Voll­wasch­mittel

So haben wir getestet

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Voll­wasch­mittel Testergebnisse für 24 Voll­wasch­mittel 11/2021 freischalten

Im Test: 24 Voll­wasch­mittel, darunter 14 Pulver, 6 Flüssig­wasch­mittel, 4 Gelkissen. Laut Anbieter sind 5 Produkte mit jeweils einem anderen rezepturgleich. Dies prüften wir auf Plausibilität. Wir kauf­ten alle Produkte von Januar bis März 2021 ein. Preise: Anbieterbefragung im August 2021.

Die wichtigsten Punkte:

Wasch­wirkung: 50 %

Wir haben die handels­üblichen Wasch­maschinen jeweils mit ca. 4,5 kg Wäsche (vorwiegend Baumwolle) beladen, die Wasser­härte lag bei ca. 14° dH (2,5 mmol/l). Die Wasch­mittel haben wir für normal verschmutzte Wäsche dosiert.

Wir verteilten weiße T-Shirts, Gers­tenkorn- und Frottiertücher an 57 Haushalte, die sie eine Woche lang benutzten. Nach anschließender 40-Grad-Wäsche im Prüf­institut wurden sie erneut verteilt. Nach 15 Wäschen beur­teilten fünf Fachleute die Schmutz­entfernung, zusätzlich wurde außerdem der Weiß­grad nach Ganz Griesser mess­tech­nisch bestimmt. Wir ermittelten anhand des mess­tech­nisch bestimmten Grund­weiß­werts Y zudem, wie gut die Produkte Textilien vor Vergrauung schützen. Im Labor trugen wir 32 Fleck­arten auf Baumwolle und 11 fettige Fleck­arten auf Polyester­gewebe auf und wuschen sie bei 60, 40 und 20 Grad. Zwei Fachleute beur­teilten nach einer Wäsche die Fleck­entfernung. Es erfolgten sechs Versuche je Temperatur und Fleck­art.

Textilschonung: 10 %

Wir wuschen verschieden­farbige Textilien aus Baumwolle und Misch­gewebe bei 40 Grad und ermittelten nach 10 und 20 Wäschen, wie stark Farben im Vergleich zum neuen Textil verändert waren. Dazu erfolgte eine Farbdifferenz­messung sowie eine farbmetrische Beur­teilung gemäß ISO-105-A05:1997–07 oder eine visuelle Beur­teilung gemäß ISO 105-A02:1993–09. Die Faserschonung beur­teilten zwei Fachleute nach 10 und 20 Wäschen an neuen und vorbehandelten Textilien.

Deklaration: 5 %

Fünf erfahrene Verbraucher und Verbrauche­rinnen prüften die Erkenn­barkeit als Voll­wasch­mittel sowie Umfang, Über­sicht­lich­keit und Lesbarkeit der Wasch- und Pfle­gehin­weise.

Umwelt­eigenschaften: 35 %

Ein Experte berechnete, wie viel Wasser erforderlich ist, um kritische Stoffe in den Wasch­mitteln so stark zu verdünnen, dass sie nicht mehr toxisch wirken. Je mehr Wasser nötig ist, desto größer die Gewässerbelastung. Mittels Modell­rechnung ermittelten wir, in welchem Maße einzelne Inhalts­stoffe in Flüssen und Seen Wasser­organismen gefährden können. Die Beur­teilung der ökologischen Eigenschaften wurde auf Basis der Einzel­stoff­bewertung mit Hilfe des „Expositions-Wirkungs-Modells“ durch­geführt. Ergänzend erfolgte eine vergleichende Bewertung der Gesamt­formulierung, die auf dem Beschluss der Europäischen Kommis­sion zur Fest­legung von Umwelt­kriterien für Wasch­mittel (EU) 2017/1218 und der vom Haupt­ausschuss Detergenzien über­arbeiteten DID-Liste (veröffent­licht im Internet­auftritt der Gesell­schaft Deutscher Chemiker) basiert.

Die fünf erfahrenen Personen beur­teilten sowohl Lesbarkeit als auch Über­sicht­lich­keit der Dosier­anleitung, zwei weitere Expertinnen deren Umfang. Die zwei Expertinnen bewerteten außerdem die Brauch­barkeit der Mess­becher beziehungs­weise Dosier­hilfen anhand der Lesbarkeit in leerem und gefülltem Zustand als auch der Über­einstimmung mit der Dosier­anleitung.

Voll­wasch­mittel Testergebnisse für 24 Voll­wasch­mittel 11/2021 freischalten

Abwertungen

Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt aufs test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind mit Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Diese setzten wir ein: Bewerteten wir die Wasch­wirkung mit Befriedigend oder schlechter, konnte das test-Qualitäts­urteil nicht besser sein. War Schmutz oder Flecken entfernen bei 40 Grad ausreichend, konnte die Wasch­wirkung nicht besser sein.

Sons­tiges

Gelkissen wurden auf die Einhaltung der Anforderungen laut Verordnung (EU) Nr. 1297/2014 über­prüft, dies betraf unter anderem die Gestaltung der Verpackung inklusive Warnhin­weisen, analytische Bestimmung zugesetzter Bitter­stoffe, Löslich­keits­eigenschaften der Folie und Druck­beständig­keit.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • hannsandre am 13.10.2023 um 20:02 Uhr
    Biologische Abbaubarkeit

    Noch ein Nachtrag: Ein Freund von mir, ein pensionierter Lehrer für Chemie und Biologie, weist auf einen anderen Aspekt hin: Stoffe, die biologisch nicht oder schlecht abbaubar sind, haben eine Tendenz, sich in der Umwelt anzureichern. Das sehen wir z.B. im Moment mit Plastik, und das kennen wir von DDT (das ja auch ein Mal als unbedenklich gegolten hat).
    Es wird Zeit, dass sich die Stiftung Warentest des Problems der mangelnden biologischen Abbaubarkeit von Inhaltsstoffen in vielen Waschmitteln, die sie bisher als 'gut' bewertet hat, annimmt!

  • hannsandre am 29.09.2023 um 17:58 Uhr
    Biologische Abbaubarkeit

    Allerdings haben Grenzwerte ihre Schwächen. Diese reflektieren lediglich den gegenwärtigen Stand der Wissenschaft im Hinblick auf die Gewässerverträglichkeit der jeweiligen Inhaltsstoffe. Die Stoffe werden einzeln geprüft, und der sogenannte Cocktaileffekt bleibt unberücksichtigt, daher die Wirkung, die sich daraus ergibt, dass sich mehrere Substanzen in der Umwelt in Ihren Auswirkungen verstärken – und das ist ein wichtiger Aspekt!
    Der Grundgedanke der biologischen Abbaubarkeit ist dagegen ein ganz anderer. Es geht hier nicht um Grenzwerte sondern darum, dass die Substanzen biologisch in ihre mineralischen Grundbausteine aufgespalten werden (z.B. Kohlendioxyd, Wasser, Phosphat, Nitrat, etc.), so dass diese Stoffen in die natürlichen Kreisläufe zurückgeführt werden können. Um dafür ein Maß zu finden, wäre eine Untersuchung der biologischen Abbaubarkeit der Inhaltsstoffe der Waschmittel nötig.

  • hannsandre am 29.09.2023 um 17:57 Uhr
    Biologische Abbaubarkeit

    @Stiftung_Warentest : Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort! Es ist natürlich gut, dass Sie sich um eine Prüfung der Umweltverträglichkeit in Ihrem Test bemüht haben. Allerdings würde ich das kritische Verdünnungsvolumen nicht als ein Maß für die biologische Abbaubarkeit ansehen, obwohl sicherlich Zusammenhänge bestehen. Das kritische Verdünnungsvolumen sagt aus, sie hoch die Verdünnung mit Wasser sein muss, damit für alle Bestandteile des Waschmittels die wohl von der EU vorgegebenen Grenzwerte erreicht werden. Diese Grenzwerte richten sich nach der Gewässerbelastung bzw. nach der Toxizität in den Gewässern, und da spielt die biologische Abbaubarkeit primär keine Rolle. Allerdings dürften bei biologisch abbaubaren Stoffen in erster Linie die Abbauprodukte im Grenzwert reflektiert sein, und die dürften im allgemeinen relativ geringe Auswirkungen auf die Gewässer haben.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 21.09.2023 um 10:25 Uhr
    Biologische Abbaubarkeit

    @hannsandre : Vielen Dank für die aufmerksame Nachfrage zur biologischen Abbaubarkeit von Waschmittelinhaltsstoffen.
    Allerdings können wir anhand der im damaligen Test Colorwaschmittel 02/2023 befindlichen Verpackung nicht die Auslobung „93 % biologisch abbaubar“ nachvollziehen.
    Generell möchten wir aber anmerken, dass das kritische Verdünnungsvolumen durchaus als Maß für die Ökotoxizität und die biologische Abbaubarkeit der organischen Inhaltsstoffe eines Produktes bei einer definierten Verdünnung fungiert. Mehr Informationen hierzu finden Sie u.a. auf der Website des Umweltbundesamtes und des Hauptausschusses Detergenzien (HAD).
    Eine höhere Umweltverträglichkeit geht mit einer Verringerung des kritischen Verdünnungsvolumens einher. Im Rahmen unser Beurteilung der Produkte fließt das kritische Verdünnungsvolumen mit im Punkt Gewässerbelastung ein, wobei hier alle Produkte im Test Colorwaschmittel 02/2023 mit gut oder besser beurteilt wurden.

  • hannsandre am 20.09.2023 um 22:35 Uhr
    Biologische Abbaubarkeit kein Kriterium im Test

    Da habe ich mit 'Preistipp' offenbar die Tests für Vollwaschmittel und Colorwashmittel miteinander verwechselt, ich beziehe mich aber auf das Domol Vollwaschmittel von Rossmann.
    Frage: Wann bezieht die Stiftung Warentest die biologische Abbaubarkeit in die Tests mit ein?