Green City AG Anbieter Erneuer­barer Energien ist pleite

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Green City AG - Anbieter Erneuer­barer Energien ist pleite

Bessere Zeiten. Hier feierte Green City noch sogenannte Hoch­zeit - die Montage von Turbinen­haus und Rotor an den Masten. © Green City / Ackermann

Die Green City AG hat wegen drohender Zahlungs­unfähigkeit beim Amts­gericht München die Eröff­nung eines Insolvenz­verfahrens beantragt. Anleger fürchten um ihr Geld.

Gespräche mit Investoren gescheitert

test. de hatte Anle­gerinnen und Anleger bereits 2015 vor den Risiken des Nachrangdarlehens der Green City Energy Kraftwerkspark II GmbH & Co. KG gewarnt, nachdem das Unternehmen sie als sichere Anlage dargestellt hatte. Sicher sind die nach­haltigen Investitionen in Erneuer­bare-Energien-Anlagen (Wind­kraft, Solar­parks, Biogas) der Green City AG aber nie gewesen. Erste Probleme wurden Ende letzten Jahres bekannt. Damals informierte die Green City AG darüber, dass durch Wert­berichtigungen von Forderungen und Beteiligungen an Tochtergesell­schaften Verluste von mehr als der Hälfte des Grund­kapitals der Gesell­schaft einge­treten seien. Nachdem mit Investoren aufgenom­mene Gespräche scheiterten, stellte das Unternehmen beim Amts­gericht München wegen drohender Zahlungs­unfähigkeit und Über­schuldung einen Antrag auf Insolvenz­eröff­nung.

245 Millionen Euro Anlegergeld in Gefahr

Die von einer Umwelt­organisation in 2005 gründete Gruppierung hat laut Website 250 Millionen Euro bei Anlegern einge­sammelt und damit Investitionen in Erneuer­bare Energien in Höhe von 535 Millionen Euro realisiert. Angeboten wurden geschlossene Fonds, die heute Alternative Investmentfonds heißen, sowie Anleihen, Aktien und Genuss­rechte. Ob Anleger ihr investiertes Geld zurück­erhalten, ist höchst fraglich.

Insolvenz­antrag der GCE Kraft­werk­spark I GmbH

Neben der Green City AG hat auch die Konzern­gesell­schaft GCE Kraft­werk­spark I GmbH die Eröff­nung eines Insolvenz­verfahrens beantragt. Zuvor hatte sich der Verkauf von Assets und die Rück­führung von Darlehen verzögert.

Weitere Gesell­schaften in finanzieller Krise

Weiter haben die Konzern­gesell­schaften Green City Energy Kraft­werk­spark II GmbH & Co. KG, Green City Energy Kraft­werk­spark III GmbH & Co. KG sowie die Green City Solarimpuls I GmbH & Co. KG darüber informiert, dass sie sich in einer finanziellen Krise befinden. test.de hatte bereits 2015 vor der festverzinslichen Anleihe Kraftwerkspark II gewarnt. Gestört hatte uns eine Anzeige in der Zeit­schrift „Schrot und Korn“. Dort wurde der Eindruck erweckt, es handele sich um eine sichere Anlage. Dass es im schlimmsten Fall zum Total­verlust kommen kann, erfuhren Anle­gerinnen und Anleger nicht.

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