Filter­kaffee im Test

So wird der Aufguss nicht zu bitter

Filter­kaffee im Test - Einer schmeckt spitze

© Getty Images / Boy Anupong

Hand­filter und French Press per Stempelkanne gehören zu den Klassikern des Kaffee­machens. Wir geben Tipps für den puren Kaffee­genuss ganz ohne Maschine.

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Manuell statt auto­matisch: Beim hand­gefilterten Kaffee – neumo­disch auch als Pour Over (eng­lisch für über­gießen) bezeichnet – läuft Wasser möglichst gleich­mäßig durch das Pulver. In der Stempelkanne vermengen sich Wasser und Kaffee komplett und werden erst nach der Zieh­zeit durch ein Sieb getrennt. Weil die Kaffeeöle beim French Press nicht im Filter bleiben, hat gestempelter Kaffee einen kräftigeren Geschmack als gefilterter. So gelingt die manuelle Zubereitung unkompliziert:

Vorbereiten: Heißes, nicht kochendes Wasser

Es heißt zwar Kaffee­kochen, das Wasser für die Kaffee­zubereitung sollte aber nicht heißer sein als 95 Grad Celsius, da der Aufguss sonst zu bitter wird. Wer keinen Wasser­kocher mit Temperatur­anzeige hat, wartet nach dem Aufkochen circa ein bis zwei Minuten. Beim Hand­filter empfiehlt es sich, den einge­legten Papierfilter vorher mit heißem Wasser auszuspülen, um einen Papier­geschmack zu vermeiden.

Aufblühen: Erster Kontakt von Wasser und Kaffee­pulver

Geben Sie zuerst etwas Wasser auf das Kaffee­pulver, bis es komplett durch­gefeuchtet ist. Das Pulver quillt auf und kann „aufblühen“, Fachleute sprechen vom Bloo­ming. Dabei entweicht über­schüssiges CO2 aus dem Kaffee. Durch dieses Ritual sollen sich die Aroma­stoffe aus dem Kaffee besser lösen.

Aufgießen: Die eigentliche Extraktion beginnt

Die Bloo­ming-Phase dauert etwa 30 Sekunden, geben Sie danach die restliche Menge Wasser hinzu. Beim Hand­filter möglichst lang­sam und kreisförmig eingießen; das Wasser sollte dabei nur das Pulver, nicht den Filter berühren. In der French Press das Wasser-Kaffee-Gemisch umrühren.

Durch­laufen, ziehen lassen: Kommt Zeit, kommt Kaffee

Im Hand­filter gilt: Lassen Sie den Kaffee in Ruhe durch­laufen. Die Brühdauer kann insgesamt drei bis vier Minuten betragen.

Tipps für die French Press: Den Kaffee vier Minuten ziehen lassen. Danach die Kruste, die sich an der Oberfläche gebildet hat, aufbrechen und den Schaum mit einem Löffel abschöpfen. Dann den Stempel lang­sam nach unten drücken. Fertig. Übrigens: Da der Kaffee durch das Sieb weiter zieht, empfiehlt es sich, ihn in eine andere Kanne umzu­füllen, falls er nicht sofort getrunken wird. So wird er nicht bitter.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 21.02.2025 um 12:43 Uhr
    Filterkaffee Testsieger

    @DJCray: Wir haben in unserer Testtabelle im Rahmen der Fußnote (1) darauf hingewiesen, dass der Testsieger „Tschibo Edusche Filterkaffee Nr. 1 Klassisch“ umbenannt wurde.
    Wer mit dem Logo der Stiftung Warentest wirbt, muss strenge Regeln einhalten. Wirbt ein Hersteller mit unserem Logo, so ist er verpflichtet, die Qualität des Produkts wie zum Zeitpunkt der Untersuchung zu garantieren. Ausführliche Informationen zur Werbung mit unserem Test-Logo finden Sie hier: www.test.de/unternehmen/werbung-5016972-5016979/

  • DJCray am 21.02.2025 um 10:12 Uhr
    Testsieger vom 24.10.2024 ... Kauf am 19.02.2025

    Und schon der Name geändert. Nur minimal (es fehlt nun "Nr. 1"), aber warum ändern Testsieger scheinbar sofort ihren Namen? Ist damit auch eine "Rezepturänderung" ... also Auswahl der Bohnen und Änderung der Röstung mit dabei gewesen? Ich weiß es nicht... der erste Test mit dem Testsieger aus dem Kaffeemaschinentest (auch 24.10.2024) und dem Testsieger aus dem Filterkaffee brachten zwar "okay" Ergebnisse... aber von "sehr gut" im Geschmack... als Laie würde ich eher das verneinen... Nun kann ich nicht nachvollziehen ob das vom Hersteller des Testsiegers geändert wurde, oder ob ich schlicht das Potenzial des Kaffees nicht erschmecken kann. PS: Einfach auf die Webseite des Herstellers gehen. Dort fehlt ebenfalls die "Nr. 1". Trotzdem wird mit dem Label "Testsieger" geworben.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 10.01.2025 um 08:52 Uhr
    Gepa-Kaffee

    @Oimama: Bei dieser Untersuchung wurde der Gepa Café Aha gemahlen berücksichtigt.

  • Oimama am 09.01.2025 um 17:42 Uhr
    Filterkaffee-Test

    Wie schade, dass Sie keinen GEPA-Kaffee getestet haben. Ich trinke seit über 40 Jahren fairen Kaffee, den es früher nur in Weltläden gab, heute jedoch auch in vielen Bio- und konventionellen Lebensmittelmärkten. Dagegen kommen die allermeisten konventionellen Kaffees nicht an. Die GEPA (oder auch El Puente und andere Organisationen im Fairen Handel) bietet ein großes Sortiment an, sowohl Mischungen als auch Länderkaffees. Vom kräftigen Nicaragua-Kaffee bin ich inzwischen beim kolumbianischen Kaffee gelandet, der einen intensiven, aber dennoch gut abgerundeten Geschmack hat.

  • Roland-Linz_Lindau am 13.11.2024 um 18:25 Uhr
    Ersatzgläser für Stempelkannen (French Press)

    Selten aber ärgerlich: Kurz vor dem Kaffeegenuß geht das Glas für unsere Stempelkanne zu Bruch. Das läßt sich aber für viele Stempelkannen einfach beheben, indem man ein Chemie-Becherglas, 1 Liter, hohe Form, über das Internet oder dem Chemikalien-Fachhandel besorgt. Die kosten unbedruckt ca. € 3,50 pro Stück, mit einer Maßeinteilung etwas mehr.
    Wegen der Versandkosten bestellen wir immer gleich mehrere, und dann ist das morgendliche Malheur schnell behoben.