
Dax an der Börse Frankfurt. ETF bilden ohne Fondsmanager einfach den Kursverlauf eines Börsenindex nach. © Getty Images / Holger Leue
Mit ETF können Anleger einfach und günstig in viele verschiedene Aktien oder Anleihen weltweit investieren. Das macht die Indexfonds ideal für die Wertpapieranlage.
Das Wichtigste in Kürze
ETF (Indexfonds) – darum gehts
Preiswert. ETF sind eine sehr preiswerte Geldanlage. Je geringer die Kosten einer Geldanlage, desto besser kann am Ende die Rendite sein.
Einfach. ETF werden wie Aktien an der Börse gehandelt und lassen sich jederzeit kaufen oder verkaufen. Alle Informationen dazu finden Anleger unter dem Punkt ETF-Kauf. Günstige Wertpapier-Depots finden Anleger in unserem Depot-Vergleich.
Bequem. ETF zeichnen meist nur die Entwicklung eines Indexes nach. Wenn er passend gewählt ist, müssen sich Anleger keine Sorgen machen, ob ihr Fondsmanager sein Handwerk versteht oder ob sie in schlecht laufenden Phasen umschichten müssen.
Sparplan. Viele Banken bieten verschiedene ETF auch als Sparplan an, mit denen Sparer schon mit kleinen Raten monatlich anlegen können – manchmal sogar ohne Kaufkosten. Mehr dazu in unserem ETF-Sparplan-Vergleich.
Risikostreuung. Nur durch die Streuung ihres Risikos können Anleger ein optimales Verhältnis aus Rendite und Risiko erreichen. Streuung ist deshalb sehr wichtig bei der Geldanlage. Mit ETF geht das einfach und günstig. Mit weltweit anlegenden ETF können Sparer ihr Geld gleichzeitig auf tausende Unternehmen aus über 40 Ländern verteilen.
Auswahl. Wie viel Rendite weltweit anlegende ETF zuletzt gebracht haben und wie groß die Risiken waren, zeigt unsere große Fondsdatenbank mit über 21 000 Fonds und ETF. Anleger finden dort nicht nur weltweit anlegende ETF, sondern zum Beispiel auch ETF auf den deutschen Aktienindex Dax, Schwellenländer, Anleihen und Rohstoffe.
ETF – so funktionieren börsengehandelte Indexfonds
ETF (Exchange Traded Funds) bedeutet übersetzt: börsengehandelte Fonds. Es gibt ETF sowohl als Aktienfonds wie auch als Rentenfonds, Rohstofffonds oder Mischfonds. Ein Fonds sammelt Geld der Anleger und legt es in verschiedene Werte an. ETF lassen sich jederzeit an der Börse kaufen und verkaufen. Die meisten ETF sind Indexfonds, deswegen verwenden wir diese Begriffe im Folgenden gleichbedeutend. Diese ETF bilden die Entwicklung von Börsenindizes nach. Indizes können große Aktienmärkte oder Anleihemärkte umfassen, aber auch spezialisiert sein auf eine exotische Anlageklasse oder ein spezielles Thema wie zum Beispiel E-Mobilität. Ein ETF läuft dann nahezu genauso wie der Index, den er abbildet. Wenn zum Beispiel der deutsche Börsenindex Dax um 1 Prozent nach oben geht, legt der Wert eines Dax-ETF in etwa ebenso viel zu. Verliert der Dax an Wert, hat der Anleger ein entsprechend großes Minus.
Aktives Fondsmanagement oder ETF?
Die meisten Anleger setzen nach wie vor auf aktiv gemanagte Fonds, bei denen ein Fondsmanager dafür bezahlt wird, Aktien für den Fonds auszuwählen. Auf lange Sicht liegen die Anleger mit ETF jedoch meist besser: Kaum einem Fondsmanager gelingt es, dauerhaft seinen Vergleichsindex zu übertreffen. Durch ihre einfache Struktur werden ETF deutlich günstiger angeboten als aktiv gemanagte Fonds. Für globale Aktien-ETF zahlen Anleger häufig nur 0,2 Prozent pro Jahr. Für herkömmliche Investmentfonds sind 1 bis 2 Prozent üblich fällig. Je geringer die Kosten einer Geldanlage sind, desto besser kann am Ende die Rendite sein.
Rendite durch ETF-Anlage
Auch in Zeiten steigender Zinsen sollten Sparer, die etwas aus ihrem Geld machen wollen, nicht nur auf Festgeld und Tagesgeldkonto setzen. Auf lange Sicht sind Aktien die aussichtsreichste seriöse Geldanlage. Durchschnittlich brachte der globale Aktienmarkt in den vergangenen drei Jahrzehnten um die 7 Prozent Wertzuwachs pro Jahr. Davon wagen Anleger, die ihr Geld vorzugsweise in sichere Zinsprodukte packen, nicht einmal zu träumen. Wer sein Geld stattdessen in ETF investieren möchte, muss weder Experte sein noch braucht er oder sie eine lange Vorbereitung. Mehr dazu im Abschnitt In fünf Schritten zum ETF.
Schwankungen gibt es immer
Doch ist eine Geldanlage mit ETF nicht ohne Risiko. Es gibt einen Haken, den jeder ETF-Einsteiger kennen muss: Der Wert eines Aktien-ETF verändert sich permanent mit den Wertschwankungen der Aktienmärkte. Die Rendite der ETF-Anlagen auch ist die Belohnung für das Risiko, das der Anleger trägt. Bei einem Verkauf der Fondsanteile zu einem ungünstigen Zeitpunkt sind hohe Verluste möglich. Während Einlagen bei Tages- oder Festgeld bei Banken mit guter Einlagensicherung nicht verloren gehen können, ist der Erhalt des angelegten Geldes bei Fonds nicht garantiert. Anleger sollten sich daher genau überlegen, welche Summe sie langfristig entbehren können. Dann können sie notfalls einen zwischenzeitlichen Börsencrash aussitzen und auf höhere Kurse warten. In der Vergangenheit hat es nie Zeiträume länger als 13 Jahre gegeben, in denen Anleger im Minus geblieben wären.
So viel Zeit hat nicht jeder. Daher sind Aktienanlagen auch nicht in jedem Fall das Richtige. Wir empfehlen mindestens zehn Jahre Anlagedauer, um die vollen Ertragschancen von Aktieninvestments auszuschöpfen. Wer etwa einen Immobilienerwerb zu einem bestimmten Zeitpunkt fest eingeplant hat, sollte das dafür vorgesehene Geld sicher anlegen. Sonst könnte ein Kursrutsch am Aktienmarkt die ganze Lebensplanung durcheinanderbringen.
ETF-Portfolio aufbauen
ETF eignen sich super, um damit ein Portfolio für die langfristige Geldanlage aufzubauen. Finanztest hat dafür das Pantoffel-Portfolio entwickelt. Das Pantoffel-Portfolio heißt so, weil es eine sehr bequeme Geldanlage ist. Einmal aufgebaut, läuft es fast von allein, nur hin und wieder ist ein wenig Pflege nötig. Es besteht aus zwei Teilen, einem Renditebaustein und einem Sicherheitsbaustein. Der Renditebaustein ist ein ETF auf den Weltaktienindex MSCI World. Der Sicherheitsbaustein besteht aus einem Tagesgeldkonto. Der Anteil des Aktienfonds beträgt je nach Risikotyp des Anlegers 25, 50 oder 75 Prozent.
Welche Renditen hätte das Pantoffel-Portfolio in den letzten 10, 20 oder 30 Jahren abgeworfen? Das zeigt immer aktuell unser Artikel zum Pantoffel-Portfolio.
Sicherheit von ETF
Alle ETF sind Investmentfonds und unterliegen den gleichen – strengen – rechtlichen Vorgaben. Das ist ein wichtiger Grund, warum unsere Finanztest-Experten ETF empfehlen können. Anleger müssen sich keine Sorgen darüber machen, ob die für den Fonds verantwortliche Gesellschaft oder die Bank, die den Fonds verwahrt, irgendwann einmal insolvent werden könnte. An das Fondsvermögen kommen die Gläubiger dann nicht heran, denn es gehört unwiderruflich den Anlegern.
Physische oder optimierte Nachbildung von ETF Fonds
ETF haben diverse Möglichkeiten, den Index abzubilden, der ihnen zugrunde liegt. „Physisch replizierende“ ETF halten tatsächlich die Aktien eines Index. Und zwar fast alle, wenn er sich um einen „vollreplizierenden“ ETF handelt. Optimierende ETF erlauben sich etwas mehr Freiheiten bei der Auswahl der Aktien, aber immer mit der Vorgabe, trotzdem nah an der Indexperformance zu bleiben. Wie genau ein ETF den Index nachbildet, ist in unserer Fondsdatenbank abrufbar.
Tipp: Mehr zum Thema Sicherheit von ETF finden Sie in unserem Special Sind diese Indexfonds wirklich ohne Risiko?
Ausschüttungen und Dividenden bei ETF
Unterschiede bei den ETF gibt es auch bei der Verwendung der Dividenden. Wie bei anderen Fonds auch unterscheidet man ausschüttende und thesaurierende ETF. Ein ausschüttender ETF wird die Dividenden der gehaltenen Aktien oder die Zinsen der gehaltenen Anleihen ansammeln und zum Beispiel einmal pro Jahr an die Anleger auszahlen. Ein thesaurierender ETF wird diese Erträge, die im ETF anfallen, wieder in den Aktien oder Anleihen des abgebildeten Index anlegen. Sie kommen dann dem Anleger durch Wertsteigerungen des ETF statt durch Zahlungen zugute. Ausschüttende ETF erkennt man häufig an dem Zusatz „Dist“ im ETF-Namen, während thesaurierende ETF den Zusatz „Acc“ haben. In unserer Fondsdatenbank lässt sich auch nach ausschüttenden oder thesaurierenden Fonds filtern.
Steuern beachten
Ausschüttungen und Kursgewinne müssen bei ETF, wie bei allen anderen Fonds auch, versteuert werden. Für die Versteuerung von Kapitalanlagen gilt in Deutschland die Abgeltungssteuer. Dabei werden pauschal 25 Prozent fällig. Der Solidaritätszuschlag und eventuell Kirchensteuer kommen dazu. Allerdings bleiben Erträge steuerfrei bis zur Höhe des Sparerpauschbetrages von 1 000 Euro im Jahr beziehungsweise 2 000 Euro im Jahr für Ehepaare und eingetragene Lebenspartner. Die Steuererklärung für ETF-Sparer ist nicht besonders kompliziert, da die Depotbank viele Aufgaben übernimmt.
Tipp: Alle Informationen zur Besteuerung finden Sie in unserem Special Fondsbesteuerung.
MSCI World, FTSE All World, Dax, Dow Jones & Co
Es gibt tausende Börsenindizes – für verschiedene Regionen, Branchen, Themen und weitere Aspekte. Nur wenige dieser ETF sind als Basisanlage geeignet. Im Aktienindex MSCI World zum Beispiel sind die meisten weltbekannten Firmen enthalten, deren Produkte und Dienstleistungen unseren Alltag prägen. Der Index umfasst rund 1 500 Aktien von großen und mittleren Unternehmen aus Industrienationen. Damit deckt der MSCI World ungefähr 75 Prozent der weltweit investierbaren Börsenwerte ab. Wer nur auf Europa setzt, deckt zirka 17 Prozent ab, und Anleger, die in nur in den deutschen Dax-Index investieren, decken noch nicht einmal 3 Prozent des weltweiten Aktienmarktes ab.
Es gibt auch Indizes, die Schwellenländer (englisch: Emerging Markets, kurz „EM“) und Industrienationen zusammen abdecken (wie zum Beispiel der MSCI All Country World, kurz ACWI, oder der FTSE All-World Index). Wenn Indizes ethisch-ökologische Auswahlkriterien anwenden, dann tragen sie meist ein „ESG“ oder „SRI“ im Namen.
Tipp: Mehr zur nachhaltigen Geldanlage mit Aktienfonds in unserem Artikel Nachhaltige Fonds und ETF.
Die Vorteile eines breit streuenden Portfolios
Einzelne Flops sind bei Aktienfonds nicht mehr so schlimm, da sie durch Gewinne anderer Aktien teilweise oder sogar vollständig wettgemacht werden können. Wer eine vergleichbare Streuung mit Einzelaktien erreichen möchte, muss schon recht große Summen in die Hand nehmen. Das Besondere des Streuungseffektes bei Aktienanlagen ist, ist dass man durch gute Streuung das Verhältnis von Rendite zu Risiko seines Portfolios verbessern kann. Bei der Geldanlage müssen Rendite (oder Ertragschancen) und Risiko immer zusammen betrachtet werden, und je besser das Rendite-Risiko-Verhältnis ist, desto besser ist die Geldanlage.
Die wichtigsten Indizes – und passende ETF
Wir stellen Ihnen hier die wichtigsten und bekanntesten Indizes vor –und die dazu passenden ETF. Die Links führen Sie direkt in unsere Datenbank Fonds und ETF im Test. Dort finden Sie nach dem Freischalten das Rating unserer Fonds-Experten sowie zahlreiche weitere wichtigen Kennzahlen.
Weltaktien-ETF
Es gibt eine ganze Reihe von Weltindizes, die von verschiedenen Anbietern berechnet werden. Für manche Indizes können Anlegerinnen und Anleger wiederum zwischen mehreren ETF-Angeboten wählen.
- MSCI World: Mit dem MSCI World bekommen Anleger eine sehr gute Streuung ihrer Anlage in rund 1 500 Aktien aus 23 entwickelten Ländern. ETF auf den MSCI World Index sind als Basisanlage geeignet und ist werden bei den meisten Banken auch als Sparplan angeboten.
- FTSE Developed: Rund 2 200 Aktien aus 25 Industrieländern. Anders als bei MSCI zählen Südkorea und Polen zu den entwickelten Märkten
- Solactive GBS Developed Markets Large & Mid Caps: Mehr als 1 600 Aktien aus 23 Industrieländern
- MSCI All Country World: Der Index enthält rund 2 900 Aktien aus 23 Industrieländern und aus 24 Schwellenländern. Die Topaktien sind weitgehend dieselben wie im MSCI World. Auch die Länder- und Branchenaufteilung unterscheidet sich nicht signifikant. Nur wenige Unternehmen aus Schwellenländern finden sich unter den Top-50-Unternehmen.
- MSCI ACWI IMI: Das mit Abstand größte Anlagespektrum, das Anleger mit einem einzigen Index abdecken können, bietet der MSCI All Country World Investible Market). In dem Index, den der Fonds abbildet, sind rund 9 200 Aktien enthalten. Während andere Weltindizes sich auf große und mittelgroße Unternehmen beschränken, berücksichtigt er auch kleine Firmen, sogenannte Small Caps. Insgesamt unterscheidet sich seine Länder- und Branchengewichtung jedoch wenig von der des MSCI All Country World.
- FTSE All-World: Der Index enthält mehr als 4 100 Positionen aus 49 Industrie- und Schwellenländern. Er deckt 90 bis 95 Prozent des Aktienkapitals ab, in das Anleger überhaupt investieren können. Anders als der MSCI All Country World enthält der FTSE All-World nicht nur große und mittelgroße Unternehmen, sogenannte Large und Mid Caps, sondern auch einige kleine Titel (Small Caps).
In unserer Fondsdatenbank gibt es eine Übersicht über alle Weltaktien-ETF.
Tipp: Weitere Infos zu Welt-Aktienindizes in unserem Artikel Das sind die Alternativen zum MSCI World.
MSCI Emerging Markets
Mit einem ETF auf den Index MSCI Emerging Markets können sich Anlegerinnen und Anleger breit gestreut an Schwellenländern beteiligen – von China über Südamerika bis zu Staaten des Nahen Ostens. ETF auf Schwellenländer-Indizes sind keine Basisanlage. Wer sich für Schwellenländer-ETF entscheidet, geht damit ein höheres Risiko ein als mit einer Anlage, die sich auf Industrieländer beschränkt. Die Emerging Markets sind noch nicht so gefestigt und schwanken gerade in globalen Krisenphasen oft stärker als zum Beispiel der US-amerikanische Markt. Damit lässt sich leben, weil große Renditechancen winken.
In unserer Fondsdatenbank gibt es eine Übersicht über alle ETF auf den MSCI Emerging Markets.
MSCI Europe ETF
Anleger, die in den europäischen Raum investieren wollen, können in ETF auf den MSCI Europe investieren. Der Index enthält rund 430 Titel aus 15 europäischen Industrieländern, angeführt von Großbritannien, Frankreich und der Schweiz. Deutschland liegt an vierter Stelle. Auch bei ETF auf den Stoxx Europe 600 finden Anleger eine gute Streuung ihrer Anlage. Der Index enthält 600 Aktien aus 17 Ländern.
In unserer Fondsdatenbank gibt es eine Übersicht über alle ETF auf den MSCI Europe.
Dax ETF
Aktienfonds Deutschland eignen sich zwar nicht als Basisanlage, sind aber gerade bei einheimischen Anlegern sehr beliebt. Der Dax enthält die 40 größten Börsenunternehmen aus Deutschland. Das Risiko ist aufgrund der geringen Streuung hoch.
In unserer Fondsdatenbank gibt es Infos zu allen Dax-ETF: Amundi Dax, Deka Dax, iShares Core Dax, Xtrackers Dax.
Tipp: Infos zu weiteren Deutschland-Indizes in unserem Artikel Anlegen in Deutschland.
S&P 500, Dow Jones und andere US-Indizes
Der bekannteste Index der USA ist der Dow Jones. Der Dow Jones orientiert sich, anders als die meisten anderen Indizes, nicht am Marktwert von Börsengesellschaften. Über seine Zusammensetzung entscheidet eine Kommission des Herausgebers. Der Dow Jones enthält 30 der wichtigsten US-amerikanischen Konzerne, ist aber in verschiedener Hinsicht veraltet. Zum Beispiel werden Dividenden für seine Kursberechnung nicht berücksichtigt. Aufgrund der geringen Anzahl von Aktien ist das Risiko der Anlage hoch. Anleger, die auf den US-Aktienmarkt setzen wollen, wählen besser andere Indizes. Für den MSCI USA oder den S&P 500 gibt es zahlreiche börsengehandelte Indexfonds (ETF). Diese und die besten gemanagten US-Fonds finden Anleger in unserer Fondsdatenbank unter Fondsgruppe Aktien USA/Nordamerika.
Nachhaltige und ökologische ETF
Vielen Anlegern ist es nicht egal, in welche Firmen ihr Geld investiert wird. Bei den klassischen global anlegenden ETF haben sie jedoch keinen Einfluss darauf. Das Geld landet durchaus auch in der Rüstungs- oder der Ölbranche. Es gibt aber Indizes, die Unternehmen bestimmter Branchen aussparen. Auf ETF für diese Indizes können Anleger ausweichen. Ethisch-ökologische Fonds investieren das Geld der Anleger nicht überall, können Branchen wie die Waffenindustrie oder Öl- und Kohlekonzerne ausschließen. Bei der Wahl der Aktien können sie auf soziale Aspekte wie Gleichberechtigung oder Gewerkschaftsarbeit achten. Und sie können ihre Stimmrechte auf den jährlichen Hauptversammlungen der Unternehmen nutzen.
Die ETF tragen Begriffe im Namen wie sustainable (Englisch für nachhaltig), SRI oder ESG. SRI steht für Socially Responsible Investing, Deutsch: sozial verantwortliches Investieren. ESG ist die Abkürzung für Environment, Social, Governance, also Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung. Wie nachhaltig die Fonds wirklich sind, lässt sich an den Namen allein allerdings kaum erkennen. Für Nachhaltigkeit gibt es keine einheitliche Definition. Jeder Anbieter kann den Begriff nach seinem Gusto auslegen. Wir haben viele Nachhaltigkeitsfonds untersucht: Nachhaltige Fonds und ETF.
Auch ETF auf nachhaltige Varianten des MSCI World empfehlen wir als Basisanlage. Sie sind ausreichend breit gestreut, obwohl sie einige Firmen ausschließen. Je strenger die Nachhaltigkeitskriterien, umso weniger Aktien finden sich in dem Index. Von uns als Nachhaltige 1.Wahl-ETF ausgezeichnete ETF sind ein Kompromiss aus ausreichender Streuung und (nicht perfekter) Nachhaltigkeit.
In unserer Fondsdatenbank gibt es eine Übersicht über alle nachhaltigen Welt-ETF.
Tipp: Mehr zu grünen Fonds, nachhaltigen Banken und anderen Themen finden Sie auf unserer Themenseite Nachhaltige Geldanlage.
ETF-Sparplan optimal für junge Leute
Beim Laden des Videos erhebt Youtube Daten. Hier finden Sie die test.de-Datenschutzerklärung.
Vor allem für junge Leute eignen sich langfristig ausgerichtete ETF-Sparpläne, die sie schon ab 50 Euro, bei einigen Banken sogar schon ab 25 Euro pro Monat abschließen können. Überzeugendes Argument: Sie gehen dabei nicht einmal eine Verpflichtung ein. Denn wenn das Geld einmal knapp ist, können sie den Sparplan sofort unterbrechen oder auflösen. Viele Direktbanken bieten ETF-Sparpläne ohne Nebenkosten an und machen den ETF-Kauf damit besonders günstig.
Tipp: Die günstigsten Konditionen für ETF-Sparpläne unter ETF-Sparplan-Vergleich.
ETF-Kauf – in fünf Schritten zum ETF
- Depot eröffnen. Wer in ETF anlegen möchte, braucht ein Wertpapierdepot. Das normale Girokonto bei der Bank reicht nicht. Anleger können das Depot entweder bei ihrer Hausbank einrichten oder – ein meist deutlich billigeres – Depot bei einer Direktbank im Internet eröffnen. Die Stiftung Warentest vergleicht regelmäßig Depotpreise von Filial- und Onlinebanken. Um ein Onlinedepot zu eröffnen, folgen Neukunden den Anweisungen auf den Webseiten oder den Apps der Anbieter. Meistens kann man sich per Videochat legitimieren.
- Anmelden und einloggen. Ein paar Tage nach der Anmeldung schickt die Onlinebank die Depotunterlagen per Post. Dazu gehören neben der neuen Kontonummer auch das Passwort und PIN-Nummern, die der Neukunde zur Depoteröffnung braucht. Dafür meldet er sich mit der zugeschickten Kontonummer und mindestens einem Passwort auf der Internetseite seiner Bank an. Nun muss er nur noch Geld für den Kauf der ETF von seinem Girokonto auf das neue Konto überweisen, dann kann es losgehen – jedenfalls im Prinzip.
- Risiken abschätzen. Die Banken sind per Gesetz verpflichtet, vor der Ausführung einer Order eine sogenannte Angemessenheitsprüfung durchzuführen. Wer noch keine Erfahrungen mit risikobehafteten Anlagen hat – dazu gehören auch Aktien-ETF –, soll von seinem Bankberater auf diesen Umstand hingewiesen werden. Kunden von Direktbanken erhalten vor der Ausführung ihrer Order einen Warnhinweis, wenn sie mit der Risikoklasse des ETF gemäß ihren Angaben bei der Depoteröffnung noch keine Erfahrung haben. Manche Filialberater nehmen das vorgeschriebene Beratungsgespräch zum Anlass, vermeintlich bessere Alternativen zu empfehlen, etwa bankeigene Mischfonds. Wer sich nach reiflicher Überlegung zum Kauf eines ETF entschlossen hat, sollte sich davon nicht abbringen lassen. Reine Aktien-ETF sind zwar in der Regel riskanter als ein vom Bankberater angebotener Mischfonds, aber Anleger können das Risiko auf einfache Weise reduzieren, indem sie Aktien-ETF mit Anleihen-ETF oder einer Absicherung in Tagesgeld kombinieren. Finanztest empfiehlt als Alternative zu Mischfonds das Pantoffel-Portfolio.
- ETF auswählen. Das ist der wichtigste Schritt, denn längst nicht jeder ETF eignet sich für Einsteiger. Viele ETF sind sogar ähnlich spekulativ wie riskante Einzelaktien. Als Basisanlage empfehlen die Finanztest-Experten ETF auf den Weltaktienindex MSCI World. Eine Liste von Basisfonds finden Sie im Abschnitt MSCI World ETF. Einen Überblick mit allen Informationen zu empfehlenswerten ETF gibt es bei Fonds und ETF im Test.
- ETF kaufen. Wer bei seiner Hausbank bleiben möchte, beauftragt seinen Berater mit dem Kauf. Er muss sich nur überlegen, welche Summe er investieren möchte. Kunden von Direktbanken müssen den Kauf selbst in Auftrag geben, sparen dafür aber Geld. Wie viele ETF sollen es sein? Die Stückzahl für die Order ergibt sich, indem man den gewünschten Anlagebetrag durch den aktuellen ETF-Kurs teilt. Der Kauf geht häufig so: Der Direktbankkunde klickt nach dem Einloggen die „Ordermaske“ an. Dort muss er die Wertpapierkennnummer (Isin) und die Stückzahl eingeben und einen Börsenplatz wählen. Am gängigsten sind der Xetra-Handel der Frankfurter Börse. Manche Anbieter erlauben es auch, dass Anleger die gewünschte Investitionssumme eingeben und errechnen die Stückzahlen dann selbst.
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@burghardtm: Zum Thema der Währungsrisiken gibt es unter dem folgenden Link einen ausführlichen Artikel:
www.test.de/waehrungsrisiken
Wer sein Geld längerfristig in ETF auf den MSCI World liegen lässt, braucht keine Wechselkursabsicherung.
Welche Rolle kommt der Fondswährung bei einem ETF auf den MSCI World zu? Bin ich mit einem ETF auf den MSCI World in EUR gegen Währungsschwankungen gegenüber dem USD abgesichert oder braucht es dafür zusätzlich eine Währungsabsicherung? Falls ich mit dem ETF in EUR nicht abgesichert bin, welche Auswirkung hat die Fondswährung für mich als Anleger?
@Bloe1896: Unter test.de/fonds finden Sie die Gesamtübersicht.
Was soll das? In regelmäßigen Abständen werden Änderungen auf diesem Portal vorgenommen. Hat man den Begriff "Fonds" oder "Fondsdatenbank" angegeben kam man auf die Übersicht aller Fonds! Wo ist diese jetzt wieder? Und welchen Begriff muss man eingeben! Langsam reicht es mir. Werde überlegen mein Abo zu verlängern, ganz schwach!
@peterw24: Uns ist nicht bekannt, ob man irgendwo die von Ihnen gesuchten Infos abrufen kann.
Hinweis: Ein ETF muss nicht Aktien kaufen, wenn die Kurse steigen und auch nicht verkaufen, wenn die Kurse fallen. Kursbewegungen alleine lösen keine Handelsaktivitäten beim ETF aus. Einzig wenn mehr Anleger den ETF kaufen als verkaufen wollen, werden – über verschiedene Mechanismen – Aktien des Index gekauft (und wenn netto mehr Anleger den ETF verkaufen wollen, werden implizit die Aktien des Index verkauft).
Wenn man sagt, ETF tragen nicht zur Preisbildung bei, dann weil sie die Aktien entsprechend ihrem Gewicht im Index kaufen (wenn es gerade netto mehr ETF-Käufer gibt).
Der ETF-Manager wird nicht sagen können, „Nee, von Aktie x kaufe ich etwas weniger als durch den Index vorgegeben, denn die letzten Geschäftszahlen haben mir nicht so gefallen“.