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Testergebnisse für 17 OhrstöpselIm Test: 17 exemplarisch ausgewählte Gehörschutzstöpsel unterschiedlicher Bauart zum Schutz vor Lärm für den privaten Gebrauch – mit unterschiedlichen deklarierten Anwendungsbereichen. Um das große Angebot abzudecken, wählten wir für unseren Test fünf Vor-Ohr-Stöpsel aus formbarem Silikon oder Wachs, fünf In-Ohr-Stöpsel aus Schaumstoff in Kegel- oder Zylinderform, sieben In-Ohr-Stöpsel im Lamellen- oder Kappendesign aus flexiblem Kunststoff. Wir kauften die Produkte im März und April 2024 ein. Die Preise erfragten wir bei den Anbietern im Juni 2024.
Schalldämmung: 45 %
16 Männer und Frauen ohne Hörbeeinträchtigung testeten die Schalldämmung unter standardisierten Bedingungen im Labor. Die Prüfung mittels des Probandenkollektives erfolgte in Anlehnung an Din EN ISO 4869–1 und Din EN 13819–2. Gab es verschiedene Stöpselgrößen in der Packung, wählten sie die für sie beste Passform. Sie setzten die Stöpsel gemäß der Gebrauchsanleitung ein. Jede Versuchsperson testete jeden Stöpsel in zufälliger Reihenfolge. Die Testumgebung war ruhig (schallarmer Raum mit diffusem Schallfeld).
Alle Testpersonen wurden mit einem terzbreiten Rauschsignal über sieben Frequenzstufen von niedrig über mittel bis hoch (125 Hertz bis 8 Kilohertz) mit und ohne Stöpsel beschallt, je ein Audiogramm der Hörschwellen wurde erstellt. Daraus berechneten wir für jede Person und jeden Ohrstöpsel die individuelle Schalldämmung für jede Frequenz sowie die durchschnittliche Schalldämmung über alle Frequenzen. Die Ergebnisse wurden je einer von fünf Bewertungsstufen (Schalldämmung von unter 5 Dezibel bis über 25 Dezibel) zugeordnet und daraus die Gesamtbewertung für alle 16 Personen abgeleitet. Zusätzlich ermittelten wir die durchschnittliche Schalldämmung jedes Produkts über alle Frequenzen an einem künstlichen Ohr, das nach Din EN 60318–4 für die Messung ohrnaher Schallquellen geeignet ist.
Tragekomfort: 25 %
Die 16 Personen beurteilten mittels eines Fragebogens für jeden Ohrstöpsel den Tragekomfort – etwa Druck- und Fremdkörpergefühl – nach 15 Minuten, 3 Stunden und nach nächtlichem Schlafen.
Handhabung: 15 %
Die Versuchspersonen beurteilten mittels Fragebogen, wie sich die Verpackungen öffnen, die Ohrstöpsel einsetzen und entfernen ließen; gegebenenfalls, wie sich die Stöpsel laut Gebrauchsanleitung reinigen ließen.
Schadstoffe: 5 %
Wir untersuchten die Produktbestandteile mit längerem Hautkontakt im Ohr auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Phthalat-Weichmacher, kurz- und mittelkettige Chlorparaffine, Schwer- und Halbmetalle, Organozinnverbindungen sowie die Schaumstoffstöpsel auf Formamid.
Kennzeichnung: 10 %
Wir prüften, ob Verpackung und Gebrauchsanleitung Anforderungen an die Kennzeichnung – unter anderem in Anlehnung an Din EN 352–2 – einhielten, etwa Warnhinweise und Infos zur Schalldämmung, zum Einsetzen und Entfernen der Stöpsel, zur Wiederverwendbarkeit, Lebensdauer und zur Hygiene. Drei Experten prüften die Produktinformationen auf der Verpackung und in der Gebrauchsanleitung auf Übersichtlichkeit, Verständlichkeit und Leserlichkeit.
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Testergebnisse für 17 OhrstöpselAbwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Folgende setzten wir ein: Lautete die Note für Schalldämmung Ausreichend, wurde das Qualitätsurteil um eine halbe Note abgewertet. Lautete die Note für Schadstoffe Ausreichend, konnte das Qualitätsurteil maximal eine Note besser sein, lautete die Note Mangelhaft, konnte das Qualitätsurteil nicht besser sein.
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Testergebnisse für 17 Ohrstöpsel-
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Ich habe mir nach Ihrem Test das Siegerprodukt gekauft und bin sehr enttäuscht worden. Offenbar wurden die Stöpsel nur von Männern (?) mit kurzem Haar getestet. Die Silikonstöpsel verkleben über Nacht durch die Wärmeentwicklung auf dem Kopfkissen mit meinem schulterlangen Haar. Ich musste mir letztlich Haarsträhnen abschneiden, weil das Material sich nicht mehr entfernen ließ. Aus meiner Sicht ein KO-Kriterium für die Anwendung und damit ein volllkommen unbrauchbares Produkt.
Die Testsieger "vor-Ohr-Stöpsel" wirken, indem sie den Gehörgang so vollständig wie möglich abdichten. Dadurch entstehen meiner Erfahrung nach aber zwei Probleme:
- Die Belüftung der Gänge zwischen Ohren und Nase fehlt, das ist unangenehm wie bei einer Erkältung, wenn Schleim die inneren Gänge verstopft.
- Der körpereigene Schall wird lauter wahrgenommen (wie schon in einem Vorkommentar bemerkt), man hört z. B. ungewohnt und unangenehm laut den eigenen Puls.
Diese Nachteile gibt es bei den belüfteten und trotzdem schalldämpfenden Lamellenkopfhörern nicht; Erwachsenen mit kleinen Gehörgängen seien Kindergrößen empfohlen.
Dass die Silikon-Ohropax hier quasi der Testsieger sind, verstehe ich nicht. Im Vergleich zu Memoschaum-Stöpseln dämmen sie deutlich schlechter - übrigens auch laut den Werten auf der Packung. Außerdem verstärken sie den eigenen Körperschall extrem, jedes Räuspern ist dreimal lauter als ohne Stöpsel. Außerdem sondern sie eine klebrige Schicht ab. Außerdem belasten sie beim Einsetzen das Ohr mit Druck und Krach. Einzige Vorteile: Sie schmerzen weniger im Gehörgang und sind kaum sichtbar. Aber das haut es für mein Empfinden nicht raus.
Im Anwendungsgebiet laute Musik, z.B. bei einem Konzert, finde ich ein weiteres Kriterium entscheidend, nämlich die Klangtreue. Wird das Klangbild der Musik so wenig wie möglich verfälscht? Dafür gibt es spezielle Produkte auf dem Markt wie Sennheiser SoundProtex, Elacin Ear Protection, Alpine MusicSafe oder Minuendo Lossless Earplugs. Dazu würde mich ein weiterer Test interessieren, bei dem das Kriterium Klangtreue berücksichtigt wird.
Erstaunlich, wie vollkommen unterschiedlich Bewertungen von Ohrstöpseln ausfallen können. Das mein ich jetzt nicht zwingend negativ. So schreibt die Stiftung Warentest, dass gerade Schaumstoffstöpsel manchmal schwierig im Ohr zu platzieren sind und die Dämpfungswirkung deshalb stark von der richtigen Platzierung abhängt. Entsprechend bewertete sie beispielsweise Wachsstöpsel als besonders gut. Meine persönliche Einschätzung, und ich verwende oft Ohrstöpsel, ist eine komplett andere. Wachsstöpsel sind für mich vollkommen sinnfrei. Sie dichten den Gehörgang schlicht nicht ab, da bei jeder Bewegung des Kopfes oder einem Stirnrunzeln die Abdichtung verlorengeht. Sie haften nämlich nicht an der Ohrmuschel, da sowohl diese als auch die Stöpsel fettig sind und deshalb keine Haftwirkung erzielen. Es bildet sich also sofort ein Spalt zwischen Stöpsel und Ohr. Schaumstoffstöpsel dagegen dichten bei mir absolut sicher und dicht ab. Auch vom Tragekomfort gibt es keine Probleme.