
An Spielern wie Leroy Sané hätte die HFK sicher auch gern Transferrechte. © imago / S. Simon
Vier Anleger der Hanseatischen Fußball Kontor GmbH (HFK) haben der Firma die Rote Karte gezeigt. Sie stellten beim Amtsgericht Schwerin einen Insolvenzantrag. Außerdem zeigten sie die Firma wegen des Verdachts auf Kapitalanlagebetrug an. Zuvor hatten sie monatelang keine Auszahlungen mehr aus ihren Nachrangdarlehen erhalten, die sie der HFK gegeben hatten.
Verzinsung von knapp 8 Prozent in Aussicht gestellt
Etwa 2 500 Anleger beteiligten sich mit Darlehen in Höhe von durchschnittlich rund 9 000 Euro für Laufzeiten zwischen sechs Monaten und fünf Jahren an der Firma. Dafür wurde ihnen eine Verzinsung von knapp 8 Prozent in Aussicht gestellt. Erzielt werden sollten die Mehrerlöse mit Transferrechten für junge talentierte Fußballspieler. Die HFK hoffte auf steigende Marktwerte. Gewinne sollte auch die mehrheitliche Übernahme der Anteile an Fußballklubs bringen.
Finanztest warnte bereits 2010
Geklappt haben die Investitionen offenbar nicht. Ein vorläufig eingesetzter Insolvenzverwalter prüft derzeit, ob die Firma noch Vermögen hat. Ist das der Fall, stehen Anleger der HFK in der Reihe der Gläubiger an letzter Stelle. Ob weitere Gesellschaften des Unternehmens, die mit Genussrechten, geschlossenen Fonds und einer Anleihe in das Fußballgeschäft investieren, betroffen sind, ist nicht bekannt. Vor dem geschlossenen Fonds FTR 1 Fußball GmbH & Co. KG hatte Finanztest bereits 2010 gewarnt.
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