Gefrier­schränke und Gefriertruhen im Test

Glossar: Gefrier-Fach­begriffe erklärt

Datum:
  • Text: Anne Mandt
  • Testleitung: Dr. Dirk Lorenz
  • Leitung Faktencheck: Dr. Claudia Behrens
  • Produkt­auswahl: Yvonne Gramsch

Von Abtau­automatik über Klimaklasse bis Temperaturstabilität: Hier erläutern wir die wichtigsten Fach­begriffe aus der Welt der Gefriergeräte.

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A

Abtau­automatik (No frost). Verhindert die Bildung von Eiskrusten im Innern. Normaler­weise kondensiert Luft­feuchtig­keit, die zum Beispiel beim Türöffnen ins Gerät dringt, an den kältesten Stellen. Dies sind im Gefriergerät die (Wärmeüber­trager-) Flächen, die von eiskalter Kühl­flüssig­keit versorgt werden (Verdampfer). Geräte mit Abtauautomatik sind häufig so konstruiert, dass sich diese Verdampferflächen in einem separaten Bereich befinden; ein Ventilator pustet die Kalt­luft dann zum Gefrier­gut. Bilden sich Eiskrusten, stoppt der Kompressor den Kühl­kreis­lauf und der Ventilator unterbricht seine Arbeit ebenfalls. Eine integrierte Heizung sorgt dann kurz­zeitig dafür, dass das Eis von den Verdampferflächen abtaut und das Wasser aus dem Gerät fließt. Meist wird es zum warmen Kompressor geleitet, wo es verdunstet.

E

Energieeffizienz­klasse. Siehe -> Energielabel.

Energielabel. Das Energielabel benennt Effizienz­klassen für elektrische Geräte und soll es den Verbrauche­rinnen und Verbrauchern erleichtern, Strom – und damit auch Geld und Kohlen­dioxid­emissionen – einzusparen. Seit dem 1. März 2021 gilt das neue Energielabel. Der Grund: Immer neue Effizienz­klassen am oberen Ende der Skala wie A++ und A+++ haben die Aussagekraft des Labels eher vermindert. Viele Gefriergeräte waren in den letzten Jahren zudem so spar­sam geworden, dass sie in der effizientesten Klasse A+++ landeten. Jetzt wird die Effizienz nicht mehr nach den Klassen A+++ bis D, sondern von A bis G einge­teilt. Die spar­samste Klasse A bleibt erst einmal frei − als Anreiz für die Hersteller, noch spar­samere Geräte zu entwickeln, damit sie in Zukunft wieder zu den „Klassen­besten“ gehören. Das neue Label bietet − wie schon das alte − zusätzliche Informationen über Raum­inhalt, Schall­emissionen und jähr­lichen Energieverbrauch der Geräte. Ein QR-Code in der oberen rechten Ecke des neuen Labels führt zur europäischen Produkt­daten­bank EPREL, wo sich schon vor dem Kauf weitere Informationen über den Gefrierer abrufen lassen.

G

Gebrauchs­volumen. Wird im Test ermittelt. Es ist der Raum, der in sämtlichen Fächern, Körben und Einschüben für Gefrier­gut zur Verfügung steht. Das für Verbraucher relevante Gebrauchs­volumen ist oft deutlich geringer als das --> Nutzvolumen.

K

Kälte­mittel. Durch­strömt den Kühl­kreis­lauf, wenn der Kompressor anspringt. Es besteht heut­zutage aus R600a (Isobutan). Diese Substanz ist klimarelevant, erhöht also den Treib­haus­effekt. Allerdings schädigt es nicht die Ozon­schicht der Atmosphäre. Teilhalogenierte, ozon­schicht­zerstörende Kälte­mittel sind in Europa verboten.

Klimaklasse. Informiert über die Umge­bungs­temperaturen, für die sich ein Gefriergerät eignet. Gebräuchlich ist in Mittel­europa die Klimaklasse SN-T, bei der die Außen­temperatur zwischen +10 und +43 Grad Celsius liegen darf. Die Klimaklasse N eignet sich nur für Außen­temperaturen von +16 bis 32 Grad, also eventuell nicht für den Keller.

Kompressor. Pumpe, die das Kälte­mittel verdichtet (komprimiert), so dass es sich unter Druck stark erwärmt. Diese Wärmeenergie wird via Wärmeüber­trager (oft rippen­artige Gitter­konstruktionen auf der Geräter­ückseite) an die Raum­luft abge­geben. Moderne Kompressoren arbeiten mit elektronischer Steuerung (etwa „Inverter“). Sie passen ihre Leistung dem Kühlbedarf an. Oft laufen sie länger als klassische Modelle.

Kühl­kreis­lauf. Wird vom Kälte­mittel durch­strömt. Der Kompressor verdichtet dieses; es erwärmt sich dabei. Wärmeüber­tragerflächen (meist auf der Geräter­ückseite) leiten die Wärme an die Außen­luft ab; das Kälte­mittel kühlt sich dabei ab. Anschließend sorgt ein Ventil dafür, dass sich das Kälte­mittel entspannt und dabei eiskalt wird. So durch­strömt es den Wärmeüber­trager im Innern des Gefriergeräts, den Verdampfer. Da das Kälte­mittel deutlich kälter als –18 Grad Celsius ist, kann es hier Wärme aufnehmen; der Innenraum erzielt so die gewünschten Minusgrade. Das Kälte­mittel verdampft und strömt gasförmig zurück zum Kompressor. Temperaturfühler / Thermostate steuern den Kühl­kreis­lauf.

N

Nettovolumen. Siehe -> Nutzvolumen.

Nutzvolumen. Wird vom Anbieter auf dem Energielabel deklariert. Bestimmt wird es ohne heraus­nehm­bare Einbauten (zum Beispiel Einschübe). Das Nutz-/Nettovolumen ist daher oft zirka 20 Prozent größer als das Gebrauchs­volumen, das die Stiftung Warentest in ihren Tests ermittelt.

No-Frost. Siehe -> Abtau­automatik.

S

Schnell­gefrier­funk­tion. Auch Superfrost genannt. Diese Funk­tion hilft beim Einfrieren größerer Lebens­mittel­mengen. Ist sie akti­viert, kühlt das Innere des Gefriergeräts schneller ab, die Temperatur sinkt unter die üblichen –18 Grad Celsius. Dafür muss der Kompressor häufiger anspringen oder länger laufen. Da dies den Strom­verbrauch erhöht, schalten alle aktuell verkauften Geräte die Schnell­gefrier­funk­tion nach spätestens 72 Stunden auto­matisch ab.

Strom­kosten. Werden berechnet, indem der jähr­liche Energieverbrauch (Kilowatt­stunden) mit dem aktuellen mitt­leren Strom­preis (derzeit 0,31 Euro pro Kilowatt­stunde) multipliziert wird.

Superfrost. Siehe -> Schnell­gefrier­funk­tion.

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T

Temperaturstabilität beim Lagern. Die Bewertung dieses Prüfkriteriums informiert darüber, wie gut es einem Gefriergerät gelingt, die einge­stellte Lager­temperatur (üblicher­weise –18 Grad Celsius) über­all im Innern einzuhalten. Wird im Test bei verschiedenen Umge­bungs­temperaturen ermittelt.

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133 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 09.09.2025 um 07:45 Uhr
    Rohdaten

    @Alechs: Wir veröffentlichen nicht die Rohdaten, weil diese zu viele Einzeldaten umfassen, so viel Platz haben wir im Heft nicht. Unsere Aufgabe besteht darin, Ergebnisse zu verdichten, vergleichbar zu machen und so für Verbraucherinnen und Verbraucher zu präsentieren. Informationen zu unserer Testmethodik und zu dem Aufwand finden Sie hier: https://www.test.de/unternehmen/

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 09.09.2025 um 07:40 Uhr
    Mangelhafte Einfrierleistung

    @Alechs: Unter https://www.test.de/Gefriertruhe-Gefrierschrank-Test-4981546-4981549/ finden Sie alle Informationen, die Sie zu unserem Test suchen. Einfrieren dauert länger, wenn von „mangelhafter Einfrierleistung“ gesprochen wird. Unter den Qualitätsmerkmalen der Testergebnisse finden Sie alle Details, die zu schlechten Bewertungen geführt haben.

  • Alechs am 08.09.2025 um 18:48 Uhr
    Wo sind die Rohdaten?

    Es ist ja toll dass Sie die Einfrierleistung diverser großer geräte als Mangelhaft bezeichnen, aber nicht sagen worin das Problem bestand.
    Dauerte das abkühlen zu lange, wurde der Rest zu war.
    Sie sind offensichtlich mit der Beantwortung dieser Fragen überfordert oder halten ihre Leser für zu beschränkt das selbst beurteilen zu können. Danke.
    Ich traue mir aber durchaus zu aus den Messergebnissen selbst meine Schlüsse ziehen zu können.
    Warum veröffentlichen Sie niemals die Rohdaten sondern lassen sich lieber intransparent oder Korruption vorwerfen, weil niemand die Testergebnisse prüfen kann, Sie überwachen darf?
    Sie könnten diesen kritischen Beitrag löschen...

  • Alechs am 08.09.2025 um 16:44 Uhr
    Bedeutung Einfri Erledigung

    Was bedeutet eine gute oder mangelhafte Einfrierleistung?
    Ja klar, das einfrieren dauert länger. Danke. Das ist mir durchaus klar.
    Bedeutete eine mangelhafte Einfrierleistung, das der Rest antaut? Oder das es 3 Tage zum durchfrosten braucht?
    Vorallem:
    Wie kann ich selbst die Einfrierleistung vor dem Kauf feststellen?
    Viele ihrer Geräte waren wohl Eintagsfliegen und sind schon nach einem Jahr nicht mehr im Handel. Vermutlich wegen des schlechten Ergebnisses.
    Z.B Liebherr hatte ein mangelhaft beim einfrieren. Mich hätte Interessiert, was zu dieser schlechten Wertung geführt hat.

  • PhiMa87 am 06.09.2025 um 20:45 Uhr
    Ergebnisse kaum nachvollziehbar und intransparent

    Vergleich Kühltruhe ok. OFZ 141 CW und Gefrierschrank Haier H3F-320WTAAU1
    Transparenz:
    - die Truhe erhält ein "befriedigend" bei der Abtauzeit nach Stromausfall, der Schrank hingegen ein "sehr gut, wobei keinerlei Zeitangaben bestehen
    - umso irritierender, wenn die Hersteller/ Vertreiber genau das Gegenteil behaupten ( Truhe laut Mediamarkt Website 41 Stunden, Schrank laut Datenblatt Haier 19 Stunden)
    - wenn die Messergebnisse hier tatsächlich andere waren, wäre dies wohl einen Hinweis im Artikel wert gewesen (so wie die Angaben des tatsächlichen Nutzvolumens)
    - ebenso gibt Haier an, dass das Gerät keine Schnellfrostfunktion besäße, laut Testbericht schon, höchst irritierend
    Nachvollziehbarkeit
    - Die Truhe wird abgewertet und erhält ein "mangelhaft" für einen fehlenden Türalarm bei geöffneter Tür: einem komplett unnötigen Gimmick, da das vorhandene Schloss bereits dafür sorgt das zu verhindern
    - auch die Handhabung wird im Vergleich zu anderen Truhen abgewertet, warum bleibt offen