
Öko-Energie. Effiziente Blockheizkraftwerke sorgen nicht nur für Strom und Wärme, sondern auch für Rendite – so das Versprechen bei der Luana AG. © imageBROKER / Sigrid Gombert
Bei der auf ökologische Energieversorgung spezialisierten Luana AG verzögert sich die Rückzahlung einer Anleihe seit Oktober. Die Gesellschaft steht auf der Warnliste.
Update [13.08.25]: Insolvenzverfahren der Luana Energy GmbH
Bei der Luana Energy GmbH wurde im Juli vom Amtsgericht Hamburg ein vorläufiges Insolvenzverfahren eingeleitet (67c IN 270/25). Diese wurde bereits im Vorjahr aus der Luana-Gruppe ausgegliedert. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Gericht den Hamburger Rechtsanwalt Dr. Matthias Wolgast. Er hat nun zu klären, wie mit den 2016 emittierten Inhaberschuldverschreibungen (ISIN: DE000A169ND0) weiter verfahren wird.
Marcus Florek, Vorstand der Luana AG, konnte sich zu den Hintergründen der Insolvenz nicht äußern, da die Gesellschaft nicht mehr zur Unternehmensgruppe gehört. Er hat mit Problemen zu kämpfen. Bei verschiedenen Nachrangdarlehen der Serie „LCF Blockheizkraftwerke Deutschland“ gibt es Schwierigkeiten. Florek informierte zuletzt Anfang Juli über weiter ausbleibende Zinszahlungen. Er sehe sich bei den Investitionen „mit erheblichen Verzögerungen konfrontiert“. Trotzdem möchte er mit der 9,5% crbn changer IHS 2025/2030 (ISIN DE000A4DE917) neues Geld einsammeln. Luana steht seit 2023 auf unserer Warnliste Geldanlage.
Liquiditätsengpass
Die Luana AG hat die Rückzahlung der Anleihe mit der ISIN: DE000A2YPES6 erneut verzögert. Nachdem die am 1. Oktober fällige Anleihe nicht ausbezahlt wurde, fragte die Stiftung Warentest bei Luana nach, denn die Aktiengesellschaft steht seit 2023 auf der Warnliste Geldanlage. Begründet wurde die „Verzögerung“ in einem Brief an einen Anleger, der Stiftung Warentest vorliegt. Darin ist von „einem Liquiditätsengpass“ die Rede. Auf unsere Anfrage teilte Luana zunächst mit, die Auszahlung bis Mitte November tätigen zu wollen. Das Unternehmen hatte die Probleme mit einer Verzögerung von Zahlungen aus einem Großprojekt begründet.
Doppelt vertröstet
Doch auch bis Ende November war die Anleihe nicht ausgezahlt worden. Auf unsere erneute Anfrage schrieb ein Sprecher der Luana AG, man sei von einem Kunden „über eine weitere Verzögerung informiert“ worden. Luana teilte der Stiftung Warentest mit, dass bei einer Zahlung „eine Kompensation für die Unannehmlichkeiten in Höhe von 2% der Zeichnungssumme“ angeboten werden würde. Die reguläre Verzinsung der gezeichneten Anleihebeträge beträgt 5 Prozent pro Jahr. Wiederholte Vertröstungen bewerten wir als Warnsignal.
Weitere Zahlungsprobleme
Probleme mit den Zinszahlungen bestehen auch beim Nachrangdarlehen „Energieversorgung Deutschland“. Konkrete Fragen wollte Luana nicht beantworten und schickte uns stattdessen die Mitteilung über die Probleme an die Anleger. Ob weitere Anlageprodukte betroffen sind, bleibt daher offen.
Hinweis zur Warnliste Geldanlage der Stiftung Warentest
Die Warnliste Geldanlage listet alle Unternehmen, Geldanlageangebote und Dienstleistungen der vergangenen zwei Jahre auf, die die Stiftung Warentest negativ bewertet hat. Sie lässt sich kostenlos im Format PDF herunterladen. Sie umfasst mehrere Seiten und wird in der Regel einmal im Monat aktualisiert. Wenn zwei Jahre vergangen sind, werden Einträge gelöscht, wenn in der Zwischenzeit nicht erneut negativ berichtet wurde. Einträge, die älter als zwei Jahre sind und ohne Folgeberichterstattung blieben, sind ab dann nicht mehr auf der aktuellen Warnliste zu finden. Eine sichere Geldanlage finden Sie in unserem Vergleich von Tagesgeld oder Festgeld.
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