Erweiterter Chat-Daten­schutz Schützen Sie Ihren WhatsApp-Chat

Erweiterter Chat-Daten­schutz - Schützen Sie Ihren WhatsApp-Chat

Soziales Netz­werk. Geheim­nisse sind im WhatsApp-Chat nicht gut aufgehoben. © Westend61 / William Perugini

Eine neue Funk­tion soll verhindern, dass Fotos, Videos und Texte aus dem Messenger herunter­geladen oder für KI-Funk­tionen verwendet werden. Perfekt ist der Schutz nicht.

Was wir hier besprechen, das bleibt unter uns: Auf diese Stamm­tisch­regel kann man sich vielleicht in der Kneipe verlassen, nicht aber auf dem Smartphone. Viel zu schnell ist da eine Nach­richt oder ein Bild weitergeleitet. Wer zum Beispiel in der Bluthochdruck-Selbst­hilfegruppe gerade seine Werte geteilt hat, möchte vielleicht nicht, dass solch vertrauliche Informationen beim neuen Arbeit­geber landen. Und vielen ist gar nicht bewusst, dass alle Chat-Teilnehmer geteilte Fotos und Videos auch lokal auf ihren Smartphones speichern können.

In WhatsApp gibt es nun eine neue Funk­tion, die es zumindest schwerer macht, Inhalte aus Chats weiterzugeben. Sie heißt „Erweiterter Chat-Daten­schutz“ und verhindert, dass Bilder und Videos auto­matisch herunter­geladen und dass Nach­richten für KI-Funktionen verwendet werden. Auch der Export von Chats wird blockiert.

Für jeden Chat einzeln akti­vieren

Der „Erweiterte Chat-Daten­schutz“ muss für jeden Einzel- oder Gruppen­chat einzeln akti­viert werden. So geht es:

  • In der Chat-Liste auf den gewünschten Einzel- oder Gruppen­chat tippen. Es öffnet sich der Chat­verlauf.
  • Am oberen Bild­schirmrand auf den Namen der Chatgruppe oder Person tippen. Es öffnet sich die Gruppen­info beziehungs­weise Kontaktinfo.
  • Herunter­scrollen bis zum Menü­punkt „Erweiterter Chat-Daten­schutz“. Antippen und dann den Schalter akti­vieren. In Gruppen­chats gilt die Einstellung für alle Gruppen­mitglieder.

Tipp: Taucht die Funk­tion „Erweiterter Chat-Daten­schutz“ noch nicht auf, kann das daran liegen, dass WhatsApp die Funk­tion erst nach und nach aufspielt.

Der Schutz ist nicht perfekt

Auch mit der neuen Einstellung ist nicht garan­tiert, dass nichts aus dem Chat nach außen gelangt. Denn ein einfacher Screen­shot, also ein Foto des Bildschirms, ist weiterhin möglich. Datenschützer kritisieren zudem, dass WhatsApp zwar eine Ende-zu-End verschlüsselte Kommunikation bietet, sich jede Nach­richt aber zur Prüfung auf problematische Inhalte an den WhatsApp-Anbieter Meta weiterleiten lässt. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung stellt eigentlich sicher, dass alle Nach­richten zunächst nur auf den Geräten der Chat-Beteiligten lesbar sind.

Außerdem wertet das Unternehmen die Meta­daten aus, um sie zu vermarkten. Deshalb bleibt es wichtig, sich gut zu über­legen, was man in einem Chat preisgibt.

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2 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • simonb am 28.07.2025 um 09:22 Uhr
    unsauber formuliert

    "Außerdem wertet das Unternehmen die Meta­daten aus, um sie zu vermarkten. Deshalb bleibt es wichtig, sich gut zu über­legen, was man in einem Chat preisgibt."
    Das ist nicht korrekt dargestellt, Metadaten (wer wann mit wem, aber nicht was ) haben nichts mit dem Inhalt zu tun, das als Warnung zu formulieren vermittelt einen falschen Eindruck "da wird reingeschaut".

  • Gelöschter Nutzer am 12.06.2025 um 21:16 Uhr
    Missverständlich Artikel

    Dieser Artikel kann meiner Ansicht nach sehr leicht missverstanden werden. WhatsApp Chats sind Ende-zu-Ende verschlüsselt. Niemand außer den Teilnehmern des Chats kann die Inhalte lesen. Auch nicht Meta. Wenn ich natürlich erzähle, was ich in einem Chat lese oder statt zu erzählen einen Screenshot mache und diesen verbreite, können Informationen aus dem Chat heraus gelangen. Das hat aber absolut überhaupt nichts mit WhatsApp und seiner Funktion zu tun. Ich kann immer weitererzählen, was ich lese oder höre oder Screenshots anfertigen. Bilder in Chats befinden sich natürlich auf dem Endgerät des Empfängers. Das ist technisch auch nicht anders möglich und sollte wohl jedem auch ohne technisches Hintergrundwissen bekannt sein. Ob diese Bilder nun zusätzlich noch an einer weiteren Stelle des Smartphones auftauchen wie zum Beispiel der Bildergalerie, ändert nicht mehr wirklich etwas. Denn natürlich kann ich im Notfall auch von Bildern jederzeit wiederum einen Screenshot anfertigen.