Körperfett­waagen im Test

Körper­analyse: Was die Werte aussagen

Körperfett­waagen im Test - Einige leisten sich fette Mess­fehler

Prozent statt Kilogramm. Moderne Körper­analysewaagen ermitteln längst nicht nur das Gewicht, sondern auch andere Werte, etwa den Anteil von Körperfett und Muskelmasse. © Stiftung Warentest / Thomas Voßbeck

Bin ich zu dick? Hilft meine Ernährungs­umstellung? Erreiche ich meine Trainings­ziele? Antworten auf solche Fragen liefern Körper­analysen. Wir erklären typische Mess­werte.

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Wo liegt mein Gewicht? Sollte ich mich anders ernähren oder intensiver trainieren? Wer es genau wissen will, macht eine Körper­analyse – etwa in sport- oder ernährungs­medizi­nischen Praxen und Fitness­studios oder durch Waagen für den Heim­gebrauch. Wir ordnen Mess­werte ein: Was sie bedeuten, in welchen Bereichen sie sich normaler­weise bewegen und wann sie bedenk­lich sind.

Wichtig: Von den aufgeführten Werten für die Körper­analyse ist nur der BMI eindeutig fest­gelegt. Bei den anderen Angaben handelt es sich um Richt­werte aus der medizi­nischen Fach­literatur. „Je nachdem, welche Mess­methode die Geräte verwenden, können sich die Norm­bereiche etwas unterscheiden“, sagt Professor Christoph Raschka, Vize­präsident des Sport­ärzte­verbands Hessen. „Nutzen Sie daher immer dieselbe Waage – für die Vergleich­barkeit der Werte.“ Und: Wählen Sie eine zuver­lässige Waage, etwa eine der guten aus unserem Test von Körperfettwaagen.

BMI

Die Abkür­zung steht für Body-Mass-Index, eine einfache Kenn­größe, um das eigene Gewicht einzuordnen. Formel zur Berechnung: Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch Körpergröße in Metern zum Quadrat (kg/m2).

Norm­bereich: Als Normalgewicht gilt ein BMI zwischen 18,5 und 24,9 – darunter beginnt Unterge­wicht, darüber Überge­wicht, ab 30 starkes Überge­wicht (Adipositas).

Das Ganze sehen. Der BMI unterscheidet nicht zwischen Fett- und Muskelmasse. So können durch­trainierte und damit sehr muskulöse Menschen fälsch­lich in der Rubrik „überge­wichtig“ landen. Insofern lohnt ein Blick auf weitere Körper­analysewerte.

Körperfett­anteil

Auch einfach Körperfett genannt; zeigt den prozentualen Anteil der Fett­masse am Gesamt­gewicht eines Menschen.

Norm­bereich: Normal sind etwa 20 bis 35 Prozent bei Frauen und etwa 10 bis 25 Prozent bei Männern. Der Wert steigt mit dem Alter.

Riskantes Fett abbauen. Etwas unter der Norm dürfen die Werte für den Körperfett­anteil ruhig liegen, etwa bei Sport­lerinnen und Sport­lern. Zu viel Fett wiederum macht dick – mit möglichen schädlichen Folgen. Besonders riskant: Fett im Bauchraum (Viszeral­fett). Es setzt Stoffe frei, die Leiden wie Blut­hoch­druck und Diabetes begüns­tigen. Beträgt der Bauch­umfang mehr als 80 (Frauen) beziehungs­weise 94 Zenti­meter (Männer), wird es bedenk­lich. Spätestens dann gilt: Weniger essen, mehr bewegen. Die von uns geprüften Diätkonzepte können dabei hilf­reich sein – genau wie ein Fitness-Tracker.

Muskelmasse

Das ist das Gewicht der Muskeln eines Menschen. Wird oft in den Muskel­anteil umge­rechnet – den prozentualen Anteil der Muskelmasse am Gesamt­gewicht.

Norm­bereich: Etwa 25 bis 40 Prozent bei Frauen, etwa 35 bis 55 Prozent bei Männern. Der Wert sinkt mit dem Alter.

Muckis aufbauen. Kraft­übungen wie Kniebeugen oder Liegestütze können dabei helfen, mehr Muskeln aufzubauen – plus eine eiweiß­reiche Ernährung, etwa mit Hülsenfrüchten und Milch­produkten. Ein höherer Muskel­anteil als „normal“ ist kein Problem: Starke Muskeln nützen der Gesundheit, senken etwa bis ins Alter das Sturzrisiko.

Körperwasser

Zeigt die Gesamt­menge des Wassers im Körper, wird oft in Prozent angegeben.

Norm­bereich: Etwa 50 bis 55 Prozent bei Frauen und ungefähr 60 Prozent bei Männern.

Genug trinken. Ernied­rigte Körperwasser-Werte können mit erhöhtem Körperfett zusammenhängen, da Fett wenig Wasser enthält. Es kann aber auch heißen: Mehr trinken! Etwa 1,5 Liter Flüssig­keit brauchen Erwachsene pro Tag, so die Deutsche Gesell­schaft für Ernährung. Der Bedarf steigt bei Belastungen wie Hitze, Sport, Fieber oder Durch­fall. Ist der Körperwasser­anteil indes längere Zeit zu hoch, kann etwa eine Herz- oder Nieren­schwäche dahinterstecken – ärzt­lich abklären lassen!

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Grund­umsatz

Der Begriff meint die Menge an Energie, sprich Kalorien, die der Körper im Ruhe­zustand als Grund­bedarf täglich für lebens­nötige Funk­tionen braucht.

Norm­bereich: Pro Kilo Körpergewicht und Stunde ist grob gerechnet eine 1 Kilokalorie (kcal) nötig. Eine 60 Kilo schwere Frau hat also einen Grund­umsatz von rund 1 400 kcal. Durch Bewegung steigt der Kalorienbedarf. Auch das erfassen manche Waagen mithilfe von Angaben zu täglichen Aktivitäten wie Sport.

Kalorien zählen. Das Ganze hilft, den eigenen Nahrungs­bedarf einzuschätzen. Wer lang­fristig weniger Kalorien zuführt, als er verbraucht, nimmt ab. Aber: Nicht über­treiben! Eine Mangel­ernährung kann der Gesundheit enorm schaden.

Knochenmasse

Zeigt die Masse der Knochen­substanz des Körpers, wird oft in Prozent umge­rechnet.

Norm­bereich: Etwa 10 Prozent bei Frauen und etwa 15 Prozent bei Männern. Aber: Rück­schlüsse von Waagen-Werten für die Knochenmasse auf Leiden wie Knochen­schwund (Osteoporose) lassen sich schwer ziehen. Dies erfordert eine ärzt­liche Messung der Knochendichte, also einer anderen Kenn­größe.

Knochen stärken. Gut für starke Knochen sind Bewegung, kalziumreiche Ernährung, etwa durch Milch­produkte, und regel­mäßig Zeit im Freien. Denn mithilfe von Sonnenlicht bildet die Haut Vitamin D, was dem Knochen­aufbau nützt. Aber: Sonnenbrand begüns­tigt Haut­krebs – unbe­dingt Sonnencreme auftragen, bevor die Haut sich rötet.

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69 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 28.03.2025 um 12:12 Uhr
    Abweichungen Wiederholungsmessungen

    @reikno: Wir haben natürlich Verständnis für Ihre persönliche Ansicht. Messungen mit Menschen können durchaus eine größere Streuung der Genauigkeit der Wiederholungsmessungen bedeuten. Jedoch ist der von uns gewählte Versuchsaufbau so ausgerichtet, dass die Reproduzierbarkeit, also die Reliabilität der Messungen und damit auch der Vergleichbarkeit, im Vordergrund steht. Bei den Messungen, wo das nicht möglich ist, sind wir jedoch auf ein Panel von Testpersonen angewiesen, wie hier z.B. bei den Bioimpedanzmessungen. Wir müssen immer eine Abwägung zwischen Alltagsbezug und wissenschaftlicher Qualität unserer Messungen treffen.
    Ihre Anregung nehmen wir aber gerne dankend auf und werden diese Problematik in einem zukünftigen Test noch einmal ausführlich intern sowie mit Experten und Anbietern diskutieren.

  • reikno am 26.03.2025 um 20:30 Uhr
    Abweichung realistischer Wiederholungsmesssungen

    Ihr Test im Bereich Wiegen, bei dem Sie Maßgewichte bei mehrmaligen (Wiederholungs-)Messungen verwendet haben, mag zum testen ja auch erforderlich sein. Es entspricht jedoch nicht dem realen Ablauf beim Wiegen eines Menschen. Die Gründe hierzu wurden in den Kommentaren von studex am 30.12.2021 um 18:54 Uhr und nochmals am 18.09.2024 um 12:28 Uhr treffend beschrieben. Nutzer sind verunsichert, wenn bei direkten Wiederholungsmessungen, ohne die Waage zu verstellen/verändern, Ergebnisse mit Abweichungen von mitunter mehr als 2 Kg angezeigt werden. Dies kann in einschlägigen Rezensionen wie bei Amazon z.B. über die Beurer BF 500 Super Black Edition nachgelesen werden. Dem diesbezüglichen Kommentar von Desgranges am 20.10.2024 um 18:16 Uhr weichen Sie in Ihrer Antwort am 28.10.2024 um 15:55 Uhr aus und gehen mit keinem Wort auf die dort angesprochene „mangelnde Wiederholgenauigkeit beim Selbst-Wiegen" ein. Gerade diese Abweichungswerte sind jedoch für eine Kaufentscheidung wichtig.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 28.10.2024 um 15:55 Uhr
    Messgenauigkeit bei Körperfettwaagen

    @Desgranges: Selbstverständlich haben wir die Waagen, die weniger präzise gemessen haben als andere, schlechter bewertet.
    Auch die etwas schlechteren haben sich im Normalfall aber nur um 100 oder 200 Gramm vermessen. Diese Abweichung schlägt sich natürlich in unserer Bewertung nieder. Da die Abweichungen aber relativ gering waren, sahen wir keinen Anlass, hier Waagen durch eine Abwertung auf das Wiegen abzustrafen.
    Unsere Untersuchung haben wir mit lebenden Personen durchgeführt. Wir haben jede Waage mit mindestens 30 Probanden geprüft, die eine große Bandbreite an Körpertypen repräsentierten. Informationen dazu finden Sie unter "So haben wir getestet".

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 28.10.2024 um 12:38 Uhr
    Vergleich Kommentare bei zB Amazon

    @cgatnet: Den Waagen, die wir in den Prüfpunkten "Wiegen" und "Körperanalyse" mit Sehr gut oder Gut bewertet haben, können Sie vertrauen. Amazon-Kommentargeber können in der Regel nur 1-2 Produkte prüfen und die Angaben der Waagen zudem nicht mit den Ergebnissen eines medizinischen Referenzgeräts vergleichen. Wir haben 17 Waagen direkt miteinander vergleichen, alle Waagen mit mindestens 30 Probanden geprüft und die Ergebnisse zudem mit einem medizinischen Referenzsystem verglichen. Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den Produkten. Den besseren Geräten können Sie also vertrauen.

  • cgatnet am 27.10.2024 um 22:45 Uhr
    Vergleich Kommentare bei zB Amazon

    Hallo, ich bin immer sehr dafür ein Gerät vor dem Kauf zu vergleichen um sich selbst ein Bild davon zu machen worauf es einem wirklich ankommt und welche Waage davon am meisten bietet.
    Wenn nun aber beim Test eine gute Note vergeben wird, würde ich zunächst erwarten, dass die zugehörige Messung insgesamt sinnvolle Werte liefert.
    Wenn ich Kommentare bei zB Amazon dazu vergleiche scheint es aber gerade nicht so zu sein.
    Für mich war dieser Test daher eine Enttäuschung.
    Wie messe ich denn jetzt die weiteren Werte, wenn nicht mit so einer Analyse Waage? Wie entlarve ich falsche Werte? Verbleibe ratlos …