
Mit der Cyber-shot DSC-QX30 bringt Sony nach der QX10 und der QX100 eine weitere Aufsteckkamera für Smartphones auf den Markt. Preislich liegt sie mit rund 300 Euro zwischen ihren beiden Schwestermodellen. Das besondere der QX30: Sie bietet einen 28-fachen Superzoom mit 25 bis annähernd 700 Millimeter Brennweite, äquivalent zum Kleinbild. Der Schnelltest erklärt, was mit dieser außergewöhnlichen Kamera möglich ist – und was nicht.
Kamera ohne Display und Sucher
Auf den ersten Blick sieht die QX30 aus wie ein Wechselobjektiv für Systemkameras. De facto handelt es sich allerdings um eine Kompaktkamera mit eigenem Bildsensor, Speicherkartenfach und Akku, jedoch ohne Display und Sucher. Diese Funktionen übernimmt ein Smartphone, auf das die Kamera gesteckt wird. Im Schnelltest verwendeten die Tester ein Sony Xperia Z3. Die Kamera lässt sich aber auch mit anderen Android- und Smartphones nutzen. Sind Kamera und Handy miteinander verbunden, kann der Nutzer den gewünschten Bildausschnitt auf dem Smartphone-Display bestimmen und die gewünschten Einstellungen vornehmen. Die Kommunikation zwischen Smartphone und Aufsatz erfolgt drahtlos über WLan und die Funkschnittstelle NFC (Near Field Communication, deutsch Nahfeldkommunikation) — wenn das Smartphone NFC unterstützt.
Ordentliche Bildqualität nur bei Tageslicht
In die Aufsteckkamera QX30 hat Sony einen kleinen Bildsensor mit 20 Megapixeln eingebaut. Die Bildqualität bei Tageslicht ist ordentlich, die bei wenig Licht jedoch wenig überzeugend. Zum Vergleich: Das Schwestermodell QX100 bietet zwar lediglich einen 3,4-fachen Zoom, dafür eine deutlich bessere Bildqualität. Das liegt neben der Qualität des Objektivs auch daran, dass Sony in die QX100 einen größeren Bildsensor einbaut.
Lichtschwaches Teleobjektiv
Wie bei vielen Superzooms in dieser Preisklasse üblich, braucht die QX30 bei Aufnahmen mit Tele viel Licht. Innenaufnamen mit Tele haben deswegen einen matschigen Charakter. Das gleiche gilt für Videos: Diese lassen sich in hoher Auflösung, also in Full HD mit 1 920 x 1 080 Bildpunkten, und mit annehmbaren Ton aufnehmen. Doch während die Bildqualität der Videos bei normalen Lichtverhältnissen okay ist, kann sie bei wenig Licht nicht überzeugen.
Blende, Zeit und Weißabgleich manuell einstellbar
Neben zahlreichen Automatikfunktionen bietet die Kamera auch einige manuelle Einstellmöglichkeiten: bei Blende, Zeit und Weißabgleich. Weitere Besonderheiten: Die QX30 kann auch als Diktiergerät verwendet werden und verfügt über einen GPS-Empfänger zur Standortbestimmung. Belichtungszeiten sind zwischen 1/1 600 Sekunde und 30 Sekunden möglich, jedoch keine Dauerbelichtung.
Bedienung recht zeitraubend

Insgesamt ist die Kamera recht träge. Die Kaltstartzeit beträgt annähernd fünf Sekunden, für Videos sogar mehr als 17 Sekunden. Im Einzelbildmodus ist nur rund alle anderthalb Sekunden ein Foto machbar. Im Serienbildmodus sind bis zu 8,6 Bilder pro Sekunde möglich — bei voller Auflösung. Die erhebliche Bildverzögerung auf dem Monitor beim Schwenken der Kamera dürfte viele Fotografen nerven. Immerhin ist die Auslöseverzögerung erfreulich kurz. Grundlegende Handgriffe sind eher umständlich zu bewerkstelligen. Das je nach Lichtverhältnissen oft spiegelnde Display des Smartphones mindert den Bedienkomfort teilweise erheblich.
Kein Blitz, schlapper Akku
Ein Blitz fehlt, ebenso die Anschlussmöglichkeit für ein externes Blitzgerät. Der Akku setzt dem engagierten Fotografen recht schnell Grenzen: Nach etwa 200 Aufnahmen ist er leer. Mit zirka 300 Euro liegt die QX30 preislich zwischen der QX10 mit 10-fachem Zoom für circa 170 Euro und der QX100 mit 3,4-fachem Zoom, die etwa 400 Euro kostet.
Fazit
Smartphone-Tuning zum Dritten – die neue Aufsteckkamera Cyber-shot DSC-QX30 von Sony macht das Smartphone zur Kamera mit 28-fachem Superzoom. Allerdings ist das Objektiv bei Teleeinstellung sehr lichtschwach. Insgesamt funktioniert die Kamera eher träge, zudem sind grundlegende Handgriffe oft umständlich. Vor allem in punkto Bildqualität überzeugt die Sony Cyber-shot DSC-QX100 deutlich mehr.
Tipp: Testergebnisse, Kommentare, Produktfotos und detaillierte Ausstattungsmerkmale zu mehr als 1 400 Digitalkameras finden Sie im Produktfinder Digitalkameras.
-
- Schenken bringt Freude – dem Schenker und dem Beschenkten. Blöd nur, wenn das Präsent gleich kaputtgeht oder nicht so funktioniert, wie gedacht. Ob Spielzeug, Fernseher...
-
- Smartphonekameras mit ihren winzigen Objektiven und Sensoren haben Kompaktkameras vom Markt gefegt. Haben Digitalkameras angesichts dieses Siegeszuges noch eine...
-
- Digitale Fotos enthalten nicht nur jede Menge Pixel – in den Bilddateien sind meist auch umfangreiche Zusatzinformationen gespeichert, etwa Uhrzeit, Ort und...
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.