So haben wir Wärmepumpen getestet
Im europäischen Gemeinschaftstest unter Leitung der Stiftung Warentest: Fünf Luft-Wasser-Wärmepumpen mit geschlossenem Kältemittelkreislauf im Außengerät und Innengerät zur Steuerung (sogenannte Mono-Geräte). Die maximale Leistung der Heizstäbe lag zwischen acht und neun Kilowatt.
Die Wärmepumpen nutzen Propan (R 290) als Kältemittel. Wir wählten die Anlagen von März bis Juni 2025 in Anbieter-Warenlagern aus je mehreren Geräten nach dem Zufallsprinzip. Die Brutto-Listenpreise erfragten wir im Juli 2025 bei den Anbietern.
Untersuchung
Wir testeten bei allen Pumpen jeweils folgende Konfiguration: ein Heizkreis, keine Warmwasserbereitstellung. Dazu kauften wir gegebenenfalls erforderliche Zubehörteile, siehe bei den Testergebnissen unter Ausstattung. Wir testeten den App-Betrieb mit der jeweils zum Zeitpunkt der Prüfung verfügbaren App-Version.
Wir prüften in einer Klimakammer, die entsprechend der Norm EN 14511 und des Prüfprogramms eingestellt werden konnte (Temperatur, Feuchtigkeit). Die Außeneinheit war in der Klimakammer installiert, die Inneneinheit außerhalb der Kammer. Wir hielten uns in den Randparametern weitestgehend an die Norm EN 14511.
Über die Norm hinausgehend bezogen wir die Regelung des Zusatzheizstabes und dessen Stromverbrauch in die Untersuchung mit ein. Wir prüften insofern praxisnäher als die Norm, als wir bei der Einstellung der Wärmepumpe nur ein einmaliges Nachstellen der Heizkurve zuließen, um die gewünschte Heizkurve möglichst gut zu treffen.
Energieeffizienz und Umwelteigenschaften im Heizbetrieb: 70 %
Wir legten eine Heizkurve zugrunde und stellten diese möglichst präzise ein. Der Fußpunkt der Heizkurve lag bei 15 Grad Außentemperatur und hatte eine Neigung von ca. 1,1 für die Radiatorenheizung und von ca. 0,5 für die Fußbodenheizung (in Anlehnung an die Norm EN 14825).
Wir prüften die Heizleistung und die Effizienz (Coefficient of Performance, COP) auf einem Prüfstand, der an eine Simulationssoftware für Heizkreis und Gebäude angeschlossen war. Wir maßen die COP für die Außentemperaturen -15, -10, -7, +2, +7 und +12 Grad Celsius, inklusive des Stromverbrauchs des Heizstabs. Daraus errechneten wir die jährliche Effizienz mit Heizkörpern (Vorlauftemperatur 55 Grad Celsius bei minus 10 Grad Außentemperatur), den sogenannten Seasonal Coefficient Of Performance oder SCOP – und zwar für die mittlere Klimazone. Die Temperaturen waren gewichtet je nach Häufigkeit der Stunden mit einer bestimmten Temperatur in der mittleren und kälteren Klimazone Deutschlands, sogenannte Bin-Stunden.
Die Effizienz mit Fußbodenheizung ermittelten wir für die zwei Temperaturen -7 und +7 Grad als COPs und bewerteten diese Effizienzen.
Die Klimabelastung durch den Stromverbrauch ermittelten wir für ein Modellhaus mit einer beheizten Fläche von 140 Quadratmetern (m²) mit einem jährlichen Wärmebedarf von 150 Kilowattstunden (kWh) pro m², das heißt von 21 000 kWh benötigter Wärme pro Jahr. Basis: deutscher Strommix des Jahres 2024.
Das Geräusch im Normalbetrieb (Schalldruckpegel) des Außengerätes ermittelten wir im Betrieb bei minus 7 Grad Celsius durch Messung und Mittelung von drei Mikrofonen verteilt in einem Halbkreis auf mittiger Höhe der Wärmepumpe im Abstand von 80 Zentimetern in einer gedämmten Klimakammer bei ausgeschalteter Lüftung.
Handhabung: 25 %
Ein Fachmann bewertete die Bedienungsanleitung für die Installation der Wärmepumpe, ein Experte und ein Nutzer beurteilten die Anleitung zum Betrieb.
Drei Prüfer beurteilten das Einstellen am Gerät über das Display sowie die Installation, die Nutzung und den Funktionsumfang der App auf dem Smartphone. Die Regelung des Heizstabes bewertete ein Experte, etwa ob er nur zu- oder abschaltbar ist oder ob er in vielen Stufen oder stufenlos zuschaltet. Ebenso beurteilte ein Experte, wie gut die Wärmepumpe die eingestellte Heizkurve einhält oder in den verschiedenen Messpunkten von der gewünschten Heizkurventemperatur abweicht (Regelung der Heizkurve).
Basisschutz persönlicher Daten: 5 %
Wir prüften das Datensendeverhalten der Android- und iOS-Apps auf Datensparsamkeit (überflüssige Daten), das Nutzerkonto (etwa Passwortstärke) und die Netzwerksicherheit der Geräte gegen Hackerangriffe. Ein Jurist prüfte, ob es Mängel in der Datenschutzerklärung gab.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@InteressierterLaie: Sie können die beiden Testberichte aus den Jahren 2023 und 2024 unter Punkt 5 Download: Heftartikel als PDF herunterladen nach wie vor lesen und speichern. Bitte loggen Sie sich zuvor in Ihr Nutzerkonto ein.
Gerne hätte ich die jetzt getesteten WP gegen die der früheren tests verglichen.
Aber entgegen der Beschreibung zur Jahresflatrate (Zugriff auf alle Artikel und Tests) kann ich die tests zu den Wärmepumpen in 2023 und 2024 nicht mehr aufrufen (bis vor kurzem ging das noch). Auch in der Stichwortsuche oder im Archiv werden diese nicht mehr gelistet.
Stattdessen wird angeboten, die "alten" Hefte gegen Bezahlung zu erwerben.
Falls Stiftung Warentest die alten tests nicht mehr online stellen darf, wäre ein entsprechender Hinweis im aktuellen Testbericht sehr hilfreich gewesen. Das ist in höchstem Maße instransparent. Ich werde meine Flatrate kündigen.
@Lrksam: Wir haben das Geräusch der Außengeräte im Normalbetrieb bei – 7 Grad Celsius bestimmt. Diese Angaben finden Sie in der Tabelle unter Energieeffizienz und Umwelteigenschaften.
Die Heizkurve finden Sie im Infokasten „So haben wir getestet“.
Die deklarierten Geräuschpegel finden Sie für jede Wärmepumpe unter „Testergebnisse“, bei den „Angaben laut Anbieter“.
Für eine Abschätzung, wie sich die empfundene Lautstärke zeit- und lastabhängig äußert, gilt entsprechend: Das Verhalten beim individuellen Gebäude kann nur eine Vor-Ort-Analyse ergeben bzw. man kann dies den Angeboten der Installationsbetriebe entnehmen, die den vorgesehenen Aufstellort und seine Umgebung kennen. Generell waren die geprüften Modelle mit einer großen Außeneinheit recht leise.
@marotoma: Altbauten sind sehr unterschiedlich. In vielen ist es durchaus möglich, mit 55 Grad Vorlauftemperatur ohne große Umbaumaßnahmen zu heizen. So besitzen zum Beispiel alte gusseiserne Heizkörper oft eine genügend hohe Abstrahlfläche. Wenn tatsächlich eine Hausdämmung und eine Fußbodenheizung notwendig wären, läge man ja im Bereich einer Generalsanierung. Das ist dann nur für einen Heizungstausch allerdings kaum leistbar.
Ein ungedämmter Altbau verbraucht mehr Energie, zum Beheizen benötigt er ein hohe Temperatur des Mediums, diese kann eine Wärmepumpe i.A. nicht bereitstellen. Wenn das Haus von 65, dann war doch sicher schon Gelegenheit Hülle und Technik zu verbessern. Es wird schwierig das Haus jetzt zu ertüchtigen, die Ansprüche an Komfort und Heizung sind gestiegen das ist immer teuer bis unmöglich.