Kunden­dienste für Kaffee­voll­automaten Viele Reparatur­dienste arbeiten nach­lässig

Kunden­dienste für Kaffee­voll­automaten - Viele Reparatur­dienste arbeiten nach­lässig

Grüne Häkchen und rote Kreuze. 8 Maschinen waren komplett repariert, 19 nur teils oder gar nicht. © shutterstock

Nur Elektronik Service Küsters und Melitta reparierten drei von uns manipulierte Maschinen voll­ständig, Jura immerhin zwei.

Kunden­dienste für Kaffee­voll­automaten Testergebnisse für 9 Repa­ratur­dienste Kaffee­voll­automaten 03/2021 freischalten

Zehn Wochen wartete ein Test­haushalt auf den Voll­automaten, den er zur Reparatur geschickt hatte. Als die Maschine endlich vom Kaffee-Service­center zurück­kam, war sie so kaputt wie vorher, nun aber stark mit Kaffee­mehl verdreckt. 229 Euro kostete der Nicht-Spaß. Auf das zweite ans Kaffee-Service­center verschickte Gerät wartete ein weiterer Test­haushalt zwölf Wochen – Milch schäumte es danach dennoch nicht. Der dritte musste sich „nur“ fünf Wochen gedulden, aber auch diese Maschine kam kaputt und schmutzig zurück. Der Werbespruch von Kaffee-Service­center, „Reparieren lohnt sich“, trifft dennoch zu: auf andere.

Unser Rat

Elektronik Service Küsters reparierte Kaffee­voll­automaten gängiger Marken sehr gut. Im Test kostete die Reparatur von Milch­system, Dichtung und Netz­kabel 129 bis 139 Euro pro Maschine. Von den Kunden­diensten der Hersteller über­zeugten nur der von Melitta (119 Euro) und von Jura (112 bis 252 Euro). Beide reparieren sehr gut. Besonders freundlich war der Service von Jura.

Sehr gut bis mangelhaft repariert

Die Kunden­dienste von Melitta und Jura sowie Elektronik Service Küsters reparierten sehr gut. Wir haben neun Anbieter geprüft – Werk­skunden­dienste der Hersteller und freie Werk­stätten. Die drei Freien sind lokale Anbieter, die ihr Geschäfts­modell auf bundes­weite Versand-Reparatur erweitert haben. Die Fach­werk­statt Elektronik Service Küsters aus Ostwest­falen nimmt alle gängigen Marken an und war neben Melitta der einzige Dienst, der alle Defekte behob.

Diese Fehler galt es zu beheben

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Schäumt nicht. Kaffee-Service­center reparierte bei keiner Maschine die Milchdüse. © Stiftung Warentest

Wir präparierten Maschinen der am häufigsten verkauften Marken jeweils mit drei Mängeln: einer gerissenen Wasser­tank­dichtung, einem verstopften Milch­schäumer und einem beschädigten Netz­kabel. Test­kunden schickten jedem Reparatur­dienst drei Geräte. Die Fehler hätten sich ohne großen Aufwand beheben lassen. Dennoch scheiterten etliche Profis daran.

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Nun verdreckt. Kaffee-Service­center schickte zwei Geräte kaputt und schmutzig zurück. © Stiftung Warentest

Sicherheit vernach­lässigt

Neben dem mangelhaft reparierenden Kaffee-Service­center patzten auch andere. BSH, De‘Longhi, Groupe SEB und Techni-com bewerteten wir nur mit Ausreichend. BSH, Kunden­dienst etwa für Bosch und Siemens, brachte in zwei von drei Fällen nicht die Milchdüse in Ordnung, De‘Longhi ignorierte zwei Mal die tropfende Dichtung. Und alle vier über­sahen oft oder sogar immer das angerissene Netz­kabel.

Wie beim letzten Test 2017 stellte das aufgeschlitzte Kabel auch dieses Mal das größte Problem für die Techniker dar. Nur noch die innere Isolierung schützte vor einem Kurz­schluss. Obwohl alle Geräte einen Sicher­heitscheck durch­laufen sollten, kamen nur 10 der 27 einge­schickten Voll­automaten mit einem erneuerten Kabel zurück. Beim letzten Test wurde das Kabel sogar nur bei zwei Geräten getauscht. Einige Anbieter haben dazugelernt.

In der Trans­portbox verpacken

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Versand­schaden. Von Groupe SEB kam ein Gerät mit zerbors­tener Abtropf­schale zurück. © Stiftung Warentest

Auch der Trans­port der Maschinen klappte dieses Mal besser als vor vier Jahren. Wenn die Werk­statt nicht um die Ecke ist, befördern meist Paket­dienste die Geräte. Dabei kam es 2017 zu mehreren Trans­port­schäden. Viele Reparatur­dienste stellen nun stabile Boxen zur Verfügung, die sich Kaffee­fans schi­cken lassen können. Damit entstanden an den Voll­automaten keine Schäden. Bei Techni-com mussten unsere Tester aber zum Teil lange auf die Trans­portbox warten und mehr­mals nach­fragen.

Bei Groupe SEB, De‘Longhi und Kaffee-Service­center mussten sich die Test­haushalte um eine eigene Verpackung kümmern. Die Maschine erhielten sie in einem Karton zurück. Auch das klappte meist gut. Nur eine Krups kam vom Kunden­dienst der Groupe SEB mit zerbrochener Abtropf­schale zurück.

Tipp: Kommt der Karton ramponiert bei Ihnen an, öffnen Sie ihn möglichst in Anwesenheit des Zustel­lers und reklamieren Sie Schäden sofort.

Groupe SEB wenig auskunfts­freudig

Bevor die Maschine auf Reise geht, heißt es, den Reparatur­dienst zu kontaktieren. Die Teste­rinnen und Tester riefen die Hotline an und schilderten die Probleme mit dem Voll­automaten. Beim Kaffee-Service­center ließ sich die Reparatur nur über die Website beauftragen. Bei Groupe SEB fühlten sich unsere Tester unfreundlich behandelt und schlecht informiert.

Wann sich die Reparatur lohnt

Die meisten Herstel­lerkunden­dienste bieten Reparaturpauschalen an und erneuern oft auch Verschleiß­teile wie Dichtungen. Die Pauschalen empfehlen sich für ältere Maschinen. Bei Defekten an jüngeren Geräten lohnt es sich eher, nach Aufwand abzu­rechnen. Kleine Störungen können Laien auch oft selbst beheben, Websites und Hotlines der Hersteller helfen dabei weiter.

Finanziell rechnet sich die Reparatur nur, wenn sie nicht mehr kostet, als die Maschine noch wert ist. Faust­regel: in den ersten vier Jahren höchs­tens die Hälfte des Kauf­preises in die Reparatur stecken, ab dem siebten Jahr maximal 20 Prozent. Für die Umwelt lohnt sich die Reparatur in jedem Fall.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Kaffemaus12 am 04.11.2022 um 15:40 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • Heinz2002 am 06.03.2022 um 09:12 Uhr
    Siemens-Kundendienst: Frust beim Techniker

    Siemens. Garant für Qualität. Vor zig Jahren steckte Tradition dahinter. Siemens hat seinen Hausgerätebereich an Bosch abgegeben. Typengleiche Waschmaschinen oder Trockner zu unterschiedlichen Preisen. Siemens steht drauf, Bosch ist drin. Man stellt es spätestens dann fest, sucht man Ersatzteile, muss man den Kundendienst bemühen.
    Wenn nach drei Jahren maßgebliche Teile an einer Geschirrspülmaschine kaputt gehen und der Kundendienst dann feststellt, dass die Reparatur mehr als 50% des Kaufpreises beträgt, ist es nicht mehr weit her mit der Qualität. In der Diskussion mit dem Techniker der Frust: „… das war mal anders, aber heute gehen die Teile einfach zu schnell kaputt …“. Von Sollbruchstellen will man nichts wissen, eher der Einkauf billiger Teile von Drittherstellern sei es.
    Wer sich bemüht, kann die Ersatzteile dann auch im Netz für unter 50% des BSH (Bosch-Siemens-Hausgeräte) Preise kaufen. Sind dann die Gleichen.

  • Deichgraf63 am 19.03.2021 um 13:23 Uhr
    Die Ergebnisse von Kaffee-servicenter.de bei test

    Testurteil Mangelhaft (5,3) für Kaffee-Servicecenter.de
    Laut Impresssum:
    Inhaber: Philipp Kuhmann
    Pinassenweg 26
    23558 Lübeck
    Test schreibt zu der Arbeitsleistung: "Nur einer von 9 Fehlern wurde behoben. Zwei Geräte kamen verschmutzt zurück und bei einem Gerät fehlten Teile".
    Damit belegte diese angebliche "Top-Werkstatt" den letzten Platz unter den geprüften Unternehmen.
    Die Google Bewertungen der Kundschaft bestätigen für mich dieses Urteil.

  • Tho.Schmidt am 18.03.2021 um 14:40 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • Deichgraf63 am 18.03.2021 um 14:08 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.