
Prozent statt Kilogramm. Moderne Körperanalysewaagen ermitteln längst nicht nur das Gewicht, sondern auch andere Werte, etwa den Anteil von Körperfett und Muskelmasse. © Stiftung Warentest / Thomas Voßbeck
Bin ich zu dick? Hilft meine Ernährungsumstellung? Erreiche ich meine Trainingsziele? Antworten auf solche Fragen liefern Körperanalysen. Wir erklären typische Messwerte.
freischalten
Testergebnisse für 17 KörperfettwaagenWo liegt mein Gewicht? Sollte ich mich anders ernähren oder intensiver trainieren? Wer es genau wissen will, macht eine Körperanalyse – etwa in sport- oder ernährungsmedizinischen Praxen und Fitnessstudios oder durch Waagen für den Heimgebrauch. Wir ordnen Messwerte ein: Was sie bedeuten, in welchen Bereichen sie sich normalerweise bewegen und wann sie bedenklich sind.
Wichtig: Von den aufgeführten Werten für die Körperanalyse ist nur der BMI eindeutig festgelegt. Bei den anderen Angaben handelt es sich um Richtwerte aus der medizinischen Fachliteratur. „Je nachdem, welche Messmethode die Geräte verwenden, können sich die Normbereiche etwas unterscheiden“, sagt Professor Christoph Raschka, Vizepräsident des Sportärzteverbands Hessen. „Nutzen Sie daher immer dieselbe Waage – für die Vergleichbarkeit der Werte.“ Und: Wählen Sie eine zuverlässige Waage, etwa eine der guten aus unserem Test von Körperfettwaagen.
BMI
Die Abkürzung steht für Body-Mass-Index, eine einfache Kenngröße, um das eigene Gewicht einzuordnen. Formel zur Berechnung: Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch Körpergröße in Metern zum Quadrat (kg/m2).
Normbereich: Als Normalgewicht gilt ein BMI zwischen 18,5 und 24,9 – darunter beginnt Untergewicht, darüber Übergewicht, ab 30 starkes Übergewicht (Adipositas).
Das Ganze sehen. Der BMI unterscheidet nicht zwischen Fett- und Muskelmasse. So können durchtrainierte und damit sehr muskulöse Menschen fälschlich in der Rubrik „übergewichtig“ landen. Insofern lohnt ein Blick auf weitere Körperanalysewerte.
Körperfettanteil
Auch einfach Körperfett genannt; zeigt den prozentualen Anteil der Fettmasse am Gesamtgewicht eines Menschen.
Normbereich: Normal sind etwa 20 bis 35 Prozent bei Frauen und etwa 10 bis 25 Prozent bei Männern. Der Wert steigt mit dem Alter.
Riskantes Fett abbauen. Etwas unter der Norm dürfen die Werte für den Körperfettanteil ruhig liegen, etwa bei Sportlerinnen und Sportlern. Zu viel Fett wiederum macht dick – mit möglichen schädlichen Folgen. Besonders riskant: Fett im Bauchraum (Viszeralfett). Es setzt Stoffe frei, die Leiden wie Bluthochdruck und Diabetes begünstigen. Beträgt der Bauchumfang mehr als 80 (Frauen) beziehungsweise 94 Zentimeter (Männer), wird es bedenklich. Spätestens dann gilt: Weniger essen, mehr bewegen. Die von uns geprüften Diätkonzepte können dabei hilfreich sein – genau wie ein Fitness-Tracker.
Muskelmasse
Das ist das Gewicht der Muskeln eines Menschen. Wird oft in den Muskelanteil umgerechnet – den prozentualen Anteil der Muskelmasse am Gesamtgewicht.
Normbereich: Etwa 25 bis 40 Prozent bei Frauen, etwa 35 bis 55 Prozent bei Männern. Der Wert sinkt mit dem Alter.
Muckis aufbauen. Kraftübungen wie Kniebeugen oder Liegestütze können dabei helfen, mehr Muskeln aufzubauen – plus eine eiweißreiche Ernährung, etwa mit Hülsenfrüchten und Milchprodukten. Ein höherer Muskelanteil als „normal“ ist kein Problem: Starke Muskeln nützen der Gesundheit, senken etwa bis ins Alter das Sturzrisiko.
Körperwasser
Zeigt die Gesamtmenge des Wassers im Körper, wird oft in Prozent angegeben.
Normbereich: Etwa 50 bis 55 Prozent bei Frauen und ungefähr 60 Prozent bei Männern.
Genug trinken. Erniedrigte Körperwasser-Werte können mit erhöhtem Körperfett zusammenhängen, da Fett wenig Wasser enthält. Es kann aber auch heißen: Mehr trinken! Etwa 1,5 Liter Flüssigkeit brauchen Erwachsene pro Tag, so die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Der Bedarf steigt bei Belastungen wie Hitze, Sport, Fieber oder Durchfall. Ist der Körperwasseranteil indes längere Zeit zu hoch, kann etwa eine Herz- oder Nierenschwäche dahinterstecken – ärztlich abklären lassen!
freischalten
Testergebnisse für 17 KörperfettwaagenGrundumsatz
Der Begriff meint die Menge an Energie, sprich Kalorien, die der Körper im Ruhezustand als Grundbedarf täglich für lebensnötige Funktionen braucht.
Normbereich: Pro Kilo Körpergewicht und Stunde ist grob gerechnet eine 1 Kilokalorie (kcal) nötig. Eine 60 Kilo schwere Frau hat also einen Grundumsatz von rund 1 400 kcal. Durch Bewegung steigt der Kalorienbedarf. Auch das erfassen manche Waagen mithilfe von Angaben zu täglichen Aktivitäten wie Sport.
Kalorien zählen. Das Ganze hilft, den eigenen Nahrungsbedarf einzuschätzen. Wer langfristig weniger Kalorien zuführt, als er verbraucht, nimmt ab. Aber: Nicht übertreiben! Eine Mangelernährung kann der Gesundheit enorm schaden.
Knochenmasse
Zeigt die Masse der Knochensubstanz des Körpers, wird oft in Prozent umgerechnet.
Normbereich: Etwa 10 Prozent bei Frauen und etwa 15 Prozent bei Männern. Aber: Rückschlüsse von Waagen-Werten für die Knochenmasse auf Leiden wie Knochenschwund (Osteoporose) lassen sich schwer ziehen. Dies erfordert eine ärztliche Messung der Knochendichte, also einer anderen Kenngröße.
Knochen stärken. Gut für starke Knochen sind Bewegung, kalziumreiche Ernährung, etwa durch Milchprodukte, und regelmäßig Zeit im Freien. Denn mithilfe von Sonnenlicht bildet die Haut Vitamin D, was dem Knochenaufbau nützt. Aber: Sonnenbrand begünstigt Hautkrebs – unbedingt Sonnencreme auftragen, bevor die Haut sich rötet.
freischalten
Testergebnisse für 17 Körperfettwaagen-
- Wer weniger Kalorien verzehrt, nimmt ab – das gilt bisher als Credo. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen aber: Größeren Einfluss haben wohl andere Faktoren.
-
- Vermehrt laden Outdoor-Sportanlagen für Calisthenics zum Trainieren ein. Die möglichen Übungen sind vielfältig. Neulinge setzen am besten auf Technik statt Intensität.
-
- Unter welchen Bedingungen gelingt es am besten, Gewichtsverluste dauerhaft zu halten? Das treibt viele um. Eine britische Übersichtsstudie liefert neue Erkenntnisse.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@reikno: Wir haben natürlich Verständnis für Ihre persönliche Ansicht. Messungen mit Menschen können durchaus eine größere Streuung der Genauigkeit der Wiederholungsmessungen bedeuten. Jedoch ist der von uns gewählte Versuchsaufbau so ausgerichtet, dass die Reproduzierbarkeit, also die Reliabilität der Messungen und damit auch der Vergleichbarkeit, im Vordergrund steht. Bei den Messungen, wo das nicht möglich ist, sind wir jedoch auf ein Panel von Testpersonen angewiesen, wie hier z.B. bei den Bioimpedanzmessungen. Wir müssen immer eine Abwägung zwischen Alltagsbezug und wissenschaftlicher Qualität unserer Messungen treffen.
Ihre Anregung nehmen wir aber gerne dankend auf und werden diese Problematik in einem zukünftigen Test noch einmal ausführlich intern sowie mit Experten und Anbietern diskutieren.
Ihr Test im Bereich Wiegen, bei dem Sie Maßgewichte bei mehrmaligen (Wiederholungs-)Messungen verwendet haben, mag zum testen ja auch erforderlich sein. Es entspricht jedoch nicht dem realen Ablauf beim Wiegen eines Menschen. Die Gründe hierzu wurden in den Kommentaren von studex am 30.12.2021 um 18:54 Uhr und nochmals am 18.09.2024 um 12:28 Uhr treffend beschrieben. Nutzer sind verunsichert, wenn bei direkten Wiederholungsmessungen, ohne die Waage zu verstellen/verändern, Ergebnisse mit Abweichungen von mitunter mehr als 2 Kg angezeigt werden. Dies kann in einschlägigen Rezensionen wie bei Amazon z.B. über die Beurer BF 500 Super Black Edition nachgelesen werden. Dem diesbezüglichen Kommentar von Desgranges am 20.10.2024 um 18:16 Uhr weichen Sie in Ihrer Antwort am 28.10.2024 um 15:55 Uhr aus und gehen mit keinem Wort auf die dort angesprochene „mangelnde Wiederholgenauigkeit beim Selbst-Wiegen" ein. Gerade diese Abweichungswerte sind jedoch für eine Kaufentscheidung wichtig.
@Desgranges: Selbstverständlich haben wir die Waagen, die weniger präzise gemessen haben als andere, schlechter bewertet.
Auch die etwas schlechteren haben sich im Normalfall aber nur um 100 oder 200 Gramm vermessen. Diese Abweichung schlägt sich natürlich in unserer Bewertung nieder. Da die Abweichungen aber relativ gering waren, sahen wir keinen Anlass, hier Waagen durch eine Abwertung auf das Wiegen abzustrafen.
Unsere Untersuchung haben wir mit lebenden Personen durchgeführt. Wir haben jede Waage mit mindestens 30 Probanden geprüft, die eine große Bandbreite an Körpertypen repräsentierten. Informationen dazu finden Sie unter "So haben wir getestet".
@cgatnet: Den Waagen, die wir in den Prüfpunkten "Wiegen" und "Körperanalyse" mit Sehr gut oder Gut bewertet haben, können Sie vertrauen. Amazon-Kommentargeber können in der Regel nur 1-2 Produkte prüfen und die Angaben der Waagen zudem nicht mit den Ergebnissen eines medizinischen Referenzgeräts vergleichen. Wir haben 17 Waagen direkt miteinander vergleichen, alle Waagen mit mindestens 30 Probanden geprüft und die Ergebnisse zudem mit einem medizinischen Referenzsystem verglichen. Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den Produkten. Den besseren Geräten können Sie also vertrauen.
Hallo, ich bin immer sehr dafür ein Gerät vor dem Kauf zu vergleichen um sich selbst ein Bild davon zu machen worauf es einem wirklich ankommt und welche Waage davon am meisten bietet.
Wenn nun aber beim Test eine gute Note vergeben wird, würde ich zunächst erwarten, dass die zugehörige Messung insgesamt sinnvolle Werte liefert.
Wenn ich Kommentare bei zB Amazon dazu vergleiche scheint es aber gerade nicht so zu sein.
Für mich war dieser Test daher eine Enttäuschung.
Wie messe ich denn jetzt die weiteren Werte, wenn nicht mit so einer Analyse Waage? Wie entlarve ich falsche Werte? Verbleibe ratlos …