Über eine staubige Straße gelangen wir ins grüne Bergland, zum hochgelegenen Dorf San Nicolas, nahe von La Esperanza im mittleren Westen von Honduras. Die Sonne brennt. 400 Farmer arbeiten hier gemeinsam in der Genossenschaft Carsbil. Im Jahr ernten sie zirka 18 000 Zentner Rohkaffee.
Verwaltet wird Carsbil von der 28-jährigen Maria Angela Dominguez Melgar, die selbst Farmerin ist. Alltäglich ist das nicht, sonst haben Männer das Sagen. Als wir eintreffen, ist sie gerade dabei, Bohnen weiterzuverarbeiten. Sie ist selbstbewusst.
Typisch für den Bioanbau sind Schattenbäume und wiederaufbereitetes Wasser. All das ist hier sichtbar, zudem hat Carsbil ein Zertifikat der Organisation Biolatina. Aldi (Süd) kauft von hier den Kaffee ein und vermarktet ihn dann bei uns als Bio Premium.
Erntehelfer werden von November bis Februar beschäftigt. Sie sind meist Nachbarn und verdienen einen halben US-Dollar pro Stunde. In den Ferien helfen die Kinder der Farmer, sie müssen aber mindestens 14 Jahre alt sein.
Pro Zentner Biokaffee erhalten die Farmer 155 US-Dollar. 50 Dollar gehen ab für Weiterverarbeitung und soziale Ausgaben. „Damit wir vom Kaffee leben können, müssen wir pro Hektar 20 Zentner absetzen“, sagen sie.
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- Mmh, dieser Duft. Wir servieren 15 Filterkaffees. Jedes zweite Kaffeepulver im Test ist gut. Einige Anbieter engagieren sich zudem stark für Mensch und Umwelt im Anbau.
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- Ganze Kaffeebohnen sind in Deutschland mittlerweile beliebter als gemahlener Filterkaffee. Doch wie gelingt die perfekte Tasse? Unsere Tester beantworten häufige Fragen.
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- 10 der 17 Kaffeekapseln im Test sind gut, darunter mehrere Nespresso-Alternativen und Kaffeekugeln. Mit den günstigsten lassen sich mehr als 60 Prozent sparen.
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Kommentarliste
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@spacer: Vielen Dank für Ihrem Wunsch nach einem Folgetest, den wir gerne an die Testredaktion weiterreichen. (bp)
In Zeiten der Nachhaltigkeit, Biosiegeln und Faitrade wäre es doch wohl nun auch einmal angebracht diesen Test zu wiederholen, da die Daten mittlerweile 10 Jahre alt sind. Dabei können wir Verbraucher sehen, ob die Message des Tests vor 10 Jahren angekommen ist und die großen Kaffeeunternehmen ihre Produktionsarten zum Besseren verändert haben.
Sind wir etwa auch Ausbeuter?
Sollte es uns ein paar Cent pro Tasse nicht wert sein, fair produzierten/gehandelten Kaffee zu trinken, wenn dadurch mehr Kaffeepflücker gerechter entlohnt werden können? Jedermann, der mal gesehen hat, unter welch unwürdigen Umständen normalerweise unser Kaffee produziert wird, ist zumindest mal angerührt.
Das dämliche Argument „Da könnte man ja gar nix mehr kaufen!” gilt nicht; wir KÖNNEN ja kaufen - zum Glück gibt's fair Gehandeltes!
Würde ich mich hinsetzen, meinen Kaffee genießen können, während ich dem möglicherweise versklavten Arbeiter beim Ernten zusehe? Na, ICH nicht!
Und wenn es erstmal nur der Kaffee ist, welchen wir fair kaufen, ist (für uns selber!) etwas getan. Glaubt mir, wir werden nicht ärmer dadurch!!
Kommentar vom Autor gelöscht.