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Handfilter und French Press per Stempelkanne gehören zu den Klassikern des Kaffeemachens. Wir geben Tipps für den puren Kaffeegenuss ganz ohne Maschine.
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Manuell statt automatisch: Beim handgefilterten Kaffee – neumodisch auch als Pour Over (englisch für übergießen) bezeichnet – läuft Wasser möglichst gleichmäßig durch das Pulver. In der Stempelkanne vermengen sich Wasser und Kaffee komplett und werden erst nach der Ziehzeit durch ein Sieb getrennt. Weil die Kaffeeöle beim French Press nicht im Filter bleiben, hat gestempelter Kaffee einen kräftigeren Geschmack als gefilterter. So gelingt die manuelle Zubereitung unkompliziert:
Vorbereiten: Heißes, nicht kochendes Wasser
Es heißt zwar Kaffeekochen, das Wasser für die Kaffeezubereitung sollte aber nicht heißer sein als 95 Grad Celsius, da der Aufguss sonst zu bitter wird. Wer keinen Wasserkocher mit Temperaturanzeige hat, wartet nach dem Aufkochen circa ein bis zwei Minuten. Beim Handfilter empfiehlt es sich, den eingelegten Papierfilter vorher mit heißem Wasser auszuspülen, um einen Papiergeschmack zu vermeiden.
Aufblühen: Erster Kontakt von Wasser und Kaffeepulver
Geben Sie zuerst etwas Wasser auf das Kaffeepulver, bis es komplett durchgefeuchtet ist. Das Pulver quillt auf und kann „aufblühen“, Fachleute sprechen vom Blooming. Dabei entweicht überschüssiges CO2 aus dem Kaffee. Durch dieses Ritual sollen sich die Aromastoffe aus dem Kaffee besser lösen.
Aufgießen: Die eigentliche Extraktion beginnt
Die Blooming-Phase dauert etwa 30 Sekunden, geben Sie danach die restliche Menge Wasser hinzu. Beim Handfilter möglichst langsam und kreisförmig eingießen; das Wasser sollte dabei nur das Pulver, nicht den Filter berühren. In der French Press das Wasser-Kaffee-Gemisch umrühren.
Durchlaufen, ziehen lassen: Kommt Zeit, kommt Kaffee
Im Handfilter gilt: Lassen Sie den Kaffee in Ruhe durchlaufen. Die Brühdauer kann insgesamt drei bis vier Minuten betragen.
Tipps für die French Press: Den Kaffee vier Minuten ziehen lassen. Danach die Kruste, die sich an der Oberfläche gebildet hat, aufbrechen und den Schaum mit einem Löffel abschöpfen. Dann den Stempel langsam nach unten drücken. Fertig. Übrigens: Da der Kaffee durch das Sieb weiter zieht, empfiehlt es sich, ihn in eine andere Kanne umzufüllen, falls er nicht sofort getrunken wird. So wird er nicht bitter.
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Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@DJCray: Wir haben in unserer Testtabelle im Rahmen der Fußnote (1) darauf hingewiesen, dass der Testsieger „Tschibo Edusche Filterkaffee Nr. 1 Klassisch“ umbenannt wurde.
Wer mit dem Logo der Stiftung Warentest wirbt, muss strenge Regeln einhalten. Wirbt ein Hersteller mit unserem Logo, so ist er verpflichtet, die Qualität des Produkts wie zum Zeitpunkt der Untersuchung zu garantieren. Ausführliche Informationen zur Werbung mit unserem Test-Logo finden Sie hier: www.test.de/unternehmen/werbung-5016972-5016979/
Und schon der Name geändert. Nur minimal (es fehlt nun "Nr. 1"), aber warum ändern Testsieger scheinbar sofort ihren Namen? Ist damit auch eine "Rezepturänderung" ... also Auswahl der Bohnen und Änderung der Röstung mit dabei gewesen? Ich weiß es nicht... der erste Test mit dem Testsieger aus dem Kaffeemaschinentest (auch 24.10.2024) und dem Testsieger aus dem Filterkaffee brachten zwar "okay" Ergebnisse... aber von "sehr gut" im Geschmack... als Laie würde ich eher das verneinen... Nun kann ich nicht nachvollziehen ob das vom Hersteller des Testsiegers geändert wurde, oder ob ich schlicht das Potenzial des Kaffees nicht erschmecken kann. PS: Einfach auf die Webseite des Herstellers gehen. Dort fehlt ebenfalls die "Nr. 1". Trotzdem wird mit dem Label "Testsieger" geworben.
@Oimama: Bei dieser Untersuchung wurde der Gepa Café Aha gemahlen berücksichtigt.
Wie schade, dass Sie keinen GEPA-Kaffee getestet haben. Ich trinke seit über 40 Jahren fairen Kaffee, den es früher nur in Weltläden gab, heute jedoch auch in vielen Bio- und konventionellen Lebensmittelmärkten. Dagegen kommen die allermeisten konventionellen Kaffees nicht an. Die GEPA (oder auch El Puente und andere Organisationen im Fairen Handel) bietet ein großes Sortiment an, sowohl Mischungen als auch Länderkaffees. Vom kräftigen Nicaragua-Kaffee bin ich inzwischen beim kolumbianischen Kaffee gelandet, der einen intensiven, aber dennoch gut abgerundeten Geschmack hat.
Selten aber ärgerlich: Kurz vor dem Kaffeegenuß geht das Glas für unsere Stempelkanne zu Bruch. Das läßt sich aber für viele Stempelkannen einfach beheben, indem man ein Chemie-Becherglas, 1 Liter, hohe Form, über das Internet oder dem Chemikalien-Fachhandel besorgt. Die kosten unbedruckt ca. € 3,50 pro Stück, mit einer Maßeinteilung etwas mehr.
Wegen der Versandkosten bestellen wir immer gleich mehrere, und dann ist das morgendliche Malheur schnell behoben.