
Tür schnell wieder schließen, kleine Schatzsucher! Mit der richtigen Nutzung hilft man dem Kühlschrank, sparsam zu arbeiten. © Stocksy / Lumina
Kühlgeräte laufen 24/7 – und verbrauchen rund um die Uhr Energie. Mit unseren Tipps zu Kauf, Küchenplanung und Betrieb sparen Sie auf Dauer Strom und Geld.
1. Stromkosten einpreisen
Wenn ein neuer Kühlschrank her muss, sollten Käuferinnen und Käufer unbedingt den langfristigen Stromverbrauch einkalkulieren. Denn die Stromkosten eines Kühlschranks können im Laufe seiner Lebensdauer den Kaufpreis um ein Vielfaches übertreffen.
In unseren Kühlschrank-Tests zeigt sich immer wieder, dass vermeintliche Schnäppchen langfristig teuer werden können. Für alle getesteten Kühlschränke und Kühl-Gefrier-Kombinationen berechnen wir die voraussichtlichen Stromkosten für 15 Jahre bei sehr geringer und bei regelmäßiger Nutzung. Mit wenigen Klicks können Sie in unserer Datenbank energiesparende Modelle finden.
2. Nicht größer als notwendig kaufen
Ein Riesenkühlschrank mag schick sein, verbraucht aber viel Energie. In unseren aktuellen Kühlschrank-Tests zeigt sich beispielsweise, dass mit großen Side-by-Side-Geräten über die Jahre einige Tausend Euro Stromkosten zusammenkommen können. Viele dieser Riesen tragen die ungünstige Energieeffizienzklasse E.
Standard-Kombis sind etwas kleiner, oft aber auch deutlich stromsparsamer. Geräte mit den guten Energieeffizienzklassen A und B sind mittlerweile schon recht preiswert zu haben. Und ihr Stauraum reicht für drei bis vier Personen oft locker aus.
Die Verbraucherzentralen empfehlen für Ein- bis Zweipersonen-Haushalte 100 bis 150 Liter Kühlschrank-Volumen, 50 Liter für jede weitere Person.
3. Nicht zu früh austauschen
Wann lohnt es sich finanziell, ein altes Kühlgerät gegen ein neues, effizienteres zu tauschen? Wann ist der Tausch ökologisch sinnvoll? Dazu hat das Umweltbundesamt 2025 eine Studie veröffentlicht: Solange ein Kühlschrank oder eine Kombi funktioniert, lohnt sich ein Austausch demnach weder ökologisch noch finanziell.
Sogar eine Reparatur eines defekten älteren Geräts ist oft sinnvoll. Nur wenn der Energieverbrauch des Altgeräts sehr hoch ist, rechnet sich eine Reparatur mitunter nicht mehr. Bei der Entscheidung „Reparatur oder Austausch?“ hilft dieser Überblick mit den Empfehlungen des Umweltbundesamtes:
Finanziell sinnvoll |
Ökologisch sinnvoll |
|
Reparatur eines alten Kühlschranks mit Stromverbrauch von |
unter 360 kWh/Jahr |
unter 220 kWh/Jahr |
Reparatur einer alten Kühl-Gefrier-Kombination mit Stromverbrauch von |
unter 450 kWh/Jahr |
unter 320 kWh/Jahr |
Austausch eines alten Kühlschranks mit Stromverbrauch von |
ab 460 kWh/Jahr |
ab 240 kWh/Jahr |
Austausch einer alten Kühl-Gefrier-Kombination mit Stromverbrauch von |
ab 560 kWh/Jahr |
ab 340 kWh/Jahr |
Tipp: Wie viel Strom ihr Gerät verbraucht, können Sie mit einem Strommessgerät aus unserem Test selbst ermitteln.
4. Richtigen Aufstellort wählen
Bei Hitze werden Kühlschränke und Kühl-Gefrier-Kombinationen stromhungrig. So verbraucht ein sparsamer kleiner Kühlschrank nach unseren Messungen bei 25 Grad Celsius Raumtemperatur mitunter rund viermal so viel wie bei 10 Grad Celsius. Bei 32 Grad liegt der Verbrauch sogar beim Sechsfachen.
Das zeigt: Durch eine geschickte Küchenplanung können Sie den Energieverbrauch des Kühlgeräts beeinflussen. In kühlen Vorratsräumen verbrauchen Kühlschränke am wenigsten. Der beste Platz in der Küche ist eine kühle Außenwand fern von Wärmequellen wie Heizung, Ofen, Herd, Spülmaschine und praller Sonne.
5. Einbaugeräten genug Luft lassen
Damit Einbaugeräte zuverlässig und effizient kühlen, müssen sie gut ablüften. Einige von uns getestete Geräte benötigen dazu laut ihren Anbietern rund fünf Zentimeter Freiraum nach hinten.
Klären Sie, wie viel Platz zur Luftzirkulation Ihr Wunschgerät im Einbaumöbel braucht − Infos dazu finden Sie oft in den Gebrauchsanleitungen.
6. Passend zu den Lebensmitteln einstellen
Auch die Nutzung im Alltag beeinflusst, wie effizient das Kühlgerät für Kälte sorgt:
Wir testen bei 4 Grad im Kühl- und –18 Grad im Gefrierteil. Durch warme Einstellungen Strom zu sparen, empfehlen wir nicht, weil frühzeitig verdorbene Lebensmittel ebenfalls Kosten und zusätzliche Umweltbelastungen verursachen.
Ausnahme: Falls Sie im Kühlschrank gar keine schnell verderblichen Lebensmittel wie rohes Fleisch oder rohen Fisch lagern, können Sie die Temperatur durchaus auf 6 Grad einstellen – und etwas Energie einsparen. Wer sein Gefriergut recht schnell verbraucht, kann das Gefrierteil auf –15 Grad einstellen.
7. Schnellkühl-Funktionen nur gezielt nutzen
Viele Kühl- und Gefriergeräte verfügen über eine spezielle Funktion, um Lebensmittel schnell abkühlen oder einfrieren zu können. Je nach Anbieter heißt dieses Feature zum Beispiel „Supercool“ oder „Superfrost“.
Wird es aktiviert, kühlt die Kältemaschine intensiver – und zieht mehr Strom. Deshalb sollten Sie die Schnellkühl-Funktion nur dann aktivieren, wenn größere Mengen frischer Lebensmittel ins Gerät kommen.
Achtung: Nicht alle Modelle deaktivierten ihre Superkräfte wieder von allein. Bei ihnen müssen Verbraucher nach einiger Zeit die Funktion selbst ausschalten. Wer das vergisst, zahlt unnötige Stromkosten.
8. Lebensmittel kühl transportieren
Kühlboxen und -taschen schützen eingekaufte Lebensmittel vorm Aufwärmen, Tiefkühlkost vorm Auftauen. Das beugt schnellem Verderb vor und spart Strom: Je weniger Arbeit der Kühlschrank damit hat, Lebensmittel nach dem Transport wieder auf Soll-Temperatur abzukühlen, desto günstiger.
9. Lebensmittel schnell zurückstellen
Lassen Sie Milch, Aufschnitt und andere Lebensmittel nicht unnötig lange auf dem Esstisch stehen. Je weniger sie sich dort erwärmen, desto weniger Zeit und Energie braucht der Kühlschrank fürs erneute Abkühlen.
10. Gekochtes ganz abkühlen lassen
Gekochtes gehört erst nach dem vollständigen Abkühlen in den Kühlschrank. Warme Speisen erhöhen den Energiebedarf. Außerdem bringen sie Kondenswasser ins Gerät, das sich im ungünstigsten Fall als Eiskruste an der Rückwand absetzt.
11. Eis regelmäßig abtauen
Eiskrusten im Kühl- oder Gefrierteil verhindern, dass der Wärmeaustausch effizient klappt. Daher: regelmäßig abtauen, falls das Gerät keine Abtau-Automatik hat. Häufig wird diese Funktion auch als No-Frost-Funktion verkauft.
In unseren Tests finden Sie Kühl-Gefrier-Kombinationen oder Gefriergeräte mit No-Frost-Funktion.
Wer manuell abtaut, macht das am besten dann, wenn das Gerät ohnehin fast leer ist. Oder wenn draußen Minusgrade herrschen: Sie können die Tiefkühlkost dann während der Abtauzeit – gut verpackt – auf Terrasse oder Balkon parken, ohne dass sie auftauen.
-
- Seit Juli 2025 gilt ein strengeres Energielabel für Wäschetrockner, ähnlich wie seit 2021 für Kühlschränke, Geschirrspüler, Waschmaschinen und Fernseher. Ein Überblick.
-
- Klar, Sie können Ihr Gefriergut einfach ins Eisfach werfen. Wenn aber Aroma und Konsistenz nach dem Auftauen top sein sollen, haben wir Tricks zum Einfrieren für Sie.
-
- Viele Kühl-Gefrier-Kombis lassen sich in einen Urlaubsmodus schalten, wenn länger niemand zu Hause ist. Das soll Stromkosten sparen. Wir haben es ausprobiert.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@martinkramer57: Wir aktualisieren die Datenbank regelmäßig, ohne das es dazu einen Heftartikel gibt.
Es freut mich zu sehen, dass Tests immer wieder mit teils neuen Geräten aktualisiert werden. Ärgerlich wird es leider immer dann wenn ich nach dem Lesen des Artikels und dem Vergleich der Geräte die testergebnisse als download speichern will!
Hier wird dann nur ein alter Test angeboten, der auch nicht durch die neuen Geräte aktualisiert wurde. Das ist sehr ärgerlich, insbesondere wenn die Tests auf den Titelseiten und im Internet als neu dargestellt werden.
Es wäre schön, hier mit Updates Abhilfe zu schaffen. Wenn ich in einem Jahr zum Beispiel ein neues Kühl-Gefrier-Gerät anschaffen will, finde ich in den downloads immer nur alte Tests!
Der erste Satz ist eigentlich schon falsch: Kühlgeräte laufen 24/7 – und verbrauchen rund um die Uhr Energie.
Das stimmt so nicht. Der Kompressor läuft bis die Zieltemperatur erreicht ist Unsere Kühschränke genehmigen sich dann etwa 60 W. Dann fällt der Verbrauch auf 0 W.
Dann kommt es auf die Effizienz der Dämmung and und wie oft man die Tür öffnet ;-) bis der Kompressor wider Wärme entziehen muß.