
Ausschlag im Gesicht. Er zeigt sich meist erst dann, wenn die Ringelröteln kaum noch ansteckend sind. © Adobe Stock / Africa Studio
Ringelröteln haben Hochsaison. Schützen sollten sich Schwangere. Das ist aber nicht so einfach: Die Symptome zeigen sich erst spät, bei manchen auch gar nicht.
Üblicherweise haben Ringelröteln von Spätwinter bis Frühsommer Saison und werden nicht groß zum Thema. Dieses Jahr ist das anders: Die Zahlen sind in vielen Teilen Europas seit November 2023 deutlich erhöht.
Gut zu wissen: In der Regel ist die Infektion schnell überwunden, zurück bleibt eine lebenslange Immunität. Eine Personengruppe aber sollte besonders vorsichtig sein: Schwangere.
Warum sind Schwangere besonders gefährdet?
Besonders zu Beginn einer Schwangerschaft kann sich durch die Virusinfektion eine Blutarmut beim Fötus ausbilden. Diese kann im schlimmsten Fall zu einer Fehlgeburt führen.
Was ist das für eine Kinderkrankheit?
Ringelröteln können einen in jedem Alter erwischen, nicht nur in der Kindheit. Ein typischer Hautausschlag, Müdigkeit und leichte Symptome wie bei einer Grippe sind die häufigsten Krankheitszeichen. Mit den Röteln hat die Erkrankung nur den Namen gemein. Auslöser ist der Parvovirus B19.
Übertragen werden die Viren durch Tröpfcheninfektionen beim Husten oder Niesen und auch Schmierinfektionen, wenn beispielsweise eine vom Husten verschmierte Hand eine Türklinke verunreinigt. Eine Ansteckung zu vermeiden ist sehr schwierig, doch sorgfältige Handhygiene und die Vermeidung von Körperkontakt mit Erkrankten helfen.
Tipp: Achten Sie darauf, Handdesinfektionsmittel nicht in Reichweite von Kindern aufzubewahren.
Wie sieht der Ausschlag typischerweise aus?
Der Ausschlag wird auch Ohrfeigenausschlag genannt, da sich auf beiden Wangen schmetterlingsförmige, großfleckige Rötung ausbreiten. Nach ein bis zwei Tagen zeigen sich die Hautveränderungen als rote Flecken auf Schultern, Oberarmen, Oberschenkeln und Gesäß. Mit der Zeit verändert sich der Ausschlag und wird – dem Namen gemäß – ringel- oder girlandenförmig.
Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr?
Hoch. Denn die Ringelröteln werden bereits übertragen, bevor man beispielsweise den typischen Hautausschlag im Gesicht sehen kann. Deshalb stecken sich in Kindergärten oftmals viele Kinder und die Betreuungspersonen an. Eine Impfung gegen die Ringelröteln gibt es bislang nicht.
Tipp: Zum Schutz vor anderen „Kinderkrankheiten“ wie etwa Masern, Mumps und Windpocken stehen verlässliche Impfstoffe zur Verfügung. Unsere Arzneimittelexperten haben verschiede Impfungen für Kinder und Erwachsene bewertet.
Beruhigend: Über die Hälfte aller Erwachsenen in Deutschland haben die Ringelröteln bereits durchgemacht und sind dagegen immun – für Schwangere wird geschätzt, dass 60 bis 70 von 100 immun sind.
Was tun bei einer Infektion?
Falls eine Schwangere mit den Ringelröteln in Kontakt gekommen ist, sollte sie sich in der Frauenarztpraxis beraten und untersuchen lassen. Dort kann im ersten Schritt überprüft werden, ob sie gegen die Ringelröteln immun ist. Da die Erkrankung häufig ohne weitere Anzeichen abläuft, wissen viele nicht, dass sie sie schon einmal durchgemacht haben.
Ist eine Schwangere erkrankt, kann per Ultraschall überprüft werden, ob der Fötus eine Blutarmut entwickelt, was insbesondere zu Beginn der Schwangerschaft gefährlich werden kann. Je nach Alter des Fötus ist eine Bluttransfusion in die Nabelschnur möglich, um gesundheitliche Schäden zu verhindern.
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