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Testergebnisse für 46 Mittel bei HalsbeschwerdenIm Test:
46 häufig gekaufte rezeptfreie Mittel für die lokale Anwendung. Davon sind 25 Arzneimittel, die laut Anwendungsgebiet bei Entzündungen der Rachenschleimhaut oder Halsschmerzen beziehungsweise für beide Anwendungsgebiete zugelassen sind. Außerdem 21 Medizinprodukte, die laut Produktbezeichnung, Deklaration oder Werbeaussagen zum Schutz der Mund- und Rachenschleimhaut beziehungsweise zur Linderung oder Behandlung von Halsbeschwerden wie Hustenreiz, Heiserkeit und Halsschmerzen angeboten werden.
Unter den 46 Mitteln sind 22 Produktvarianten, die sich nur in der Geschmacksrichtung und/oder im Süßungsmittel unterscheiden Die Auswahl der Mittel basierte auf einer Marktanalyse der am häufigsten gekauften rezeptfreien Arzneimittel und Medizinprodukte in der Apotheke und im Apotheken-Versandhandel. Alle Präparate sind in der Apotheke ohne Rezept in der in den Tabellen angegebenen Packungsgröße erhältlich. Wir kauften die Produkte im April und Mai 2024 ein.
Preise: Für die Arzneimittel und Medizinprodukte ermittelten wir die Preise auf Basis der Lauer-Taxe mit Stand vom 1. November 2024.
Bewertung:
Die Beurteilung erfolgte auf der Basis von wissenschaftlicher Literatur, die dem aktuellen Wissensstand entspricht. Die Gutachterinnen suchten nach öffentlich zugänglichen Studien und prüften, ob günstige Effekte belegt und Nutzen und Risiken aller Mittel ausreichend geklärt sind.
Die Anbieter der Medizinprodukte baten wir zusätzlich um Studien, die den medizinischen Nutzen ihrer Produkte für die deklarierten Effekte und Werbeaussagen belegen. Zudem sichteten die Gutachterinnen nach der Medizinprodukteverordnung die Produkte, Werbeaussagen sowie Informationen wie etwa Anwendungshinweise auf der Verpackung und in der Gebrauchsinformation.
Ein Facharzt für Allgemeinmedizin nahm aus klinischer Sicht die Schlussbegutachtung vor. Unser Vorgehen orientiert sich an den Grundsätzen der evidenzbasierten Medizin.
Ergänzung zur Bewertung von Kombinationsmitteln: Für die Bewertung von Arzneimitteln mit festen Wirkstoffkombinationen, haben sich die sogenannten Crout-Kriterien als internationaler Standard bewährt. Sie fordern, dass jeder Wirkstoff eines Kombinationsmittels nachweislich einen positiven Beitrag zu dessen Nutzen leistet. Der Nachweis der therapeutischen Wirksamkeit und der Verträglichkeit der Einzelbestandteile und der Kombination muss ausreichend belegt sein.
Während Arzneimittel metabolisch, immunologisch oder pharmakologisch wirken, trifft dies auf Medizinprodukte nicht zu. Ihre Wirkweise ist physikalischer Natur. In den meisten Fällen heben die Hersteller die Inhaltsstoffe, die physikalisch wirken sollen, besonders hervor. Medizinprodukte durchlaufen zudem eine andere Zulassung als Arzneimittel.
Die Crout-Kriterien können nicht problemlos auf physikalisch wirkende Medizinprodukte übertragen werden. Für die Medizinprodukte in unserem Test, die mehr als einen Inhaltsstoff enthalten, war ein Nachweis der therapeutischen Wirksamkeit und der Verträglichkeit des Mittels erforderlich, aber kein Nachweis für die Einzelbestandteile – vorausgesetzt, die Inhaltsstoffe arbeiten alle mit dem gleichem physikalischen Wirkprinzip.
Anders ist es, wenn zwei unterschiedliche Wirkprinzipien in einem Medizinprodukt vereint werden. In diesem Fall ist erforderlich, dass die Wirksamkeit sowohl für die Einzelkomponenten als auch für die Kombination nachgewiesen ist. Grund: Das Risikopotenzial eines Medizinproduktes, das mit zwei oder mehr Wirkprinzipien arbeitet, kann höher sein als das eines Medizinprodukts mit nur einem Wirkprinzip.
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Testergebnisse für 46 Mittel bei Halsbeschwerden-
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Ich kann mich der Vorrednerin WittyPitty nur anschließen: die Bewertung erweckt den Eindruck, die Hersteller der Mittel würden die Anwendung mit der Wirkung gegen die Ursache der Halsentzündung begründen.
Unter anderem begründen Sie dies auch mit den Informationen aus den Gebrauchsinformationen: im Fall der "neo-angin Benzydamin"-Lutschtabletten wird darin jedoch explizit auf die Wirkung gegen "akute Halsschmerzen" abgestellt. Von der Behandlung der zugrundeliegenden Infektion ist keine Rede. Ich gehe davon aus, dass dies auch bei anderen Herstellern der Fall ist.
Ich hätte es sehr begrüßt, wenn auch die test-Bewertung auf den Vergleich der Effektivität der Symptomlinderung abgestellt hätte. Im aktuellen Test lassen sich dazu nur Hinweise in den Erläuterungen zu den Bewertungen finden.
Gerade der Wirkstoff Benzydamin wird in der Fachliteratur als effektiv in der Schmerzlinderung durch entzündete Mundschleimhaut beschrieben und bewährt sich auch in der Praxis dahingehend gut.
Ich hatte mal so extreme Halsschmerzen, dass ich nur mit sehr starken Schmerzen schlucken konnte. Die Schleimhaut war extrem angegriffen. Verordnete Schmerzmittel wirken etwas und trotzdem blieb ein sehr starker Schluckschmerz, weil die Schleimhaut große Defekte aufwies. Alles rein viral verursacht.
Ein Notarzt hatte dann eine Idee: Mit Salviathymol gurgeln. Das bewirkte, dass sich die offenen Fasern der Schleimhaut zusammenzogen und die Schmerzen rapide dadurch abnahmen. Die Heilungszeit konnte ich dann ohne Schmerzmittel (Zäpfchen!) aushalten. So etwas habe ich zum Glück nie wieder erlebt.
Den Tipp möchte ich gerne weitergeben. Ist aber aufgrund der Mentholstärke nicht für jeden etwas, vielleicht muss man schon verzweifelt sein.
Dolodobendan (große grüne Lutschtabletten) wirken oberflächlich anästhesierend/ betäubend. Mir hilft es, mag aber auch nicht jede/r.
Mal wieder eine sehr seltsame Bewertung der Stiftung Warentest. Es gibt nun einmal medizinisch gesehen kein Mittel, was ursächlich gegen Halsschmerzen hilft. Diese sind nun mal eine normale Begleiterscheinung von Infekten. Die Mittel, die lokal die Halsschleimhaut betäuben, hier als weniger geeignet einzugruppieren, halte ich für falsch. Lokal betäubende Medikamente sorgen nämlich dafür, dass der Patient zumindest für eine Weile wieder besser schlucken kann. Das erleichtert die Aufnahme von Flüssigkeiten und damit die dringend notwendige Befeuchtung der Schleimhäute, um diese zu schützen und anhaftende Erreger abzuspülen. Insofern sind lokal betäubende Medikamente also sogar sehr sinnvoll, sofern sie in einem gesunden Verhältnis zu ihren Nebenwirkungen stehen, was bei den meisten auf dem Markt befindlichen Mitteln der Fall ist.