Kühl-Gefrier-Kombinationen im Test

So haben wir getestet (2021 bis 2023)

Datum:
  • Text: Anne Mandt
  • Testleitung: Dr. Dirk Lorenz
  • Leitung Faktencheck: Dr. Claudia Behrens
  • Produkt­auswahl: Yvonne Gramsch

Kühl-Gefrier-Kombinationen im Test Testergebnisse für 251 Kühlgeräte freischalten

Im „So haben wir getestet“ macht die Stiftung Warentest trans­parent, welcher Prüf­methoden sie sich in ihren Tests bedient und auch auf welche Normen oder gesetzliche Vorgaben sie sich dabei bezieht. Da wir mit der Zeit gehen, passen wir unsere Prüfungen gelegentlich an. Nach­folgend steht das Prüf­programm, mit dem wir von 8/18 bis 12/23 gearbeitet haben. Ab August 2021 wurden wir aufgrund des damals neuen Energielabels strenger bei der Bewertung der Energieeffizienz, ohne die Prüfungen zu ändern. Mehr dazu unter dem Punkt Energieeffizienz.

Die Stiftung Warentest bewertet Kühl­schränke und Kühl-Gefrier-Kombinationen in folgenden Disziplinen:

  • Kühlen
  • Einfrieren (nur bei Kombis)
  • Temperaturstabilität beim Lagern
  • Energieeffizienz
  • Hand­habung
  • Verhalten bei Störungen (nur bei Kombis)
  • Geräusch

In jeder dieser Disziplinen gibt es ein Urteil. Jedes dieser Urteile erhält eine unterschiedlich starke Gewichtung, sodass sich daraus das test-Qualitäts­urteil ergibt. Lesen Sie hier, wie die Stiftung testet und bewertet.

Kühlgeräte im Test

Die Stiftung Warentest testet Kühl- und Gefriergeräte gemein­sam mit anderen unabhängigen europäischen Verbraucher­organisationen. Die Stiftung Warentest und die anderen Verbraucher­organisationen kaufen die Produkte regulär (anonym) im Handel ein. Sie verwenden weder Presse­muster noch Prototypen.

Preise

Die Daten­bank zeigt Online-Preise (ohne Versand­kosten) ermittelt durch Geizhals.de seit August 2023. Davor durch Idealo. Ergänzend können Sie in der erweiterten Suche auch nach Laden­preisen suchen. Diese erhebt die Stiftung Warentest über­regional in Deutsch­land.

Kühl-Gefrier-Kombinationen im Test Testergebnisse für 251 Kühlgeräte freischalten

Strom­kosten

Die Strom­kosten gibt die Stiftung Warentest für 15 Jahre geringe Nutzung an. Gerechnet wurde dabei mit dem im Test gemessenen Strom­verbrauch fürs Lagern ohne Herunter­kühlen oder ggf. Einfrieren bei 25 Grad Celsius Raum­temperatur. Wir setzen wir für die Berechnung einen Strom­preis von 40 Cent pro Kilowatt­stunde an.

Unter­suchung

Das Prüf­programm gewähr­leistet, dass die im Rahmen des interna­tionalen Gemein­schafts­tests einge­kauften Kühlgeräte unter vergleich­baren Bedingungen untersucht werden. Sie stehen während der Prüfungen bei konstanten Umge­bungs­temperaturen in Klimakammern. Alle Prüfungen finden ohne eventuell mitgelieferte Kälteakkus statt. Wir verwenden dabei keine echten Lebens­mittel, sondern arbeiten mit Kühlpaketen mit gleich­artiger Füll­masse (in Anlehnung an die Norm EN 62552). Ausgewählte Kühlpakete bestü­cken wir mit Temperatur­mess­fühlern und platzieren diese gezielt an vergleich­baren Positionen im Innenraum.

Das Nutzvolumen (auch als Nettovolumen bezeichnet) wird in der Regel im Daten­blatt des Anbieters und auf dem Energielabel genannt. Es berück­sichtigt das Innenvolumen ohne die heraus­nehm­baren Einbauten (z.B. Einschübe) und ist damit größer als das von uns ermittelte Gebrauchs­volumen.

Kühlen: 12,5 % (bei Kombis) oder 25 % (Kühl­schränke)

Wir ermittelten die Zeit, um zusätzlich zum vorhandenen Kühl­gut (6 Kilogramm je 100 Liter Nutzvolumen des Kühl­teils) eine weitere Menge (10 Kilogramm je 100 Liter Nutzvolumen des Kühl­teils) von 25 auf 8 Grad Celsius abzu­kühlen und kontrollierten dabei die Erwärmung des vorhandenen Kühl­guts.

Einfrieren: 12,5 % (Kombis) oder 0 % (Kühl­schränke)

Beim Einfrieren ohne Schnell­gefrier­funk­tion prüften wir, wie lange es dauert, bis einge­legtes Gefrier­gut (4 Kilogramm Kühlpakete je 100 Liter Nutzvolumen) von 25 Grad auf eine mitt­lere Temperatur von –16 Grad abkühlt. Zusätzlich bewerteten wir, wie stark sich dabei bereits zuvor einge­lagertes Gefrier­gut (20 Kilogramm Kühlpakete je 100 Liter Nutzvolumen) erwärmt. Ergänzend kontrollierten wir, ob und wie dabei die Temperaturen im Kühl­bereich absinken und ob im Gemüsefach Frostgefahr entsteht.

Das Einfrieren mit Schnell­gefrier­funk­tion untersuchten wir – sofern vorhanden – in gleicher Weise (Akti­vierung der Funk­tion zum Zeit­punkt des Einlegens).

Temperaturstabilität beim Lagern: 10 % (bei Kombis) oder 15 % (Kühl­schränke)

Bei der Temperaturstabilität bei 10 Grad, 25 Grad und 32 Grad Raum­temperatur prüften wir, wie gut die Geräte im Inneren die einge­stellte mitt­lere Lager­temperatur (ca. 4 Grad im Kühl­bereich und –18 Grad im Gefrier­bereich) einhalten. Zuvor hatten wir die Schübe, Platten und Körbe mit Kühl- und Gefrier­gut beladen – und zwar je 100 Liter Nutzvolumen im Kühl­teil mit 6 Kilogramm und im Gefrier­teil mit 20 Kilogramm Kühlpaketen (bei 25 Grad ) bzw. mit 16 und 24 Kilogramm (bei 10 Grad und 32 Grad ). Dabei kontrollierten wir auch maximale und minimale Temperaturen im Kühl­bereich, im Gemüsefach, den Türfächern und ggf. im Kalt­lagerfach. Wir bewerteten auch, ob die Geräte nach unterschiedlichen Außen­temperaturen und gleich­gebliebener Einstellung bei Zimmertemperatur wieder die angestrebten Innen­temperaturen erreichten.

Energieeffizienz: 30 %

Wir ermittelten die Energieeffizienz bei mitt­leren Innen-Temperaturen von +4 Grad im Kühl­teil und, sofern vorhanden, –18 Grad im Gefrierraum jeweils bei 10 Grad, 25 Grad und 32 Grad Raum­temperatur. Zuvor hatten wir die Ablagen, Schübe und Körbe wie bei den Unter­suchungen zur Temperaturstabilität beim Lagern mit unseren Kühl- und Mess­paketen beladen. Wir bewerteten die Energieeffizienz (spezi­fischer Strom­verbrauch) pro 100 Liter Gebrauchs­volumen. Geräte, die ein Gefrierfach oder ein Kalt­lagerfach haben und dafür eine höhere Kälte­leistung benötigen, erhielten bei der Berechnung einen Bonus­faktor, um die Effizienz unterschiedlicher Geräte­typen vergleichen zu können: Für das Volumen des viel kälteren Gefrier­teils berück­sichtigten wir – wie in der Norm auch – einen Bonus von 2,1; für auf dem Typenschild deklarierte Kalt­lagerfächer einen Bonus von 1,1.

Änderung durch das neue Energieeffizienzlabel: Das neue Energielabel hat die Art und Weise verändert, wie das Volumen von Kühlgeräten bemessen wird. Dadurch wird vielen Kühlgeräten nun ein größeres Nutzvolumen zuge­schrieben als unter den vorherigen Label-Bestimmungen. Deshalb werden sie in unserem Test mitunter stärker beladen als bisher, müssen also mehr Inhalt kühlen.

Hand­habung: 25 %

Ein Experte begut­achtete die Gebrauchs­anleitung auf Voll­ständig­keit, Installations-, Reinigungs- und Bedienungs­hinweise und Verständlich­keit. Drei geschulte Prüfer bewerteten das Einräumen und Verstauen (u. a. Gebrauch und bequemes Einräumen der Fächer, Flexibilität bei der Innenraum­gestaltung, leicht­gängiges Hinein­schieben und Heraus­ziehen der Schübe, Türsignal des Kühl­teils). Sie bewerteten zudem das Bedienen, die Beleuchtung innen (u. a. die Ausleuchtung verschiedener Bereiche und Blend­effekte) und das Reinigen (u. a. im Hinblick auf ausgelaufene Flüssig­keiten). Unter diesem Punkt bewerteten wir auch, ob und wie gut der Tür­alarm des Kühl­teils funk­tioniert, wenn die Tür versehentlich offen steht.

Verhalten bei Störungen: 5 % (bei Kombis) oder 0 % (bei Kühl­schränken)

Aufwärm­zeit nach Strom­ausfall. Wir ermittelten die Zeitspanne für den Anstieg der durch­schnitt­lichen Temperatur des Gefrier­guts von –17 Grad auf –9 Grad bei einer Umge­bungs­temperatur von 25 Grad . Wir prüften praxis­nah mit relativ viel einge­lagertem Gefrier­gut (24 Kilogramm Kühlpakete pro 100 Liter Nutzvolumen).

Warn­anzeige nach Strom­ausfall. Wir prüften, ob und in welcher Qualität/Intensität das Gerät nach einem Strom­ausfall optisch und akustisch bei einer Temperatur­über­schreitung über –7 Grad warnt (30 Minuten Prüf­zeit).

Zudem kontrollierten wir, ob ein Tür­alarm des Gefrier­teils vorhanden ist, und bewerteten, wie gut dieser bei nicht voll­ständig geschlossener Tür funk­tioniert.

Geräusch: 5 %

Im Labor zeichneten wir die Geräusche jedes Gerätes über einen längeren Zeitraum hinweg auf, der die üblichen Betriebs­zustände einschließ­lich des Ein- und Ausschaltens umfasst. Auf Basis der ermittelten Schall­druck- und Schall­leistungs­pegel sowie der psycho­akustischen Para­meter Lautheit, Schärfe, Rauigkeit, Schwankungs­stärke, Modulations­grad und Tonhaltig­keit wurde dann unter Zugrundelegung empirischer Hörstudien ein fünf­stufiger Geräusch­qualitäts­index errechnet, der im Urteil abge­bildet wird. Ein gutes Urteil beschreibt zum Beispiel eine angenehme Geräusch­qualität, ein befriedigendes Urteil eine befriedigende, ein ausreichendes Urteil eine störende Geräusch­qualität.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass sich gravierende Mängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Wichtig sind Abwertungen immer dann, wenn die normale Gewichtung den Mangel nicht ausreichend deutlich macht. Abwertungen sind in der Tabelle gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen haben wir angewendet:

test-Qualitäts­urteil. Das Qualitäts­urteil wurde abge­wertet, wenn das Kühlen oder Einfrieren mangelhaft war oder – bei Kombis – wenn das Verhalten bei Störungen ausreichend oder schlechter war. Lautete die Note für Hand­habung ausreichend oder schlechter, wurde das Qualitäts­urteil ebenfalls abge­wertet.

Temperaturstabilität beim Lagern. Waren einzelne Urteile unter Temperaturstabilität befriedigend oder schlechter, werteten wir das Urteil Temperaturstabilität ab.

Energieeffizienz. Waren einzelne Urteile unter Energieeffizienz ausreichend oder schlechter, werteten wir das Urteil Energieeffizienz ab.

Hand­habung. Waren die Urteile für Gebrauchs­anleitung, Programmieren, Einräumen und Verstauen, Reinigen, Beleuchtung oder Tür­alarm ausreichend oder schlechter, werteten wir das Hand­habungs­urteil ab.

Verhalten bei Störungen (nur bei Kombis). Die Note für das Verhalten bei Störungen wurde abge­wertet, wenn Warn­anzeigen nach Strom­ausfall oder der Tür­alarm des Gefrier­teils mangelhaft waren. War die Aufwärm­zeit nach Strom­ausfall ausreichend oder schlechter, taute der Gefrier­teil bei Strom­ausfall somit relativ schnell auf, so wurde die Note für das Verhalten bei Störungen ebenfalls abge­wertet.

Alle Abwertungen wirken gleitend. Je schlechter das auslösende Urteil, desto stärker ist der jeweilige Abwertungs­effekt.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 28.07.2025 um 18:27 Uhr
    Aufstellung im Keller

    @KarlTr: Die meisten Geräte starten hier bei 10 °C (bei reinen Gefriergeräten fast alle), andere bei 16 °C. Wir prüfen alle Geräte bei 23°C und 35 °C .
    Sie haben jedoch Recht, dass Temperaturen deutlich unter 10 °C problematisch werden können. Für das Kühlfach sind zum Beispiel 4 °C Zieltemperatur empfohlen und die Raumtemperatur sollte darüber liegen.
    Bei schlecht isolierten Altbaukellern kann die Raumtemperatur im Extremfall an diese Grenze stoßen. Die meisten Keller sollten aber 10 °C kaum unterschreiten.
    Wer aber auf Nummer sicher gehen will, kann seine Kellertemperatur kontrollieren und sich an die angegebenen Klimaklassen halten.

  • KarlTr am 28.07.2025 um 11:59 Uhr
    Aufstellung der Kühlkombi im Keller

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    zunächst vielen Dank für den informativen Test.
    Ich wollte mir nun das Siemens-Gerät zulegen und sagte dem Berater im MediaMarkt, dass das Gerät im Keller aufgestellt werden soll.
    Der Berater wies mich daraufhin, dass es im Keller möglicherweise zu KALT für das Gerät sein könnte, da es zum Betrieb eine gewisse Mindesttemperatur bräuchte.
    Ich habe daher zunächst vom Kauf abgesehen und meine Frage ist, ob die Bedenken des Beraters berechtigt sind und falls ja, welche Mindesttemperatur aus Ihrer Sicht zu gewährleisten ist.
    Danke und freundliche Grüße
    Karl Trinkewitz

  • Snake2010 am 24.07.2025 um 14:39 Uhr
    Freistehend ist wörtlich zu nehmen

    Ich habe seit ca. 3 Jahren eine Bosch-Kühl-/Gefrierkombination, die in diesem Test unter die Kategorie "Freistehend" fallen würde.
    Ich habe mich damals extra für ein teureres, dafür energieeffizienteres Modell entschieden.
    Zu meinem Erstaunen hatte dieses Modell keine Kühlrippen auf der Rückseite ("Verdampfer"). Mir war nicht klar, wie der Kühlschrank die entstehende Wärme abführt.
    Das Gerät stand links neben einem gleichhohen Schrank, der die rechte Seite des Kühlschranks vollständig abdeckte. Inzwischen weiß ich, wie die Wärme abgeführt wird, das konnte man im Schrank deutlich spüren, dessen Innenraum auf über 30° aufgeheizt wurde.
    Da nützt mir die ganze Energieeffizienzklasse nichts, wenn ich den Kühlschrank nicht neben einen anderen Schrank stellen darf.
    Ich habe ihn inzwischen vom Schrank abgerückt, was zu einem hässlichen Bild, einer Dreckecke und weniger Platz in der Küche führt.
    Die Bedienungsanleitung wies auch nicht darauf hin, dass seitlich Platz zu lassen ist.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 04.06.2025 um 07:49 Uhr
    Stromverbrauch/Effizienz Side-by-Side

    @aux-biker: Wir haben im Detail nicht überprüft, warum der Stromverbrauch größer ist. Side-by-Side-Geräte sind etwas weniger effizient. Das liegt vor allem an ihrer Bauweise, etwa den Türdichtungen, dem Design und zusätzlichen Funktionen wie Eis- oder Wasserspendern.
    Wenn Ihnen Energieeffizienz besonders wichtig ist, sind klassische Kühl-Gefrier-Kombis meist die bessere Wahl. Side-by-Side-Modelle punkten dafür mit Komfort, viel Platz und ansprechendem Design.

  • aux-biker am 03.06.2025 um 13:07 Uhr
    Stromverbrauch/Effizienz Side-by-Side

    Sie schreiben, dass der Stromverbrauch von Side-by-side Geräten höher ist. Allerdings sind diese ja auch meist größer. Oder gilt die Aussage auch für die Effizienz? Falls ja, woher kommt dieser bauartbedingte Unterschied? Durch die Dichtung zwischen beiden Türen?