Wärmepumpen­versicherung

Wärmepumpe vor Diebstahl schützen

Datum:
  • Text: Philip Chor­zelewski
  • Testleitung: Michael Nischalke
  • Faktencheck: Dr. Claudia Behrens

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Werden die teuren Geräte gestohlen, sind Tausende Euro weg. Wir haben gecheckt, wie Versicherer solche Fälle regeln und bei den Landes­kriminal­ämtern der Bundes­länder nachgefragt, wie oft Wärmepumpen gestohlen werden. Die Antworten der Kriminal­beamten sind beruhigend: Es wird von Einzel­fällen gesprochen, die Fall­zahlen bewegen sich im einstel­ligen oder nied­rigen zwei­stel­ligen Bereich. Einige Landes­kriminal­ämter vermuten, dass Diebstähle zunehmen könnten. Versicherungs­schutz ist also wichtig – nicht nur gegen Diebstahl.

Tipp: Mehr Informationen zum Thema Wärmepumpe finden Sie in unserem Wärmepumpen-Test.

Welche Versicherer bei gestohlenen Geräten zahlen

Bei der Frage, welche Versicherung nach einem Diebstahl der Wärmepumpe zahlen könnte, ist zunächst wichtig, ob das Haus bewohnt oder noch im Rohbau war. Bei Schäden auf Baustellen und Rohbauten ist die Bauleistungsversicherung zuständig, bei bereits bewohnten Häusern haften einige Wohngebäudeversicherungen – voraus­gesetzt die Wärmepumpe wurde zuvor gemeldet.

Alternativ über­nehmen Anbieter einer Wärmepumpen­versicherung den Schaden. Ein Fall für die Hausratversicherung sind gestohlene oder beschädigte Wärmepumpen hingegen nicht.

Welche Versicherung wann zahlt

  • Vor dem Einzug. Wärmepumpen werden meist von Baustellen gestohlen. Lassen Sie diese dort nicht ungesichert stehen und versichern Sie bereits fest verbaute Geräte über eine Bauleistungspolice gegen Diebstahl.
  • Nach dem Einzug. Wenn Sie bereits im Haus wohnen, fragen Sie Ihren Gebäudeversicherer, ob Wärmepumpen mitversichert sind. In neueren Policen ist das oft der Fall – jedoch mit Einschränkungen. In unserem Test finden Sie alternativ Anbieter von Bausteinen oder separaten Wärmepumpen­versicherungen. Grund allein für einen Anbieter­wechsel sind Wärmepumpen­diebstähle nicht. Andere Kriterien sind wichtiger und die Fall­zahlen gering.

Gebäude­police ist für große Schäden da

Alle, die eine Immobilie besitzen, brauchen eine Wohn­gebäude­versicherung. Sie ist zwar keine Pflicht, aber essenziell. Der Schutz greift bei fast allen Risiken ab Einzug in die eigenen vier Wände. Klassischer­weise sind drei Gefahren­gruppen abge­deckt: Feuer, Leitungs­wasser und Sturm. Dazu kommt der wichtige Elementarschaden­schutz gegen sogenannte Naturgefahren wie Über­schwemmungen durch Stark­regen.

Diebstahl ist dagegen kein klassischer Fall für die Gebäude­versicherung.

Beim Versicherer nach­fragen lohnt

Eigentümer können nicht darauf vertrauen, dass ihre Wärmepumpe auto­matisch gegen Diebstahl mitversichert ist. Am besten erkundigen sie sich bei ihrem Gebäude­versicherer, wie genau das Gerät dort abge­sichert ist oder zusätzlich versichert werden kann – nicht nur gegen Diebstahl.

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In neueren Policen oft mitversichert

Sollte der Schutz nicht ausreichend sein, ist das allein kein Grund für einen Anbieter­wechsel. Eine sehr gute Absicherung gegen die klassischen Gefahren­gruppen und Elementarschäden ist wichtiger. Je neuer ein Vertrag ist, desto wahr­scheinlicher sind Wärmepumpen im Klein­gedruckten erwähnt und mitversichert. Die Policen sind in den letzten Jahren immer besser geworden. Ein Vertrags­update kann sich also lohnen. Premium­tarife sind dann oft die beste Wahl.

Tipp: Es gibt große Preis- und Leistungs­unterschiede, vergleichen lohnt sich. Sehr gute Tarife finden Sie in unserem aktuellen Test Wohngebäudeversicherungen. Kündigen Sie Ihre bestehende Wohn­gebäude­versicherung jedoch nicht voreilig, schließen Sie erst einen neuen Vertrag ab.

Rohbauten brauchen andere Versicherung

Wer sein Haus gerade noch baut, kann lediglich bei Feuerschäden auf die Gebäude­police setzen. Bei Schäden durch Unwetter, Konstruktions- oder Material­fehler ist die Bauleistungs­versicherung zuständig. Der Schutz ist sinn­voll. Der Schutz der Bauleistungs­versicherung greift bei fast allen 21 Anbietern aus unserem letzten Test auch bei Diebstahl.

Dennoch klären Versicherte besser ab, ob dies auch in ihrer eigenen Police mitversichert ist. Die Bauleistungs­police zahlt nur, wenn das Gestohlene bereits fest mit dem Gebäude verbunden, also schon fest einge­baut war.

Lose Sachen nicht versichert

Für alle Sachen, die lose auf der Baustelle herum­liegen, besteht kein Versicherungs­schutz. Wenn Wärmepumpen gestohlen werden, dann vor allem von Rohbauten, wenn sie noch nicht fest verbaut sind. Das ist besonders ärgerlich, da Versicherungs­schutz in diesen Fällen in der Regel ausgeschlossen ist. Gerade in der Bauphase ist es daher wichtig, die Wärmepumpe nicht ungesichert zu lagern.

Tipp: Für ein 400 000 Euro teures Bauprojekt gibt es Bauleistungs­tarife schon ab einem Einmalbetrag von 356 Euro. Teure Policen kosten fast das Dreifache. Güns­tige Angebote finden Sie in unserem Test Bauleistungsversicherung.

Tipps zur Prävention

Der Diebstahl von Wärmepumpen kommt glück­licher­weise selten vor. Mit 15 Fällen im Jahr 2022 meldet uns das Landes­kriminal­amt Sachsen-Anhalt die meisten Diebstähle. Dafür gab es in Bremen gar keine Fälle.

Dennoch sollte die Wärmepumpe nicht zur leichten Beute gemacht werden. Die Landes­kriminal­ämter raten Immobilien­besitzern zu folgenden Maßnahmen, um Dieben die Arbeit zu erschweren:

  • Die Verschraubung von Wärmepumpe und Gebäude mit Schweiß­punkten fixieren.
  • Diebstahlhemmende Schrauben verwenden.
  • Spezielle Wärmepumpen-Verkleidung anbringen.
  • Wärmepumpen individuell kenn­zeichnen. Einige Geräte haben bereits Indivi­dual­nummern. Das erleichtert das Wieder­auffinden und macht den Weiterverkauf für Diebe schwieriger.

Übrigens: Ganz unauffäl­lig dürften Wärmepumpendiebe nicht sein. Da die Geräte sehr groß und schwer sind, braucht es mehrere Täter mit größerem Fahr­zeug, um das Diebes­gut wegzuschaffen.

Unser Ratgeber: Energie selbst erzeugen

Unabhängig werden von teurem und klima­schädlichem Gas und Erdöl – die Wärmepumpe ist die Antwort. Unser Wärmepumpen-Ratgeber erklärt, was rund um Planung, Technik, Kosten und Förderung wichtig ist.

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