische Qualität: 25 %

Wir analysierten die Grund­nähr­stoffe, die Fett­säure­zusammenset­zung und den Salz­gehalt. Zudem bewerteten wir, ob gemäß Zutaten­verzeichnis jodiertes Speisesalz verwendet wurde. In Deutsch­land hat ein Drittel der Erwachsenen ein Risiko für Jodunter­versorgung – die Schild­drüse braucht Jod zur Hormon­bildung. Zudem berechneten wir jeweils den Brenn­wert sowie den Fett- und Salz­gehalt einer ganzen Pizza.

Weiterhin berechneten wir den prozentualen Anteil von Fett, gesättigten Fett­säuren und Omega-3-Fett­säuren am Brenn­wert. Den Ballast­stoff­gehalt entnahmen wir der Deklaration und berechneten den Gehalt in Bezug auf den Brenn­wert. Bewertungs­basis sind die Empfehlungen der Deutschen Gesell­schaft für Ernährung für eine Haupt­mahl­zeit.

Folgende Methoden setzten wir ein:

  • Rohprotein: in Anlehnung an ASU-Methode
  • Gesamt­fett: in Anlehnung an ASU-Methode
  • Trockenmasse/Wasser­gehalt: in Anlehnung an ASU-Methode
  • Asche: in Anlehnung an ASU-Methode
  • Kohlenhydrate: berechnet aus der Differenz von Gesamt­fett, Rohprotein, dem deklarierten Ballast­stoff­gehalt, Wasser und Asche zu Hundert.
  • Zucker (Saccharose, Glucose, Fructose, Maltose, Lactose): mittels Hoch­leistungs-Anionen­austausch­chromato­graphie
  • Physiologischer Brenn­wert: berechnet aus den analysierten Gehalten an Eiweiß, Fett, Kohlenhydraten und dem deklarierten Ballast­stoff­gehalt
  • Natrium: in Anlehnung an ASU-Methode
  • Fett­säure­zusammenset­zung: in Anlehnung an Methode der Deutschen Gesell­schaft für Fett­wissenschaft mittels Gaschromato­graphie.

Schad­stoffe: 10 %

Wir prüften auf 3-MCPD-Ester, Glycidyl-Ester, Metalle, Mineral­ölkohlen­wasser­stoffe und die Pizza­böden auf getreide­typische Pilztoxine.

Folgende Methoden setzten wir ein:

  • Queck­silber, Blei, Kadmium, Nickel, Aluminium: nach Aufschluss in Anlehnung an ASU erfolgte die Messung in Anlehnung an ASU mittels Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-MS).
  • 3-MCPD-Ester und Glycidyl-Ester: in Anlehnung an DGF-Methode mittels Gaschromato­graphie mit Tandem-Massenspektrometrie.
  • Mineral­ölkohlen­wasser­stoffe (MOSH und MOAH): in Anlehnung an Din-Methode mittels online gekoppelter Flüssig­keits- und Gaschromato­graphie.
  • Fusarientoxine (Deoxynivalenol, Nivalenol, Zearalenon, T-2– und HT-2-Toxin): mittels Flüssig­keit­schromato­graphie und Tandem-Massenspektrometrie

Mikrobiologische Qualität: 5 %

Wir prüften auf bestimmte Krank­heits­erreger und bestimmten die Gesamt­zahl an Keimen.

Folgende Methoden setzten wir ein:

  • Aerobe Gesamt­koloniezahl: in Anlehnung an Din-Methode
  • Enterobakterien, Escherichia coli, Salmonellen, Listeria mono­cytogenes, präsumtiver Bacillus cereus: in Anlehnung an ASU-Methoden

Nutzungs­freundlich­keit der Verpackung: 5 %

Wir prüften die Packungen auf Originalitäts­sicherung und Recycling­hinweise. Drei Fachleute testeten, wie gut sich die Packungen öffnen ließen.

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Deklaration: 15 %

Wir begut­achteten, ob die deklarierten Angaben den lebens­mittel­recht­lichen Vorschriften entsprachen. Wir bewerteten Zubereitungs­hinweise, Nähr­wert­kenn­zeichnung und Werbeaussagen. Drei Fach­kundige prüften Leserlich­keit und Über­sicht­lich­keit der Angaben.

Weitere Unter­suchungen:

Die veganen Pizzen untersuchten wir auf tierische Bestand­teile. Wir prüften dabei auf das Erbgut von Rind, Schwein, Huhn, Pute und Schaf. Alle Produkte waren frei davon. Wir prüften die als laktosefrei gekenn­zeichneten Pizzen und konnten in keinem Fall Laktose nach­weisen.

Folgende Methode setzten wir ein:

  • Tierische Bestand­teile: mittels tier­artenspezi­fischer Poly­merase-Kettenre­aktion (PCR).
  • Laktose: mittels Flüssig­keit­schromato­graphie mit Tandem-Massenspektrometrie.

Abwertungen

Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind in unserer Tabelle mit einem *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertung setzten wir ein: Ab der Note Ausreichend im Urteil Ernährungs­physiologische Qualität werteten wir das test-Qualitäts­urteil ab. Je schlechter die Urteile ausfallen, desto stärker ist der jeweilige Abwertungs­effekt.

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33 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Hawro am 03.05.2025 um 10:15 Uhr
    Große Zweifel

    Wer bitte waren ihre "geschulten Testpersonen"???
    Wenn sie noch jung waren, sind sie wohl an Industriegeschmack und-konsistenz gewöhnt und wissen es nicht besser. Nur so kann ich mir Noten besser als 3 bei der sensorischen Prüfung erklären. Tiefkühlpizzen haben nun wirklich nichts mit (guten) frisch zubereiteten Pizzen gemein.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 19.02.2025 um 07:44 Uhr
    Vergleich TK Pizza vs. Restaurant Pizza

    @fastrene: Leider liegen uns keine Vergleichswerte vor. Ihre Einschätzung, dass Sie mit der Pizza vom Italiener mehr Kalorien zu sich nehmen als mit einer TK Pizza dürfte richtig sein.

  • fastrene am 18.02.2025 um 17:08 Uhr
    Vergleich TK Pizza vs. Restaurant Pizza

    Vielen Dank, für den Test. Ich habe mich gefragt, wie der Kaloriengehalt einer TK Pizza im Vergleich zu einer Pizza aus dem Restaurant abschneidet.
    Im Test haben die Pizzen bis zu 1.079 kcal. Wenn ich beim Italiener meines Vertrauens eine Pizza Salami esse, die sagen 30 cm Durchmesser hat, ist der Kaloriengehalt (und Fett und Salz) dann ähnlich?
    Ich vermute, dass die Werte eher höher sind, da dort großzügiger mit Käse und Salami belegt wird. In der Gastronomie wird schließlich nach Geschmack gekocht, nicht nach Kalorien.

  • Kettenknecht am 09.10.2024 um 19:49 Uhr
    Pizza aufwärmen

    Nicht in der Microwelle, sondern in der Pfanne. Viel bessser und knuspriger.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 07.10.2024 um 10:46 Uhr
    Gustavo Gusto

    @halsbandschnaepper: Bei unserer ernährungsphysiologischen Bewertung orientieren wir uns an einem wenig sportlichen Durchschnittsmenschen. Dass sich der Bedarf individuell unterscheidet, halten wir für Allgemeinwissen und haben dies nicht eigens betont.
    Wir dürfen Ihnen versichern, dass es nicht unsere Intention ist unsere Leser zu bevormunden. Bei der Vielfalt der Produkte möchten wir den Verbrauchern eine Orientierung geben. Inwieweit sich unsere Leser an unsere Empfehlungen halten, ist jedem vollkommen freigestellt. Ernährungsthemen haben eben auch oft eine emotionale Komponente.