Kaffee­mühlen im Test Präzision hat ihren Preis

Kaffee­mühlen im Test - Präzision hat ihren Preis

Kaffee­bohnen. Eine Kaffee­mühle verwandelt sie in frisches, feines Pulver. © Getty Images / Natalia Gdovskaia

Frisch gemahlener Kaffee ist besonders aromatisch. Doch welche Kaffee­mühle ist am besten? Skandinavische Tester prüften zwölf Mühlen. Ganz vorn: ein teures Gerät.

Zwölf elektrische Kaffemühlen im Test

Manche Espressionados schwören darauf: Kaffee muss direkt vor dem Trinken aus ganzen Bohnen gemahlen werden. Grobes Pulver für die French Press, feines für Espresso und ein mitt­lerer Mahl­grad für Filter­kaffee. Die Warentester von Råd & Rön in Schweden sowie Tænk in Dänemark stellten sich zwölf Kaffee­mühlen auf den Labortisch, unter anderem von Bosch, KitchenAid und Moccamaster.

Die Prüfer justierten ihre Kaffee­mühlen auf Fein­heits­grade von 1 bis 0,3 Milli­meter Korn­größe und prüften, wie gleich­mäßig die Körner in den Auffang­behälter rieseln. Sie ermittelten, wie lange es dauert, 100 Gramm Kaffee­pulver zu gewinnen. Außerdem testeten sie Hand­habung und Reinigung – und ermittelten, wie laut die Mühlen bei ihrer Arbeit sind.

Tipp: Die Original-Testbe­richte können Sie bei Rad & Rön (Schwe­disch) und Forbrugerradet Taenk (Dänisch) kosten­pflichtig abrufen.

Testsieger Fellow Opus mahlt besonders gleich­mäßig

Als Sieger ging das Modell Opus von Fellow aus dem Test hervor, in Deutsch­land für etwa 200 Euro zu haben. Je nach Einstellung mahlt sie die Körner gleich­mäßig grob, mittel oder fein. Dafür nimmt sie sich allerdings auch Zeit: 1 Minute 40 Sekunden (grob) bis 3 Minuten 23 Sekunden (fein). Damit war sie eine der lang­samsten im Test – getreu dem Motto: Gut Ding will Weile haben.

KitchenAid ist leicht zu bedienen und leise

Auf Platz 2 folgte die KitchenAid 5KCG8433 für 150 Euro. Sie zeigte leichte Schwächen bei grobem und mittel­grobem Pulver. Wie die Fellow über­zeugt sie in puncto Hand­habung und ist relativ leise.

Dritte auf dem Siegertrepp­chen ist die Wilfa CGWS-130B (140 Euro). Sie mahlt gut und schnell (54 Sekunden bis 1 Minute 25 Sekunden). Sie zu reinigen ist aber etwas fummeliger als bei den beiden anderen Siegern. Auch tönt sie etwas lauter.

Billige Mühle von Bosch: Zuver­lässig, aber laut

Preisgüns­tige Kaffee­mühlen haben oft rotierende Messer statt eines einstell­baren Mahl­werks. Hier hängt die Feinheit des Mahlresultats davon ab, wie lange die Messerchen sausen. Allerdings entstehen dabei oft nicht ganz so einheitliche Korn­größen.

Die güns­tigste Mühle im skandinavischen Test, die Bosch TSM6A013B für 20 Euro, beweist aber, dass man das durch­aus hinbe­kommen kann. Sie mahlt recht gut. Der Haken: Sie kennt nur An oder Aus. Wer sie nutzt, muss selbst heraus­finden, wie lange er für den richtigen Mahl­grad mahlen muss. Außerdem sind die Messer recht laut und die Mühle schwierig zu reinigen.

Teure Mühle von Moccamaster: Schnell, exakt, unpraktisch

Ein zwiespältiges Bild lieferte die Moccamaster KM5 im Test. Sie kostet 270 Euro, mahlt schnell und hat in Sachen Mahlergebnis sogar knapp die Nase vorn. Allerdings war sie auch die lauteste und am schlechtesten hand­habbare Mühle: Mahl­grad einstellen, Reinigen, Verstauen der Teile – nichts davon klappt besonders gut.

Mit 4,5 Kilogramm Gewicht ist sie zudem mit Abstand die schwerste Kaffee­mühle im Test. Die Testsieger liegen bei 1,9 bis 2,9 Kilo.

Bohnenbehälter: Von 66 Gramm bis 316 Gramm

Sehr unterschiedlich fällt das Fassungs­vermögen des Bohnenbunkers aus: Bei der Bosch sind es nur 66 Gramm, die Wilfa hat Platz für 84 Gramm. Mehr bieten Fellow (132) und Moccamaster (230). In den Behälter der Kitchen­Aid passen sogar 316 Gramm Bohnen. Zur Orientierung: Für einen Liter Kaffee braucht man etwa 50 bis 60 Gramm Pulver.

Gemahlenen Kaffee nur kurz lagern

Bei KitchenAid und Moccamaster sind ganze und gemahlene Bohnen dem Licht ausgesetzt. Kaffee­lieb­haber sollten den Wachmacher in diesen Bohnenbehältern nur kurz lagern, denn Kaffee gilt als licht­empfindlich. Die großen Behälter nützen also nur dann etwas, wenn man den Kaffee schnell verbraucht.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • 7000Niko am 23.03.2025 um 12:11 Uhr
    Haltbarkeit fragwürdig und fast alle unpraktisch

    Nach dem Verschleiß von 3 Kaffeemühlen mit dem Kegel Mahlwerk (die ähneln sich alle vom Aufbau her) steht die Qualität an1. Stelle. Reparatur lohnt meist nicht und von den Herstellern auch nicht gewollt.
    2. Praktische Handhabung
    Hands free sollte in der Neuzeit gerade für Espresso Standard sein.
    Gibt meist eine riesen Sauerei wenn gemahlener Kaffee umgefüllt wird.
    Ich suche weiter... vielleicht ein Scheiben Mahlwerk... da hilft leider auch warentest nicht wirklich, ob sich 500 € lohnen.. Schade 🤨