
In Bewegung bleiben. Auch Sport hilft, das Wunschgewicht zu halten. © Adobe Stock / Lightfield Studios
Unter welchen Bedingungen gelingt es am besten, Gewichtsverluste dauerhaft zu halten? Das treibt viele um. Eine britische Übersichtsstudie liefert neue Erkenntnisse.
Studien mit Übergewichtigen ausgewertet
Für sich allein, in der Gruppe, per App oder mit Unterstützung durch Fachleute: Zahlreiche Programme versprechen, die Pfunde purzeln zu lassen. Hierzulande bekannt sind unter anderem das US-amerikanische Abnehmprogramm der Weight Watchers oder das Programm „Ich nehme ab“ der Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Beim Konzept von Bodymed übernehmen viele Krankenkassen einen Teil der Kosten.
Doch wie entwickelt sich das Körpergewicht nach dem Ende solcher Abnehmprogramme? Welche Bedingungen helfen, das neue Gewicht zu halten? Britische Forschende haben 249 Studien im British Medical Journal ausgewertet, an denen übergewichtige Frauen und Männer mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 25 oder darüber teilnahmen.
Erfolg währt bis zu fünf Jahre
Fazit der Auswertung: Immerhin bis zu fünf Jahre nach Ende der Abnehmprogramme hatten Teilnehmende im Schnitt noch ein etwas geringeres Körpergewicht als zu Beginn. Aber: Es stieg nach Programmende stetig wieder an. Vor allem wer viele Pfunde verloren und schnell abgenommen hatte, nahm zügig wieder zu.
Effekt von Formula-Diäten verpufft schnell
Vor allem bei Programmen, die Mahlzeiten durch Formelnahrung wie spezielle Fertigdrinks ersetzt hatten, waren die Kilos schnell zurück, schreiben die Forschenden im British Medical Journal. Ebenso bei Kursen, die finanzielle Anreize fürs Erreichen bestimmter Zielen setzten: Etwa wenn Geldprämien, Gutscheine oder die Teilnahme an einer Lotterie versprochen wurden, sobald ein bestimmtes Gewicht erreicht war.
Endlich abnehmen: Mittel und Wege realistisch einschätzen
Vorsicht bei Schlankheitsmitteln. Unsere Tests zu Schlankheitsmitteln zeigen, dass viele Produkte zum Abnehmen wenig geeignet sind. Auch von Detox-Kuren sollte niemand viel erwarten. Übergewichtige profitieren womöglich mehr vom Intervallfasten.
In Bewegung kommen. In Pandemie-Zeiten können immerhin Online-Fitnessstudios in Schwung bringen. Wer vor Ort trainieren will, findet bei uns Bewertungen zu EMS-Studios.
Langfristige Unterstützung effizienter
Als effizienter erwiesen sich tendenziell Programme, die phasenweise in einer Abnehmklinik stattfanden oder bei denen die Übergewichtigen zu einer langfristigen Ernährungsumstellung beraten wurden. Auch Programme, die nach dem Ende in Eigenregie weitergeführt werden konnten oder bei denen die Unterstützung schrittweise verringert wurde, führten zu einer langsameren Gewichtszunahme. Ebenso solche, die praktische Alltagsstrategien vermittelten – etwa kleine Teller zu nutzen, große Portionen und Softdrinks zu meiden. Stark übergewichtigen Menschen hilft es auch, die Psyche zu stärken.
Den Alltag gesünder gestalten
Ob Sie es allein angehen oder mit Unterstützung: Setzen Sie sich beim Abnehmen realistische Ziele und bleiben Sie dabei geduldig. Als Erfolg gilt, wenn über Monate eine langsame Abnahme von 5 bis 10 Prozent des Ausgangsgewichts gelingt und das neue Gewicht gehalten wird. Denken Sie auch daran, sich täglich ausreichend zu bewegen. Dabei muss es gar nicht immer schweißtreibender Sport sein – auch spazieren gehen, Treppen steigen und kleinere Strecken mit dem Fahrrad zurücklegen tragen zu mehr Bewegung im Alltag bei.
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