Das Landgericht Nürnberg-Fürth hat einen Widerruf nach dem Haustürwiderrufsgesetz zehn Jahre nach Abschluss eines Darlehensvertrags für rechtens erklärt (Az. 10 O 9563/01, nicht rechtskräftig). Der Vertrag habe keine Widerrufsbelehrung enthalten und sei zu Hause abgeschlossen worden. Das betroffene Ehepaar erhält nun die Darlehenszinsen in Höhe von knapp 20 000 Euro zurück.
Da die vom Vermittler mitgebrachten vorgedruckten Darlehensformulare der Bank ausdrücklich zur Finanzierung einer Beteiligung an der Langenbahn KG bestimmt waren, handele es sich zudem um ein verbundenes Geschäft, urteilten die Richter. Deshalb müssten sämtliche im Rahmen der beiden Geschäfte (Beteiligung und Darlehensgeschäft) erbrachten Leistungen rückabgewickelt werden. Das Urteil, das die Nürnberger Kanzlei Kratzer & Hoffmann erstritten hat, könnte für Geschädigte der mittlerweile insolventen Langenbahn KG Bedeutung haben.
-
- So urteilte der Bundesgerichtshof bereits vor Jahren: Kreditbearbeitungsgebühren sind rechtswidrig. Immer noch gibt‘s Streit. Zuletzt verdächtig: HSH-Firmenkredite.
-
- Kreditbearbeitungsgebühren sind rechtswidrig. Die Banken müssen sie erstatten. Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema.
-
- Viele Immobilienkredite waren fehlerhaft. Bauherren und Hauskäufer konnten sie widerrufen. Das brauchte Tausende Euro. Jetzt steht fest: Das Finanzamt bekommt nichts ab.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.