Wildbienen schützen Was ein gutes Insektenhotel ausmacht

Wildbienen schützen - Was ein gutes Insektenhotel ausmacht

Brut­stätte. Wildbienen legen ihre Eier in hohle Stängel. Ein solches Insektenhotel nehmen sie daher gern an. Im Früh­jahr schlüpft dann der Nach­wuchs. © Getty Images / Axel Krien

Sie möchten etwas für die Arten­vielfalt tun und bedrohten Wildbienen in Ihrem Garten ein Zuhause bieten? Super Idee! Und mit unserer Check­liste klappt das auch.

Der Material-Check

Viele im Handel erhältliche Insektenhotels erfüllen nicht die speziellen Anforderungen, die Wildbienen an ihren Nist­platz stellen. Dies kritisieren unter anderem Umwelt­verbände wie der Bund für Umwelt und Natur­schutz Deutsch­land (BUND) und der Natur­schutz­bund Deutsch­land (Nabu). Die Natur­schutz­organisationen empfehlen, beim Kauf darauf zu achten, dass das Insektenhotel frei ist von den folgenden Materialien:

  • Zapfen von Nadelbäumen
  • Hohlziegel
  • Nadel­holz
  • Frisches Holz
  • Plastikröhren
  • Ytong-Steine
  • Heu
  • Holz­wolle

In Insektenhotels mit diesen Materialien ziehen Bienen oft gar nicht erst ein. Falls doch, können sie die Tiere verletzen oder sogar töten.

Der Holz-Check

Geeignet sind Nist­hilfen mit gut abge­lagerten Baumscheiben, Ast- oder Kant­holz von Hart­hölzern wie Buche, Eiche, Ahorn und Esche oder von Obst­bäumen. Welche Holz­art verbaut ist, können Verbrauche­rinnen und Verbraucher meist nicht erkennen. Ein Blick in die Herstel­ler­angaben gibt Aufschluss.

Der Loch-Check

Wildbienen legen ihre Eier gern in Röhren ab − etwa in hohlen Stängeln von Sträuchern. Ein gutes Insektenhotel bietet dazu unterschiedlich dicke Röhren an. Ideal sind Durch­messer von zwei bis neun Milli­meter. Wichtig: Die Röhren sollten zu einer Seite verschlossen sein, damit in ihrem Innern keine Zugluft entstehen kann.

Geeignetes Material sind Bambus­rohre, Schilf oder markhaltige Stängel von Holunder und Brom­beere. Die Länge der Stücke sollte mindestens zehn Zenti­meter betragen. Ein Maßband und ein Blick in die Herstel­ler­angaben geben Aufschluss beim Einkauf.

Der Bohr-Check

Manche Insektenhotels enthalten in Hart­holz gebohrte Löcher. Auch hier gilt: Ideal sind zehn Zenti­meter Mindest­tiefe sowie verschiedene Durch­messer zwischen zwei und neun Milli­metern.

Zudem ist es wichtig, dass die Ränder der Bohrungen glatt geschmirgelt sind und es keine Risse im Holz gibt. Ansonsten könnten sich schlüpfende Insekten verletzen.

Der Schutz-Check

Für Spechte und Meisen ist die Brut von Wildbienen eine Delikatesse. Daher ist es sinn­voll, wenn das Nist­material des Insektenhotels mit einem Maschendraht geschützt ist. Zwischen dem Gitter und dem Holz sollten ein paar Zenti­meter Platz sein.

Tipp: Ein Insektenhotel kann man auch selbst basteln. Das macht Spaß und stellt sicher, dass das Material und die Beschaffenheit für Wildbienen geeignet sind. Kostenlose Anleitungen dazu stellen unter anderem der BUND und der Nabu zur Verfügung.

Wildbienen schützen - Was ein gutes Insektenhotel ausmacht

Einfach selbst gemacht. Optimal ist, wenn das Bündel aus Stängeln senkrecht, trocken und sonnig steht oder hängt. © Adobe Stock

Der Stand­ort-Check

Die Insek­tennis­thilfe sollte regen­geschützt, an einem sonnigen Platz Richtung Süden oder Südosten stabil angebracht werden. Sie darf nicht gereinigt werden. Wichtig ist gerade in Städten, dass die Tiere genug Blüten finden. Sie können zum Beispiel Ihren Balkon oder Garten mit speziellen Saat­gutmischungen für Insekten begrünen.

Tipp: Viele Informationen und Tests finden Sie auf unserer Themenseite Gartengeräte und Gartenpflege.

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