
Überall geschützt. Passwort-Manager sollten auf sämtlichen online verwendeten Geräten installiert werden. © Nina Eggemann
Die Programme erstellen starke Passwörter und schützen vor Angriffen. Auf sie zu verzichten, kann teuer werden. Doch im Test fanden wir nicht nur zuverlässige Manager.
Testergebnisse für 16 Passwortmanager 7/2022
Liste der 16 getesteten Produkte
Update [28.12.22]: Anbieter LastPass gehackt
Kriminelle haben Server des Anbieters LastPass gehackt, dessen Produkt LastPass Premium wir getestet haben. Dabei kopierten sie Kundendaten und verschlüsselte Passwort-Dateien. Was LastPass-Nutzerinnen und Nutzer jetzt tun sollten.
Kein Einkauf im Onlineshop ohne Passwort, kein Paypal, Facebook oder Gmail ohne Kennwort. Doch mit den Passwörtern gibt es ein Problem: Je leichter zu merken, desto einfacher können Hacker sie knacken. Je sicherer sie sind, desto schwieriger lassen sie sich im Kopf behalten. Der Ausweg heißt „Passwort-Manager“. Diese Programme generieren lange, komplizierte Kennwörter – speichern sie und geben sie automatisch auf Websites und in Apps ein.
Ein Vergleich lohnt: Der günstigste der sieben guten Passwort-Manager in unserem Test kostet nur rund 9 Euro pro Jahr, für die beiden Testsieger fallen jährlich 38 bis 53 Euro an. Auf einen Passwort-Manager zu verzichten, kann dagegen richtig schmerzhaft werden – etwa wenn Geld, Fotos oder Dokumente aufgrund schwacher, selbstausgedachter Kennwörter gestohlen werden.
Warum sich der Passwort-Manager-Test für Sie lohnt
Testergebnisse
Sie erhalten Qualitätsurteile für 16 Passwort-Manager, darunter Programme von Avira, Dashlane und McAfee. Zusätzlich zur Sicherheit haben wir auch Handhabung, Vielseitigkeit, Datenschutz und Vertragsbedingungen geprüft.
Der beste Passwort-Manager für Sie
Neben den Testsiegern finden Sie weitere empfehlenswerte Programme – insgesamt schneiden sieben gut ab. Sie können in der Tabelle nach Ihren Bedürfnissen filtern.
Tipps und Ratschläge
Unsere IT-Profis erläutern unter anderem, wie Sie die Programme einrichten und was ein starkes Master-Passwort ausmacht.
Heftartikel als PDF
Nach dem Freischalten erhalten Sie den Heftartikel aus test 7/2022 sowie den Vortest aus test 2/2020 zum Download.
Testergebnisse für 16 Passwortmanager 7/2022
PC, Handy, Tablet: Passwort-Manager für alle Geräte
Bis auf einen lassen sich alle geprüften Passwortspeicher systemübergreifend nutzen. Das heißt, sie funktionieren auf Computern, Handys und Tablets – egal, ob die Geräte mit Windows, MacOS, Android oder iOS laufen.
Diese Flexibilität ist wichtig, denn sobald die von der Software erstellten, komplexen Passwörter zum Einsatz kommen, können sich höchstens Gedächtniskünstler noch die Zugangsdaten merken. Um sich also jederzeit in die eigenen Accounts einloggen zu können, muss der Manager auf allen online verwendeten Geräten installiert werden. Nutzerinnen und Nutzer müssen nur noch ein einziges Kennwort auswendig lernen: das Master-Passwort.
Tipp: Wenn Sie oben direkt unter dem Inhaltsverzeichnis die „Liste der 16 getesteten Produkte“ anklicken, erfahren Sie die Namen aller geprüften Passwort-Manager.
„Viele Menschen verwenden aus Bequemlichkeit Passwörter wie „123456“ oder „Passwort“. Das ist ungefähr so sicher wie die Haustür offen stehen zu lassen. Passwort-Manager machen die Tür nicht nur zu, sie verriegeln sie auch noch mit einem Sicherheitsschloss.“
Martin Gobbin, Multimedia-Redakteur bei der Stiftung Warentest
Große Unterschiede im Vergleich der Passwort-Manager
Im Test zeigten sich deutliche Differenzen zwischen den Managern. Fünf Programme haben wir abgewertet, da sie zu laxe Anforderungen an das Master-Passwort stellten. Das sollte besonders stark sein, da es quasi der Schlüssel zum Schlüsselkasten ist. Wer es knackt, kann alle anderen Passwörter auslesen.
Drei Programme bieten keine Erweiterung für Apples Browser Safari an – wer diesen Browser verwendet, sollte diese drei Passwort-Manager besser meiden.
Kein Qualitätsurteil für Kaspersky
Wir haben für das Programm des russischen Anbieters Kaspersky kein test-Qualitätsurteil vergeben. Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine können wir nicht ausschließen, dass die russische Regierung Druck auf den Anbieter ausübt, um Änderungen an der Software zu erreichen, die sich negativ auf ihre Funktionsweise auswirken.
Stiftung Warentest deckt Sicherheitslücke auf
Während der Prüfungen stießen wir bei Avira auf eine gravierende Sicherheitslücke. Üblicherweise erstellen die Programme nicht nur Passwörter, sondern schützen – ähnlich wie Antiviren-Programme – auch vor Phishing-Angriffen. Und zwar indem sie überprüfen, ob es sich tatsächlich um die echte Website handelt. Bei gefälschten Seiten rücken sie die Anmeldedaten nicht heraus.
Avira gab jedoch Login-Daten auf Fake-Seiten ein – darunter Imitate von Portalen wie Facebook, GMX oder Paypal. Der Anbieter hat die Lücke dank unseres Hinweises mittlerweile geschlossen.
Tipp: Wie Sie sich selbst vor Phishing-Angriffen schützen können, lesen Sie in unserem Phishing-Special „Datenklau verhindern“.
Testergebnisse für 16 Passwortmanager 7/2022
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- Antiviren-Apps wehren Schadsoftware und Phishing ab. Unser Test von Sicherheits-Apps für Android zeigt: Viele Programme schützen gut. Ganz vorn liegt eine Gratis-App.
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- Hacker, Viren, Sicherheitslücken – im Internet lauern viele Gefahren. Stiftung Warentest zeigt mit 10 Tipps, wie Sie PC, Handy und Konten vor Angreifern schützen.
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- Kriminelle haben den Passwort-Manager LastPass gehackt. Dabei konnten sie Kundendaten erbeuten. Was Betroffene jetzt tun sollten.
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@derdurchdiescheibeboxXxer: Sie können davon ausgehen, dass Passkeys für die Stiftung Warentest kein Fremdwort sind und dass es dazu auch unsererseits Infos geben wird. Wir berichteten auch über 2FA oder Yubikey. Wie Sie vermutlich wissen, unterstützen bislang nur recht wenige Anbieter die passwortlose Anmeldung. Von daher ist es nicht überraschend, dass monothematisch ausgerichtete Technik-Fachmedien mit spezialisiertem Publikum da früher drüber berichten als Medien, die sich mit ganz verschiedenen Themenwelten befassen und sich an eine breite Leserschaft ohne großes Technik-Fachwissen richten.
c't berichtet über Passkeys. Wieso sind der Stiftung Warentest Passkeys noch ein Fremdwort? LG
@Uthred: Vielen Dank für Ihren Erfahrungsbericht! Bei unseren Untersuchungen von Passwortmanagern prüfen wir bereits, wie gut sich Passwörter - etwa bei einem Umzug auf ein anderes Programm - im- und exportieren lassen, wir können in Zukunft aber gerne mal genauer auf dieses Thema und die dabei mitunter auftretenden Schwierigkeiten eingehen.
Liebe Redakteure und Forumsteilnehmer,
seit Jahren versuche immer mal wieder von 1Password auf günstigere PW-Manager umzusteigen. Bis jetzt haben alle von mir ausprobierten PW-Manager ein Importieren oder Exportieren der Daten angeboten.
Leider funktioniert das nie 100 %.
Vor allem nervt es, dass die ebenso in 1Pw mit abgespeicherten PDFs der Rechnungen, E-Mails usw. von z.B. erworbener und in 1Pw verwalteter Software nicht (sinnvoll) mit exportiert werden.
Diese sehr diszipliniert eingepflegte PDF-Daten wurden bei meinen Experimenten nie mit importiert.
Supportanfragen bei den Alternativ-Anbietern führten zu nichts – "das sei nicht möglich – ich könnte die alten PDFs lediglich manuell einpflegen."
Ich nutze 1Pw seit mind. 11 Jahren und die Datenbank ist mittlerw. auf 570 Sätze angewachsen.
Da würde ein manuelles Umziehen der PDFs ein Projekt mit biblischen Ausmaßen!
Ich finde daher, mann sollte gebotene "Umzugs(un)möglichkeit" auch mit bewerten.
Weitere Meinungen und Tipps?
@wanderengel: Unter welchen Voraussetzungen wir getestet haben, lesen Sie hier:
www.test.de/Passwort-Manager-im-Test-5231532-5231536/
Für die Prüfungen zwischen Februar und April 2022 haben wir Betriebssystem und Firmware der Testgeräte zu Testbeginn neu aufgesetzt und aktualisiert.
Google-Bewertungen fließen nicht in unsere Urteile ein.