
Fleckentest. Nach einer 30-Grad-Wäsche mit den besten Pulvern ist der Konfitürefleck kaum noch zu sehen. Schlechte Mittel waren weniger gründlich. © Stiftung Warentest / Thomas Voßbeck
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Alle Testergebnisse für VollwaschmittelIm Test: 20 Vollwaschmittel, darunter 13 Pulver, 6 Flüssigwaschmittel und ein Tab. Auswahlkriterium für die Produkte war unter anderem die Marktbedeutung. Zudem haben wir exemplarisch ein Tab als Besonderheit ausgewählt. Laut Anbieter ist ein Pulver mit einem anderen rezepturgleich. Dies prüften wir auf Plausibilität.
Waschwirkung: 50 %
Wir haben handelsübliche Waschmaschinen jeweils mit ca. 4,5 kg Wäsche (vorwiegend Baumwolle) beladen. Die Wasserhärte lag bei circa 14 Grad deutscher Härte (2,5 mmol/l). Die Waschmittel haben wir für normal verschmutzte Wäsche dosiert.
Wir verteilten weiße T-Shirts, Gerstenkorn- und Frottiertücher an 57 Haushalte, die sie innerhalb einer Woche ganz normal benutzten. Anschließend wuschen wir die Textilien bei 30 Grad Celsius im Labor und verteilten sie erneut an die Haushalte.
Nach insgesamt 15 Wäschen wurde die Schmutzentfernung beurteilt − sowohl visuell durch fünf Fachleute als auch physikalisch mittels Messung des Weißgrads nach Ganz/Griesser. Wir ermittelten anhand des messtechnisch bestimmten Grundweißwerts Y zudem, wie gut die Produkte Textilien vor Vergrauung schützen.
Im Labor trugen wir 32 Fleckarten auf Baumwolle und 11 fettige Fleckarten auf Polyestergewebe auf und wuschen sie bei 60 Grad und bei 30 Grad Celsius. Zwei Fachleute beurteilten visuell nach einer Wäsche die Fleckentfernung. Es erfolgten jeweils fünf Versuche je Temperatur und Fleckart.
Textilschonung: 10 %
Wir wuschen verschiedenfarbige Textilien aus Baumwolle und aus Mischgewebe bei 30 Grad Celsius. Nach 20 Wäschen ermittelten wir den Farbtonerhalt, also wie stark sich die Farben des gewaschenen Textils im Vergleich zu den Farben des ungewaschenen Textils verändert hatten.
Dazu erfolgte entweder messtechnisch eine Farbdifferenzmessung in Anlehnung an Din 6174:2007–10 mit farbmetrischer Beurteilung in Anlehnung an Iso 105-A05:1997–07 oder eine visuelle Beurteilung in Anlehnung an Iso 105-A02:1993–09.
Die Faserschonung beurteilten zwei Fachleute nach 20 Wäschen an neuen und vorverpillten Textilien.
Deklaration: 5 %
Fünf erfahrene Prüfpersonen beurteilten die Erkennbarkeit als Vollwaschmittel sowie Übersichtlichkeit und Lesbarkeit der Wasch- und Pflegehinweise. Zwei Expertinnen bewerteten den Umfang der Hinweise.
Umwelteigenschaften: 35 %
Ein Experte berechnete, wie viel Wasser erforderlich ist, um kritische Stoffe in den Waschmitteln so stark zu verdünnen, dass sie nicht mehr toxisch gegenüber Wasserorganismen wirken. Je mehr Wasser nötig ist, desto größer die Gewässerbelastung. Mittels Modellrechnung ermittelten wir, in welchem Maße einzelne Inhaltsstoffe in Flüssen und Seen Wasserorganismen gefährden können.
Die Beurteilung der ökologischen Eigenschaften wurde auf Basis der Einzelstoffbewertung mithilfe des „Expositions-Wirkungs-Modells“ durchgeführt. Ergänzend erfolgte eine vergleichende Bewertung der Gesamtformulierung, die auf dem Beschluss der Europäischen Kommission zur Festlegung von Umweltkriterien für Waschmittel (EU) 2017/1218 und der vom Hauptausschuss Detergenzien überarbeiteten DID-Liste basiert.
Wir bewerteten zudem, ob die Produkte laut Anbieter Mikroplastik enthielten. Die fünf Prüfpersonen beurteilten die Dosieranleitung, wie gut sie sich lesen ließ und wie verständlich sie war. Zwei Expertinnen bewerteten deren Umfang und prüften die Dosierhilfe.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt: Ab befriedigender Waschwirkung werteten wir das Qualitätsurteil ab. Ab Befriedigend in der Schmutz- oder Fleckenentfernung bei 30 Grad oder im Schutz vor Vergrauung, werteten wir die Waschwirkung ab. Je schlechter die Urteile, desto stärker ist der jeweilige Abwertungseffekt. Bewerteten wir die Umwelteigenschaften mit Ausreichend, so konnte das Qualitätsurteil maximal eine halbe Note besser sein. Enthielt das Produkt laut Anbieter Mikroplastik, konnten die Umwelteigenschaften nicht besser als ausreichend (4,0) sein.
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@raison09: Beim letzten Test von Colorwaschmitteln in 2023 waren auch Sensitivwaschmittel dabei. Dabei wurden alle getesteten Produkte, also nicht nur die sensitiven, auf Hautreizungspotential überprüft und bei keinem fand sich ein solches. Wohl aber war die Waschwirkung der Sensitivprodukte deutlich schlechter. Vielleicht waren deshalb in diesem Test keine dabei. Duftstoffe wurden jedoch nicht eigens erwähnt.
Ihnen geht es offensichtlich hauptsächlich um diese. Aus Erfahrung weiß ich, dass für mich ein zusätzlicher Spülgang hier viel bringt. Im Extremfall vielleicht sogar zweimal spülen.
Als Allergikerin bin ich sehr enttäuscht, dass Sie keine Sensitiv - Produkte im Test dabei hatten! Das Mindeste wäre ein Hinweis im Artikel. Denn den Wenigsten ist bewusst, wie gefährlich allein die Duftstoffe sind. Viele Eltern gefährden damit unabsichtlich ihre Kinder, und für uns, die wir bereits allergisch sind, ist die starke Verbreitung wirklich die Hölle.
Allein der "natürliche" Duftstoff Limonene, der fast in jedem Produkt steckt, verursacht Allergien - Haut und Asthma! - , Kopfschmerzen und steht im Verdacht, Krebs zu verursachen (durch die Reaktion mit dem Ozon in der Luft entsteht Formaldehyd!)
Also jeder, der Allergien in der Familie hat, sollte unbedingt die Duftstoffe in seinem Umfeld drastisch reduzieren. Spätestens, wenn man Kinder hat.
Deshalb wäre es so wichtig, dass Stiftung Warentest darauf hinweist und nicht nur Umweltschäden, sondern vor allem gesundheitliche Risiken bewertet!
@antimatter: Vielen Dank für den Hinweis auf Publikationen zum Thema Glyphosat aus Waschmitteln. Wir haben diesen Aspekt in unseren Untersuchungen der Waschmittel bisher nicht betrachtet und eine mögliche Bildung von Glyphosat nicht untersucht. Bei künftigen Untersuchungen der Waschmittel werden wir das auf jeden Fall beachten.
@HM383: Die Nutzung sogenannter "automatischer Zahlungen" bei PayPal bedeutet, dass ein Händler – hier Stiftung Warentest – künftig Zahlungen von Ihrem PayPal-Konto abbuchen kann, ohne dass Sie sich für jede Transaktion neu bei PayPal einloggen müssen.
Eine Möglichkeit: Sie können in Ihrem PayPal-Konto unter "Einstellungen / Zahlungen / Automatische Zahlungen verwalten" die Einzugsermächtigung für „Stiftung Warentest“ wieder entfernen. Dann müssen Sie sich beim nächsten Kauf wieder aktiv anmelden.
@gunter1222: Die Nennung der getesteten Produkte erfolgt bei gleichen test-Qualitätsurteilen in alphabetischer Reihenfolge. Daher ist die Nennung der getesteten Vollwaschmittel im aktuellen Testbericht richtig.