Wärmepumpen im Test

So haben wir getestet

Wärmepumpen im Test Testergebnisse für 11 Luft-Wasser-Wär­mepumpen freischalten

Im europäischen Gemein­schafts­test 2024:  fünf Luft-Wasser-Wärmepumpen mit geschlossenem Kälte­mittel­kreis­lauf im Außengerät. Sie nutzen Propan (R 290) als Kälte­mittel. Wir kauf­ten sie von Dezember 2023 bis Januar 2024 ein. Vier Pumpen haben wir in Anbieter-Waren­lagern aus jeweils mehreren Geräten nach dem Zufalls­prinzip gewählt, eine Pumpe über einen Installateur einge­kauft. Die Brutto-Listen­preise fragten wir im Juni 2024 bei den Anbietern ab.

Energieeffizienz und Umwelt­eigenschaften im Heiz­betrieb: 70 %

Wir prüften die Wärmepumpen auf einem Prüf­stand, der an ein hydrau­lisches System mit 140 Liter Speichervolumen ange­schlossen war. Die darüber abge­führte Wärmemenge war abhängig von der deklarierten Heiz­leistung der Wärmepumpe und der Außen­temperatur. Wir stellten eine Heizkurve für Radiatoren sowie für Fußbodenhei­zung ein. Andere ­Pa­ra­meter blieben in Werks­einstellung. Wir erwarteten bei minus 10 Grad eine Vorlauf­temperatur von 55 Grad Celsius für die Radiatorenhei­zung und für die Fußbodenhei­zung bei minus 7 Grad eine Vorlauf­temperatur von 35 Grad. Die Regelung erfolgte nur durch die Wärmepumpe. Wir maßen bei minus 15, minus 7, minus 2, 2, 7 und 12 Grad Celsius die ther­mische Leistung und den Strom­verbrauch. Wir berück­sichtigten dabei auto­matische Abtau­vorgänge sowie den Strom­verbrauch des Heiz­stabs. Die Möglich­keit der Warm­wasser­bereitung deaktivierten wir zu Beginn.

Anhand der Mess­werte errechneten wir die jähr­liche Effizienz mit Radiatorenhei­zung (Saisonal Coefficient of Performance, SCOP) in der mitt­leren und kälteren Klimazone. Wir gewichteten die Ergeb­nisse danach, wie häufig die Außen­temperaturen in der jeweiligen Klimazone auftreten. Für die kältere Klimazone bewerteten wir auch, ob die Modelle bei minus 15 Grad Celsius die Vorlauf­temperatur von 55 Grad erreichten.

Die Effizienz mit Fußbodenhei­zung (Coefficient of Performance, COP) beur­teilten wir bei minus 2 und 7 Grad Celsius. Die Klimabelastung durch den Strom­verbrauch ermittelten wir für ein 140 Quadrat­meter Haus mit einem jähr­lichen Wärmebedarf von 150 Kilowatt­stunden pro Quadrat­meter. Wir berück­sichtigten den deutschen Strommix und die Klimabelastung durch das Kälte­mittel, inklusive unter anderem Leckagen am Gerät und die Entsorgung des Mittels. Wir bestimmten das Geräusch des Außen­gerätes bei maximaler Leistung im Normal­betrieb und im Silent Mode (leisester Betriebs­zustand) bei 7 und minus 7 Grad Celsius in einer gedämmten Klima-Prüfkammer. Wir bewerteten den Leistungs­abfall im Silent Mode aus der Differenz der erzeugten Wärmemenge im leisesten Betriebs­modus (ohne Heiz­stab) gegen­über dem Normal­betrieb.

Hand­habung: 25 %

Ein Experte beur­teilte die Bedienungs­anleitung für Installateure. Drei Prüfer beur­teilten  die Bedienungs­anleitung  und die  Bedienung am Gerät.

Basis­schutz persönlicher Daten: 5 %

Wir prüften das Daten­sende­verhalten der Android- und iOS-Apps, das Nutzer­konto (etwa Pass­wort­stärke oder Hilfe bei vergessenen Zugangs­daten) und die Netz­werk­sicherheit der Geräte mit den zehn häufigsten Hacker­angriffen laut OWASP-Methode. Wir prüften, ob es  Mängel in der Daten­schutz­erklärung gab (ein Mangel ist zum Beispiel, wenn die Erklärung nicht in deutscher Sprache verfügbar ist).

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind mit Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertung setzten wir ein: Bei sehr deutlichen Mängeln in der Daten­schutz­erklärung konnte das Urteil Basis­schutz persönlicher Daten maximal Ausreichend sein.

So haben wir 2023 getestet

Im europäischen Gemein­schafts­test 2023: sechs Luft-Wasser-Wärmepumpen mit geschlossenem Kälte­mittel­kreis­lauf im Außengerät. Wir kauf­ten die Geräte von Dezember 2022 bis März 2023 ein. Alle Pumpen haben wir in Anbieter-Waren­lagern aus jeweils mehreren Geräten nach dem Zufalls­prinzip gewählt. Preise ermittelten wir per Anbieterbefragung im Juni und Juli 2023.

Wärmepumpen im Test Testergebnisse für 11 Luft-Wasser-Wär­mepumpen freischalten

Energieeffizienz und Umwelt­eigenschaften im Heiz­betrieb: 70 %

Wir prüften die Effizienz mit Radiatorenhei­zung bei einer Vorlauf­temperatur von 55 Grad Celsius sowie bei den Außen­temperaturen minus 15, minus 7, minus 2, 2, 7 und 12 Grad Celsius. Wir gewichteten die Ergeb­nisse danach, wie häufig die jeweiligen Außen­temperaturen in mitt­lerem sowie kälterem europäischen Klima auftreten. Daraus ergibt sich die mitt­lere jähr­liche Effizienz.

Wir maßen per Kompensations­methode und setzten dabei die Wärmepumpen in Bezug auf die Außen­temperatur und die vom Prüf­stand abge­gebene Leistung (in Bezug auf die Nenn­leistung des Geräts) vergleich­baren Bedingungen aus. Anders als bei der Norm­prüfung berück­sichtigten wir auch den Energie­aufwand für auto­matische Abtau­vorgänge sowie den Heiz­stab.

Die Effizienz mit Fußbodenhei­zung beur­teilten wir anhand der Effizienz bei der Temperatur­paarung minus 2 Grad Celsius Außen­temperatur und 35 Grad Celsius Vorlauf­temperatur.

Die jähr­liche Klimabelastung durch den Strom­verbrauch ermittelten wir anhand eines Hauses mit 140 Quadrat­metern Wohn­fläche und eines jähr­lichen Wärmebedarfs von 150 Kilowatt­stunden pro Quadrat­meter. Dabei berück­sichtigten wir den deutschen Strommix und dessen CO2-Emissionen.

Die jähr­liche Klimabelastung durch das Kälte­mittel ermittelten wir nach dem TEWI-Prinzip (Total Equivalent Warming Impact), das die Kälte­mittel­menge, den kälte­mittel­spezi­fischen GWP100-Wert (Global Warming Potential 100 years) sowie Verlustraten für Herstellung, Entsorgung der Kälte­mittel und Betrieb der Wärmepumpen berück­sichtigt.

Das maximale Geräusch des Außengeräts bestimmten wir in der Prüf-Klimakammer bei hoher Last sowohl für den normalen als auch für den leisen Betriebs­modus, der die Geräusch­emissionen reduzieren soll.

Hand­habung: 25 %

Zwei Experten beur­teilten Montage und Inbetrieb­nahme (etwa Befestigung und Außen­temperatursensor) inklusive Anleitungen für Fach­personal sowie Bedienungs­anleitung und Bedienung am Gerät (etwa Einrichten von Temperaturen) beziehungs­weise via App. Dabei achteten sie etwa darauf, ob die Benutzerführung intuitiv war.

Basis­schutz persönlicher Daten: 5 %

Wir prüften das Daten­sende­verhalten der Android- und iOS-Apps, das Nutzer­konto (etwa Pass­wort­stärke oder Hilfe bei vergessenen Zugangs­daten) und die Netz­werks­icherheit der Geräte mit den zehn häufigsten Hacker­angriffen laut OWASP-Methode. Wir prüften, ob es Mängel in der Daten­schutz­erklärung gab – zum Beispiel, dass sie nicht auf Deutsch vorliegt oder die Speicherdauer nicht angibt.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass sich Mängel verstärkt auf das Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind mit Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertung setzten wir ein: Bei deutlichen Mängeln in der Daten­schutz­erklärung konnte das Urteil Basis­schutz persönlicher Daten maximal Befriedigend (3,5) sein.

Wärmepumpen im Test Testergebnisse für 11 Luft-Wasser-Wär­mepumpen freischalten

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155 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • furchenfritz am 04.07.2025 um 17:22 Uhr
    Alles gut!

    Ich habe 2003 eine Sole-Wasser-Wärmepumpe eingebaut. Kosten für das Gerät beim Hersteller 18.500 €, über Eon 8.700 €. Für 360 qm Heizung/Wohnfläche und Warmwasserbereitung für 6 Personen kostete der Strom Anfangs 670 €/Jahr.. Nie wieder etwas anderes als Wärmepumpe!

  • EazyX am 07.06.2025 um 14:29 Uhr
    Ganz nett der Artikel....

    Wenn man sich jedoch so wie ich schon bis zum Erbrechen mit dem Thema beschäftigt hat. Inklusive Datenerhebung und Heizlastberechnung des eigenen Hauses findet man hier nicht wirklich etwas Neues. Aber es ist eine sehr gute Zusammenfassung über den aktuellen Stand der Mainstream Technik sowie der gesetzlichen Geschichten. Die besten Luftwasser WP jedoch findet man im Test nicht. Solange unsere deutschen Hersteller nicht zu Geräten wie der Eureka WP von Lambda aufschließen können, werde ich keine kaufen. Was ist für Buderus bitte so schwer ein A+++ Gerät bei 55 Grad Vorlauf zu entwickeln? Oder eins das A+++ noch übertrifft? Ich verstehe es nicht.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 30.04.2025 um 10:30 Uhr
    Strombedarf der getesteten Wärmepumpen

    @apollo_2000: Für die Ermittlung des jährlichen Stromverbrauchs wurde ein Haus mit Radiatorenheizung (Heizkörpern meist unter den Fenstern) und einer Vorlauftemperatur von 55 Grad Celsius im mittleren Klima betrachtet. Informationen zu unserem Vorgehen bei der Ermittlung des jährlichen Stromverbrauchs finden Sie unter „So haben wir getestet“ sowie in der Fußnote 2 unter der Tabelle.
    Bitte beachten Sie auch, dass wir nur die Heizfunktion getestet haben. In vielen Häusern wird auch angestrebt, das zentrale Warmwasser durch die Wärmepumpe zu erwärmen. Dadurch würde sich der Stromverbrauch erhöhen. Konkrete Messwerte veröffentlichen wir nicht.
    Der tatsächliche Stromverbrauch einer Wärmepumpe in Ihrem Haus hängt von vielen Faktoren ab: Dem errechneten Energiebedarf Ihres Hauses (Größe des Hauses und seinem Dämmstandard, den gewünschten Temperaturen in den Innenräumen), dem Standort des Hauses (Klimaregion) und weiteren Faktoren. Deshalb sollte man zur Beurteilung der individuellen Situation einen qualifizierten Energieberater heranziehen, der auch weitere Aspekte wie Photovoltaik, Wärmedämmung u.a. berücksichtigen kann, so dass die benötigte Wärmepumpe evtl. kleiner - und damit preiswerter - ausfallen kann.

  • apollo_2000 am 28.04.2025 um 11:22 Uhr
    Stromverbrauch Vergleichswerte

    Liebe Stiftung Warentest,
    Sie geben im Test 10/2023 den jährlichen Strombedarf für ein Beispielhaus an.
    Hier ist nicht klar für mich, ob der Stromverbrauch für das Beispielhaus mit Radiatoren oder Fußbodenheizung angegeben wurde.
    Mich würde sehr interessieren wie der Stromverbrauch der verschiedenen Wärmepumpen (speziell Viessmann und Vaillant und Stiebel Eltron) bei einer Fußbodenheizung ist. Dies müsste ja eigentlich ermittelt worden sein, denn Sie geben zum einen die Effizienz bei den Radiatoren an und auch die Effizienz bei einer Fußbodenheizung.
    Können Sie bitte die konkreten "ca. Werte" bei einer Fußbodenheizung bei A minus 2 W35 für Ihr Beispielhaus mitteilen?
    Ein weiterer Punkt, wurde auch ermittelt wie lange jeder der Hersteller Ersatzteile für seine Wärmepumpe bereitstellt? Es wäre doch schade (und kostspielig), wenn nach 15 Jahren ein Defekt vorliegt, es keine Ersatzteile mehr gibt und man die Wärmepumpe dann wieder komplett ersetzen müsste.
    Vielen Dank im Voraus.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 24.04.2025 um 13:15 Uhr
    Recherchemöglichkeiten für Wärmepumpen

    @hart-i, @alle: Vielen Dank für den interessanten Hinweis auf Recherchemöglichkeiten zu Wärmepumpen. Online gibt es drei Informationsquellen, die hier hilfreich und frei verfügbar sind:
    -BAFA-Liste (Deutschland): Daten der Hersteller zur Effizienz der Wärmepumpen die Förderfähig sind (BAFA - Energie - Liste der förderfähigen Wärmepumpen mit Prüf-/Effizienznachweis, unter https://www.bafa.de/SharedDocs/Downloads/DE/Energie/beg_waermepumpen_pruef_effizienznachweis.html)
    -GET-Datenbank (Österreich): Daten der Hersteller zur Effizienz der Wärmepumpen. Die Online-Datenbank für Gebäudeenergietechnikprodukte (GET) wird von der Energieberatung Salzburg betrieben. (Produktsuche unter https://www.produktdatenbank-get.at/)
    -Eprel-Daten: Daten hinterlegt für das Energielabel zur Effizienz der Wärmepumpen. Hier hilft die Eingabe der Nummer, die auf dem Energielabel der Pumpe vermerkt ist. (EPREL Public website: https://eprel.ec.europa.eu/screen/home)