Mähroboter im Test

Basiswissen Mähroboter – von Auswahl bis Pflege

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Mähroboter im Test - Gute Rasenroboter – passend zu Ihrem Garten

Stopp am Hang. Stihl und andere stoppt der Neigungs­sensor teils beim direkten Befahren der Steigung. © Stiftung Warentest

Bevor ein Rasenroboter den Rasen selbst­tätig mähen kann, ist für den Gärtner noch einiges zu tun. Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Sie hier in unseren FAQ.

Mähroboter im Test

  • Testergebnisse für 11 Mähroboter 04/2020
  • Testergebnisse für 8 Mähroboter 04/2022

Wie Rasenroboter funk­tionieren

Wie organisiert ein Mähroboter seinen Betrieb?

Die Roboter sind mit vielen Sensoren bestückt und so programmiert, dass sie die Rasenfläche selbst­ständig mähen. Die meisten Geräte machen dies nach einem Zufalls­prinzip, manchmal zusätzlich mit Kreisen oder Extrabahnen am Begrenzungs­kabel entlang. Die Mähzeiten lassen sich meist vom Nutzer einstellen.

Allerdings sind die Möglich­keiten von Modell zu Modell verschieden. Bei manchen geht das nur per App und Smartphone, eine Programmierung fester Wochentage oder Zeit­fenster ist ohne App unmöglich. Andere erlauben auch ohne App differenzierte Zeit­fenster und die Programmierung je nach Wochentag.

Sollen Bereiche des Rasens unsauber geschnitten bleiben, braucht der Mäher mehr Zeit. Oder einen zweiten, fest programmierten Start­punkt für die entsprechende Ecke beziehungs­weise ein separat verlegtes Leit­kabel dorthin. Bei allzu simplen Modellen entfallen diese Möglich­keiten.

Wie lange braucht ein Roboter, um den Rasen voll­ständig zu mähen?

Das hängt nicht nur von der Akku­leistung und dem Mähprinzip des Rasenmähroboters, sondern auch von Größe und Struktur des Grund­stücks ab. Je einfacher die Geometrie, desto schneller wird der Roboter die Fläche gemäht haben. Enthält das Grund­stück viele Hinder­nisse oder Passagen, muss er länger fahren und ist – bedingt durch die notwendigen Aufladezeiten – entsprechend länger unterwegs als bei gleicher Fläche ohne Hinder­nisse.

Ist Ihr Grund­stück verwinkelt, wählen Sie lieber einen Roboter, der für eine größere Fläche ausgelegt ist, damit sie nicht zu lange mähen müssen. Auch die Wachs­tums­bedingungen haben Einfluss auf die Mähzeiten: Bei üppigem Regen muss der Rasenmähroboter viel öfter ran als zu Trocken­zeiten.

Woher wissen die Roboter, wo der Rasen zu Ende ist?

Alle Rasenroboter im aktuellen Test benötigen einen Begrenzungs­draht, der zu Beginn des Betriebes fest verlegt werden muss. Er wird an die Lade­station ange­schlossen. Mithilfe von Sensoren erkennt der Roboter die Begrenzung und macht kehrt. Anstoß­sensoren helfen dem Gerät, harte Kanten ab einer bestimmten Höhe zu erkennen, etwa hohe Rasenkanten­steine oder Aufbauten. Offene Blumen­beete oder Flächen, die nicht befahren werden sollen, müssen auch durch den Begrenzungs­draht abge­teilt werden – der Fachmann nennt das „Einschlaufen“.

Wozu sind Regensensoren gut?

Ein Regensensor verhindert, dass der Mähroboter bei nassem Rasen aktiv ist. Regnet es sehr lange, so wächst das Gras besonders gut. Es kann dann bei größeren Flächen passieren, dass das Gras so schnell wächst, dass der Rasenroboter nicht mit dem Mähen hinterher­kommt. Auch entstehen nach längeren Regen­perioden Verklumpungen, denn das Gras bleibt ja auf der Fläche liegen. Ein unordentliches Mähbild kann die Folge sein.

Im aktuellen Mähroboter-Test gab es Modelle, die auch ohne oder mit ausgeschaltetem Regensensor immer gut mähten. Auch ist es sinn­voll, den Regensensor mit etwas „Puffer“ einzustellen, denn selbst wenn der Sensor nach einem Regen wieder trocken ist, braucht es oft lange, bis auch das Gras getrocknet ist. Kommt der Mäher mit Regen nicht zurecht, hat er häufig auch Probleme bei sehr feuchtem Gras.

Welche Zusatz­funk­tionen sind sinn­voll?

Besonders bei komplizierten Grund­stücken sind ein oder zwei Leit­kabel sinn­voll, die in abge­legene Ecken verlegt werden können, ebenfalls eine höhere Anzahl an Start­punkten. Einen Zeit­vorschlag für eine Flächengröße bieten einzige Mäher, jedoch halfen diese in unserem Test meist kaum weiter. Hier ist Ausprobieren und gegebenenfalls Neuprogrammierung vonnöten.

Betrieb, Wartung und Pflege des Mähroboters

Wie verlegt man das Begrenzungs­kabel?

Der Draht kann auf dem Rasen verlegt werden. Es wird dort mit Haken fest­gesteckt. Er wächst dann lang­sam in den Rasen ein. Doch Vorsicht: Das Kabel kann anfangs zur Stol­perfalle werden, und es besteht die Gefahr, dass es beim Vertikutieren durch­trennt wird. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann das Kabel flach im Boden versenken. Fach­betriebe helfen bei der Installation. Auch eine Barriere stoppt den Roboter, ersetzt aber nicht das Begrenzungs­kabel. Der Roboter fährt nämlich erst dann los, wenn das Begrenzungs­kabel eine geschlossene Schleife bildet.

Welche Steigung schafft ein Mähroboter?

Die Roboter kommen auch an Böschungen zurecht. Wie steil der Winkel sein darf, steht in der jeweiligen Gebrauchs­anleitung. Im aktuellen Mähroboter-Test der Stiftung Warentest liegt der Winkel zwischen 25 und 40 Prozent zur Waagerechten.

Achtung: Die in den Anleitungen genannte Steigung bezieht sich meist nur auf die eigentliche Rasenfläche. An den Rändern der zu mähenden Fläche darf die Steigung oft nicht ganz so hoch sein. Denn der Roboter muss vor dem Begrenzungs­draht noch recht­zeitig halten und wenden können. Das kann er oft nur bei einer geringeren Hang­neigung als der maximal angegebenen. Diese Angabe steht nicht auf der Verpackung, sie fehlt manchmal auch in der Gebrauchs­anleitung.

Außerdem spricht bei manchen Robotern der Kipp- oder Neigungs­sensor an, wenn sie einen Hang aus einer bestimmten Richtung ansteuern. Wer seinen Roboter auf einem stark abschüssigen Rasen einsetzen möchte, sollte vorsichts­halber Rat beim Verkäufer einholen.

Wie sind Mähroboter zu pflegen und zu warten?

Auch ein noch so selbst­ständiger Robot will zunächst programmiert und dann gepflegt sein. Er ist von Gras und Schmutz zu befreien, vor allem nach feuchten Tagen. Meist reicht eine Bürste. Die Messer sind je nach Bean­spruchung nach einigen Monaten stumpf. Die Anbieter empfehlen in der Regel eine jähr­liche Wartung beim Fachhändler. Der baut das Gehäuse ab und reinigt es, prüft Akku, Messer und Antriebe. Das kostet ungefähr 100 Euro aufwärts.

Wie oft muss ich Messer und Akku wechseln?

Je nach Rasenfläche und Mähfrequenz können Klingen nach ein paar Monaten oder erst nach einem Jahr stumpf sein. Spätestens wenn die Halm­spitzen braun werden, weil sie fransig abrasiert sind, gilt es, die Messer zu tauschen. Für einige hundert Quadrat­meter Fläche dürfte ein Akku – bei guter Wartung – mindestens drei Jahre halten (siehe auch unser Akku-Special). Lässt seine Kapazität stark nach, hängt der Roboter immer öfter an der Lade­station, und ein neuer Akku ist fällig.

Wie viel Strom verbraucht ein Mähroboter?

Die Energiekosten für den Strom sind im Vergleich zu den Anschaffungs- und Wartungs­kosten gering. Der Verbrauch eines Mähroboters betrug in einem früheren Test zwischen 14 und 60 Kilowatt­stunden pro Jahr – zugrunde gelegt war eine Fläche von maximal 500 Quadrat­metern.

Welche Laut­stärke entwickeln Mähroboter?

Die Rasenroboter sind im Betrieb vergleichs­weise leise. Ihr Brummen entspricht in etwa der Laut­stärke einer normalen Unterhaltung, dürfte also tags­über kein Problem sein. Im aktuellen Mähroboter-Test gab es ein Gerät, das von den Prüfern als recht laut empfunden wurde. Lautere Gartengeräte wie hand­geführte Rasenmäher dürfen nur wochen­tags von 9 bis 13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr einge­setzt werden – und an Sonn- und Feier­tagen gar nicht. Wer sich vorsichts­halber an diese Regeln hält, bekommt auch beim Betrieb eines Mähroboters keinen Ärger.

Roboter und klassischer Rasenmäher im Vergleich

Wie viel kostet ein Rasenmäher-Roboter?

Die Mähroboter aus unseren beiden letzten Tests kosten online zwischen 330 und 1 750 Euro. Dazu kommen Kosten für die Wartung, für Ersatz­messer, für einen Ersatz­akku plus Einbau, der nach mehreren Jahren nötig sein kann. Die zusätzlichen Kosten im Laufe des Roboter­lebens können erheblich sein. Ein neuer Akku kostet zwischen 50 und 150 Euro, bei größeren Mähern aus früheren Tests bis 330 Euro. Der Preis für einen Satz neue Messer beträgt zwischen 3 und 33 Euro. Zum Vergleich: Gute Kabel-Rasenmäher gibt es schon für rund 150 Euro, empfehlens­werte Geräte mit Akku für rund 300 Euro. Für Ersatz­akkus der hand­geführten Rasenmäher muss man mit rund 130 bis 180 Euro rechnen.

Für wen lohnt sich ein Mähroboter?

Wenn die Zeit knapper ist als das Geld. Ein Mähroboter kostet schnell um die 1 000 Euro. Dafür mäht er mehr­mals die Woche, das Gras ist also tendenziell öfter geschnitten und damit besser gepflegt als wenn man einmal die Woche den Rasenmäher anwirft. Zeit erfordert er dennoch, besonders bei der ersten Einrichtung und beim Saubermachen.

Mähroboter gibt es von vielen Anbietern und für unterschiedliche Flächengrößen. Die Geräte in unserem aktuellen Mähroboter-Test sind laut Anbieter für Flächen zwischen 450 und 800 geeignet, die Roboter aus früheren Rasenroboter-Tests waren zum Teil sogar für Flächen bis 3 000 Quadrat­meter vorgesehen.

Diesen Angaben liegen aber meist sehr einfache Flächen­grund­risse zugrunde. Und manche Mäher sind für ein gleich­mäßiges Rasen­bild dann auch 100 Stunden die Woche unterwegs. Also besser einen Roboter kaufen, der für eine Maximalfläche ausgelegt ist, die etwa 50 Prozent größer ist als die eigene Rasenfläche. Ist das Grund­stück abschüssig oder in Teil­stücke zersplittert und voller Hinder­nisse, sollten Sie Ihren Fachhändler zu Rate ziehen oder einen qualifizierten Gartenbau­betrieb.

Ich möchte keinen Roboter zum Rasenmähen. Was raten Sie mir?

Versuchen Sie es doch einmal mit einem Akku-Rasenmäher. Diese Geräte sind deutlich billiger als Mähroboter (Preise: rund 200 bis 450 Euro), sie arbeiten leiser als Benzin-Mäher und sind mobiler als kabel­gebundene Geräte. Bei unserem letzten Test von Akku-Rasenmähern schnitten vier von elf Geräten gut ab.

Mähroboter und Sicherheit

Können durch Rasenroboter Tiere verletzt werden?

Die Roboter über­fahren alle Gegen­stände und Lebewesen, die zu klein sind, um von ihnen erkannt zu werden. Die Messer können auch Tiere verletzen. Verschiedentlich wird über verletzte Igel berichtet (siehe unser Interview mit einer Igelforscherin).

Was passiert, wenn kleine Gegen­stände auf dem Rasen liegen?

Kleine Gegen­stände, insbesondere flache, werden nicht erkannt. So können Kleidungs­stücke, Obst oder flaches Spielzeug in das Messer geraten und zerstört werden oder die Messer schädigen. Beschädigt werden auch Garten­schläuche und elektrische Kabel. Über­prüfen Sie Ihren Rasen daher sorgfältig, bevor der Roboter seine aktive Zeit beginnt.

Kann ich den Roboter auch nachts mähen lassen?

Das könnten Ihre Nach­barn als störend empfinden. Zudem sind nachts mehr Tiere unterwegs, die verletzt werden könnten. Auch ist das Gras in der Nacht und am frühen Morgen nass durch den Tau, und viele Modelle würden sehr schnell verschmutzen. Kalkulieren Sie besser nur mit Aktiv­zeiten am Tag, wenn ausgeschlossen werden kann, dass Kinder in der Nähe sein könnten.

Kann mein Roboter gestohlen werden?

Natürlich kann auch Ihr Rasenroboter einem Lang­finger zum Opfer fallen. Doch letzt­lich wird der Dieb wenig mit seiner Beute anfangen können. Alle Roboter sind nämlich durch eine Pin-Nummer gesichert. Ausnahme: Sie haben die vom Hersteller voreinge­stellte Pin nicht geändert. Die Hersteller-Pin dürfte solchen Leuten bekannt sein. Viele funk­tionieren nur mit der zugehörigen Lade­station. Sollte der Dieb es auf die Batterie abge­sehen haben, kommt er allerdings oft sogar ohne Werk­zeug ans Ziel. Der Akku steckt einfach zugäng­lich hinter einer Klappe.

Mähroboter im Test

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proxymus am 27.04.2023 um 21:07 Uhr
Test ohne Wert für die Praxis!

Anhand ihres Tests habe ich mir den Worx Landroid WR167E gekauft (Mähen 1,9/Handhabung 2,5). Unser Garten hat an ein paar Stellen leichtes Gefälle, vor allem im Randbereich. Die Originalräder sind Schrott. Damit hat er keine Traktion. Mit nachgekauften Offroad-Rädern rutscht er im Randbereich über den Draht & schafft es nicht zurück. Stattdessen gräbt er Furchen in den Boden. Das macht er auch beim Wenden auf ebenen Stellen. Es vergeht so gut wie kein Tag, an dem er nicht irgendwo liegen bleibt. Das Mähen im Randbereich ist nicht überzeugend. Mit engen Passagen gibt es große Probleme. Das konnte man weder im Test noch beim Hersteller vorab herausfinden. Das Bäume 1 m vom Begrenzungsdraht entfernt stehen müssen, habe ich auch erst im Nachgang erfahren. Das Off-Limits erkennt Hindernisse nur, wenn der Mäher frontal auf diese zufährt. Am Begrenzungsdraht macht er seitliche Drehungen & fährt er hoffnungslos gegen Hindernisse. Mit diesem Wissen hätte ich den Mäher nicht gekauft. Testnote 5

DerZimmermann123 am 26.04.2023 um 16:00 Uhr
Bosch Indego überbewertet

Ich kann nicht nachvollziehen, warum der Bosch Indego Testsieger wurde.
Die App ist eine einzige Katastrophe, wie man in den App-Bewertungen nachlesen kann.
Der Roboter funktioniert genauso schlecht:
Die Ladestation muss sehr genau ausgerichtet werden. Kleinste Änderungen der Bodenbeschaffenheit führen dazu, dass er nicht andocken kann. Apropos Laden: Der Ladezustand wird auf der Ladestation nicht kontrolliert, wodurch der Roboter evtl. erst 1-2h laden muss wenn man ihn starten will, nachdem er 3 Tage auf der Ladestation stand und sich in den 3 Tagen wieder entladen hat.
Und in den Ecken bleiben regelmäßig 1-2m² ungemäht.
Und die kleinen Vorderräder und das schlechte Profil der Hinterräder ist eine totale Fehlkonstruktion: Bei kleinen Unebenheiten bleiben die kleinen Vorderräder stecken. Wenn es nass ist fährt er sich dann so fest, dass er gar nicht mehr weiterkommt. Und wenn die App dann gerade keine Verbindung hat bekommt man das noch nicht mal gemeldet.

Profilbild Stiftung_Warentest am 13.03.2023 um 08:28 Uhr
Testwunsch Mähroboter ohne Begrenzungskabel

@corvus: Vielen Dank für die interessante Testanregung, die wir gerne an das zuständige Untersuchungsteam weitergeleitet haben.

corvus am 12.03.2023 um 17:06 Uhr
Tests für neuere Modelle ohne Begrenzungsdraht

Hallo Test-Team,
in 2022 und 2023 kamen nun vermehrt die ersten Mäher ohne Notwendigkeit von Begrenzungsdrähten bzw. sind auch von teils namhaften Herstellern angekündigt. Dies wäre eine hochgradig interessante Testausweitung, da speziell die aufwendige Anfangseinrichtung und spätere Flächeneinschränkung vom Kauf eines Mähroboters abgeschreckt hatten. (Speziell auch bei 1000qm+ Fläche)
Über Tests oder Schnelltests zum Thema Mähroboter mit GPS und ähnlichem würde ich mich sehr freuen!
Beste Grüße

Garrit.Goudier am 13.09.2022 um 17:38 Uhr
Mein neuer Mähroboter

Dank dieses Testes haben wir für unseren Garten einen passenden Roboter gefunden. Vielen Dank an Stiftung Warentest für den guten Test.