
Sicherheitstest. Dieser Roboter stoppt seine Messer rechtzeitig vor dem Kinderfuß. © Martin Jehnichen
Die Stiftung Warentest prüft Mähroboter in den Disziplinen Mähen, Handhabung, Sicherheit, Umwelt und Datensendeverhalten der Apps. Lesen Sie hier die Details.
Mähroboter im Test freischalten
- Testergebnisse für 8 Mähroboter 04/2024
- Testergebnisse für 8 Mähroboter 04/2022
Die Stiftung Warentest passt ihre Anforderungen an die Prüfungen regelmäßig an. Für den aktuellen Test 4/24 haben wir unser Prüfprogramm gegenüber dem Prüfprogramm der Vorgängeruntersuchung aus test 4/22 verändert. Die Ergebnisse der beiden Tests lassen sich daher nur bedingt vergleichen.
Im Test 2024
Acht Mähroboter für deklarierte Flächen von 400 bis 700 Quadratmeter mit Lithium-Ionen-Akku. Davon zwei exemplarisch ausgewählt mit Kamera (ohne Begrenzungsdraht). Bis auf ein Gerät alle mit App. Wir kauften alle Mähroboter von März bis Juni 2023 ein.
Preise
Der Produktfinder zeigt Onlinepreise ohne Versandkosten an, ermittelt werden sie durch Geizhals. Zusätzlich wurden durch Anbieterbefragung im Januar 2024 die Preise für Ersatzakkus und Ersatzladestationen sowie für Ersatzmesser ermittelt.
Untersuchungen
Die Stiftung Warentest bewertet Rasenroboter hinsichtlich der Prüfpunkte Mähen, Handhabung, Sicherheit, Umwelt und Datensendeverhalten der Apps. Für jede dieser fünf Gruppen gibt es ein Urteil. Jedes dieser Gruppenurteile (Teilnoten) erhält eine unterschiedlich starke Gewichtung, die in das test-Qualitätsurteil (Gesamtnote) einfließt. Ergänzend wirken häufig Abwertungen. Im Folgenden erklären wir im Detail, wie die Stiftung Warentest Mähroboter testet und bewertet und welche Untersuchungen wir durchgeführt haben.
Mähen: 60 %
Wir prüften alle Geräte, wenn vorhanden mit App, auf zwei Flächen:
Ein 200-Quadratmeter-Feld mit Hindernissen und fünf mal zwei Stunden Mähzeit pro Woche. Die Fläche von 200 Quadratmetern war ein Feld nach den Vorgaben der EGMF (European Garden Machinery industry Federation). Es enthielt eine Rundung, ein umschlauftes weiches Hindernis und ein hartes Hindernis, eine Wand und eine Aussparung. Die Installation entsprach der jeweiligen Anbieterempfehlung für diese Flächengröße. Gemäht wurde zu Beginn ab einer gleichmäßigen Grashöhe von sechs Zentimetern. Wurde die Fläche in 10 Stunden pro Woche nicht vollständig gemäht, wurde maximal fünf Mal fünf Stunden pro Woche gemäht.
Wir prüften weiterhin auf einem anspruchsvollen Feld mit der jeweils angegebenen maximalen Fläche (zwischen 400 und 700 Quadratmeter), mit je nach Anbieterangabe angepasster Engstelle und Hangneigung sowie mit Bäumen inklusive Wurzelwerk. Die Prüfung der jeweils maximalen Fläche begannen wir zunächst mit 30 Stunden pro Woche, gleichverteilt auf fünf Werktage. Wurde die Fläche in dieser Zeit nicht vollständig gemäht, erfolgte die Prüfung mit den von dem jeweiligen Anbieter angegebenen Zeiten (gerechnet ohne Störungsbeseitigung). Unter notwendige Mähzeit maximale Fläche verstehen wir das aktive Zeitfenster des Mähers, inklusive Mäh- und Ladezeiten, bis die versprochene Fläche zu 99 Prozent gleichmäßig automatisch gemäht ist.
Die Mähroboter fuhren zwischen Juni und Oktober unter vergleichbaren Wetter- und Rasenbedingungen. Drei Experten bewerteten das Erscheinungsbild des Rasens und Fahrspuren, die Schnittqualität, das Mähen auf feuchtem und trockenem Rasen, das Bewältigen von Hindernissen, einer Steigung und einer Engstelle zwischen zwei Mähflächen sowie die Anpassungsmöglichkeiten des Mähers an die Rasenfläche (etwa Leitkabel verlegen, zusätzliche Startpunkte festlegen). Im Prüfpunkt Zuverlässigkeit (Störungen und Ausfälle) zählte, ob Geräte während des Tests ausfielen und nicht ohne Kundendienst wieder in Betrieb gesetzt werden konnten, ferner die Störungen während des Betriebs auf kleiner und großer Prüffläche. Ebenso beurteilten unsere Experten die notwendige Mähzeit der maximal angegebenen Fläche in Stunden pro Woche. Bei Mähern mit Regensensor blieb dieser während der gesamten Prüfzeit aktiviert.
Handhabung: 25 %
Ein Experte bewertete die Gebrauchsanleitung. Drei erfahrene Nutzer bewerteten Montage und Einrichtung (Montage von Ladestation und Signalkabel, Tragen, Schnitthöhe einstellen), Wartung und Einwintern (Messerwechsel, Umbau, Auf- und Abbau), das Bedienen per App sowie Fehler erkennen und beheben, dazu das Reinigen (Mähwerk, Gehäuse, Ladestation).
Mähroboter im Test freischalten
- Testergebnisse für 8 Mähroboter 04/2024
- Testergebnisse für 8 Mähroboter 04/2022
Sicherheit: 5 %
Im Punkt elektrische Sicherheit prüften wir Aufbau und Kennzeichnung der Mäher und Ladestationen. Bei der Prüfung der mechanischen Sicherheit untersuchten wir zum Beispiel, wie gut die Stopp-Funktion geht. Wir testeten mit einem Erwachsenen-Prüffuß, ob die Sensoren reagieren. Wir prüften der Sicherheitsnorm folgend auch mit einem Prüffuß, der ein krabbelndes Kind simuliert, ob dieser ins Messer gerät. Über die Norm hinaus prüften wir mit einem liegenden Kinderprüfarm (ein Buchenholzstab von vier Zentimetern Durchmesser und 55 Zentimetern Länge), der in verschiedenen Anfahrtrichtungen auf den Mähroboter trifft. Bei den Akkus bewerteten wir die zugehörigen Sicherheitszertifikate.
Die elektrischen und mechanischen Sicherheitsprüfungen erfolgten als risikoorientierte Teilprüfung in Anlehnung an die Din EN 50636–2–107:2022–08 „Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke – Teil 2–107: Besondere Anforderungen für batteriebetriebene Roboter-Rasenmäher“ in Verbindung mit Din EN 60335–1:2020–08 „Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke – Teil 1: Allgemeine Anforderungen“. Die Prüfungen der Ladestation und des Netzgerätes erfolgten in Anlehnung an die Din EN 60335–2–29:2019–06 „Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke – Besondere Anforderungen für Batterieladegeräte“.
Umwelt: 5 %
Drei Nutzer beurteilten das Geräusch während des Betriebs. Beim Prüfpunkt Igelschutz bewerteten wir, ob sich Zeitfenster verlässlich programmieren lassen und ob Dämmerung und Nachtzeiten ausgeschlossen werden können. Für den Akkuwechsel beurteilten wir, ob und wie einfach der Akku durch den Nutzer getauscht werden kann – oder ob laut Anbieterangabe der Kundendienst für den Akku-Wechsel nötig ist.
Datensendeverhalten der Apps: 0 %
Wir beurteilten das Datensendeverhalten der zur Verfügung stehenden Android-Apps, das Nutzerkonto (etwa Passwortstärke oder Hilfe bei vergessenen Zugangsdaten) und die Netzwerksicherheit der Geräte mit den zehn häufigsten Hackerangriffen laut der Methode von Open Web Application Security Project (OWASP-Methode).
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt:
Hieß die Note fürs Mähen Ausreichend, konnte das Qualitätsurteil maximal eine halbe Note besser sein. Lautete die Note bei Erscheinungsbild des Rasens und Fahrspuren Ausreichend oder bei Mähzeit auf maximaler Fläche Mangelhaft, werteten wir das Mähen eine halbe Note ab. War die Sicherheit ausreichend, konnte das Qualitätsurteil maximal eine Note besser sein, war sie mangelhaft, konnte das Qualitätsurteil nicht besser sein.
Prüfungen 2022
Das Prüfprogramm der Vorgängeruntersuchung aus test 4/2022 finden Sie unter So haben wir getestet (2022).
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Kommentarliste
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Die sog. „LONA-Technologie“ taugt für nicht mehr, als auf dem Handy sehen zu können, wo der Mäher ungefähr rumfährt. Eigentlich wollte ich sie dafür nutzen, temporäre No-Entry Bereiche auf der virtuellen Karte zu erstellen, z.B. um einen Bereich vorübergehend für den Mäher zu sperren, in dem neues Gras ausgesät wurde, ohne das Begrenzungskabel neu verlegen zu müssen. Theoretisch ist dies in der App ganz einfach möglich. Praktisch ist die GPS-Sensorik des Mähers viel zu ungenau dafür. Was zu verschmerzen wäre; man kann ja einen größeren Sicherheitszuschlag von mehreren Metern bei der virtuellen Grenzziehung vorhalten. Das Gerät wird infolge der Ungenauigkeit aber irgendwann in den Bereich einfahren, es zu spät merken und dann nicht etwa auf kürzestem Wege rausfahren, sondern sich – vermutlich aus Sicherheitsgründen - selbst deaktivieren. Dann bleibt nur, den Mäher am Gerät selber zurück zu setzen. M.E. unbrauchbare Spielerei; dem Preis des ansonsten hochwertigen Mähers nicht angemessen.
@Silberbergweg: Das Prüfprogramm der Stiftung Warentest für Mähroboter umfasste zwei Testflächen: 200-Quadratmeter-Feld:
Hindernisse, die dabei geprüft werden: Eine Rundung, ein umschlungenes weiches Hindernis, ein hartes Hindernis, eine Wand und eine Aussparung.
Anspruchsvolles Feld (400-700 Quadratmeter):
Hindernisse die geprüft werden: Engstellen, Hangneigungen, Bäume mit Wurzelwerk.
Mähzeit: Zunächst 30 Stunden pro Woche (fünf Werktage), bei Bedarf Anpassung an die Anbieterangaben.
Die Hindernisse wurden gezielt integriert, um die Leistungsfähigkeit der Mähroboter unter realistischen Bedingungen zu testen.
Viele Gärten haben Wege, Pools, kleine gewässer, Mauern, Blumenbeete oder Teilweise auch Laubansammlungen an Buschwerken oder Bäumen im Herbst, was Schwierigkeiten sind für diese Roboter. Jeder Garten hat eine dieser Dinge oder mehrere, leider wird das nicht getestet oder ich habe es nicht im Test gefunden. Es ist doch viel wichtiger wie der Roboter seine Arbeit macht und wie viele störungen und Probleme er damit haben könnte als die Sicherheit der App. So manch ein Hobbygärtner auf YouTube hat das besser und ausführlicher gemacht.
Ich lese immer wieder, daß man Rasenroboter tagsüber laufen zu lassen, weil Igel dämmerungsaktiv bzw. Nachtaktiv sind.
Der Igel in meinem Garten hat anscheinend Schlafstörungen und war schon tagsüber auf meiner Terasse.
Obwohl ich es hasse, mähe ich daher immer noch von Hand.
@J.Klee: Mähroboter bleiben recht lange am Markt, daher sind bspw. alle 16 getesteten Modelle aus den Jahren 2022 und 2024 sogar aktuell noch erhältlich.