Wer Olivenöl der Güteklasse „Nativ Extra“ kauft, sollte erstklassige Produkte erwarten dürfen. Die Untersuchung der Stiftung Warentest für die Oktober-Ausgabe der Zeitschrift test zeigt jedoch zum Teil erschreckende Ergebnisse. Von den 26 geprüften Ölen aller Preisklassen, darunter auch drei mit Basilikum, sind gleich neun „mangelhaft“.
Nicht nur im Geschmack enttäuschten viele Produkte, auch verbotene Wärmebehandlung konnte mittels neuer Prüfmethoden nachgewiesen werden. Und ausgerechnet zwei Bioöle waren am höchsten mit gesundheitsgefährdenden Weichmachern belastet.
Olivenöl wird von Ernährungsexperten wegen seiner positiven Zusammensetzung hoch gelobt: Ölsäure beeinflußt den Cholesterinspiegel günstig, sekundäre Pflanzenstoffe können vor Krankheiten schützen. Umso bedauerlicher ist es, dass keines der untersuchten Öle frei von Schadstoffen ist.
Auch wenn die Gehalte meist gerade über der Nachweisgrenze liegen: Erstmals wurden Weichmacher entdeckt. Vier Substanzen konnten nachgewiesen werden, darunter DEHP (Diethylhexylphthalat), das als besonders gesundheitsgefährdend gilt. Es greift in den Hormonhaushalt ein und schädigt so Fortpflanzung und Entwicklung. Mit drei bis vier Esslöffeln des Gut & Gerne Olivenöls überschreitet ein 60 Kilo schwerer Mensch bereits die toxikologisch tolerierbare Menge .
Außerdem gelang es den Testern, mit neuen Prüfmethoden unerlaubte Wärmebehandlungen schon bei Erhitzungstemperaturen unter 100 Grad Celsius aufzudecken. Sieben native Olivenöle extra und zwei Basilikumöle waren nachweislich thermisch behandelt.
Geschmacklich enttäuschend: Nur drei der 23 „Nativ-Extra“-Öle sind sensorisch „sehr gut“. Viele erfüllten lediglich die Mindestanforderungen, vier waren sogar deutlich fehlerhaft und fielen durch.
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