Saugroboter im Test

So testet die Stiftung Warentest (2022)

Datum:
  • Text: Reiner Metzger
  • Wissenschaftliche Leitung: Dr. Axel Neisser
  • Produkt­auswahl: Diana Senger
  • Leitung Faktencheck: Dr. Claudia Behrens

Saugroboter im Test Testergebnisse für 51 Saug- und Wischroboter freischalten

Im Folgenden die Prüfkriterien für die im Jahr 2022 veröffent­lichten Geräte.

Saugen Hartboden: 25 % (Kombigeräte) / 35 % (Saugroboter)

Die Geräte über­fahren im Saugmodus in Anlehnung an die Din EN 62929:2015–05 eine Prüffläche, auf der gleich­mäßig Mineralstaub verteilt wurde, zehnmal in einer geradlinigen Bewegung. Wir messen dabei die aufgenom­mene Staubmenge pro Über­fahrt. Außerdem analysieren wir in einem circa 20 Quadrat­meter großen, möblierten Testraum die Flächen­abdeckung des Saug­mundes während einer voll­ständigen Reinigung in Anlehnung an Din EN 62929:2015–05.

Aus der Aufnahme von Mineralstaub von der Prüffläche und der Flächen­abdeckung im Testraum berechnen wir die Gründlich­keit und Gleich­mäßig­keit der Reinigung.

Für die Aufnahme von gröberem Schmutz verteilen wir Kunststoff-Hutmuttern auf einer Prüffläche und zählen, wie viele Hutmuttern nach einer Über­fahrt aufgenommen wurden.

Wie gut die Roboter Ecken und Kanten reinigen, prüfen wir in einer mit Hartboden ausgelegten Testbox. Entlang ihrer Wände wird ein 10 Zenti­meter breiter Kaffee­pulver-Streifen mit insgesamt 10 Gramm gleich­mäßig verteilt. Nach dem ersten Stopp des Roboters und nach zehn Minuten ermittelten wir unge­reinigte Abschnitte und die Menge des aufgenom­menen Kaffee­pulvers.

Saugen Teppich: 15 % (Kombigeräte) / 20 % (Saugroboter)

Auf Teppichboden wieder­holen wir die Prüfung der Staub­aufnahme in Anlehnung an die Din EN 62929:2015–05. Analog zur Prüfung auf Hartboden berechnen wir aus der Staub­aufnahme vom Teppich und der Flächen­abdeckung im Testraum die Gründlich­keit und Gleich­mäßig­keit der Reinigung.

Außerdem walzen wir Fasern in den Teppich ein und bewerten nach fünf Über­fahrten die Aufnahme von Fasern durch den Roboter.

Das Saugen an Ecken und Kanten prüfen wir in einer mit Teppich ausgelegten Testbox analog zum Hartboden, allerdings mit Semmelbröseln statt mit Kaffee­pulver.

Wischen: 15 % (Kombigeräte) / 0 % (Saugroboter)

Wir füllen die Wasser­tanks mit demi­neralisiertem Wasser und befeuchten vor Beginn der Prüfungen die Wischtücher. Auf Fliesenboden müssen die Geräte ihren Weg über die Prüffläche selbst wählen. Die Prüfer kontrollieren visuell, wie gut die Roboter aufgetragene Flecken aus angetrock­netem Kaffee und Ölschmutz mit Ruß bei fünf­facher Über­fahrt entfernen.

Außerdem analysieren wir wie beim Saugen in einem circa 20 Quadrat­meter großen, möblierten Testraum die Flächen­abdeckung des Wischtuchs im akti­vierten Wischmodus.

Aus der Qualität der Schmutz­entfernung und der Flächen­abdeckung des Wischtuchs berechnen wir die Gründlich­keit und Gleich­mäßig­keit der Reinigung.

Zudem unter­suchen unsere Prüfer das punktuelle Reinigen von Öl-Rußflecken mithilfe der Punkt­reinigungs­funk­tion.

Praxis­tauglich­keit: 10 %

Im Prüf­raum beur­teilen wir, wie die Roboter mit Engstellen und Stufen umgehen. Dazu bestimmen wir die maximalen Höhen­unterschiede sowie Durch­fahrts­breiten und -höhen, die der Roboter bewältigen kann. Außerdem testen wir, ob die Roboter die Lade­stationen auch an Engstellen auffinden und verlassen können.

Die Reinigungs­geschwindig­keit bewerten wir anhand der benötigten Zeit für das Saugen und Wischen in unserem Test­raum. Die Reinigungs­reich­weite, also die maximale Fläche, die der Roboter ohne erneute Akkuladung an einem Stück reinigen kann, berechnen wir auf Basis der relativen Abnahme der Akku­kapazität in den Testläufen.

Wir schauen uns im Testraum an, wie gut die Roboter Hinder­nisse wie Kabel oder Taschentücher über­winden können. Außerdem verteilen wir in einem Test­raum drei Gramm Menschen­haare von circa 20 cm Länge zusammen mit Staub und bewerten, wie stark die Haare sich um Bürste und Bürs­tenlagerung gewi­ckelt haben und ob der Roboter auf Grund der eventuellen Störung durch Haare die Reinigung nicht voll­enden kann.

Wird ein Roboter mit einer erweiterten Objekt­erkennung (etwa Hundekot) beworben, so testen wir diese Funk­tion ebenfalls und bewerten, ob die Roboter den zusätzlich aufgebauten Hinder­nissen ausweichen.

Hand­habung: 15 %

Fünf Test­personen beur­teilen die Gebrauchs­anleitung hinsicht­lich Voll­ständig­keit, Lesbarkeit, Über­sicht­lich­keit und Verständlich­keit.

Weiterhin beur­teilen sie die Inbetrieb­nahme, das Abgrenzen von Räumen sowie das Bedienen des Roboters am Gerät und gegebenenfalls per App.

Die App wird zusätzlich von fünf Expertinnen und Experten hinsicht­lich ihrer Hand­habung bewertet.

Weitere Prüf­punkte sind:

  • Hand­habung und Hygiene beim Leeren des Staubbehälters und gegebenenfalls beim Nach­füllen des Wasser­tanks.
  • Wie gut die Reinigung des Gerätes klappt, etwa der Filter und Bürsten sowie der Lade­station.
  • Wie gut sich Bürsten und Lager von einer größeren Menge langer Haare befreien lassen.
  • Wie gut sich die Geräte tragen lassen.

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Umwelt­eigenschaften: 15 %

Wir messen das Geräusch (Schall­leistungs­pegel) auf Teppich- und Hartboden in Anlehnung an die EN 60704–2–1.

In einem Prüf­raum ermitteln wir in einer definierten Zeit und Höhe, ob und wie stark sich die Staubbelastung der Raum­luft während des Betriebs des Roboters erhöhte.

Wir berechnen den jähr­lichen Strom­verbrauch für die tägliche Reinigung des Navigations­raums (20 Quadrat­meter). Dabei berück­sichtigen wir die Lauf- und Lade­zeiten, den Energieverbrauch fürs Auf- und Erhaltungs­laden des Akkus sowie den Standby-Verbrauch der Lade­station.

Sicherheit: 0 %

Wir kontrollieren wichtige Aspekte der mecha­nischen Sicherheit. Die elektrische Sicherheit prüfen wir in Anlehnung an die europäischen Normen Din EN 60335–1 und Din EN 60335–2–2.

Außerdem über­prüfen wir, dass die Roboter bei Treppen­absätzen nicht abstürzen und zuvor gesperrte Bereiche einhalten. Sofern die Roboter eine Netz­werk­funk­tion besitzen, über­prüfen wir, ob bei den Robotern zehn übliche Sicher­heits­lücken für Hacker­angriffe geschlossen sind.

Daten­sende­verhalten der Apps: 5 %

Wir prüfen, ob und in welchem Umfang die Apps (Android und iOS) Nutzer­daten, Geräte­daten oder Nutzungs­statistiken an Server senden. Die Internet­verbindung erfolgt mit Stan­dard­einstel­lungen über WLan. Wir protokollieren und analysieren den Daten­verkehr und entschlüsseln, falls nötig, SSL-Verbindungen. Sendete die App für den Betrieb nicht notwendige Daten (zum Beispiel Positions­daten des Nutzers oder Mobil­funkanbieter), bekommt sie eine schlechtere Bewertung.

Abwertungen

Abwertungen sorgen dafür, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Folgende Abwertungen setzen wir ein:

War die Gründlich­keit der Reinigung befriedigend oder schlechter, werteten wir die Urteile in den Prüf­punkten Saugen (Hartboden), Saugen (Teppich) und Wischen jeweils ab. War die Aufnahme von gröberem Schmutz, die Reinigung von Ecken und Kanten oder die Punkt­reinigung ausreichend oder schlechter, werteten wir die jeweiligen überge­ordneten Urteile ebenfalls ab.

War das Aufnehmen von Fasern mangelhaft, werteten wir das Urteil Saugen (Teppich) ab.

Ab der Note Befriedigend im Urteil Saugen (Hartboden) sowie ab der Note Ausreichend in den Urteilen Saugen (Teppich), Wischen und Hand­habung werteten wir das test-Qualitäts­urteil ab.

Lautete das Urteil für die Entleerung der Staubbehälter Ausreichend, werteten wir die Hand­habung ab. War die Reinigungs­reich­weite nur ausreichend, werteten wir das Urteil für die Praxis­tauglich­keit ab.

Je schlechter ein Urteil ausfällt, desto stärker wirkt der jeweilige Abwertungs­effekt.

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421 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 06.08.2025 um 15:07 Uhr
    Rotierende Bürsten belasten Schur-Wollteppiche

    @diederich: Vor allem bei Geräten mit rotierender Bürste, bei dem die Borsten in den Teppich eingreifen, findet eine entsprechende mechanische Belastung statt. Das ist bei niedrigflorigem Velour weniger ein Problem, bei grob geschlungener Schurwolle aber durchaus. Die Materialschonung ist kein Bewertungskriterium im Test, denn es gibt unzählige Teppiche, die wir nicht alle testen können. Hier ist in der Tat der Hersteller des Teppichs gefragt, entsprechende Empfehlungen zu geben.

  • diederich am 05.08.2025 um 15:05 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 03.07.2025 um 16:03 Uhr
    Opjekterkennung und Spotreinigung

    @SvenHo2016:Im „So haben wir getestet“ (auf test.de „So testet die Stiftung Warentest“) finden Sie auch Angaben zur Bewertung der Objekterkennung: „Mit Hilfe eines Weinglases und einer Attrappe von Hundekot beob¬achten wir, ob die Roboter Objekte erkennen und ihnen ausweichen.“ Wenn diese Objekte also angefahren, weggeschoben oder umgestürzt werden, senkt das die Note.
    Gibt es eine „Auf-der-Stelle“-Saugfunktion (auch „Spot-Reinigung“ oder „Bereichsreinigung“ genannt), wird dabei vorzugsweise die App-Funktion geprüft. Dabei wird der zu reinigende Bereich in der App angegeben und die entsprechende Reinigungsfunktion genutzt. Bewertet wird in diesem Zusammenhang neben der Schmutzaufnahme auch die Handhabung der App-Funktion. Sollte die App keine solche Funktion aufweisen, wird ersatzweise die „Spot“-Reinigung (als Taste am Roboter selbst) geprüft.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 03.07.2025 um 12:54 Uhr
    Datensicherheit und Datensendenverhalten

    @SvenHo2016: Wie im Heft beschrieben, finden Sie unter test.de/saugroboter/methodik unser ausführliches Prüfprogramm "So haben wir getestet". Unter "Sichherheit" prüften wir, ob grund­legende Sicher­heits­anforderungen beim Daten­verkehr vorhanden sind (ausgewählte OWASP-Prüfungen, Open Web Application Security Project).
    Und unter "Daten­sende­verhalten der Apps" prüfen wir unter anderem, ob und inwieweit die Apps (Android und iOS) für den Betrieb nicht notwendige Daten senden (etwa Geräte­daten des Smartphones). Die Ergebnisse sind auch im Heft in der Tabelle zu finden.
    Unter Praxistauglichkeit unter­suchen die Prüfer das punktuelle Reinigen, die sogenannte Spotreinigung.

  • SvenHo2016 am 03.07.2025 um 12:35 Uhr
    Sehr inhaltsleerer Testbericht

    Ich habe mir online das Testheft 01/25 gekauft um den Testbericht zu den Saug- und Wischrobotern zu lesen. Und bin super enttaeuscht - mehr Bilder als Text, ohne Vorkenntnisse ist der Bericht recht nutzlos, und ich kaufe ja ein Testheft um alle Infos geliefert zu bekommen, nicht um noch woanders recherchieren zu muessen. Ueber Datensicherheit wird kein Wort verloren, eine Erklaerung was eine Spotreinigung ist fehlt, der Ablauf und moegliche Schwierigkeiten der Kartierung werden nicht erwaehnt. Was fuer Auswirkungen es hat, wenn ein Roboter Objekterkennung nicht beherrscht wird ebenfalls nicht aufgefuehrt. Insgesamt ein sehr schwacher Testbericht, den haette Chat GPT besser hinbekommen ;-) Und nicht falsch verstehen - ich lese Test seit bestimmt 25 Jahren, und war eigentlich immer zufrieden!