Geliebt und gefürchtet wird Waldmeister – und mit ihm die traditionelle Maibowle. Das duftende Kraut, das von Ende April bis Juni in Nadel- und Buchenwäldern blüht, war lange Zeit verdächtig, weil es Cumarin enthält. Cumarin hemmt die Blutgerinnung und kann Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, schlimmstenfalls Atemlähmung bewirken. Inzwischen belegen Langzeitstudien, dass Cumarin diese bösen Folgen nur bei ständigem und übermäßigem Verzehr verursacht. Wer also nicht jeden Tag kübelweise Waldmeisteraufgüsse trinkt, braucht keine Angst vor Nebenwirkungen zu haben.
Ganz ohne Cumarin würde dem Waldmeister übrigens das unverwechselbar duftig-liebliche Aroma fehlen. Und wer damit zu Hause Süßspeisen, Bowle oder Sprudel verfeinert, überdosiert Cumarin normalerweise nicht. Für Fertigprodukte mit Waldmeister ist in der Aromenverordnung der Europäischen Union sicherheitshalber ein Cumaringrenzwert festgelegt. Die Volksmedizin schätzt Cumarin sogar. Denn in der richtigen Dosis soll es beschwingen, Kopfschmerzen, Krämpfe und Schlaflosigkeit lindern.
Tipp: Frischen Waldmeister gibt es zurzeit wieder auf den Märkten zu kaufen. Waldmeister, der kurz vor der Blüte geschnitten wird, duftet am stärksten.
Das Aroma entfaltet sich voll, wenn die Blätter über Nacht welken. Es reicht dann, die Stängel etwa eine halbe Stunde lang in Flüssigkeit (zum Beispiel Wein) zu hängen und ziehen zu lassen. Die Schnittstellen sollten nicht mit Speisen in Berührung kommen, weil das Cumarin aus ihnen als milchig-bitterer Saft heraustritt.
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