"Wie problematisch sind organische Gartendünger, die zum Beispiel aus Knochenmehl hergestellt werden?", fragen verunsicherte Hobbygärtner.
Das Ergebnis unserer Recherchen: Wer organischen Dünger aus Tiermehl im Garten ausstreut, gefährdet seine Gesundheit mit großer Wahrscheinlichkeit nicht. "Es ist nahezu ausgeschlossen, dass BSE-Erreger über Dünger direkt in die Nahrungskette des Menschen gelangen", sagt Professor Werner Klein vom Fraunhofer-Institut für Umweltchemie und Ökotoxikologie. Eventuelle Prionen seien im Düngerstaub zu schwach konzentriert, um bei Menschen die tödliche Creuzfeldt-Jakob-Krankheit auszulösen. Der Verzehr von Gemüse, das auf den gedüngten Flächen angebaut wurde, sei unbedenklich. Auch das Einatmen des Düngerstaubs. Allerdings hält es Klein für realistisch, dass weidende Kühe die BSE-Erreger direkt über Wiesendünger aus Tiermehl aufnehmen können. "Anders als Menschen fressen Kühe sehr viel Gras und auch Sand, sagt der Experte. Die Menge erhöhe die Infektionsgefahr. Es gebe Prionen, die möglicherweise drei Jahre lang aktiv blieben und eine BSE-Erkrankung bei Tieren auslösen könnten. Um die Gefahr besser einschätzen zu können, will das Bundesministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz das Problem jetzt näher erforschen.
Tipp:
Wem solche Düngemittel trotz aller Beteuerungen zu unsicher sind, der sollte seinen Dünger mit Kompost selbst produzieren.
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